Stieftocher kommt zurück und es geht wieder los?

Wer wohnt wo?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Wisst Ihr was? Ihr seid einfach toll. Das meine ich als Kompliment.

Es sind hier die verschiedensten Meinungen vertreten und auch die Erlebnisse sind ganz verschieden. So soll es auch sein.

Unter einem Dach mit Jugendlichen und junge Erwachsene bedeutet für mich aber, dass die anstehende Hausarbeit auch auf die verschiedenen Köpfe aufgeteilt wird.

Thema Sauberkeit/Ordnung: da gehen die Meinungen auseinander. Es ist gut, wenn jede/r seine Werte auch mal überdenkt und nicht einfach stur dabei bleibt.

Ich behaupte jetzt von mir und auch von meinem Mann, dass wir uns in dieser Richtung bemühen. Zudem gibt es kein richtig oder falsch.

Ich lasse mich überraschen, was beim Familienrat rauskommt.

;-)
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tabida
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Beitrag von tabida »

Unter einem Dach mit Jugendlichen und junge Erwachsene bedeutet für mich aber, dass die anstehende Hausarbeit auch auf die verschiedenen Köpfe aufgeteilt wird.
Das bedeutet es für mich nicht nur wenn mann mit Jugendlichen unter einem Dach lebt. Ich bin so aufgewachsen, dass wir alle als Kinder unsere Aufgaben und Ämtlis hatten, die je nach Alter und Möglichkeiten verschieden waren. Ich war als Kind immer sehr irritiert, dass andere Kinder zum Teil Geld dafür bekommen haben, wenn sie etwas in der Familie erledigt haben. Ich finde, es stärkt auch das Selbstbewusstsein wenn man merkt: Ich bin hier wichtig, auch ich trage meinen Teil dazu bei, dass es hier gut läuft. Ausserdem stärkt es auch die Selbständigkeit. Wir konnten/mussten unsere Aufgaben nämlich selbständig erledigen, durften uns aber auch die Art und Weise wie wir es tun selber ausdenken. Das Ergebnis wurde geschätzt und anerkannt.
Natürlich haben wir auch oft gemotzt und versucht uns zu drücken. Aber da war meine Eltern recht konsequent. - aber zum Glück auch nicht stur.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Tabida

Das, was Du schilderst, ist der Ansatz für mein Überdenken der Situation... ;-)

Die Tochter meines Mannes hatte in der Küchenagenda (alle tragen ihre Termine dort ein) eingetragen, dass sie am Sonntag nach Hause kommt.

Sie ist nicht gekommen. Montag hat mein Mann ihr eine SMS geschickt. Sie ruft abends an und teilt mit, sie komme am Dienstag im Laufe des Tages, hole kurz einige frische Sachen und geht zu ihrem Freund nach Zürich. Dort bleibt sie voraussichtlich bis Mittwoch. Ob sie nun Morgen kommt oder nicht, wird sich zeigen.

Wir haben uns danach beraten. Dann habe ich ihm aufgezeigt, dass ich dann bei meiner gleichaltrigen Tochter nicht konsequent sein kann, wenn sie etwas macht, wenn die Stiefschwester das "darf". Er meinte auch, das ginge nicht mehr.

Versteht mich nicht falsch, es geht nicht darum, dass unsere Kids nicht weggehen dürfen und so. Ganz im Gegenteil. Aber was lernen sie daraus? Ich nehme mir, was ich brauche, dann wann ich es brauche und ohne jemanden zu fragen. Hauptsache ich habe meinen Spass. Ich habe ja keine Verpflichtungen zu erfüllen...

Zudem geht es auch um die Wertschätzung der Mitmenschen unter dem gleichen Dach. Die dreckige Wäsche (diese hat übrigens stark zugenommen, seit junge Dame wieder im Haus ist) kann ich ja dann schon waschen.

Eigentlich freue ich mich ja, dass sie wieder da ist. Aber gleichzeitig fühle ich mich schon sehr ausgenützt. Na ja, daran arbeiten wir ja. :-). Ich glaube, es gilt dies zu klären. Das ist unsere "Erziehungsaufgabe", wobei ich hier eigentlich nicht mehr von Erziehung sprechen kann.
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Delphia, ich glaube,langsam verstehe ich: es geht viel weniger um das konkrete Verhalten, es geht um die Wertschätzung. Gell, wenn sie davon mehr zeigen würden, wäre es für Dich auch viel leichter, gewisse Dinge zu übersehen?!
Mir geht das mit meiner Grossen ja ähnlich: dass sie faul ist zuhause, dass sie unordentlich ist, antriebslos etc., das ist zum Teil auch ganz normal in dem Alter. Aber wirklich trifft mich ihre offen zur Schau gestellte Verachtung für ihre Brüder und mich! Über alles andere könnte man reden...!

Ich finde es noch spannend, was Nin schreibt. Meine Eltern waren auch nicht übermässig streng, ich hatte eigetnlich nicht so viele Aufgaben und schon gar nicht so starr in Form von Ämtli,die immer gemacht werden müssen. Aber wir hatten einen engen Zusammenhalt als Familie. Und es war ganz klar, dass ich dann mit anpacke, wenn es nötig ist und das habe ich auch gern getan: mit der Mutter den Abwasch machen, war auch immer Zeit zum Reden. Kochen wenn sie später kam als ich, habe ich gern gemacht. Und ich glaube das ist der Unterschied: wenn es eine Beteiligung gibt, wo sie gerade nötig ist, wenn es Gespräche gibt und eine enge Beziehung zueinander, dann übersieht man grosszügig so manches andere. Mein Zimmer als Teenie war ein Schlachtfeld - meine Mutter hat nie was dazu gesagt. Ich war auch antriebslos, damals noch nicht vor dem Compi sondern mit Büchern im Bett. Ich kam morgens nicht aus den Federn und war schlecht gelaunt. Aber mir wäre im Traum nicht eingefallen, meine Eltern nicht zu respektieren, wir hatten ein enges Verhältnis, bei irgendwelchem Ärger konnten wir reden. Wirklich aufsässig und frech sein, war gar nicht nötig....Abgrenzung dann schon, aber nicht mit der Verachtung, die meine Tochter zeigt....!

Wenn aber dieser grundsätzliche Respekt nicht von selber kommt, dann überlegt man als Mutter wohl immer: welche Regeln im Umgang miteinander müssen her?
Andererseits ist das besonders schwierig: ich spüre auch, dass meine Grosse mir gehorcht, wenn es ganz ernst wird. Aber das verbessert nicht unbedingt unser Verhältnis. Zum Reden kann ich sie ja nicht zwingen, zum Schuhe putzen schon....Dabei will ich eigentlich was ganz anders, die Schuhe sind mir doch egal...eigentlich....Und dennoch hilft es nicht, alles einfach hinzunehmen....!
aisha

Beitrag von aisha »

hallo delphia,

deine Stieftochter war ein paar Monate weg und nun ist das Zusammenleben genauso schwierig, wenn nicht schwieriger als vorher.
Es ist eine Illusion, dass Kinder völlig positiv (nach unserer Ansicht) verwandelt nach Hause kommen. Wir machen uns doch viel eher in der Abwesenheit ein Bild, wie sie sich gern verändern sollten...

Jetzt reibt ihr euch wieder aneinander, logo. Du hattest dich auf ein Leben ohne sie ausgerichtet und sie genoss auch ihre Freiheiten.
Es ist ein aneinandergewöhnen und deine Stieftochter muss vor allem ihre Stellung im Haus neu beweisen und festlegen.
Kenne das aus eigener Erfahrung.
Bei Stiefsohn ist es heute noch so, dass er zwar selten kommt, aber wenn, dann muss er unbewusst gleich festlegen, dass er hierhergehört. z. B. Füsse auf den Salontisch, das ganze Sofa belegen... im Keller rumstöbern und dann eine dumme Klappe haben... alles so Kleinigkeiten, die mir zeigen, dass er noch lange nicht abgenabelt und erwachsen ist.
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