Hütedienst meines Ex in meiner Wohnung, wöchentlich

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Edelweiss
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Hütedienst meines Ex in meiner Wohnung, wöchentlich

Beitrag von Edelweiss »

Hallo ihr Lieben

Ich gelange nun wieder an euch, obwohl es nicht ein patchworkproblem ist, jedoch habt ihr mir hier immer sehr konstruktiv geholfen.

Folgendes mein ex will umziehen und zwar 100 km weg zu seiner freundin, für mich kein problem. Jedoch hat er bisher immer am donnerstag abend die jungs übernommen und am freitag betreut. nun würde dies natürlich nicht mehr gehen, da er keine wohnung mehr hier hat. Nun hat er die idee, dass er die jungs in meiner wohnung betreuen würde, das heisst, die jungs bleiben bei mir am donnerstag, ich stehe am freitag mit ihnen auf schicke sie in die schule. er kommt um 9 zu mir in die wohnung (ich bin ja am arbeiten) da der jünger um halb zehn die schule aus hat. er kocht hier zmittag und schickt die jungs am nachmittag wieder in die schule, um halb vier sind sie wieder zurück. um 5 gehen alle zusammen ins training und nachher würde er mit ihnen zu seiner freundin fahren.

Das wäre zirka der ablauf, nun habe ich aber etwas mühe damit, das er diese zeit bei mir in meiner wohnung verbringt.

Meine mutter wirft mir nun wieder egoismus vor, ich müsse für die kinder schauen und nicht ob es für mich stimmt. so hätten meine jungs wenigsten noch einen tag alleine mit ihrem papa, ok, da stimme ich zu, aber warum in meiner wohnung.
jedoch habe ich keine lust mein ex in meiner wohnung zu haben ohne das ich da bin, vorallem nicht jede woche, wäre das eine ausnahme ok, damit könnte ich noch leben.

sehe ich das wirklich zu eng? ok im moment habe ich keine freund, aber wäre es so, glaube wäre auch für ihn nicht angenehm. ach ich weiss nicht was ich soll.

sagt mir mal eure meinung dazu.
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Luchs


Ich verstehe dich, dass du damit Mühe hast. Natürlich hat deine Mutter recht vom Standpunkt "nichtbetroffene" aus: es ist ja toll, wenn sie einen Tag mit Papa haben, aber ginge das nicht auch ein ander mal? Ich finde, er hat sich das so ausgewählt, also soll er sich doch organisieren. Und vielleicht ist es für ihn nicht mal ein Problem, wenn du ihm klar und ehrlich sagst, dass du es lieber nicht möchtest.
Vielleicht fände er es auch nicht so toll und hatte einfach noch keine bessere Lösung- Wie ist es denn eigentlich für seine Freundin? Die hat er wohl noch nicht gefragt, oder sie getraute sich "der Kinder wegen" nicht zu sagen, dass sie es nicht will....Stell dir vor, dein Freund wäre jeden Freitag bei seiner Exfrau, auch wenn sie nicht da ist!-- also ICH hätte da grosse Mühe damit!! Da teilen sie schon Kinder miteinander, dann ist er noch bei ihr in der Wohnung, die gemeinsamen Erinnerungen...

Also mach kein Bisi und sag ihm einfach, dass du es lieber nicht möchtest. Er kann dann immer noch "schwierig" tun. Und wenn er das tut, dann frag ihn, wie es denn für ihn wäre, wenn die Wohnung nicht bloss von dir und euren Kindern, sondern noch von einem neuen Mann geteilt würde? Da würde er sich wohl nicht so einfach breit machen wollen!
Pätchi
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Beitrag von Pätchi »

Ich finde auch das tönt zwar in der Theorie gut und ist von aussen gesehen eine sehr praktische Lösung. Ich verstehe aber auch sehr gut, dass du das nicht möchtest und wie Babell schon angemerkt hat, könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass seine Freundin das nicht unbedingt toll fände.

Eine andere Lösung gibt es wohl nicht? Schwierig, aber ich denke du musst für dich entscheiden, ob diese Lösung nicht deine Grenzen überschreitet und wenn ja dann hast du auch das Recht nein dazu zu sagen. Vielleicht findet sich ja eine andere Möglichkeit, dass die Kinder mit dem Papa mehr Zeit verbringen könnten ohne dass er alleine in deiner Wohnung ist.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Ich finde, Du siehst das ganz richtig. Die Wohnung ist sowas wie ein Intimbereich. Da lässt man nur den rein, den man da haben will, und man will auch nicht dauernd aufräumen müssen, nur damit der Ex keine Sachen sieht sie man ihn nicht sehen lassen will. Ganz zu schweigen von echten Geheimnissen, die man vielleicht hat... ohne irgendwem was zu unterstellen, aber Ordner mit Kontoauszügen, Versicherungspolicen und Anwaltsschriftwechsel würde ich in Reichweite eines Ex-Partners nicht herumliegen lassen wollen.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo luchs69

Ist es so, dass Du vor dieser Wahl stehst:

Entweder er hütet die Kinder bei Dir in der Wohnung und dafür sehen sie ihn einen Tag mehr und Du hast einen Abend mehr frei


oder

die Kinder sind von Dir betreut und sehen ihren Vater einen Tag weniger.


Gibt es eine Möglichkeit, dass er in Deiner Wohnung hütet und Du ja sagen kannst? Was wäre Deine Bedingung? So dass es wirklich stimmt für Dich!
Dann kannst Du das anbieten und er hat die Wahl.

Wenn nicht, wäre ich lieber ehrlich und würde mitdenken und gemeinsam herausfinden, ob es nicht noch eine zusätzliche Lösung geben könnte.

Mir kommen einfach noch diese Aspekte in den Sinn:
:arrow: Wenn Dein Ex zu seiner Freundin zieht und mit ihr glücklich ist, wird das zu einem Gewinn für Eure Kinder, nicht zu unterschätzen!
:arrow: Wenn er auch ein Stück Alltag mit den Kindern teilen kann, unterstützt das die Beziehung sehr, was für die Kinder auch ein grosser Gewinn ist.

Wichtig ist, dass ihr eine Lösung findet, zu der ihr beide ja sagen könnt, dann funktioniert sie auch. Für den Moment. Und sobald einer von beiden damit nicht mehr einverstanden ist, vielleicht auch, weil sich die Situation wieder geändert hat, ist wieder Kommunikationsbedarf.
Ich sehe in meiner Praxis, dass der Erfolg dann am grössten ist, wenn beide Seiten sich für eine dritte Lösung öffnen, und es nicht nur entweder oder gibt. Dann gibt es nämlich nur Sieger und Verlierer. Anderenfalls aber viele Gewinner. :)
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Einen Rat habe ich keinen. Am bequemsten würde ich bei Ria ein "gefällt mir" drücken.

Aber mein erster Gedanke, als ich deinen Eingangstext gelesen habe: Da sieht man, das es doch Väter gibt, die sich für ihre Kinder engagieren. Hauptsache sie können ihre Kinder so oft wie möglich sehen. Dass du deinen Ex-Mann nicht ungedingt in deiner Wohnung haben willst, muss ich wohl so akzeptieren.

Ich hätte meinem Ex- Mann sofort die Wohnung übergeben. Am Abend hätte ich eine tadellose Wohnung angetroffen und sämtliche elektrischen Murkse wären behoben gewesen ;-)
Schade, kam der nie auf solche Ideen. Der wusste wohl warum :-)
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Edelweiss
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Danke für Eure Beiträge

Beitrag von Edelweiss »

Ja all diese Gedanken hatte ich auch.

Positiv für die Kinder: sie sehen ihren Vater allein einen Tag

"Negativ" für mich:
ich habe die Kinder einen Abend mehr,
ich habe einen Morgen mehr wo ich zusammen mit den Kids das Haus verlasse,
ich habe meinen Ex in meiner Wohnung.

Ich habe mir auch Alternativen überlegt.
Ich organisiere einen weiteren Tag einen Mittagstisch inkl. für meinen Jüngsten einen Ort wo er die 2 1/2 Freistunden am Morgen verbringen kann.
Oder ich gehe über Mittag nach Hause und koche und mein Jüngster ist zwei Stunden alleine zu Hause und mein Ex holt sie nach der Schule ab.

Aber leider bin ich dann die Person die da wieder "bluten" muss. Aber ich werde mich wohl mit diesem Gedanken abfinden müssen, dass es so sein wird. Die Kinder werden immer länger bei mir sein, ich werde weniger Freizeit haben und es kostet mich mehr Geld. Also muss ich wieder mehr arbeiten.

Mich "gurkt" einfach an, dass er umzieht, sich aber nicht gross überlegt wie es zu organisieren ist. Habe ihn auch gefragt ob er dann 100 % arbeiten würde, wenn er am Freitag nicht mehr betreuen könne, nein sicher nicht, war seine Antwort. Ok mich kostet dann der Mittagstisch usw. Geld. Jedoch bekomme ich weiterhin je 200.-- pro Monat Alimente und er hat noch einen freien Tag zusätzlich. Mensch das ärgert mich, wenn ich nicht zustimme das er bei mir in der Wohnung sein kann. Irgendwie mache ich bei jeder Lösung Zweiter.
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Buchenholz
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Re: Danke für Eure Beiträge

Beitrag von Buchenholz »

luchs69 hat geschrieben:Mich "gurkt" einfach an, dass er umzieht, sich aber nicht gross überlegt wie es zu organisieren ist.
Ne, so ganz stimmt das nicht. Er hat das schon überlegt. Er macht dir ja einen Vorschlag, in deiner Wohnung die Kinder zu betreuuen. Dieser Vorschlag bedingt aber, dass du deine Privatsphäre opfern musst.

Da ist einfach diese Distanz. Die Alternative wäre, wenn die Freundin zu ihm zieht. Wird dein Ex-Mann seine Stelle wechseln oder diese 100 km pendeln?
Pätchi
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Beitrag von Pätchi »

Ich weiss ja nicht wie das rechtlich ist, aber moralisch finde ich, wenn er die Kinder nicht mehr am Freitag betreut, dass er dann ja dann fast verpflichtet ist an diesem Tag zu arbeiten, damit er dir mehr Allimente zahlen kann und du die so enstehenden Mehrkosten decken kannst. Er leistet seinen Beitrag ja dann nicht mehr in "Betreuungszeit". Aber eben, er wird wahrscheinlich denken, ich will ja aber sie will nicht so wie ich vorschlage.

Ich verstehe dich sehr gut das dich das "angurkt", denn seine private Veränderung hat ja für dich einschneidende Konsquenzen. Allerdings sollte er genau deshalb daran interessiert sein eine Lösung für euer Problem zu finden, die für euch beide in etwa stimmt.
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Das ist alles etwas komplizierter.

Er arbeitet bereits jetzt 100 km weit weg, hat dort eine kleine Bleibe, wo er durch die Woche wohnt. Seine Freundin wohnt aber 200 km von diesem Arbeitsplatz weg, also wir wohnen mitten drin etwa. Nun pendelt er immer von einem Ort zum anderen, jedoch war das seine Entscheidung.

Das seine Freundin zu ihm zieht kommt nicht in Frage, da sie selbst drei Kinder hat, die noch zur Schule gehen.

Mich gurkt nicht an, dass er umzieht, dass ist seine Sache. Jedoch das man die Konsequenzen daraus nicht überlegt und mit andern abspricht, sondern einfach bestimmt.

Pätchi
Moral kann ich nicht von ihm erwarten, er hat mit seinen Alimenten die er heute bezahlt eh schon das Gefühl, dass er viel zu viel bezahlt. Und Verantwortung hat er noch nie übernommen seit ich ihn kenne, leider habe ich das zu spät gesehen :( .

Aber dennoch Danke für Eure Gedankenanstösse, es ist immer wieder interessant hier. :D
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Luchs, ich verstehe Deine Überlegungen sehr gut! Ich hab mal meinen Ex über 4 Wochen ermöglicht, hier mit uns zu wohnen, nur damit er Zeit mit den Kindern verbringen kann....Danach musste ich mir eingestehen, dass ich meine Grenzen überschritten habe und sowas nicht wiederholen würde.

Tageweise würde ich ihm aber meine Wohnung immer noch überlassen.

Ich sehe in Deinen Beiträgen eigentlich nichts, das wirklich gegen eine Betreuung in Deiner Wohnung spricht, nichts Konkretes...Was befürchtest Du? Ist es Dir einfach nur unangenehm? Warum genau?

Mir hat damals geholfen, mir zu sagen: es ist nicht nur meine Wohnung, es ist auch das Zuhause der Kinder. Und es wäre doch sehr unnatürlich, wenn die ihren eigenen Vater nicht zu Besuch haben dürften!!

Wie wäre es, wenn Du nochmal darüber nachdenkst? Kannst Du es irgendwie so organisieren, dass Du trotzdem eine Privatsphäre in Deiner Wohnung behältst? Z.B: Dein Schlafzimmer abschliessen und persönliche Unterlagen etc. dort aufbewahren? Mit ihm genau abmachen, was seine Aufgaben sind bei Euch: z.b. wenn er kocht, darf er die Küche nutzen, aber er muss hinterher auch aufräumen?!

Du musst auf diese Weise keine weitere Betreuung organisieren und weisst die Kinder gut betreut. Das ist doch prima! Ich wünschte ehrlich gesagt, mein Ex würde sowas machen bzw. könnte sowas machen...

Dass er nun auch ein neues Leben beginnt, ist doch verständlich. Ich könnte mir vorstellen, es ist auch für ihn keine leichte Entscheidung, acuh wenn er das vielleicht nicht kommuniziert. Und offenbar ist es ihm ja eben NICHT egal, dass er die Kinder dann weniger sieht, er sucht ja nach einer Lösung. Ich finde, das zeigt immerhin sein Bemühen um die Kinder und es wäre doch toll für alle, wenn ihr noch eine Lösung findet!

Wie wär's mit einem Versuch? Ein offenes Gespräch darüber: du fühlst Dich nicht ganz wohl bei der Sache, möchtest es aber ausprobieren. Nach einem Monat schaut ihr, wie es gelaufen ist. So hältst Du Dir die Möglichkeit offen, es abzubrechen, wenn es für Dich gar nicht geht.

Ein neuer Partner: mein Freund hat akzeptiert, dass mein Ex bei uns wohnt. Er war nicht begeistert, logisch, aber wir haben sehr viel darüber geredet und er hat eingesehen, dass es für die Kinder wichtig ist, den Vater zu Besuch zu haben. Einen Grund zur Sorge oder Eifersucht hatte er nicht.
Könnte ja sein, Du triffst einen Mann, der es positiv findet, dass Eltern auch nach einer Scheidung einen solchen Kompromiss finden? Aber darüber kannst Du nachdenken, wenn es soweit ist!
Erstmal wünsche ich Euch eine gute Entscheidung!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo

ich bin seit bald einem Jahr getrennt. Mein Ex-Mann hatte vor im Oktober mit seiner Freundin für 5 Wochen in die Ferien zu gehen.
Da wir zwar keine Kinder, jedoch einen Hund haben, welcher bei ihm lebt, haben wir abgemacht, dass ich am Wochenende zum Hund schaue, und die restliche Zeit eine Nachbarin.
Damit ich an einem Wochenende nicht 4x den Weg fahren muss, sind wir auf die Idee gekommen, dass ich übers Wochenende im Haus bleibe, da ich auch nur eine Wohnung ohne Balkon habe.

Das war für niemand ein Problem. Ich komme sehr gut aus mit ihm und auch mit seiner Freundin, er hat viel Vertrauen zu mir.

Der Sohn meiner Schwester lebt teils beim Vater und teils bei ihr. Die Schule ist in der Nähe vom Vater. Wenn der Vater ankündigt, nicht zu Hause zu übernachten, schlaft sie dort bei ihm, wegen dem Sohn.
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