die Entscheidung zusammenzuziehen

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NeuesLeben
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die Entscheidung zusammenzuziehen

Beitrag von NeuesLeben »

oder nicht wird bald fallen müssen!
Mein Freund und ich sind 1,5 Jahre zusammen.
Er hat ein schönes Haus mit Garten, wo er allein wohnt. (Tochter kommt jedes 2. WE)
Ich habe eine nette Wohnung, wo meine Tochter und ich ganz glücklich sind.
Ganz schnell am Anfang der Beziehung ist mir klar geworden, dass ich nicht zu ihm ziehen möchte. Das Haus ist m.E. emotional von seiner Tochter besetzt (z.B. "das Haus gehört meinem papa...du darfst das nicht...darfst das nicht usw." sagt sie meiner Tochter)
und er hat sich bisher nicht gekümmert, dass auch meine Tochter und ich uns dort zu Hause fühlen.
Wir sind nur da, wenn seine Tochter auch da ist. Wenn seine Tochter nicht da ist, verbringen wir unsere gemeinsame Zeit bei mir.
Tja...allein wird er das Haus auf dauer nur mit finanzielle Engpässe halten können.
Er hat sich entschieden das Haus zu verkaufen.
Wenn es soweit ist, müssen wir uns entscheiden, ob er eine kleine Wohung für sich nimmt...oder ob wir zusammenziehen.
Manchmal finde ich so egoistisch von mir, dass ich nicht dorthin ziehen möchte. Mit meiner "Miete" würde er das Haus ohne Probleme halten können.
Ich würde aber so gerne...irgendwo neu anfangen. Wirklich irgendwo anfangen, wo alle gleichberechtigt reinkommen. Würde auch gerne irgendwann keine "Miete" mehr zahlen...sondern auch meine eigene vier Wände kaufen.
Andererseits tut mir schon leid, dass sie ihr Haus aufgeben müssen.
Was meint ihr denn? Bin ich wirklich so schlimm?

Danke,
NeuesLeben
val
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Beitrag von val »

Hallo NeuesLeben

Ich erlebe eine ähnliche Situation, aber andersrum. Ich wohne mit meinen Kindern in einem eigenen Haus mit Garten und mein Freund will nicht zu uns ziehen. Das Haus ist zu sehr meins, als dass er sich hier wohlfühlen könnte.

Nur kann ich hier leider nicht weg, denn meine Kinder sind in einer ziemlich wichtigen Phase (Berufswahl) und da kann ich nicht einfach wegziehen. Aber das ist ein anderes Thema.

Wenn Du so deutlich spürst, dass Du dich im Haus Deines Freundes nicht wohlfühlen wirst, dann ist das sicher ernst zu nehmen. Andererseits staune ich ein bisschen, dass für Dich sein Kind so dominat ist in diesen Gedanken. Ich hätte eher erwarte, dass es Dich stört, dass dieses Haus ein Projekt seiner ersten Familie war und er es zusammen mit seiner Ex-Frau geplant und gebaut hat und dass der Geist dieser Familie für Dich zu gegenwärtig ist. Aber Du schreibst, es ist das Kind, das das Haus emotional besetzt, obwohl es nur jedes zweite Wochenende dort ist. Es teilt also nicht den Alltag mit dem Vater und ausserdem werden Kinder grösser und fliegen irgendwann mal aus. Bleibt da wirklich nicht genug Raum für Dich und Euch, um ein "Nest" zu bauen, in dem alle ihren Platz haben? Den Wunsch nach eigenen vier Wänden hast Du offenbar ja schon, es wäre also doch eine Gelegenheit? Ein Haus zu verkaufen und ein neues zu kaufen ist mit einigem Aufwand verbunden, nicht alle Häuser lassen sich gewinnbringend verkaufen.

Du schreibst, Dein Freund hätte sich bereits entschlossen, das Haus zu verkaufen. Möchte er sich selber auch vom "Hausgeist" trennen oder macht er das, weil er spürt, dass Du dort nicht leben möchtest?

Ein neutraler Boden für einen gemeinsamen Start bietet sicher Vorteile. Wenn sich also eine Möglichkeit bietet, auf diesem Weg eine Wohnform zu finden, die für Euch alle stimmt, dann umso besser.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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Nin
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Beitrag von Nin »

Es ist nicht einfach, in eine vorbesetzes Haus einzuziehen - da ich es gemacht habe, habe ich auch erfahren, wie schwierig es sein kann.

Jede andere Lösung wäre aber völlig unrealistisch gewesen - zumal so, wie die Wohnungslage hier am Genfer See aussieht.

Und es geht.

Bei meiner Schwester ist ihr Freund eingezogen, und auch das hat geklappt. Sie haben die Wohnung zusammen komplett neu gestrichen, neue Möbel gekauft, alles umgestellt... und so ist auch seine geworden. Mir hat es sehr geholfen, als wir eine neue Küche eingebaut haben. Wenn ihr es wollt, aus dem Haus ein gemeinsames zu machen, dann ist das möglich.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Die neue Partnerin meines Ex-Mannes musste in ein Haus ziehen, welches von mir und Tochter mit sehr viel Mühe bunt dekoriert war. Und das musste ALLES weg. Bei einigen Sachen konnte ich das verstehen, weil mein Geschmack schon etwas speziell war. Aber all die Sachen, die v.a. das Kind gemalt und gestaltet hat, das musste auch weg. Und vor allem kam das für alle etwas plötzlich. Meine Tochter hatte gerade erfahren, dass die Stiefmutter einzieht, da wurde schon alles, was irgendwie an mich erinnert, entfernt. Das tat weh. Auch mir.
Sie wollte dann auch noch gleich Tochters Zimmer umgestalten resp. ihr ein kleiners zuweisen. Und da habe ich mich dann bei meinem Ex-Mann für meine Tochter gewehrt. Mein Vorschlag war: das Zimmer der Tochter bleibt mal fürs erste so wie es ist. Der Rest des Hauses darf verändert werden.

Trotzdem habe ich eben Verständnis. Schliesslich muss sich die neue Frau dort auch wohl fühlen.

Was Nin von ihrer Schwester schreibt, das finde ich gut. Wer als erster da wohnt, der muss auch bereit sein, etwas von seinem Zuhause zu opfern, zu verändern. So wird das Haus frühjarsputzmässig neutralisiert. Passiert automatisch beim Wände neu streichen. Dann wird jedem ein Zimmer oder eine Ecke zugeteilt. Für die Kinder könnte man diese Bereiche sogar mit Dekorationen kennzeichnen und anschreiben. Selinas Trauminsel und Laras Prinzessinenschloss oder so. Dann können sich die Mädchen gegenseitig in ihren Welten besuchen. Dann noch ein Walki Talki und für die Mädchen wird das ganz lustig.
Ich liebe so Umgestaltungsaktionen.

Und wenn dein Partner Angst hat vor all diesen Ausgaben. Ricardo machts möglich. Es muss ja nicht alles neu sein. Viel wichtiger ist es, dass man gemeinsam sein neues Zuhause einrichtet. Oder von beiden einwenig zusammen mixt.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Auch hier ist alles möglich.

Im bestehenden Haus einziehen und gemeinsam erneuern (wie bei Nin) hat bei uns auch geklappt. Einfühlsam sein mit den "alten" Sachen "entsorgen", das ist hier wohl das Motto.

Wir haben das alte gemeinsame Geschirr einige Jahre im Estrich gehabt für die Kinder, wenn sie ausziehen. Wir durften es nicht entsorgen. Das wollte dann aber niemand. Nun wollten wir es endgültig entsorgen und siehe da, die Schwester der Mutter hatte Interesse daran. Sie hat das gleiche Geschirr!

Ideal für uns.
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo val,
seine Ehe ist während der Renovierungen des Hauses kaputt gegangen. Sie haben noch nie im Haus zusammengewohnt.
Deswegen habe ich nicht das Gefühl, dass das Haus ein echtes Familiennest gewesen ist.
Er hatte aber das Haus gekauft und musste mit der ganzen Finanzierung zurechkommen.
Das ist ihm auf Dauer einfach zu teuer. Irgendwann bin ich dazu gekommen und die Hoffnung war da, dass ich zu ihm ziehe.

Wenn ich sage, das Haus ist vom Kind besetzt...dann meine ich ja auch.
Spielzeuge in allen Zimmern verteilt (nicht unordentlich sonst die gehören einfach da. Das ist einfach ihr Spielhaus).
Gemalte Bilder von ihr...und Bilder von ihr überall im Haus zu finden.
Von ihm selbst fast kaum, was zu sehen.
Meine Tochter müsste ihr großes Zimmer für ein kleines Zimmer tauschen, obwohl dies ja ihr einziges Zimmer ist.
Das große Zimmer gehört nunmal dem Mädel und niemand will sie ja wegjagen. Das wäre ja auch unfair.

Er hat aber kein Geld mehr. Er geht zur Arbeit und lebt nur, um das Haus zu bezahlen.
Wenn ich dorthin ziehe...stille ich mein Wünsch nach den vier Wände nicht.
Das Haus gehört mir nicht. Ich werde mitzahlen selbstverständlich.
Aber das wird nichts anders sein als weiterhin Miete zu zahlen.

Es ist aber wirklich so, dass das Haufverkauf bestimmt nur mit Verluste verbunden ist.
Deswegen auch das schelchte Gewissen meinerseits auch.

Hallo Nin,
eine komplette Renovierung wäre für den Anfang schwierig. Er hat kein Geld momentan und ich bin ehrlich gesagt nicht bereit
alles, was ich gespart habe dort zu investieren. Bin nach sehr lange Ehe mit Baby allein gelassen...da entwickelt man ja ein Schutzmechanismus.
Ich würde gerne lieber wirklich das Geld für eine gemeinsame Wohnung ausgeben, wenn wir soweit wären.

Hallo Buchenholz,
Diese Ausgaben kommen am Anfang nicht in Frage. Nur wenn ich bereit wäre, mein Geld auszugeben.
Ich würde einfach gerne neu anfangen. Alle gehen gleichberechtigt in eine neue Wohnung rein.

Hallo Delphia,
wir müssten, glaube ich, nicht viel wegschmeißen. Seine Ex hat alles mitgenommen. ;-)

Gruß,

NeuesLeben
aisha

Beitrag von aisha »

ich denke nicht, dass ihr zusammenziehen solltet, wenn du nicht 100% davon überzeugt bist.
Beim mir kommt es im Moment so rüber, als brauche dein Freund eine "Fremdfinanzierung" für seine Liegenschaft, und das bist du!

zum zweiten: tapeziert der Vater das Haus mit den Bildern seiner Tochter oder hat sie den Anspruch??
Daran könnte man sicher arbeiten..

Auch ich bin in ein "vorbesetztes" Haus gekommen, wie Nin so nett formuliert hat. Und zwar in ein Haus , das komplett von der Ex eingerichtet und "dekoriert" wurde. Und zwar definitiv nicht nach meinem Geschmack.
Für mich war es extrem wichtig, dass alles weg musste, was der Ex gehörte oder sie eingerichtet hatte. Und (fälschlicherweise) war ich der Meinung, dass es meinem Freund auch mehr als recht war, dass die Spuren seiner schwierigen Ehe "beseitigt" wurden.
Jedenfalls liess er mir völlig freie Hand, aber ohne zu fragen habe ich nie was weggeworfen.
Denn Faktor "seine Kinder" habe ich aber leider völlig unsensibel ignoriert. Habe zwar hin und wieder die Kinder gefragt, ob sie dies oder das zur Mutter mitnehmen wollen, was diese jeweils recht aggressiv abgelehnt hatten.
Mir schien, als ob es Stieftochter völlig egal war , was ich wegwerfe, Hauptsache, wir schaffen was Neues an. Stiefsohn liess sich anfänglich nichts anmerken, reagierte aber mit zunehmendem Alter aggressiv auf Veränderungen.
Heute gibt es zwar kaum mehr "Spuren von der Ex im Haus und trotzdem fühle ich mich hier auch nach Jahren einfach nicht richtig zuhause. Vielleicht spielt sich das hauptsächlich in meinem Kopf ab, aber das tut nichts zur Sache.
Jedenfalls hat mir mein Partner dann auch schon im Streit vorgeworfen, ich hätte alles verändert und ihm sei es auch vorher wohl gewesen. Und Stieftochter markiert im ganzen Haus Präsenz durch ihre Besitztümer.... wäre sie ein Hund , würde ich sagen ,sie markiert ihr Revier.

Ich würde jedenfalls nie mehr in die Liegenschaft einer Vorgängerin ziehen. Gemeinsamer Neuanfang oder getrennte Wohnungen.
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo aisha,

Danke!
Ja. Genau so eine Situation, möchte ich vermeiden.
Nein. Er hat sich bereits entschieden, das Haus zu verkaufen. Ich weiß aber, wenn ich gesagt hätte...ich ziehe zu dir um, würde er sofort mitmachen.
Das will ich aber nicht, weil ich genau diese von dir geschilterten Situation vermeiden möchte.
Habe aber trotzdem ein schlechtes Gewissen.
Er lässt nämlich zu bzw. organisiert selbst, dass das Kind überall seine Sachen hat. (Eigenes Zimmer / großes Spielzimmer / halbes Wohnzimmer mit Spielsachen).
Das habe ich einmal gesagt. ER hat versucht das in Grenzen zu setzen. Nach einer Zeit war alles wieder wie vorher.
Mich stört das nicht mehr, weil ich einfach weiß...hier werde ich höchstwarscheinlich nicht wohnen. Dann sollen die machen, was sie wollen.

Das wird wohl die Entscheidung sein müssen...entweder getrennte Wohnungen oder gemeinsam was neues finden.

Das wird sich, sobald klar ist, dass das Haus verkauft wird, entscheiden müssen.

Gruß,
NeuesLeben
Babell
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Beitrag von Babell »

Manchmal finde ich so egoistisch von mir, dass ich nicht dorthin ziehen möchte.
ich find das nicht egoistisch

wenn du ein Kind hast und er eines, dann gehts ja auch um die Schule und die Freunde der Kinder. Die finden das meistens nicht so lustig, aus der Schule oder dem Kindergarten genommen zu werden. Ausserdem muss es dir bei ihm zuhause gefallen: die Wohnung selber, der Garten, die Nachbarn.... Das sind alles Faktoren, die angeschaut werden müssen. Wo du wohnst, sollst du dich wohlfühlen können.
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Babell,

tja...meine Tochter liebt dorthin zu gehen.
Sie findet den Garten toll und liebt seine Tochter sehr sehr.
Das mit dem Kindergarten stimmt schon. Meine Tochter ist erst jetzt in ihrem Kindergarten angekommen. Die Eingewöhnung war sehr sehr schwierig und ich würde nicht gerne wieder neu anfangen.
Wenn wir mal eine gemeinsame Wohnung in meiner Stadt (wir wohnen in Nachbarstädte) finden würden...dann müsste sie den Kindergarten nicht wechseln.

Das sind die Sachen, die gegen seine Wohnung entscheiden.
Auch wenn wir ggf. dort mehr Platz hätten...einen Garten hätten usw.

Gruß,

NeuesLeben
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