Haustiere

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carlotta37
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Haustiere

Beitrag von carlotta37 »

Hallo!
Mal wieder kein Patchwork- aber ein Familienthema: Haustiere.

Wir sind Katzenfans, ich bin schon als Kind mit Katzenn aufgewachsen und bisher hatten wir immer welche, meist zwei zusammen. Als wir diese Wohnung ausgesucht haben, hatte ich mich erkundigt, Katzen sind erlaubt un unsere Vormieter hatten ihren Kater 15 Jahre lang. Nach oben hin ist alles grün und 30er-Zone, unterhalb des Hauses gibt es allerdings eine grosse Verkehrsstrasse. Und die scheint den Tieren regelmässig zum Verhängnis zu werden. Seit wir hier wohnen, also seit 4 Jahren, sind aus unserem Haus allein 6 Katzen unters Auto gekommen, zwei davon waren unsere. Den zweiten Kater von uns hat es gerade am Wochenende erwischt. Eine scheussliche Situation: denn ich musste entscheiden, ob wir ihn operieren lassen oder einschläfern.....(Wir haben uns für letzteres entschieden, da er in jedem Fall nie mehr ganz gesund geworden wäre und sehr gelitten hat....aber es war hart und ich frage mich die ganze Zeit, ob das richtig war....).

Jedenfalls frage ich mich langsam natürlich, ob es noch Sinn macht, hier Katzen zu halten. Wir alle hängen unser Herz daran und dann verschwinden sie oder man findet sie tot auf der Strasse. Und wenn sie dann noch schwer verletzt nach Hause gekrochen kommen wie unser Kater am Wochenende ist es noch schlimmer. Auch für die Kinder natürlich!

Aber ohne Haustier leben? Ich glaube ich habe das in meinen 40 Lebensjahren noch nie gemacht :shock: , denn meine Eltern hatten eben auch immer Katzen und einmal einen Hund.
Nun überlegen wir: wie wäre es eigentlich mit einem Hund? Nicht zu riesig, aber auch ein Handtaschenformat.
Da ich selber als Erwachsene noch nie einen Hund hatte, will ich mir das natürlich gründlich überlegen. Durch die Kinder ist zwar oft jemand hier, aber er müsste schon täglich auch so etwa 4-5 Stunden allein bleiben können. Das ist meine Hauptsorge, dass es da Probleme gibt....Spazieren gehen etc. macht mir nichts, denn ich bin gern draussen und es täte mir auch gut, mich etwas regelmässiger zu bewegen. Und die Kinder müssten natürlich ihren Anteil übernehmen. Aber sie waren auch bei den KAtzen da immer gewissenhaft: Füttern, Kistchen sauber machen etc., das gehört zu den wenigen Pflichten, die immer funktionieren und freiwillig!

Also, an alle Hundehalter hier: auf was muss ich achten? Wie regelt Ihr das, wenn Ihr arbeiten geht? Was kommt da auf mich zu?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen!
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Nin
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Beitrag von Nin »

Wir haben einen Hund (genauer gesagt, eine Hündin) einen Golden Retriever.

Sie ist jetzt schon zehn und da auch sehr ruhig.

Heut ist es schon spät und ich bin arg müde, demnächst mehr darüber, wie ich auf den Hund gekommen bin. (es ist mein erstes Haustier!)
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

ich hatte einmal einen Hund und habe jetzt eine Katze.

Ich persönlich bin eher ein Hundemensch, aber eine Katze macht definitv weniger Arbeit. Eine Katze kann man gut alleine lassen, bei einem Hund hat das Grenzen. Länger als sechs Stunden sollen sie nicht alleine sein, weil es die Nieren schädigt wenn sie so lange nicht pinkeln können. Außerdem sind sie eben Rudeltiere und fühlen sich am wohlsten mit ihren Menschen zusammen. Bei meinem Hund damals war es so (er war ein Schäferhund-Colliemischling und hatte von daher als Hütehund vielleicht einen besonders starken Trieb, seine Herde beisammen zu halten) dass es für ihn eine fest nicht zu bewältigende Situation war, wenn wir als Gruppe zusammen losgelaufen sind und die Gruppe sich dann aufgeteilt hat. Dann ist er immer zwischen den zwei Gruppen hin- und hergelaufen und wollte nicht, dass wir uns trennen.

Ein Hund ist toll, weil man so viel mit ihm machen kann. Man kann ihm alles mögliche beibringen, er ist ein viel besserer Reisebegleiter als eine Katze. Katzen sind oft sehr schnell gestresst, für einen Hund ist es nur wichtig dass er mit seiner Familie zusammen ist, der Rest ist egal. Dafür muss man aber dreimal täglich mit ihm spazieren gehen und er kann sich nicht so wie eine Katze frei bewegen (es sei denn man lebt irgendwo im Süden, wo alle Hunde frei herumstreunen dürfen).

Hunde brauchen auch den Kontakt zu anderen Hunden, sonst werden sie in ihrem Verhalten gestört. Das sieht man oft gerade bei kleinen Hunden, die jedesmal auf den Arm genommen werden, wenn irgendwo ein größerer Hund um die Ecke kommt. Es kann schwierig werden so einen Kontakt zu ermöglichen, wenn man in einer Gegend wohnt wo die Hunde nirgendwo von der Leine gelassen werden dürfen.

Bei einem Hund muss man sich glaube ich deutlich mehr als bei einer Katze vorher mit der Frage beschäftigen, was für einen Hund man haben will. Es gibt so viele Rassen mit sehr unterschiedlichen Größen und Eigenschaften. Mischlinge sind oft viel gesünder, aber dafür eben auch ein Überraschungspaket - man weiß oft nicht so genau was drinsteckt.

Wenn es ein Hund sein soll, würde ich von Moderassen abraten (die sind oft völlig überzüchtet; mein Bruder hat jetzt den dritten Labrador hintereinander; die ersten beiden sind beide ganz jung gestorben) und, wenn es ein kleiner Hund sein soll, auch von den ganz kleinen Züchtungen (die haben auch eine eher kurze Lebenserwartung und können teilweise nicht einmal mehr auf normalem Weg ihre Jungen zur Welt bringen).

Und ich würde mir vorher ein paar gute Bücher beschaffen und alles über Halung und Erziehung lesen. Ich kann mich erinnern dass es ein paar tolle Bücher von Eberhard Trumler und Erik Zimen gab.

Ach so, eines noch - das Alleinesein muss ein Welpe erst langsam lernen. Das heisst wenn man sich einen Welpen zulegt, muss man damit rechnen eine längere Zeit hinweg den Hund nicht alleine lassen zu können.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
aisha

Beitrag von aisha »

stimme baby one absolut zu.
Es gibt dann auch "Anfänger-Rassen", das heisst, auch für ungeübte Hundebesitzer zu händeln. Z.B. Golden Retriever.
Carlotta, vergiss dabei aber nicht, was ein Hund kostet. Da ist das Futter, Tierarzt, Hundesteuern..Welpenschule, Hundeschule etc. Da kommt man schnell mal auf über 2000.- pro Jahr.

Ausserdem macht ein Hund sehr viel Schmutz, vor allem langhaarige Rassen.

Und für mich wäre absolut klar, ein Hund ist nur vertretbar, wenn jemand zuhause ist, ausser , du kannst den Bello ins Geschäft mitnehmen.
Hunde sind nun mal Rudeltiere und sie oft allein zu lassen, grenzt für mich an Tierquälerei.

Ich glaube euch sehr gerne, dass ihr Tiere liebt. Aber vielleicht ist der Zeitpunkt einfach nicht geeignet dafür.
Wir hätten auch gerne einen Hund, aber einen "richtigen" wenn schon. Dafür sind wir aber zuwenig zuhause, so verzichten wir halt darauf.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Also, wir überlegen ja noch. So eine Entscheidung treffe ich nicht einfach so!
Klar ist, dass er nciht riesig sein darf, eher so ein kleinerer Mischling. Die Haare machen mir wenig Sorge, Katzen haaren auch wie verrückt und zudem legen die sich einfach überall hin in der Wohnung....Sofa etc. wäre für den Hund tabu, aber das kann man einer Katze nicht verbieten.

Nin, ich bin gespannt, was Du erzählst, denn unsere Situation ist ja in etwa vergleichbar, mindestens vom Job und den Arbeitszeiten her (wobei ich wohl eher weniger arbeite als Du....).

aisha, lieber verzichte ich auf allzu viele Urlaube und Reisen als auf ein Tier im Haus ;-) Wir fahren eh immer in Ferienwohnungen und da dürfte man einen Hund mitnehmen. Die Katzen nahmen wir natürlich nie mit, aber da muss man dann auch immer schauen, wer sie füttert. Ein Tier macht Arbeit und man muss sich kümmern, das ist klar! Und es soll es gut haben. Unsere Katzen waren glaube ich immer sehr glücklich bei uns, aber mit dieser Strasse hier in der Nähe macht es einfach keinen Sinn mehr und wäre auch nicht mehr zu verantworten!
Es sei denn wir adoptieren den alten Streuner, der hier seit Jahren rumläuft und sich durchfuttert bei sämtlichen Katzenfreunden. Er müsste dringend kastriert werden, ist aber ansonsten alt und gemütlich und lebt hier schon so lange, dass er wahrscheinlich resistent ist gegen Autounfälle....Das wäre auch noch eine Option. Es ist der hässlichste Kater, den ich je gesehen habe, aber total gemütlich und lieb. Und für ihn wäre es wirklich ein Gewinn, ein Zuhause zu haben und dort sein Alter zu geniessen!

Sehen wir mal....den Sommer über lassen wir uns Zeit zum Überlegen und entscheiden dann im Herbst irgendwann.
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Nin
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Beitrag von Nin »

So ist das bei uns mit dem Hund: wir haben einen Golden Retriever, ein Weibchen, sie ist jetzt zehn Jahre alt.

Sie ist mein erstes Haustier und war für mich sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bin kein Tierfan, verspüre keine Bereicherung durch die Anwesenheit eines Haustiers und empfinde alles, was es wegen ihr zu tun gibt als Mehrarbeit, kompliziert zu organisieren und oft sogar anstrengend.

Meine Kinder hatten nie nach einem Haustier verlangt – also nicht mehr als die zehn Minuten Gequängel, wenn es in der Nachbarschaft plötzlich einen neuen Hund oder ein Katzenbaby gab.

Ich hätte mir von mir aus nie ein Haustier angeschafft.

Nun war der Hund vor mir da. Und er war schon fünf Jahr alt, als ich einzog – also stubenrein, dressiert usw.

Bis vor drei Jahren hatte mein Mann eine halbe Stelle an der Schule und eine halbe Stelle an der Uni, was stundenmässig weniger Aufwand als Arbeit an der Schule bedeutet, konnte also praktisch täglich selbst mit dem Hund spazieren gehen. Dazu arbeitete seine Ex immer nur 50 oder 65%, hatte also auch mehr frei als ich, die 80% arbeitet.

Morgens geht er immer ein paar Schritte (so rund zehn Minuten) mit ihr, dann kann sie im Haus bleiben, so bis vier Uhr (oder auch mal länger) ohne dass es Schwierigkeiten gibt. Aber dann braucht sie mindestens 30 Minuten Auslauf –und sowenig geht nur, wenn man weiss, dass es an einem der nächsten Tage mehr wird. Wir haben nur ein paar Minuten zu laufen, um in den Weinbergen zu sein und noch weniger, um herunter an der Genfer See zu gehen: Golden Retriever lieben Wasser. Sonst braucht es schon so 45 Minuten am Tag, und als sie jünger war, mehr.

Wenn das Wetter schön ist, geht das alles, aber wenn es regnet und stürmt, ist es schwierig, sich zu motivieren. Mir, ich bin gar nicht sportlich, fällt es sehr schwer.

Reisen mit dem Hund war noch nie ein Problem, aber da wir diesen Sommer nach Spanien wollen, wird sie wahrscheinlich hier bleiben, da sie doch unter der Hitze sehr leidet.

Die Kinder (alle vier!) gehen nur in Ausnahmefällen mit dem Hund raus. Aber meine Stiefkinder sind ganz wild nach ihr und haben – vor allem im ersten Jahr – beim Nachhausekommen den Hund, nicht aber mich begrüsst. Wenn mein Stiefsohn auf Skype ist, bittet er oft, Roucky zu sehen, aber nie meine Kinder. Sie springen ein, wenn es dringend sein muss: wenn wir beide Prüfungen in der Schule haben oder bei Krankheit.

Mein jüngerer Sohn liebt den Hund, aber sehr milde alles. Der grosse ist kein Tierfan im allgemeinen.. Er scheint nicht sehr an Roucky zu hängen.

Tagsüber sind oft alle, zumindest einen Teil des Tages, aus dem Haus. Aber spätestens um vier ist immer jemand da, meistens früher. Jeder von uns hat einen unterrichtsfreien Tag (ich Mittwoch, mein Mann Freitag), da ist also auch jemand da, um da zu sein. Roucky ist gern mit Menschen zusammen, sie liegt dann einfach immer in unserer Nähe oder steht im Weg herum, dort, wo es am meisten stört.

Wenn man kocht oder Joghurt isst, ist sie immer sofort da und hofft, es fällt etwas ab. Sie bettelt nicht, aber steht einfach da und guckt.

Montags und Donnerstags gehe jetzt immer ich mit ihr, weil mein Mann erst spät aus der Schule kommt, er arbeitet jetzt vollzeit als Lehrer.

Ich hätte von mir aus kein Haustier gehabt und auch, wenn unser Hund wirklich süss und lieb ist (uns sehr pflegeleicht!), so hast sich doch meine Einstellung nicht durch sie verändert – und regelässig, wenn ich am Montag aus der Schule komme, abgestrampelt vom Fahrradfahren und sie wartet schon und will am liebsten sofort heraus – dann fällt es mir schon sehr schwer.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

man muss es wirklich wollen und sich der Arbeit und Aufwand bewusst sein, sonst ist es eine Last, und dann macht man weder sich noch dem Hund ein gefallen.
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hm, das hört sich nach einer halben Erfolgsgeschichte an, Nin und der Hund :wink:
Nin, da bin ich eben ganz anders als Du: ein Haustier ist für mich eine riesige Bereicherung! Ich bin zwar auch nicht so sportlich, bewege mich aber gern und bin gern draussen. Würden wir auf dem Land leben, ich hätte bestimmt einen halben Zoo....bzw. einen Kleinbauernhof....
Wenn wir im Wallis in Urlaub sind, bin ich fast mehr im Stall als meine Kinder.... :oops:

Vom Tagesablauf wäre es bei uns ähnlich wie bei Euch: ab 16 Uhr ist immer jemand da, momentan auch noch über Mittag.

Trotzdem haben wir uns erstmal entschieden, dem streunenden Kater aus der Nachbarschaft eine Chance zu geben. Der wohnt ja eh schon auf unserer Terrasse, nur braucht er eine Generalüberholung beim Tierarzt, bevor der rein darf, sonst markiert er hier sein Revier und verteilt seine Flöhe und da hört selbst bei mir die Tierliebe auf....

Ein Grund dafür ist auch erstmal die finanzielle Seite. Die Hundeentscheidung wird aufgeschoben - erstmal.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

was ich noch erwähnen möchte, ist, dass ich es zu lange finde, den Hund von morgens früh bis 16 Uhr alleine zu lassen. Bei unseren Hunden wäre das nicht möglich, mit einem alten Hund geht das eher.
Hunde sind so schon nicht gerne alleine.

Wir haben 2 Hunde, als ich noch voll und mein Mann Teilzeit gearbeitet haben, ging ich an 3 Tagen über Mittag nach Hause (2-2,5 Std.).
Für Notfälle oder ähnliches habe ich eine liebe Nachbarin wo schaut.

Es will wirklich gut überlegt sein, und die ganze Familie muss mitmachen.
Aber es ist kein Ding der Unmöglichkeit und es hält einem fit.
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