Wie weiter?

Erziehung ganz allgemein
Blume
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Wie weiter?

Beitrag von Blume »

Hallo,
zum Glück bin ich heute auf Euer Forum gestossen, den ich weiss wirklich nicht mehr weiter und wäre dringend um Ratschläge froh.
Kurz zur Übersicht:
Ich 42 Jahre
Mann 52 Jahre
Söhne des Mannes 18 + 20
verheiratet seit 2 Jahren
die Kinder wohnen bei uns, da die Mutter vor 16 Jahren verstorben ist.

Ohh wo fange ich blos an.....
Es geht um das Thema sich an Abmachungen zu halten und Konsequenzen.
Leider kommt es je länger je mehr vor, dass die Jungs machen was Sie wollen und alles was wir machen nur selbstverständlich ist.
Wir beide sind beide 100% arbeitstätig, daher haben auch die Jungs Ihre Aufgaben wie Wäsche in die Waschküche bringen, abwechslungsweise Ihr eigenes Bad reinigen und in Abwechslung dazu der Geschirrspühler. Natürlich jeder sein Zimmer.

Da ich nicht mehr täglich hinterher laufen möchte, putzt Euch die Zähne, versorgt Eure Schuhe vor der Haustüre, stell Dein Geschirr weg, hängt die Duschtücher auf, legt die dreckige Wäsche in den Wäschekorb und bringt diesen runter in die Wäscheküche etc. haben wir auf den Vorschlag hin meines Mannes, nachdem ich mal wieder genug hatte, beschlossen und kommuniziert, dass wir nicht tagtäglich das gleiche sagen möchten und nun eine Liste führen. Sollte diese überborden, werden Sachen welche für Sie selbstverständlich, durch uns halt auch mal nicht erledigt. (Einkaufen, waschen, putzen, oder Vorkochen. Schon nach 1 Woche die erste Seite voll und es wurde für die Jungs nicht gewaschen. Ein riesen gemotze, Diskussionen etc. nach weiteren 1 1/2 Wochen noch mehr Einträge.

Da mein Mann dann jeweils die Konsequenzen nicht einleitet, hatte ich die Jungs gebeten am Auffahrtswochende und Geburtstag des Vaters, Ihre Wäsche wieder selber zu erledigen. Der jüngere und faulere, hat auch auf Bemerkung hin am Samstag nichts gemacht.
Der ältere (20) seit einem Jahr in einer Beziehung, mit einer nicht wünschenswerten Freundin bezw. "Schwiegertochter" hatte kurzerhand das Wochenende umgestellt und ist zu Ihr nach Hause. Auch Sie wohnt noch zuhause nur dort gibt's keine Regeln.
Vereinbart wurde ursprünglich 1 Weekend bei uns und 1 Weekend bei Ihr.
Wie erwähnt, obwohl es das Weekend bei uns gewesen wäre, ist er nach der Übernachtung von Mittwoch auf Donnerstag, ab Freitag zu Ihr und wollte Samstag wieder kommen. Bis Sonntag wurde er dann nicht mehr gesehen und gehört.

Nun hat er das Gefühl, er könnte dafür dieses Weekend bei uns sein.
Meine Meinung ist, das ich oder wir uns doch nicht immer fügen müssen. Auch er hat sich an Abmachungen zu halten.
Letztes Weekend hatte ich im übrigen die Lerngruppe bei uns zu Hause abgesagt, da mit Ihm und der Freundin gerechnet wurde und nie Rücksicht genommen wird (wir müssen aufgrund Platzmangel in der offenen Küche lernen)
Mein Mann findet alles nicht so schlimm und vermehrt ok.

Leider musste ich schon feststellen, dass er nicht hinter mir steht oder mir sogar in den Rücken schiesst. Der ältere Sohn 20 (mit ADHS) verspricht sich zwischen durch.

Wer kann mir helfen?
Natürlich gibt es noch einiges mehr, aber jetzt mal dieses Thema.
Liebe Grüsse Blume
engelherz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von engelherz »

Halo Blume

Ich habe nur 1 Exemplar dieser Spezies Zuhause, kann dir aber Mitfühlen.
Nur, warum Wäscht du den noch die Wäsche für die beiden? Die sind doch alt genug und können ihre Dreckwäsche selber waschen.
Das Bad von Junior putze ich auch nicht mehr und wenn er meint Zähne nicht putzen zu müssen mit 18, dann soll er es lassen - ich muss nicht für ihn zum Zahnarzt.
Schuhe vor der Haustüre liegenlassen? Dann räum die in den Keller oder pack die sonst irgendwo weg.
Und warum kochst du für die beiden vor? Die sind alt genug... Unser Junior musste auch lernen, nicht vor dem vollen Kühlschrank zu verhungern. Klappt mässig gut, denn wenn wir nicht Zuhause sind bestellt er sich entweder Pizza, oder wenn das Geld nicht reicht, wird Toast mit Nutella geschmiert. Aber ich bin kein Dienstmädchen und kein Hotel - Das lernt er laaaaangsam :lol:

Bin der Meinung so eine Liste zu führen bringt nicht viel...
Ziehe einfach die Konsequenzen selbst durch.
Wenn dein Mann meint hinter seinen Söhnen herzuputzen, für die beiden Vorzukochen oder das Bad der beiden zu putzen soll dein Mann das machen, aber nicht du.

Warum richtest du deine Wochenenden nach dem Sohn? Wenn Ihr Lerngruppe geplant habt dann ist das so, es wird kommuniziert und gut. Die Jungs haben ein Zimmer und dann können die sich ja dahin zurück ziehen.

Macht euch nicht kleiner als ihr seit! Zieh deine Konzequenzen durch und nein, du musst einen 18 und 20 jährigen nicht daran erinnern zu Duschen oder Zähne zu putzen.
Vielleicht sehe ich das zu pragmatisch, aber ich finde die Jungs reagieren nur so, weil sie es mit dir/euch machen können, also zeig den Beiden die Grenzen und DEINE Konsequenzen.

Liebe Grüsse
engelherz
Bergblume
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Bergblume »

hallo Blume,

willkommen im Forum!

habe ich richtig gelesen?? du schickst 18 und 20jährige zum Zähneputzen??? Du kochst ihnen Essen vor und rennst der Wäsche nach??

Es wundert mich gar nicht, dass sie euch auf der Nase rumtanzen. Und dein Mann dazu. Wieso soll er hinter dir stehen und sich gegen seine Kinder stellen, wenn du ja eh alles machst??

Weisst du, bei uns war es ähnlich mit den Kindern meines Mannes. Denn er wusste, Muttchen meckert wieder mal rum, aber am Ende klappt der Service ja dann doch.

ich meinte, im Alter deiner Stiefsöhne sollte dringendst Eigenverantwortung gefordert werden:
- hör sofort auf, den Herren die Dreckwäsche zu machen, ausser, die Wäsche liegt zum vereinbarten Zeitpunkt "waschgerecht" in der Waschküche
- hör auf, den Herren vorzukochen. Sie sind alt genug und wenn sies nicht können, dann sollen sie Pizza organsieren. Und putz ja nicht die Küche, wenn sie gekocht haben.
- Hinterherräumen?? Was dich stört, das sammle ein und schmeiss es den Herren aufs Bett. Egal ob Schuhe oder Klamotten


es geht mich nichts an, warum die Freundin des einen nicht "kompatibel" ist.. aber wenn du Mühe hast mit ihrem Benehmen oder ihrer unangemeldeten Anwesenheit, dann kommuniziere das und nimm dir auch mal die Freiheit zu sagen, wenn sie mal nicht willkommen ist.

du bist sicher eine total liebe und fleissige Frau und genau das nützen die Herrschaften aus.

entschuldige bitte, wenn ich so direkt bin. Aber es nervt mich dermassen, wenn Jugendliche einen ganzen Hausstand terrorisieren.
Arbeiten die Jungs? Wenn sie verdienen könntet ihr sie zum Auszug bewegen. Entweder sie passen sich an oder sie gehen..

Weisst du, vieles was du schreibst habe ich selber erlebt. Meine Stieftochter kam mir mehrmals so dermassen unverschämt und frech, dass ich jeglichen Service eingestellt habe. Wenn sie dann waschen wollte, dann musste sie mich fragen, ob die Waschküche frei ist. Unangemeldete Uebernachtungsgäste habe ich abgeklemmt. Ich hasste es, wenn ich im Nachthemd morgens in die Küche kam und dann fremde Leute in meinen Schränken nach Frühstück suchten..
Mein Mann hatte lange Mühe damit, für ihn durften die Kinder auch machen was sie wollten. Und ich ging beinahe kaputt dabei.

Und noch was : Regeln aufstellen funktioniert nur, wenn beide Elternteile voll und ganz dahinterstehen und wenn es auch Konsequenzen hat. ...

ich wünsche dir viel Glück!
Babell
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Babell »

Hallo Blume

du gibst dir grosse Mühe und doch klappt es wieder nicht, rennst immer wieder an. Das muss sehr enttäuschend sein. Du bist sicher eine ganz tolle Mutter und sie haben dich bestimmt auch sehr lieb. Du machst sehr viel für sie - zu viel, finde ich. Sie sind jetzt erwachsen und müssen alleine auf den Beinen stehen. Sie müssen Fehler machen, reinfallen, es tut weh, etc. Das gehört zum Erwachsen werden! Man kann den Kindern (leider!!) nicht alles abnehmen..
Auch wenn es in den Zimmern schrecklich aussieht, die Jungs nur rumsaufen und Party feiern, nachts erst um ... heimkommen, regen Frauenbesuch haben, ab und zu mal die Polizei aufkreuzt und die Schwiegertochter nicht die Wunsch-schwiegertochter ist.. All das musst du loslassen. Deine Stiefkinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen können, denn nur so lernen sie, wie es ist, erwachsen zu sein.

Was zählt, ist folgendes:
in Eurem Haushalt muss es so aussehen, dass ihr Euch noch wohl fühlt und die Wohnung keinen Schaden davon nimmt. Das wäre das:
versorgt Eure Schuhe vor der Haustüre, stell Dein Geschirr weg, hängt die Duschtücher auf
Ansonsten gibt es die Variante: ausziehen und sich mit dem eigenen Geld eine Wohnung mieten oder in eine Wohngemeinschaft ziehen.

Folgendes gehört in die Rubrik Erziehung und ist spätestens mit 18 nicht mehr in Eurer Verantwortung:
Da ich nicht mehr täglich hinterher laufen möchte, putzt Euch die Zähne, legt die dreckige Wäsche in den Wäschekorb und bringt diesen runter in die Wäscheküche
Sie müssen wie gesagt, ihre Erfahrungen machen. Wenn sie denken, Zähneputzen sei nicht nötig, dann merken sie es beim ersten Loch. Dafür gibts dann den Zahnarzt, der schrecklich weh tut. Wenn sie die Wäsche nicht waschen, merken sie es, wenn sie keine Kleider mehr haben, die sauber sind. Dafür gibts ja einen Tumbler oder bei noch mehr Zeitknappheit einen Haarföhn und dann halb trocken in die Jeans, dann trocknen die auch im Winter mit der eigenen Körperwärme erstaunlich schnell! (ich weiss das :wink: )
Hast du denn selber keine Erfahrungen machen können, an die du dich jetzt erinnerst und drüber schmunzelst?

Lass die Kinder los und hab Vertrauen! Dann geniess es wenn sie wieder zurück kommen und von ihren Erfahrungen berichten und dankbar sind, dass sie diese selber machen konnten! Und dankbar werden sie sein, wenn sie ihre erste Wohnung selber managen müssen oder wenn sie selber Kinder haben. Das hört man doch oft!
Buchenholz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Blume

Meine Antwort heute nur schnell kurz gefasst.

Deine Stiefsöhne sind Erwachsen. Die können tun und lassen wie sie wollen. Einzig in den Gemeinschaftsräumen müssen sie sich anpassen. Da muss es allen wohl sein. Wenn es ihnen nur wohl ist, wenn Chaos herrscht, dann müssen sie eine eigene Bude beziehen. Ganz einfach. Wenn ihr aber die Jungs nach wie vor zu Hause haben wollt, dann müssen Kompromisse her. Nicht immer sind unsere Vorstellungen vom Leben richtig. Junge Menschen haben manchmal ganz tolle Ideen. Aber wie geschrieben: es soll für alle stimmen.

Ihr müsst lernen loslassen, die Jungs ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Sie kommen jetzt in ein Alter, da das mit dem Chaos langsam aufhört. Wenn dann die Kollegen nicht mehr gerne zu Besuch kommen, weil so ein Puff herrscht, dann checken sie es dann schon.
Schaut einfach, dass ihr eure Sachen organisiert. Wenn die Jungs nicht waschen, dann haben halt SIE keine Kleider. Wenn sie die Zähne nicht putzen, dann wird ihnen das irgendwann eine junge Frau schon beibringen. In diesem Alter sind nur diese Erfahrungen etwas wert, die man selber macht. Deine Erfahrungen und Meinungen passen zu deinem Leben. Sie haben aber ihr eigenes Leben und da sind ihr nicht mehr gefragt. So hart das klingt, aber so ist es.


Ich selber habe eine Tochter (18,5 Jahre) Da ich nur ein Kind habe, bin ich des Mutter-sein noch nicht müde. Meinetwegen muss sie nicht ausziehen. Und da sie studieren wird, lebt sie bestimmt noch einige Zeit mit uns und da ich ein WG-Typ bin und gerne Leute um mich habe, haben wir zusammen Regeln aufgestellt, wie wir das handhaben. Unsere neue Wohnung ist auch ihre Wohnung. Und gelegentlich ist die Wohnung voll mit jungen Leuten. Wir geniessen das und hören gerne zu, wenn ihre Gäste über Gott und die Welt diskutieren.
Blume
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Blume »

Hallo Ihr Lieben
Besten Dank für Eure Tipps.
Zuerst möchte ich vielleicht noch etwas richtig stellen, war wohl ungenau geschrieben.
Ich bin nicht djejenige die vorkocht, dass mach mein Mann, da er gelernter Koch und nicht mehr auf dem Beruf ist. Zudem waren die Jungs sehr lange sehr heikel.
Mittlerweilen macht er auch die Wäsche, da ich wie Ihr geraten habt, die Wäsche nicht mehr gemacht habe, wenn diese nicht runtergebracht wurde.
Von dem her kann und möchte ich also überhaupt nicht klagen. Das Problem sehe ich darin, dass dieser Service nun trotz allem zu 99% von meinem Mann ausgeführt wird und ich wie kein Mittel habe, die Jungs so zu etwas mehr Ordnung zu bringen.

Das mit der Liste war halt ein weiterer Versuch, nicht immer alles 100 mal sagen zu müssen.
Es ist doch sehr viel der Fall, dass ich z.B sagte Duschtuch aufhängen. Der jüngere immer sofort bestätigt mit einem ja und gemacht wird’s nicht. Der grosse mit einem jaaaaa, ich bin gerade noch an einem Game oder ich muss zuerst eins rauchen oder weiss Gott was. Und dann wird’s wieder vergessen.

Wenn ich die Schuhe etc. wie von Euch geraten in Ihr Zimmer werfe, ist das toll, dann müssen Sie es nicht tun… keine Änderung.
Der jüngere ist wie engelherz geschrieben hat, der Kühlschrank immer voll, aber wenn ihm das gebratene Täubchen nicht in den Mund fliegt, isst man lieber nichts oder Sackweise süsses.

Das mit dem Zahni ist dann halt so eine Sache, so lange der jüngere noch in der Lehre ist, kann er sich keinen Zahni leisten und Papa bezahlt. Also spielts ja eh keine Rolle. (nur wachst es dem Papa auch nicht am Schienbein, das liebe Geld)

Ja das mit dem nach dem Sohn richten am Weekend und ins Zimmer zurück ziehen, wenn wir Lerngruppe haben. Da man nie weiss wenn Sie aufstehen, ist das noch schwierig.
Was ich damit sagen möchte ist, ich bin am lernen oder wir sind am lernen, der grössere und seine Freundin stehen auf z.B. 13.30 Uhr und dann wollen Sie essen und da wird keine Rücksicht genommen. Es ist schon vorgekommen, dass diese mir den Laptop und die Bücher zur Seite geschoben hatten, da sie essen wollten und es wird lauthals geredet, für die egal.
Leider werden Abmachungen nur selten eingehalten, spricht man Ihn darauf an, hat er immer eine Ausrede für sich. Wir haben den Wecker nicht gehört oder nein wir hatten das so besprochen oder x was.

Zum Thema loslassen und Vertrauen.
Ich denke ich kann schon loslassen, aber mein Mann nicht. Könnt Ihr mir eventuell noch einen Tipp geben, wie man wieder vertrauen schöpft, wenn dieses immer und immer wieder missbraucht wird.? Irgendwann hat man wie keine Lust mehr.

Weiter hätte ich hier noch eine Frage.
Der jüngere, muss in 2 Wochen zum. 2ten mal an die Zwischenprüfung. Gemäss Lehrmeister wird er es aufgrund zu wenig Interesse und viel zu wenig lernen leider käumlichst bestehen. Der Junge ist aber überzeugt dass er es besteht. Die Schulnoten sprechen aber auch eher nicht dafür.
Glaubt mir, auch hier habe glaube ich viel versucht damit er lernt. Terminplaner, Lernkontrolle etc..
Da er uns auch hier verarschte und versuchte vis a vis von mir am Tisch zu surfen, verstecktes SMS schreiben 15 Min. WC-Gänge, musste ich aus Kraft Mangel und meinen bevorstehenden Prüfungen aufgeben.
Also hier noch die Frage, was würdet Ihr mit diesem Jungen anstellen, wenn er wieder nicht besteht?
(Da Ihm alles andere wichtiger ist) Es ist ja fast anzunehmen, dass wenn er vom letzten Schuss vor den Bug noch nichts gelernt hat, dass es sich nicht ändern wird.
Der Lehrmeister selber, weiss auch noch nicht was er machen soll.

Liebe Grüsse
Blume

P.s ich versuche immer mit einem Guten Beispiel voran zu gehen, mache ich ev. da den Fehler? Aber so wurde es mir damals gelernt und ist mir auch so eingetrichtert worden.
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Wie weiter?

Beitrag von Blume »

noch etwas.... ja der 20 Jährige arbeitet seit Mitte April (nach der RS) wieder. Auch das war ein Kampf, da sich die Freundin nach der Lehre zuerst 10 Monate "erholen" musste. Also wäre es ja super gewesen wenn man zusammen ein bisschen arbeitslos wäre. Aus diesem Grund hat er jetzt auch kein erspartes mehr, da Sie ja kein Geld hatte und man ja scheinbar heute auf nichts mehr verzichten muss oder kann. Das Thema Sparen auch ein Thema, welches ich mit Ihm seit 3 Jahren zu lernen versuchte - nein auch geschafft hatte.

Wegen dem Auszug, kann Ihn ja nicht vor die Türe stellen ohne Geld? Er könnte ja nicht mal eine Kaution bezahlen und einen Kollegen mit welchem er zusammenziehen möchte gibt's derzeit nicht. Mir Ihr übrigens auch nicht, da er Angst vor dem nicht funktionieren hat.
Und jetzt ist er am "sparen" auf die Ferien und auf ein anderes Auto, also wird er noch lange nicht ausziehen.
Buchenholz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Buchenholz »

Loslassen Blume

Ich weiss, wir möchten den Kindern das bestmögliche bieten und sie vor negativen Erfahrungen bewahren. Das Leben ist ja so kurz und die Jugend so schnell vorbei. Wir mussten auch lernen, dass nicht immer der gerade und schnellste Weg zum Ziel der richtige ist. Ev. muss dieser eine junge Mann mit seiner Selbsteinschätzung über die Bücher. Auch diese Erfahrung muss er selber machen. Dann erst wird er erkennen, dass seine Lernstrategien doch nicht gereicht haben.
Wir leben heute in einer Zeit, da es keine Schande mehr ist, wenn man auf Umwegen und Extraschlaufe das berufliche Ziel erreicht.

Mein einer Stiefsohn kam erst zur Vernunft, als er die Wahl hatte, an einem Rehabilitationsprogramm teilzunehmen, seinen Canabiskonsum zu reduzieren und nie mehr zu stehlen, nicht mal ein Snikers, sonst wird er in die Jugendvollzugsanstalt eintreten.
Jetzt ist er erwacht und hat erkannt, welche Sch..... er gebaut hat. Papas Ermahnungen machten ihm keinen Eindruck, er musste es selber erfahren.

Und wenn du deinen Stiefsöhnen diese Erfahrungen selber machen lassen möchtest, dann erklär deinem Mann, dass er seinen Kindern keinen Gefallen erweist, ausser, er möchte kleine Memmen heranziehen. Oder wie lange möchte er seinen Kindern noch beistehen?
engelherz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von engelherz »

Auch unser Junior musste Leidvoll selbst die Erfahrung machen, dass sein gewählter Weg nicht der Zielführende ist.
Wie bei Buchenholz hatte auch unser Junior nicht ausgelassen und war mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt, ist von der Schule geflogen &&&... Alles was Papa sagte, war Scheisse und ich hatte sowieso vom Leben keine Ahnung.
Auch bei uns ist Junior nun erwacht, als er das Wasser bis zum Hals hatte.
Er musste es selbst erfahren, von uns hat er die Ratschläge nie angenommen.

Dein Mann hilft seinen Söhnen nicht damit, Ihnen den Allerwertesten nachzutragen. Aber da sind deine Interventionen wohl begrenzt. Wenn dein Mann das selbst nicht einsieht, bist du ziemlich machtlos...

Das Thema Vertrauen ist bei mir auch ein Dauerbrenner... Vertrauen muss man sich erarbeiten.
Nachem Junior uns sehr oft angelogen hat und mich auch beklaute, war mein Vertrauen auf dem Nullpunkt. Langsam, ganz ganz langsam bin ich dabei, wieder Vertrauen aufzubauen. Das ganze ist jedoch noch sehr zerbrechlich und bei der kleinsten Unstimmigkeit fange ich wieder an zu zweifeln.

Dann schmeiss die Schuhe halt nicht ins Zimmer, sonder pack diese weg.
Wenn sie nächstens Barfuss zur Arbeit müssen, merken sie vielleicht eher was :-)

Gaaanz viel Durchhaltevermögen liebe Blume
Mein Mantra = Alles kommt gut

Liebe Grüsse
engelherz
Blume
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Blume »

Hallo Buchenholz und engelherz

Vielen lieben Dank für Eure Zeilen.
Wenn ich es richtig lese und Euren Tipps folge, darf ich doch merken, dass ich gar nicht so schlecht unterwegs war (bin). :wink:
Einiges von Euch beschrieben hatte ich nämlich schon gemacht...., da mein Mann nicht immer gleicher Meinung ist oder bezw. solche Aktionen dann meist nicht so toll findet, habe ich nun schon ziemlich an mir gezweifelt, da ich ja wie Ihr sicher gelesen habt, nie eigene Kinder hatte.

Dafür habe ich ein gut erzogenen kleinen Hund und ich finde es gibt bei der Erziehung doch einige parallelen. (z.b Konsequenz)
Und ein kleiner Terrier fordert einem immer wieder heraus, auch noch in hohem Alter.

Liebe Grüsse und danke Euch vorerst mal herzlich
Blume
Buchenholz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Buchenholz »

Blume, vielleicht kannst du deinen Mann mal fragen, ob er nicht stolz auf sich und seine Söhne sein will?

Also mich freuts, wenn man mir sagt, ich hätte eine tolle Tochter. Und auch ich selber bin stolz auf mein Kind. Ich darf von mir selber sagen, ich habe meinen Mutter-Job gut gemacht. Es macht mich stolz, dass ich Tochter auf dem Weg zum Erwachsenenleben begleitet habe und sie mit gutem Gefühl loslassen kann. Wenn ich also morgen nicht mehr da bin, dann schafft sie es auch ohne mich.

Klar, irgendwie kann es einem egal sein, was das Umfeld über mich oder mein Kind denkt. Aber wir haben ja Kinder nicht nur für unser Ego. Kinder, später Erwachsene sind Teil der Gesellschaft. Und die kann nur funktionieren, wenn jeder (s)einen bereichernden Beitrag leistet.

Mein Text soll jetzt aber nicht so rüberkommen, dass sich dein Mann jetzt für seine Kinder schämen muss. Ich hoffe, man versteht, was ich andeuten will.
zimet
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Re: Wie weiter?

Beitrag von zimet »

liebe Blume

Meine Grosse ist zwar um einiges weniger stressig 8) gewesen, aber mir hat das schon gereicht. Als sie dann die Lehre fertig hatte, wollte sie im Haus ins Studio umziehen, dafür Miete bezahlen und sich ein kleines Auto leasen, damit sie zur Arbeit fahren konnte (Frühdienst ohne ÖV und die Distanz zu gross fürs Velo).

Zuerst fand ich die Idee ja noch gut, aber dann habe ich gemerkt, dass Madame trotz Lehrabschluss und Erwachsensein 8) davon ausging, dass der Service im gleichen Stil weitergeht - Kühlschrank immer voll, Waschmittel immer vorhanden zum Waschen usw.
Das Thema Ordnung war dann auch immer wieder zu diskutieren und wer wie wo Ordnung macht oder eben nicht.

Zum Glück fanden diese Diskussionen etc. vor dem Umzug statt und ich habe mich kurzerhand entschlossen, das grosse Haus zu verkaufen und eine Wohnung zu kaufen.....dort hatte es dann leider keinen Platz mehr für sie....das tönt jetzt hart, ABER es war genau der richtige Schritt, sie zum Auszug zu bewegen und sie vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Heute 1 Jahr später haben wir ein super Verhältnis, ihre 2-Zimmerwohung immer ordentlich, Kühlschrank gefüllt :lol: und sie hat mir sogar gedankt für meinen etwas brutalen Erziehungsstil im letzten Moment!

Ich bin der Meinung, wenn ein Kind seine Ausbildung beendet hat, dann ist der Moment für den Auszug aus dem Nest gekommen, Freundin hin oder her. Sie sind dann für sich selber verantwortlich und ich würde bei einem Nichtauszug knallhart Geld oder Arbeit verlangen für Kost und Logis! Klar sind wir die Eltern, aber als solche haben wir die Verantwortung unsere Kinder flügge zu machen und das funktioniert nun mal nur ausserhalb des Nestes! Man kann sich für den Start auch ein Zimmer in einer WG mieten, das kostet nicht die Welt und lehrt ihn dann schnell in einer WOHNGEMEINSCHAFT zu kooperieren.

Bezüglich dem 18 jährigen...Lehre hingeschmissen heisst, er ist erwachsen und in erster Linie für sich verantwortlich....die harte
Realität. Ich würde keinen Druck mehr machen, lernen usw. sondern einfach klar kommunizieren:

keine Lehre = er kann arbeiten gehen zu 100% und dann Kost und Logis zu Hause abgeben. Auf dem Bau oder der Landwirtschaft suchen sie immer ungelernte Leute......putzen kann man auch immer.....meistens macht das dann mehr Eindruck und auch klar, dass man als Eltern nicht einfach akzeptiert, wenn ein Jugendlicher beschliesst, die Lehre ist mir zu langweilig, stressig, öd oder was auch immer.

Klare Worte ich weiss, aber wie gesagt - wir sind verantwortlich dafür, dass sie fliegen lernen....man ein Vogel schupst seine Jungen auch über den Rand :wink:
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
Buchenholz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Buchenholz »

Zimet, gut geschrieben.

Wenn die Kinder erwachsen sind und noch zu Hause wohnen, dann sollten sie entweder Kostgeld abgeben. Oder sich an der Haushaltung beteiligen.
PatchStift
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Re: Wie weiter?

Beitrag von PatchStift »

asja hat geschrieben:
Blume hat geschrieben:
Wer kann mir helfen?
In erster Linie: Dein Mann.
Wenn er nicht helfen will oder kann - dann Du Dir selber.
Seine Mutter mit 2 resp. 4 Jahren zu verlieren ist tragisch. Wie sehr dieser Umstand auf die Erziehung, resp. behütendes, beschützendes
Verhalten und wenig konsequente Erziehung rückwirkt, kann man nicht feststellen. Spielt sicher eine Rolle - und auch zu Recht.
Es ist menschlich und normal, seine Kinder erst einmal über zu behüten, zu schonen, verwöhnen und ev. eher ohne grosse Konsequenzen
zu erziehen.
Nun haben wir aber keine Kinder mehr, sondern 2 erwachsene Menschen in euerem Haushalt.
Mir würde niemals in den Sinn fallen, einem erwachsenen Menschen zu erzählen, er soll sich die Zähne putzen, müsse dann und dann zu hause sein,
seine Wäsche zum Waschen bereitlegen oder sein Zimmer putzen.
Diese Fähigkeiten setze ich in diesem Alter voraus. Ich erwähne nebenbei, dass ich meinen beiden Kindern (Kindergarten und Primarschule) nicht
mehr erzählen muss, wann sie die Zähne putzen müssen, ihr Zimmer aufräumen oder wohin die schmutzige Wäsche kommt. Ich muss ihnen höchstens
bei der Beurteilung der Situation helfen - ist das jetzt schmutzig...? soll man jetzt schon aufräumen?....
Somit müssen wir die Frage, ob die beiden in Stande sind sowas zu erledigen und bewältigen, sicher nicht erörtern.
Das alles hilft Dir aber nicht weiter.
Dein Mann und Du lebt zusammen.
Die Frage ist also, bist Du in euerer Beziehung ebenbürtige Partnerin?
Zählen Deine Bedürfnisse und Wünsche?
Wo stehst Du in der "ungeschriebener Rangordnung"?
Kommst Du zuletzt - nach den "Kindern"?
Bist Du gleichgesetzt mit dem Vater der "Kinder"?
Wie wäre die Situation wohl, wenn es "euere Kinder" wären?
Kann ein Zusammenleben mit Kindern funktionieren, wenn der Vater der Mutter - oder umgekehrt - nicht den Rücken stärkt, unterstützt
oder ev. die Wünsche der Kinder vor denen des Vaters oder der Mutter stellt???

Auch ich lebe in einer Patchworkfamilie. Meine Kinder sind noch klein, die Kinder meines Mannes erwachsen. Enkelkinder sind auch schon vorhanden.
Egal um welche Kinder es geht - seine oder meine - mein Mann und ich besprechen gemeinsam UNSERE Vorstellungen und Wünsche, machen eine
gemeinsame Fahrtrichtung ab und ziehen diese durch. Du kannst davon ausgehen, dass es immer irgendeinem Kind nicht 100%ig passt.
Sollte der Tag kommen, an dem meine beiden 20 und 18 sind und immer noch in unserem Haushalt wohnen, sich so benehmen wie euere beiden,
wird das geschehen, was bereits bei dem ältesten Sohn meines Mannes geschah, sie werden sich als erwachsene und mündige Erdenbürger, ihre
eigene Bleibe suchen und organisieren müssen - sprich, sie werden vor die Türe gestellt. Das ist zwar traurig, schwer und sicherlich im ersten Moment auch hart, aber wie genau, und vor allem WANN genau, sollte man erwachsenen Menschen klar machen, dass das Leben nach gewissen Spielregeln läuft und diese für alle gelten?
Und zuletzt: Ist man als liebende Mutter oder liebender Vater nicht sogar verpflichtet, seinem Kind beizubringen, dass man als Erwachsener Rechte und
Pflichten hat, und die Konsequenzen die daraus folgen, alleine tragen muss?!

Übrigens: der älteste Sohn, der vor die Türe gesetzt wurde - ohne Schulabschluss, mit andauerndem Ärger mit Schule, Behörden und Polizei, hat sein Studium
abgeschlossen, seine Familie gegründet und ist ein wunderbarer erwachsener junger Mann, Vater, Sohn, Stiefsohn und Ehemann.
Liebe Asja, jetzt bin ich grad etwas irrritiert!

Ich stimme deinem Beitrag 100% zu, nur stelle ich grad fest, dass Du hier eine ganz andere Sichtweise an den Tag legst, als wenn's um die Geschenke für sollche Kinder geht. Was da die Partnerin mit zu entscheiden hat und was nicht.... Liegt es daran, dass ich halt keine eigenen Kinder habe? Und darum ja nicht wirklich dazu gehöre? Nicht weiss worum es geht? (nicht verwandt, nicht verpflichtet, nicht mutter,nicht zuständig)


Ich nehme doch an, ihr redet bei "euren" Kindern, egal um welches es grad geht, auch mal miteinander über sinn- oder unsinige Wünsche z.B. am Geburtstag? Oder macht das dann, auch jeder mit sich allein aus, nur für seine Kinder?! .... Beziheungsweise bringt einfach was gewüscht(eingefodert) wird? Wir Du es von meinem Partner, ja erwartest.


Ich hoffe nicht, dass ich Dich wirklich so verstehen muss, Asja....
Buchenholz
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Re: Wie weiter?

Beitrag von Buchenholz »

Irgendwie ticke ich wohl etwas anders als viele hier. Sorry.

Ich mache keinen Unterschied, ob mein Stiefkind, mein eigenes Kind, das Patenkind oder das Kind einer besten Freundin Geburtstag hat. Insofern ist es egal, ob ich Gotte, Mutter oder Stiefmutter bin. Wenn es Geburtstag hat und ich weiss, was man schenken könnte oder ein ganz konkreter Wunsch vorhanden ist, dann schenke ich einfach. Punkt. Mal ist es etwas teureres, mal nur eine Geste oder ich gebe noch ein Nötchen dazu, damit der Traum vom neuen Handy schneller realisiert werden kann. Oder ich sehe was in einem Laden und weiss, dass dies dem Kind gefallen könnte. Dann kaufe ich es und diskutiere nicht zuerst mit meinem Mann.

Ich seh mich auch nicht im Konkurrenzkampf mit der leiblichen Mutter und Ex-Frau. Ich bin so wie ich bin. Authentisch und echt. Ich hatte die Kinder auch einfach gerne und behandelte sie so wie wenn es meine eigenen Kinder wären. Ob das der Ex passt oder nicht.


Jesses, meine Sätze beginnen meistens mit ICH.
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