Was ist eigentlich "gutes" Patchwork?

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tarzan
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Beitrag von tarzan »

so wie Babell hab ich das auch erlebt, jetzt wo die Kinder erwachsen sind, ist es wieder anders, aber der Stellenwert wo sie einnehmen ist natürlich nach wie vor gross, was auch recht so ist. Es sind seine Kinder, komme was wolle.

Auch ich hatte "davor" einige Beziehungen, jedoch meist nur so 1-2 Jahre.
Das war natürlich ganz anders, man ist ungebunden und kann drauf los leben.

Zurückblickend muss ich fast sagen, dass ich wohl, wäre ich wieder alleine, keine Patchworkbeziehung mehr führen wollte.

Ich bin gespannt; eine Freundin von mit zieht im Sommer zu ihren Freund, beide haben je 2 Mädchen im ähnlichen Alter. Bis jetzt war es eine Wochenendbeziehung, mal schauen was sie mir so erzählt übers patchen.
Buchenholz
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Re: Was ist eigentlich "gutes" Patchwork?

Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben:Für ihn war es nämlich immer klar, dass seine Kinder auch physisch ein Teil von ihm sind, also dass sie einfach dazugehören, in jeder Situation.
Ich teile die gleiche Meinung. Seine Kinder sind auch meine Kinder. Auch wenn ich keinen Besitzanspruch stellen darf, so gehören sie seit Patchwork auch zu meinem Leben.

Ich will nicht werten, welche Ansicht richtig ist. Aber es wäre ein Rat an jene, welche neu eine Patchwork-Beziehung eingehen wollen. Bei diesem Thema sollte man einer Meinung sein, sonst zerbricht die Beziehung an den unterschiedlichen Vorstellungen.

Ich erinnere mich an das erste Treffen mit meinem jetzigen Partner. Es hörte sich fast an wie ein Vorstellungsgespräch für eine Arbeitsstelle. :-)
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ja, sofia, so sehe ich das auch so, alles kann man auch nicht auf die Patchworksituation schieben, sondern man hätte gewisse Probleme auch ohne Kinder.
sofia
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Beitrag von sofia »

"Zurückblickend muss ich fast sagen, dass ich wohl, wäre ich wieder alleine, keine Patchworkbeziehung mehr führen wollte."

Mensch Tarzan, das zu lesen, tut mir weh. Du bist ja viele Jahre schon dabei...Ich stelle mir auch immer wieder die Frage, ist es das wert, ich baue aber auf persönliche Entwicklung bei uns.
Zuletzt geändert von sofia am 18.01.2011 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Da kann ich wohl von Glück reden, dass wir sehr viel Zeit miteinander verbringen konnten. Meine Tochter ist unter der Woche sehr viel bei ihrem Vater, also hatten wir auch viel Zeit für Zweisamkeit.

Ich fühlte mich viel zu jung für soviele langweilige kinderfreie WE und war froh, dass seine Jungs für Abwechslung sorgten.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Buchenholz hat geschrieben:Ich fühlte mich viel zu jung für soviele langweilige kinderfreie WE und war froh, dass seine Jungs für Abwechslung sorgten.
@Buchenholz: wenn du zu jung für kinderfreie Wochenenden bist, bist du doch sicher auch jung genug, Dinge zu tun, die ohne Kinder Spaß machen (oder selbst für Abwechslung zu sorgen) ;)

@topic: das Problem ist eben auch ein öfters vorherrschender Interessenskonflikt. Mein partner findet es höchst unmoralisch, Zeit für die Beziehung zu verbringen, wenn die Kinder da sind. Wenn wir überhaupt was machen, dann nur, wenn sie die Mutterwoche haben. Es geht aber schon was besser. Auch wie er noch verheiratet war, wäre es ihm oder seiner Ex nie in den Sinn gekommen, was ohne Kinder zu machen. Das find ich schlimm, man braucht auch Zeit zu zweit. auch mit eigenen Kindern ginge ich wohl mal allein als Paar in den Urlaub oder abends essen. Der Unterschied: mit gemeinsamen Kindern hat man mindestens 9 Monate Zeit, sich mit allem zu arrangieren und wächst so in die Aufgabe rein. Als Patchworker kommt man in ein "fertiges" Konstrukt. Man kann die Dinge auch nicht so ändern, wie man es gerne hätte, weil man ja nicht der "Elter" ist...
sofia
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Beitrag von sofia »

@buchenholz: Ach, uns würde da schon was einfallen an gemeinsamen hobbies. Wir sind einfach selten allein, es gibt vielleicht alle sechs Wochen mal einen Tag, oder es kommt dann wieder etwas dazwischen.

@zanilla: Ich sehe das auch so, es sind unterschiedliche Bedürfnisse. Ich habe ja selbst einen Sohn, den ich ohne schlechtes Gewissen mal alleine lasse, eben weil mir der Partner wichtig ist. Aber er kann es wohl schlechter/ will es nicht, wenn die Kinder da sind.
Zuletzt geändert von sofia am 18.01.2011 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
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Beitrag von Buchenholz »

Zanilla hat geschrieben:@Buchenholz: wenn du zu jung für kinderfreie Wochenenden bist, bist du doch sicher auch jung genug, Dinge zu tun, die ohne Kinder Spaß machen (oder selbst für Abwechslung zu sorgen) ;)
Ich habe schon sehr viel allein unternommen. Aber in meinem Bekanntenkreis gabs keine Single. Und jene mit Familien wollten auch nicht ständig mit mir was unternehmen und ich wollte mich auch nicht immer aufdrängen.

Ich wohnte in einem Quartier mit vielen Kindern und hatte die auch in meiner Wohnung, wenn Tochter nicht da war. Aber es ist halt schon anders, wenn man Kinder um sich hat, mit denen man näher in Verbindung steht als Nachbarskinder. Auch wenn ich die alle auch gern hatte. Ich bin wohl einfach ein Muttertier. Und ich stehe dazu. Nämli. ;-)
sofia
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Beitrag von sofia »

Ich möchte die Eingangsfrage mal anders stellen: was hält nach Eurer Erfahrung eine Patchworkfamilie zusammen ?
Sofia
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Beitrag von sofia »

...
Zuletzt geändert von sofia am 18.01.2011 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
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Beitrag von sofia »

Sorry, ich wollte eigentlich löschen, es funktioniert leider nicht (??)
Zuletzt geändert von sofia am 18.01.2011 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
Sofia
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Beitrag von Plüsch »

Was uns zusammenhält? Unsere Liebe, gemeinsame Pläne, immer wiederkehrende Auszeiten zu zweit, in der wir nur Paar sind, und vor allem die Aussicht, dass die Kinder (jetzt zwischen 13 & 18 ) älter werden. Und wir haben ein recht gutes Verhältnis hier zuhause, es gibt einfach ein paar Punkte, die immer wieder aufstossen. Und oft bleibt nur "Augen zu und durch" und eine grosse Portion Toleranz, wenn es mal wieder zu Uneinigkeiten kommt.
Und ein kleiner Punkt in der Liste ist sicher auch, dass wir beide nicht nochmals scheitern wollen. Also versuchen wir, immer im Gespräch zu bleiben, wobei mein Mann bei einem Thema nichts mehr sagt und Toleranz übt.

Ich wollte nochmals anders fragen: Was braucht es, damit eine Patchworkfamilie funktioniert? Auch in einer Ursprunsgfamilie herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Wieviel Stress und Probleme erträgt eine Patchworkfamilie oder der / die einzelne darin, das ist wohl der Kernpunkt.
Wir patchworken seit Sommer 2006
aisha

Beitrag von aisha »

ich hoffe doch primär mal die Liebe!!!!
dann auch der Druck, es beim "2.Mal" besser zu machen. ....
soziale Absicherung....

ich könnte mir da verschiedene Motive vorstellen.

bei mir war es primär die Liebe, der Wunsch nach Partnerschaft, die Angst vor Einsamkeit und dann auch der grosse Wunsch, meinem Kind eine Familie zu geben...denn das hatte es vorher nicht.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Was uns zusammenhält:
Die Liebe und der Wunsch nach Gemeinschaft/Familie.

Weshalb die Gemeinschaft funktioniert?
Toleranz, Bereitschaft an sich zu arbeiten, im Dialog zu bleiben um die Gefühle/Bedürfnisse des anderen zu erfahren, Bereitschaft Festgefahrenes zu verändern, akzeptieren, dass nicht alles perfekt sein muss

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Ich fühlte mich viel zu jung für soviele langweilige kinderfreie WE und war froh, dass seine Jungs für Abwechslung sorgten.[/quote]

Das kann ich wie Zanilla auch nicht recht nachvollziehen, buchenholz.
Aber es scheint, dass du ein totaler Familienmensch bist, ich weniger, da 1) keine eigene Kinder und 2) meine Eltern und die ganze Verwandschaft nicht besonders familiär sind. Sprich, ich kennen nicht mal all meine Cousinnen und Cousins. Für mich sind und waren Wochenenden ohne Kinder nie langweilig, im Gegenteil, wir konnten dann mit Freunden weg oder mal übers Wochenende wegfahren. Ich möchte aber an dieser Stelle erwähnen, dass Kinder ein wichtiges Gut sind und ich es gut verstehen kann, dass wenn man selbst Kinder hat, man eine andere Einstellung hat.

Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, ich habe meine Stiefkinder sehr gerne, sie mich auch, und ich habe durch sie auch vieles gelernt. Anderseits ist es nicht so, dass ich ohne sie nicht leben könnte. ABER: Fakt ist einfach, dass ich in der Blüte meines Lebens sehr viel verzichtet habe, zu Gunsten dieser Beziehung, auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu verachten. Und dies würde ich heute nicht mehr machen, ich hab mich da wohl zu stark ins Zeugs gelegt und mich dabei vergessen. Daher würd ich wohl eher nach einem Partner schauen, welcher keine Kinder hat. Ich bin mir heute einfach wichtiger wie früher...
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