Keine Alimente, bitte um Rat!

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shayennee
Beiträge: 2
Registriert: 19.11.2011 12:08

Keine Alimente, bitte um Rat!

Beitrag von shayennee »

Ich bin 25, ledig, alleinerziehende Mutter meines 5 jährigen Sohnes. Sein Vater und ich leben seit bald 4 Jähren getrennt, Alimente brauchte ich während den 4 jahren nicht, habe aus gutmütigkeit darauf verzichtet. Anfangs jahr haben wir gemeinsam beschlossen, dass ich mein arbeitspensum von 70% auf 60% reduziere, somit 600.- weniger verdiene, um mehr bei meinem kleinen zu sein, das hin,- und her zwischen seinem papa und oma (seine Mutter) zu reduzieren. nun habe ich alimente beantragt, im august 2011 wurde der unterhaltsvertrag (500.-) durch den vormund genehmigt. Leider habe ich noch keinen Franken davon gesehen, er könne nicht zahlen. (selbstständig Tierambulanz, existenzminimum nicht gesichert). alimentebevorschussung wurde mir gestern abgelehnt, verdiene 400.- zuviel!! nun habe ich 2900.- netto, brauche dringend das geld für meinen kleinen.
er hat nun sogar rekurs beim bezirksgericht beantragt wegen reduzierung des unterhaltes! mir fehlen die worte!
er betreut während durchschnittlich 7 Tagen seinen sohn (was heisst seine mutter), er ist anscheinend ständig bei der arbeit.
nun meine frage, was kann ich noch machen? mich belastet die situation so stark, mag kaum mehr weitermachen.
-hat er eine chance beim rekurs recht zu bekommen?
- bekomme ich einen anwalt gestellt und werde vom bezirksgericht über das geschehen informiert, einbezogen?
- alimenteinkasso- bringt dies etwas, da er bereits viele offene betreibungen hat, nicht zahlt?
- macht ein beistand in dieser situation sinn?
- brauche ich einen anwalt?

aisha

Beitrag von aisha »

hallo shayenee,

herzlich willkommen im Forum!
Mir kommt die ganze Story etwas spanisch vor. Warst du mit dem Kindsvater verheiratet? Denn dann muss ja ein Unterhaltsvertrag vorhanden sein.
Wenn du nicht mit ihm verheiratet warst, dann hast du wohl bei der Trennung einen ganz grossen Fehler gemacht.
Verstehe mich nicht falsch, es ist sehr grosszügig von dir, auf Unterhalt zu verzichten, aber bringt dir und dem Kind nichts! du hast die doppelte Belastung von Kind und Job.
Wenn der Vater bzw. die Oma (das ist seine Sache) das Kind über längere Zeit betreut, also mehr als die ortsüblichen 2 Wochenende pro Monat, dann reduziert sich der Unterhaltsbeitrag sicherlich. Aber gar nicht zu bekommen ist nicht in Ordnung.
Wenn der Vormung euren Unterhaltsvetrag genehmigt hat, ich hoffe schwer, dass ist auch von der Vormundschaftsbehörde unterzeichnet, dann muss der Vater zahlen.
Du kannst ihn an und für sich betreiben. Natürlich kann er wenig und kein Einkommen vor Gericht geltend machen, aber das muss er erst mal beweisen.Da muss er Steuerunterlagen, Lohnusweise etc. vorlegen.
Bei selbständiger Erwerbstätigkeit ist es leider viel einfacher, Geld verschwinden zu lassen.
Und rückwirkend Unterhalt einzufordern ist sehr sehr schwierig. (Rede da leider aus Erfahrung).
Ich würde an deiner Stelle zur Vormundschaftsbehörde gehen und dein Anliegen deponieren.
Ansonsten hast du die Möglichkeit um unentgeltlichen Rechtsbeistand zu ersuchen.
Wünsche dir viel Glück
tarzan
Forenlegende
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Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

aisha, wenn das Existenzminimum nicht gesichert ist, kann man ihn nicht zu Alimenten verpflichten.

shayennee, hat die Vormundschaftsbehörde die Finanzlage von ihm überprüft ?
butterfly
öfters hier
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Beiträge: 62
Registriert: 02.04.2011 21:36

Beitrag von butterfly »

Hallo shayennee

Herzlich willkommen im Forum :)

Da ich den Vater meiner Kinder selbst erst kürzlich betreiben lassen musste und einen Anwalt hatte kann ich nur folgendes dazu sagen:

Ja, ein Anwalt muss Dir kostenlos gestellt werden. Fürs erste empfehle ich Dir aber die unentgeltliche Rechtsauskunft die es eigentlich an jedem grösseren Ort geben sollte. Die müssten über Deine gestellten Fragen bescheid wissen.

Allerdings kann ich Dir wenig Hoffnung machen, da Du ja schreibst, er hätte schon offene Rechnungen (Betreibungen) die er nicht bezahlt. Wahrscheinlich würdest Du Dich mit Deiner berechtigten Forderung nur in die Reihe der Gläubiger einreien :(

Wichtig ist nun aber, dass Du und Dein Sohn genug Geld habt um zu leben. Da die Allimentenbevorschussung wegfällt (sowas versteh ich sowieso nicht!!!!!!!!) und Du wohl eher nicht aufs Sozialamt willst.... Gäbe es die Möglichkeit für Dich doch wieder 10% mehr zu arbeiten? Ich weiss es ist nicht fair, aber dann wäre doch mindestens finanziell alles wieder ein bisschen besser?

lg
Butterfly
shayennee
Beiträge: 2
Registriert: 19.11.2011 12:08

Beitrag von shayennee »

Vielen Dank für eure schnellen Antworten,
Wir waren nicht verheiratet, haben 6 jahre zusammen gewohnt.
der fehler scheint bereits zu beginn entstanden zu sein, nach der geburt von elias hat sich keine vormundschaftsbehörde o.ä. eingeschaltet um einen unterhaltsvertrag aufzusetzen.
den wollte ich dieses jahr auf eigenen wunsch, wurde auch mit mühe und not genehmigt (vormund fand 500.-) viel zu wenig.
die finanzielle lage wurde anscheinend überprüft und er hat zuwenig.

ich kann alles nicht fassen, anstatt ihm auflagen zu machen, dass er sich einen gut bezahlten job suchen muss, muss ich anscheinend wieder aufstocken im job und habe meinen kleinen noch weniger, die rechtslage in der schweiz scheint einfach nur ein grosses loch zu sein.
vater verdient zu wenig = Mutter muss dies kompensieren?! ahaaa.. :o(
tarzan
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Beiträge: 819
Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

warum wurden Alimenten beschlossen, wenn er eh nicht zahlen kann ?
Das finde ich komisch, wenn die VB die Finanzlage überprüft hat, dann hätten sie ihn sicher nicht verpflichtet für Zahlungen welche er eh nicht einhalten kann.

Oder wurden die 500.-- extra festgelegt wegen der Bevorschussung ?

Bei kleinen Einkommen läuft es normalerweise so, dass zuerst das Existenzminimum des Vater gedeckt wird, die Mutter muss dann aufs Sozialamt, sofern sie keine oder zuwenig Alimenten erhält infolge geringen Einkommen.

Soweit ich weiss, ist entscheidend, wie ihr vor der Trennung gelebt habt.
Hatte er damals schon den Job wo er jetzt macht, schätze ich, kannst du nicht viel machen. Ist halt immer so eine Sache, zuerst müsste er einen neuen Job finden.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass er statt Geld sich mehr an der Kinderbetreuung beteiligt ?

ich empfehle dir auch die unentgeltliche Rechtsberatung der Gemeinde. Meist hat man dort nur 15 Minuten Zeit zur Verfügung, aber für eine erste Einschätzung wird das sicher einmal reichen.
andy32tg
Beiträge: 2
Registriert: 08.12.2011 12:09

Beitrag von andy32tg »

Hallo shayenne

Wir kennen uns ja bestens und nach etlichen berichten in verschiedenen forum melde ich mich mal zur wort nämlich denn den es betrifft.¨

Erstens wenn Du diese sachen öffentlich machst dann schreib bitte alles rein.
wie zb das ich nie gesagt habe das ich nicht zahlen will, ich bin als Papa immer da gewesen habe unseren Sohn zu mir genommen damit Du arbeiten gehen konntest oder mal in den Ausgang oder Du Krank warst, und unser Sohn mehr als 7 Tage bei mir ist im Monat da Du voher 80% gearbeitet hast also war der kleine in dieser Zeit bei mir usw

Ich habe nie geagt ich will nichts Bezahlen ich habe Dir einen Vorschlag gemacht, das wir uns in der hälfte treffen, aber bis heute habe ich kein bescheid bekommen deswegen, weil ich als Papa möchte das mir das angerechnet wird weil auch ich zur hälfte da bin er hat genau so wie bei dir hier sein zimmer einen kleiderschrank usw

Genau so wahr ich die ganze zeit da als papa und als ex freund usw ich verstehe es wenn ein vater zahlen muss wenn er nicht da ist für sein kind aber ich betreue Ihn fast die hälfte des monats mit.

Und ich habe mich damals wegen der Arbeitslosikkeit den weg in die selbständigkeit gewagt genau darum weil ich nicht vom staat leben will und dies seine zeit braucht bis ich wieder fuss gefasst habe.

Es ist 6 jahren so gegangen und nun wo der kleine in den Kindergarten geht hast du Reduziert ist ja dein gutes recht. Und das die Oma den kleinen betreut in dieser Zeit wenn ich arbeiten muss ist doch eigentlich nichts bösses da auch ich geld verdienen muss Du bekommst auch das Kindergeld vom Arbeitgeber ich lebe mit 1800.-

Also wenn Du es schon öffentlich machst dann erzähl alles danke
Zuletzt geändert von andy32tg am 08.12.2011 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
andy32tg
Beiträge: 2
Registriert: 08.12.2011 12:09

Beitrag von andy32tg »

tarzan hat geschrieben:warum wurden Alimenten beschlossen, wenn er eh nicht zahlen kann ?
Das finde ich komisch, wenn die VB die Finanzlage überprüft hat, dann hätten sie ihn sicher nicht verpflichtet für Zahlungen welche er eh nicht einhalten kann.

Oder wurden die 500.-- extra festgelegt wegen der Bevorschussung ?

Bei kleinen Einkommen läuft es normalerweise so, dass zuerst das Existenzminimum des Vater gedeckt wird, die Mutter muss dann aufs Sozialamt, sofern sie keine oder zuwenig Alimenten erhält infolge geringen Einkommen.

Soweit ich weiss, ist entscheidend, wie ihr vor der Trennung gelebt habt.
Hatte er damals schon den Job wo er jetzt macht, schätze ich, kannst du nicht viel machen. Ist halt immer so eine Sache, zuerst müsste er einen neuen Job finden.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass er statt Geld sich mehr an der Kinderbetreuung beteiligt ?

ich empfehle dir auch die unentgeltliche Rechtsberatung der Gemeinde. Meist hat man dort nur 15 Minuten Zeit zur Verfügung, aber für eine erste Einschätzung wird das sicher einmal reichen.
Nein hatte voher einen job bei dem ich 4500.- hatte und wegen wirtschaftlichen gründen gekündet worden bin.
Der Kleine ist ja fast 11Tagen im Monat bei mir.
Babell
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Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

andy32tg hat geschrieben:Und das die Oma den kleinen betreut in dieser Zeit wenn ich arbeiten muss ist doch eigentlich nichts bösses da auch
Ich möchte hier an dieser Stelle mal anmerken, dass diejenigen, die finanziell fürs Kind aufkommen, nicht schlechter gewertet werden sollten, wie diejenigen, die das Kind direkt betreuen. Denn wer gibt denn dem Kind was zu essen, wenn beide immer nur zuhause hocken, um das Kind zu bespassen?
Aber das ist eine politische Sache und hängt damit zusammen, dass die familienergänzenden Betreuungsmöglichkeiten in der Schweiz immernoch nicht genügend vom Staat unterstützt werden! Und somit noch nicht auf eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft gestossen sind. Aber was würde die Wirtschaft und der Staat ohne Grosseltern, Krippenplätze und Hütedienste machen?
Ich finde, dass das mit dem schlechten Gewissen, wer zahlt statt hütet, aufhören muss! Wer Alimente bezahlt, gibt seinem Kind nicht weniger, weder wer es hütet!
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