Kampf um Waschmaschine

Erziehung ganz allgemein
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Oh weh, aisha...

Du scheinst nicht nur für die Tochter nicht zu zählen, sondern auch für Deinen Partner nicht... Kein Respekt, keine Wertschätzung. Im Gegenteil, Ausgrenzung, Lieblosigkeit.

Was oder wieviel merkt denn Deine eigene Tochter davon? Sagt sie was dazu?

Was an ihm liebst Du denn so, das Dich diese (entwürdigende) Situation weiter aushalten lässt?
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Ich sehe es so wie meine Vorschreiberinnen. Der Mann hat keinen Arsch in der Hose und die Tochter nutzt das gnadenlos aus. Das tät ich mir nicht mehr an. Anita sagt uns immer, dass man den anderen nicht ändern kann, sondern nur seine Einstellung zu allem. Was willst du denn ändern, aisha? Dich komplett aufgeben, nur um es ihm rechtzumachen? Das hast du doch nicht nötig. Nimm deine Tochter und geh, bevor du noch mehr unter die Räder kommst. Sowas ist am Anfang schwierig und tut weh. Auf lange sicht jedoch hast du gewonnen.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe aisha,
die Meinungen hier sind sehr eindeutig. Aber wissen kannst es letztlich nur Du. Und dass Du hier Bestätigung dafür bekommst, dass Dein Freund sich unmöglich verhält, ist nur eine Seite der Medaille. Du schreibst, Du liebst ihn noch und dafür wird es einen Grund geben. Etwas, das Euch zusammen hält. Ich würde an Deiner Stelle hinterfragen, was das ist! Nur Dein Bedürfnis nach Sicherheit?
Die Antwort auf diese Frage wird Dir vielleicht eine Entscheidung erleichtern.

Mir fällt auf, dass Du ihn auch immer wieder verteidigst. Ich weiss aber aus eigener Erfahrung sehr gut, wie das ist, wenn man so tief in einer verfahrenen Situation steckt, dass man anfängt am eigenen Verstand und Gefühl zu zweifeln. Ist das noch normal oder habe ich recht? Die Meinungen anderer können da die eine oder andere Variante bestätigen. Aber letztlich sind sie doch auch gefärbt von den Darstellungen, die Du aus Deiner logischerweise subjektiven Sicht gibst.
Povokativ könnte man auch fragen: brauchst Du die Bestätigung, dass Du keine grösseren Fehler gemacht hast, dass Dein Freund Schuld ist, um Dich zu trennen?

Ich würde zu Eurer Situation vor allem sagen: Ihr seid alle so tief in einen Machtkampf verstrickt, dass Ihr den ohne fremde Hilfe kaum lösen könnt. Wenn Dein Freund fremde Hilfe verweigert....das ist schwierig....

Manchmal ist so viel kaputt gegangen an Problemen, die eigentlich lösbar wären, das ist sehr schade.

Gerade bei Eurer Geschichte versuiche ich immer wieder, mich in die Lage Deines Freundes zu versetzen. Und dann denke ich: der hat es auch nicht leicht! Zwischen zwei Frauen zu stehen, die sich so bekämpfen und mit denen er auf so unterschiedliche Weise verbunden ist: Freundin und Tochter. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass er sich darüber gar keine Gedanken macht. Wegschauen und gleichgültig scheinen ist manchmal auch nur ein Zeichen von Hilflosigkeit.....Es passiert mir auch! Wenn mein Freund und meine Tochter so miteinander kämpfen und ich einfach nicht mehr kann. Nach aussen hin mag ich dann auch gleichgültig wirken, innerlich zerreisst es mich.
Ich bin zwar nicht so "beratungsresistent" wie Dein Freund und wir haben schon fremde Hilfe angenommen, aber wirklich gelöst hat sich dadurch auch nichts. Wir jonglieren täglich mit der Situation, seit vielen Jahren....

Gäbe es für Deinen Freund und Dich keine gemeinsame Lösung? Bist Du da ganz sicher? Eine kreative Idee dazu, wie Ihr Eure Beziehung leben könnt und dennoch etwas mehr Abstand gewinnt? Eine Lösung, die für Euch beide tragbar ist?
Ich wünsche Dir, dass Ihr einen Weg findet!
Anita

Beitrag von Anita »

@Zanilla
das zieht natürlich auch das verhalten und die haltung zu etwas mit ein.

ich kann den anderen nicht ändern. das bleibt.

ich kann aber für mich entscheiden, ob dies für mich noch stimmt oder eben nicht.



leider sind es noch immer oft die frauen, die viel zu lange ausharren und SICH SELBST zu wenig wert sind :roll: ...

...dem anderen die schuld geben bringt ja nichts....es macht niemanden glücklich. sein glück aber SELBST in die hand zu nehmen und es sich wert sein, sein leben anders einzurichten, hat ja eigentlich (besonders hier in den reichen ländern mit sozialem netz) jeder selbst in der hand :!:

damit will ich nicht zu schnellen trennungen auffordern - gar nicht - ..aber vielleicht hilft es den eigenen anteil an einem zustand zu überdenken und nötigenfalls hilfe anzunehmen, wenn die ohnmacht gross ist.

es gibt doch tolle, stärkende frauenbücher :) - vielleicht mal wieder eines lesen und diese kräfte gleich mobilisieren für sich selbst? :lol:

auf jeden fall wünsche ich dir liebe aisha gute entscheide und menschen, denen du viel wert und wichtig bist.

alles liebe
anita
aisha

Beitrag von aisha »

habe mich entschlossen, halt allein eine Beratungstelle aufzusuchen. Mein Partner klinkt sich definitiv aus, was seine Tochter betrifft, es ist nicht mit ihm zu reden. Habe es nochmals probiert, er hat mir demonstrativ nicht zugehört und was anderes gemacht..
Aber einfach zu gehen, das wäre zu leicht für ihn, aber sehr sehr schwer für mich und meine Tochter.

Derzeit ist er geschäftlich weg und Stieftochter benimmt sich wieder absolut dreist und unverschämt. sie grüsst nicht wenn sie nach Hause kommt, sie verabschiedet sich nicht, wenn sie geht....
Gestern abend war sie weg, obwohl sie sagt , sie sei krank.... Ich traute mich zu fragen, ob das Sinn mache.
Heute schlief sie bis 12, liegt jetzt vor der Glotze und ist hässig, was das Zeugs hält. Ich frage höflich, ob sie auch Mittagessen will. Nein, ich sehe doch, dass sie krank sei, auch wenn ich ihr Schuleschwänzen unterstellen würde???? Hallo? Habe nur gefragt, ob sie krank sei, weil sie nicht zur Schule ging!!!
Fragte sie dann, was jetzt wieder das Problem sei, daraufhin schrie sie mich an, ich solle mich aus ihrem Leben raushalten, ich sei eh das Letzte und noch ein paar andere Nettigkeiten.
Habe sie ienfach stehen gelassen und mit meiner Tochter gegessen.

Mir ging da plötzlich so eine Idee durch den Kopf. Soll ich in so einem Moment ihre Mutter anrufen, sie solle ihre Tochter hier abholen, bis der Vater wieder zurück ist??

Was meint ihr? Die Stieftochter käme extrem ins rotieren, da sie ihrer Mutter ja die heile tolle Welt mit Papa vorgaukelt.
Und Papa käme ins Schleudern, weil ich die Ex involviert habe, der er null Kompetenz in Kinderezihung zutraut.

Dann wäre nämlich der Punkt gekommen, wo man drüber reden müsste und sich vor allem auch mein Partner nicht mehr aus der Affäre ziehen könnte. Weil die Ex würde einen Terror veranstalten, weil sie nichts von den Schwierigkeiten wusste...
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Dass Du für Dich allein eine Beratungsstelle aufsuchst, finde ich gut! Auch das kann weiterhelfen und Klarheit bringen!

Mir fallen zwei Dinge auf: warum bist Du so sicher, dass es für Deinen Partner, leicht wäre, wenn Du gehst? Und warum wäre es für Dich und Deine Tochter im Gegensatz schwer?
Verlassen werden - auch wenn genug Gründe da sind - ist auch nicht leicht! Im Gegenzug kann Klarheit auf der Seite derjenigen, die die Entscheidung trifft, sehr erleichternd sein. Sorum könnte man es also auch sehen und mich interessiert, warum es aus Deiner Sicht gerade anders herum ist.

Die Tochter: meine junge Dame sagt mir zur Zeit auch selten Auf Wiedersehen. Und meinem Freund erst recht nicht.
Schule schwänzen...naja, aber das DENKST Du doch, auch wenn Du es nicht so direkt gesagt hast, oder? Soweit ich weiss, stimmen ihre Leistungen. Insofern: soll doch der Vater das klären, wenn er heim kommt. Es ist ja sowieso nicht DEIN Problem.
Aber die Mutter benachrichtigen, das würde ich auf keinen Fall tun, ohne es dem Vater vorher anzukündigen!!!! Dass Du nichht bereit bist, zu dem Mädel zu schauen, wenn sie sich Dir gegenüber so schlecht benimmt, ist Dein gutes Recht. Aber wenn Du die Mutter informierst, ohne es dem Vater zu sagen, eröffnest Du einen neuen Kampfplatz.
Bei dem Kampf geht es dann darum: wie kriege ich ihn dazu, zu reagieren? Sowas kann nach hinten losgehen....Aisha, solange Du Hoffnung hast, dass diese Beziehung hält, musst Du loyal bleiben. Ich weiss, er ist es nicht Dir gegenüber, aber mit gleichen Waffen zurückzuschlagen, bringt selten etwas....

Bin gespannt, was die Beratung bringt. Konzentrier Dich auf DICH!
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Aisha,

ich find`s gut, dass Du Dir in einer Beratung Hilfe holst, lass Dir den Rücken stärken !

Die Idee mit der Mutter finde ich nicht schlecht, die Verantwortung an die Eltern abgeben und ein Zeichen setzen, Dich abgrenzen, nachdem Du Dich jahrelang abgemüht hast. Dein Freund wird es aber wahrscheinlich als Provokation auffassen und Du bist die Böse und musst das aushalten. An sich finde ich es aber wichtig, dass die Probleme mit der Stieftochter endlich thematisiert werden. Auf welchem Weg auch immer.

Liebe Grüße,
Sofia
Sofia
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Beitrag von Plüsch »

Aysha; wie lange ist dein Mann noch weg? Kannst du das Ganze noch einmal bis zum Ende aushalten und ihm dann klipp und klar sagen, dass du nicht mehr in der Lage bist, mit seiner Tochter unter einem Dach zu leben, wenn er weg ist und dass sie zukünftig in solchen Fällen zur Mutter muss?
Ich würde ihn auch nicht vor vollendete Tatsachen stellen, zumal die Mutter sich ja ins Fäustchen lachen würde und u.U. noch mehr Öl ins Feuer giessen würde, da sie ja anscheinend immer noch Hoffnung hegt, dass dein Freund sich doch noch gegen dich und wieder für sie entscheiden könnte.
Wenn du das Mädel jetzt schon ausquartieren möchtest, dann würde ich zuerst mit einem Freund telefonieren und ihm sagen, dass er JETZT handeln müsse, dass es SO nicht mehr ginge. Schliesslich ist es ja nicht deine Aufgabe, zu den Kindern zu schauen (auch wenn "Kinder" wohl nicht ganz der richtige Ausdruck ist) währenddem er weg ist. Die junge Dame hat ja auch noch eine Mutter, die sogar im selben Ort lebt. Dann hat er die Wahl, selber zu reagieren oder halt zu akzeptieren, dass du agierst.

Ich denk an dich!
Wir patchworken seit Sommer 2006
Anita

Beitrag von Anita »

ja, ich würde die mutter bitten, ihre tochter abzuholen.
dabei würde ich sogar mutig erwähnen, dass mich die situation überfordert oder zu sehr belastet und ich die verantwortung nicht tragen will.

du musst sie auch nicht tragen! es ist nicht dein kind. du bist nicht der babysitter deiner stieftochter.

in zukunft sollte die tochter zur mutter, wenn ihr vater nicht da ist.
aisha

Beitrag von aisha »

danke für eure Rückmeldungen.
ich habe im Uebrigen meinem Freund schon mal vorgeschlagen, dass sie zu ihrer Mutter geht, wenn er weg ist oder wenn wir zusammen weg sind, denn sie nützt ja jedes Mal die "sturmfreie Bude" schamlos aus. Und es hat nie Konsequenzen..
Der Vorschlag stiess nicht gerade auf offene Ohren... im Gegenteil, mein Freund wurde wütend und fand, das Mädchen sei hier zuhause und nicht bei der Mutter...aha...da sind offenbar noch ein paar andere Baustellen.
Er würde sich lieber selbst in den Hintern beissen, bevor er mit der Mutter Kontakt aufnehmen würde wegen der Tochter.
Denn dann müsste er zugeben, dass er doch nicht alles so toll im Griff hat. Und ehrlich gesagt, ist die Mutter nicht die richtige Person, um Konfliktherde zu managen. Aber ist das mein Problem???
So gesehen hat Carlotta recht, es gäbe einen neuen Kampfplatz. Handumkehrt stimme ich euch vorbehaltslos zu, es ist nicht mein Kind und wenn sie sich nicht zu benehmen weiss, dann ist es nicht meine Aufgabe, das auszuhalten.

ich werde meinem Freund , wenn er zurück ist, schildern ,was gelaufen ist, und wie ich das nächste Mal reagieren werde... obs ihm passt oder nicht...
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ja, so meinte ich das auch: sag es ihm vorher! Grundsätzlich finde ich auch, die Eltern sollen die Verantwortung tragen und Dein Freund kann das nicht von Dir verlangen!
aisha

Beitrag von aisha »

PS: soll ich das nur meinem Freund oder der Stieftochter auch kommunizieren, dass sie beim nächsten "Ausfall" zu ihrer Mutter gehen wird?

Carlotta: mit einfach machen meinte ich, dass ICH meinem Freund die entscheidung abnehmen würde, die Beziehung weiterzuführen oder nicht. Ich weiss, dass es ihm ebenso wehtun würde wie mir, aber er müsste einmal mehr nicht die Verantwortung dafür übernehmen, sondern könnte sich einreden, ICH wäre ja gegangen
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Okay, das verstehe ich. Aber: darum geht es doch gar nicht, oder? WENN Du entscheidest, dann entscheidest Du für Dich. Was er dann daraus macht, ist seine Sache. Wer dann als " der Böse" dfasteht, kann Dir eigentlich egal sein, muss es sogar. Du triffst ja diese Entscheidung nicht, um ihn zu verletzen, sondern weil es für Dich richtig ist.

Ich würde es zuerst Deinem Freund sagen! Und der Stieftochter dann wenn es aktuell wird. Ich schätze mal, er wird sich ärgern und wahrscheinlich gleichzeitig hoffen, Du "vergisst" das beim nächsten mal. Dann müsstest Du wahrscheinlich einfach handeln. Aber immerhin hast Du es angekündigt und indem Du zuerst mit ihm sprichst, gibst Du ihm immerhin die Möglichkeit, diesmal zu Dir zu stehen.
Anita

Beitrag von Anita »

aisha hat geschrieben:PS: soll ich das nur meinem Freund oder der Stieftochter auch kommunizieren, dass sie beim nächsten "Ausfall" zu ihrer Mutter gehen wird?
sag es nicht als drohung "wenn du nicht, dann..."

sag es als persönliche botschaft.

zb:

"für mich stimmt das so nicht....ich bin überfordert"
"ich habe damit mühe, weil..."
"ich habe die kraft nicht. mir fehlt der einfluss..."
"ich will diese verantwortung nicht tragen, es macht mir..."
aisha

Beitrag von aisha »

als sei es noch nicht genug.... habe gestern ein 2000.- Beule in mein neues Auto gefahren. Es war reine Unachtsamkeit meinerseits, darum bezahlt auch Versicherung nicht.
Nun, 2011 fängt fantastisch an. Werde meine Finanzen überdenken müssen. Werde sicher meinem Freund nichts von der Beule sagen, er würde mich auslachen und sagen, sowas könne halt nur einer Frau passieren...

Könnte auf und davonlaufen.
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