Beruflich eingespannt - wie geht das mit Patchwork ?

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sofia
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Beruflich eingespannt - wie geht das mit Patchwork ?

Beitrag von sofia »

Hallo zusammen,

ich bin seit zwei Monaten durch einen neuen Job länger weg von daheim und muss mich manche Abende noch für den nächsten Tag vorbereiten. Das hat natürlich Konsequenzen für unser Patchworkleben, da ich vorher früher von der Arbeit heimkam und mehr Zeit für vieles hatte. Mein Erholungebedürfnis steigt nun, wo ich einen interessanten neuen Job habe. Ich kümmere mich in erster Linie noch um meinen Sohn, nur für die Stiefkinder habe ich (eigentlich) nicht mehr viel Power übrig. Habt ihr Erfahrungen mit solchen beruflich anstrengenden Phasen ?

Liebe Grüße
Sofia
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Ich schon, aber umgekehrt. Jeden Sommer macht mein Freund 4 Wochen Nachtschicht am Stück, und die Woche davor und danach 12 Stunden Tagschicht. In der zeit bin ich der Boss und mit ihm läuft nichts mehr, weil er schläft oder arbeitet- aber: bei mir sind die Stiefkinder dann nicht, sondern bei der Mutter bzw. woanders, weil Schulferien sind. ich will das auch nicht, von demher ist mir das ganz recht bzw. ich forciere es auch ein bisschen.

ich hab deine Geschichte nicht so im Kopf, aber kann der Vater sich in der Zeit um den Sohn kümmern? Oder die Grosseltern? Ich finds sehr heikel, den neuen Partner da miteinzuspannen. Ebenso würde ich erwarten, dass dein partner dir anbietet, die Stiefkinder komplett zu "übernehmen" bzw. sie vielleicht zur Mutter bringt, damit du Ruhe hast. Ist das eine Option?
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

wir wohnen seit August zusammen. Mein Freund...meine Tochter...und ich. Seine Tochter kommt jedes 2. WE zu uns.
ich muss zugeben, dass mir nicht klar war, dass mein Freund so viel arbeitet.
im Moment fällt mir das sehr schwer zu akzeptieren...

ich habe eigentlich dass Gefühl, ich bin weiterhin allein. Wir sehen uns kurz morgens. Meine Tochter trifft ihn nicht mehr Abends.

Am WE arbeitet er in seinem Büro manchmal. Er unternimmt oft mit uns etwas...aber ohne große Begeisterung.

Wenn seine Tochter da ist...dann ist kein Problem. Er nimmt sich das ganze WE frei und ist voll dabei. Wenn seine Ex anruft...sie muss keine Ahnung was machen...dann kennt er auch keine Grenzen.

Ich bin eifersüchtig, dass ich jetzt plötzlich doch die 2. Geige (in dem Fall die 4. oder 5. ) spiele.

Als wir noch getrennt gelebt haben, dann haben wir unsere feste Tage gehabt, wo wir uns gesehen haben. 3x der Woche Abends...war er nur für mich da.
WE auch.
und jetzt habe ich das Gefühl, ich habe ihm weniger.

Meine Tochter...tja...sie verstehen sie sich sehr gut...aber sie spielt an seine Planung keine Rolle. Innerlich weiß ich, dass ich da keine Erwartungen haben darf...aber andereseits...
frage ich mich, ob es nicht besser ist
Allein zu sein...ohne Erwartungen als auch Allein zu sein mit Erwartungen...

sonst ist alles in Ordnung.
Die Kinder verstehen sich super.
Die Tochter ist (seit der Trennung der Mutter vom Freund) sehr lieb
Wir verstehen uns alle gut

Gruß,
NeuesLeben
mira
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Beitrag von mira »

Hallo NeuesLeben

Das ist in der Tat ein eigenartiges Verhalten von deinem Freund. Hast du schon mit ihm darüber gesprochen? Was meint er dazu?

Das Zusammenziehen bringt schon einige Veränderungen und auch (z.T. einseitige) Selbstverständlichkeiten mit sich. Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier bereits eine gewisse 'Normalität' Einzug gehalten hat.
Wäre es vielleicht möglich, dass du ihm einen bis zwei Abende in der Woche vorschlägst, die ihr gemeinsam verbringt? Vielleicht einen Abend gemeinsam zu Hause und einen anderen auswärts o.ä.? Das muss ja auch nicht so streng eingehalten werden, aber ich finde, du solltest schon rechtzeitig schauen, dass du nicht ständig zu kurz kommst.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Tochter deines Freundes deshalb soviel Aufmerksamkeit bekommt, weil ihre Anwesenheit weniger selbstverständlich ist wie eure.
Väter haben oft Angst, das Besuchsrecht zu verlieren. Diese Angst ist nicht immer unbegründet...
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Hallo Mira

Beitrag von NeuesLeben »

ja...wir reden oft darüber.
Öfter als ich mir wünschen würde.
ich war (bin) eine selbständige berufstätige Alleinerziehende Mama, die eigentlich alles im Griff hat.
Jetzt fühle ich mich oft wie die unzufriedene Ehefrau...die rum jammert und froh ist, wenn ihr Ehepartner endlich nach Hause kommt. (Essen auf dem Tisch wartet ja). Diese Rolle passt ehrlich gesagt nicht zu mir.

Es ist aber so, dass die Verantwortung für das Kind allein meine ist.
Ich bin ja Abends nun mal zu Hause und ich koch ja nun mal für uns alle (habe ja früher auch für meine Tochter und mich gemacht).

Er trägt keine "familiäre" Verantwortung für uns und er sieht mich ja Abends dann schon. Auch wenn wir dann zu müde sind...und nur zusammen fernsehen.
Ich habe ihm schon gefragt, wie es wäre, wenn es sein Kind wäre. Dann antwortet er, er würde dann versuchen früher nach Hause zu kommen. Die Antwort finde ich noch blöder.
Ich habe dann das Gefühl, dass wir "weniger" Wert als Familie haben...nur weil er hier kein Kind hat.
Glaubt ihr...ich erwarte zu viel von ihm?
Soll ich einfach mir sagen und akzeptieren: "tagsüber bist du weiterhin AE...Abends hast du einen Freund?".

Ich habe genau schon mal das vorgeschlagen, was du gesagt hast.
Ich möchte wieder meine feste Tage haben. (wie früher), wo wir dann etwas zusammen machen. Nicht nur Fernsehen...sondern mal wieder einfach zusammen kochen...plaudern mit einem Glas Wein auf dem Sofa.
Er findet aber albern.

tja...schauen wir mal! Es ist aber ein komisches Gefühl schon jetzt nach nur ein paar Monate zusammen.

Gruß,
NeuesLeben
mira
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Beitrag von mira »

Ich bin ein bisschen ratlos.
Wieso findet dein Freund das albern, wenn ihr einen gemeinsamen Abend vereinbart? Viele Paare machen das.
Es tut mir auch leid für deine Tochter, die ihn, wenn ich das richtig verstanden habe, gerne mag und sich vielleicht darüber freuen würde, ihn abends noch einmal zu sehen, bevor sie ins Bett geht. Das spielt doch keine Rolle, ob es sein eigenes Kind ist.

Was ich noch fragen wollte, arbeitet dein Freund nur zur Zeit so viel oder ist das der Normalfall? Falls es der Normalfall ist, müsstet ihr vielleicht auch mal darüber sprechen, weshalb das so ist. Vielleicht sind bei ihm irgendwelche Ängste vorhanden und er flüchtet sich in die Arbeit...?
Eigenartig ist ja auch, dass er sich die Zeit nehmen würde, wenn deine Tochter auch seine wäre. D.h. für mich, er könnte die Arbeit auch reduzieren.

Hast du dir schon (ernsthaft) überlegt, wieder alleine zu leben? Wie ich das sehe, machst du ja auch seinen Haushalt. Das ist für ihn auch ziemlich praktisch... Und du musst dich nach den gegebenen Umständen richten. Das finde ich nicht in Ordnung. Pass auf dich auf, du hast innerhalb einer Beziehung auch Rechte nicht nur Pflichten!
NeuesLeben
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...

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Mira,

meine Tochter tut mir manchmal schon leid. Sie fragt ja jeden Tag, wo er ist...
Antwort ist immer "er arbeitet". Sie fragt dann nicht mehr...es kann aber sein, dass wenn sie älter wird...sie mehr merken wird.
Ich glaube auf ihrer Weise merkt sie aber jetzt schon. Sie sagt ihm dann immer wieder, sie mag ihn nicht.
Ich kann aber schlecht sagen, er soll wegen ihr früher zurück oder?
Ich fürchte fast...er macht einiges, um kein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Tochter zu haben. Sie ist oft sehr eifersüchtig und akzeptiert z.B. nicht, dass meine Tochter seine Hand hält und so. Es ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

Er macht im Haushalt viel. Er hat seine Aufgaben und erledigt sie auch. Ist ganz und gar nicht faul. Ist ein sehr aktiver Mensch.
Er ist eigentlich ein ganz Lieber. Wir haben aber momentan tatsächlich diese Arbeitszeitfrage zu diskutieren.

Ich möchte nicht diese Beziehung so schnell aufgeben. Aber ja...ich denke in schwierige Situationen schon immer wider drüber.

Gruß,
NeuesLeben
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben

Warum findest du seine Antwort blöd, dass er früher nach Hause kommen würde, wenn es sein Kind ist?

Ich finde das durchaus logisch.

Manche Väter haben ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Kind/den Kindern aus erster Ehe und wenn dann noch ein Kind der Partnerin mit im selben Haushalt lebt, dann kann ich mir vorstellen, dass das schlechte Gewissen noch schlimmer ist.
Es muss ihm ja wie ein "Verrat" an seiner Tochter vorkommen. An der Stelle, wo jetzt deine Tochter ist, wäre ja eigentlich seine Tochter, wenn alles anders gekommen wäre.
Ich kann mir vorstellen, dass der Schmerz, den der Verlust seiner Tochter ausmacht, viel deutlicher vor seinem inneren Auge ist, wenn er jeden Tag damit konfrontiert ist, dass er wieder in einer Familie lebt. Also wenn er deine Tochter jeden Tag sieht, kommt der ganze Verlust wieder hoch.

Deshalb finde ich seine Aussage, dass er früher nach Hause kommen würde, wenn es sein Kind wäre, nicht blöd, sondern sehr selbstreflektiert. Das können nicht alle Männer! :)

Ich finde, es ist schon ein guter Anfang, wenn man sein Gefühl wahrnehmen und sich eingestehen kann. Dann als nächstes kommt die Verarbeitung. Dies braucht aber Zeit und muss von demjenigen selber kommen, der das Problem hat und erkannt hat.

Hab Geduld mit deinem Mann. Es ist schon als kinderfreie Wochenend-Stiefmutter schwierig, die Kinder des Partners zu akzeptieren, wie muss es dann erst für einen Vater sein, der sein Kind nicht sieht unter der Woche und dafür ein anderes "vorgesetzt" bekommt?

Ihr habt beide das Gleiche: ein Kind, aber keine Familie mehr. Das gilt es für Euch beide zu akzeptieren. Für ihn wie für dich auch. Ihr könnt keine Familie sein in einem halben Jahr. Man kann nicht einfach eine Person hinzunehmen und so hat man eine Familie. Es gilt die Gefühle aller Personen zu berücksichtigen, auch diejenigen der Kinder, die nicht im Haushalt leben. Ich sag das jetzt so einfach, aber ich weiss, dass es sehr schwierig ist!

Patchworkfamilien brauchen angeblich vier Jahre, um zu einer Familie zusammen zu wachsen. Lasst Euch ZEIT!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Das
Babell hat geschrieben: Ihr könnt keine Familie sein in einem halben Jahr.... Lasst Euch ZEIT!
ist sehr wahr.

Mich wundert eigentlich, dass Deine Tochter (schon) so anhänglich ihm gegenüber ist. Wie alt ist sie denn, und hat sie auch noch Kontakt zu ihrem eigenen Vater? Ich würde da schon hinterfragen wollen, ob sie mit der Beziehung zum Stiefvater nicht versucht eine Lücke zu stopfen und er sozusagen nur Mittel zum Zweck ist, und es nicht wirklich um ihn als Person geht. Verstehst Du, wie ich das meine? Vielleicht wäre es gut, auch dem Kind gegenüber klar zu machen, dass sie sich ihm gegenüber nicht verhalten muss als wäre er ihr leiblicher Vater und dass sie ihn eher als eine Art erwachsenen Freund ansehen kann, wenn sie will. Vielleicht würde das auch wieder etwas Druck bei Deinem Freund herausnehmen, der möglicherweise jetzt das Gefühl hat seine eigene Tochter zu benachteiligen, wenn er sich zu sehr um Deine Tochter kümmert.

Allerdings würde ich mich auch fragen, wo denn der Sinn in einem Zusammenleben ist, wenn man dadurch nur mehr Arbeit hat und der andere Partner sich auf einmal weniger Zeit für einen nimmt als zuvor.

(Blödes Beispiel vielleicht, aber als ich zum ersten Mal mit einem Freund zusammen gezogen bin, hatte der schlagartig keinerlei Interesse mehr an Sex... Was man immer haben kann, ist vielleicht nicht mehr so viel wert, denke ich mir... und das hat sich später dann nicht mehr geändert, also man kann auch nicht darauf vertrauen dass es schon von selber irgendwann wieder wird...)

Also ich würde dazu raten, sowohl vorsichtig mit der Tochter zu sprechen und hinzuhören, wie sie sich eigentlich fühlt und was die Beziehung zum Stiefvater (und zum leiblichen Vater) für sie bedeutet, als auch mit dem Freund zu sprechen und klar zu machen, dass man nicht nur zum Putzen da sein will, und vorsichtig nachfragen, ob der Grund für sein Verhalten vielleicht das schlechte Gewissen gegenüber seiner Tochter ist. Und ich würde auch dazu raten, lieber früh als spät ein paar Stunden einer Familienberatung in Anspruch zu nehmen, wenn es irgendwie scheint dass einer den anderen nicht völlig versteht. Wenn man lange Zeit mit irgendwelchen Missverständnissen oder zu hohen oder falschen Erwartungen miteinander lebt, wird es um so schwieriger, die Situation aufzulösen.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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Beitrag von mira »

Jetzt, wo ich die Beiträge von Babell und BabyOne lese, fällt mir ein, dass es nach unserem Zusammenziehen heftige Diskussionen gegeben hat, weil ich einen Kurs besuchen wollte, der just an dem Abend in der Woche stattfand, an dem seine Kinder jeweils zu uns kamen.
Meinem Partner war es dermassen wichtig, dass ich bei der Übergabe dabei bin. Den Kindern war es nicht wichtig, mir war es nicht wichtig und der Mutter sowieso nicht. Ich fand es sogar besser, wenn ich nicht anwesend bin, damit sich die Eltern ungestört austauschen können. Die Kinder und ich konnten uns auch später begrüssen und hatten noch die nächsten Tage vor uns. Es ging überhaupt nicht gegen die Kinder.

Aber mein Partner hatte den Wunsch, so rasch als möglich wieder eine Familie zu haben und hatte dementsprechend klare Vorstellungen darüber, wie unser Zusammenleben auszusehen hat. Es hat zahlreiche Gespräche gebraucht, bis er einsehen konnte, dass ich eben 'nur' die Stiefmutter bin und als solche eigentlich sehr viel für und mit seinen Kindern mache.

Ich habe auch von einem Tag auf den anderen in einem fremden Gefüge gelebt und brauchte zwischendurch Distanz und Zeit für mich. Ich habe mir das Recht auf Distanz regelrecht erkämpfen müssen.
Vielleicht ist es bei deinem Freund umgekehrt. Evtl. braucht er jetzt diese Distanz und öffnet sich euch mit der Zeit und in seinem Tempo.
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Babell,

Danke für deine Antwort. Es macht alles Sinn, was du geschrieben hast.
Ich gehe jetzt fest davon aus, dass das schlechte Gewissen eine große Rolle an unserem Leben spielt und spielen wird.
Es ist einerseits zwar verständlich und ich werde versuchen geduldig zu sein. Er hat von uns allem womöglich die schwierigste Situation. Alle wollen etwas von ihm. Seine Tochter will...ich will...meine Tochter vielleicht auch...seine Ex will...usw...
Andererseits macht mich das alles zutiefst traurig, da mir wirklich klar wird: meine Tochter wird gemieden...und zwar bei ihr Zuhause. Ist das nicht traurig?
Er ist sehr gut zu ihr...versteh mich nicht falsch!
Er meidet weitere Kontakte mit ihr womöglich aber...und zwar seiner Tochter zuliebe.
Dass wir keine Familie sind, ist mir leider schon aufgefallen. Bin eindeutig mit falsche Erwartungen an die Sache ran gegangen.
Ob ich meine Erwartungen unter Kontrolle bringen kann...wird sich zeigen.

Hallo BabyOne,
Ich kann dir leider nicht sagen, ob meine Tochter anhänglich ist. Sie fragt nach ihm (er wohnt ja auch bei uns)...beschwert sich aber nicht, dass er nicht da ist...oder dass sie ihn vermisst.
Mir ist aber schon aufgefallen, sie sagt oft...sie mag ihn nicht.
Wenn er aber mit ihr was macht...dann ist sie überglücklich.
Ihr Papa besucht sie 2x der Woche und die spielen schön zusammen. Er liebt sie sehr...ist aber keiner der viel mit ihr unternehmen wird.
Ihr ist ganz klar, wer ihr Papa ist.
Sie verhält sie sich gegenüber ihn nicht als ob er ihr Vater wäre. Das Gefühl habe ich nicht.
Sie weiß, dass er mein Freund ist.
Manchmal sagt sie ja auch „Mama, dein Freund hat das und das gemacht“.
BabyOne...ein Freund meidet uns nicht.

Das Problem mit dem „nicht mehr so viel wert sein“ kann auch eine Rolle spielen. Mir gefällt aber das gar nicht.

Ich habe es schon leichter als früher. Früher musste ich wirklich alles allein machen. Jetzt erledigt er schon seine Aufgaben...da kann ich mich nicht beschweren.

Ich werde mit ihm reden...und das schlechte Gewissen Verdacht ansprechen. Die Erwartung meinerseits scheinen aber tatsächlich die falsche zu sein.

Hallo Mira,

der Druck zusammenzuziehen kam auch von meinem Freund.
Ich war eigentlich ganz stolz und zufrieden mit meinem Leben als AE mit einem Freund (der kommt...und der wieder geht. ;-).
Ich habe immer gefragt, ob er mit meiner Tochter zurecht kommt.
Ich habe mehrmals gesagt...ich will einen Freund haben, der mir immer wieder Blumen bringt und sich freut, mich endlich wieder zu treffen...und kein Ehemann, der alles für selbstverständlich hält.
Tja...
Nach 6 Monate...sind wir genau da angekommen.

Ich gebe aber nichts auf...wir werden diese Situation meistern!

viele liebe Grüße,
NeuesLeben
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Beitrag von Delphia »

Hallo NeuesLeben

In einem Deiner Beiträge schreibst Du, dass er der Motivator war für das Zusammenziehen. Du warst eigentlich ganz zufrieden als AE. Du vermisst nun diese Zeiten als Verliebte.

Im Alltag scheinen die Schmetterlinge im Bauch verschwunden zu sein. Es gilt gemeinsame Sachen zu unternehmen und auch etwas zu wagen. Das gemeinsam Erlebte schweisst zusammen vor allem die positiven Sachen. Bei Schicksalsschlägen stimmt diese Aussage nicht so, es kann dann auch gut gehen oder eben auch nicht.

Bei Deiner Tochter habe ich zwei Botschaften rausgelesen. Wenn er mit ihr was unternimmt, ist sie glücklich. Sie fragt auch nach ihm. Andererseits hat sie wohl auch schon gesagt, sie mag ihn nicht. Wie alt ist sie denn? Kinder haben ganz feine Antennen und sie sprechen die Wahrheit. Es kann sich dann später auch ändern aus Angst, sie würden uns verletzen, wenn sie die Wahrheit sagen.

Nun frage ich mich:
Ist sie glücklich, wenn er da ist, damit Du glücklich bist?
Wenn er nicht da ist, traut sie sich die Wahrheit zu sagen? Und dies auch weil sie merkt, dass es Dir nahe geht, in die Rolle der Ehefrau gefangen zu werden?
Möchtest Du, dass diese Beziehung wirklich klappt und deshalb tust Du Dir schwer mit dem Handeln?

Bin gespannt auf Deine Antworten.
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Neues Leben,

das was Du über Deine Tochter schreibst klingt für mich... wie soll ich sagen... als ob Du einen Teil Deiner Gefühle auf sie überträgst. Du schreibst, "er meidet uns, ist das nicht traurig" und andererseits, dass Deine Tochter sich gar nicht beschwert, wenn er nicht da ist. Am Anfang klang das für mich anders, als ob Deine Tochter traurig wäre wenn er nicht da ist. Ich vermute, DU bist traurig oder enttäuscht wenn er nicht da ist, und wenn Deine Tochter nach ihm fragt (was rein sachlich gemeint sein kann, man will ja schließlich wissen womit man zu rechnen hat und wie der Abend verlaufen wird - ich will zum Beispiel auch gerne rechtzeitig wissen wann der Sohn meines Freundes bei uns sein wird - nicht weil ich ihn vermisse, sondern weil ich mich mental darauf einstellen will/muss...) dann interpretierst Du das ein wenig als Zeichen von Trauer, obwohl eigentlich nur Du traurig bist. Kann das sein?

Sieh es mal so - vielleicht ist Deine Tochter ganz froh, auch noch Abende allein mit Dir zu haben, immerhin ist Dein Freund für sie letztlich immer noch ein mehr oder weniger fremder Mann, mit dem sie jetzt die Wohnung teilen muss? Wenn sie sagt dass sie ihn nicht mag, kann das bedeuten dass sie noch Zeit braucht um sich einzufinden in der neuen Situation, es kann auch sein dass sie das sagt weil sie spürt dass Du traurig bist. Ich würde das nicht überbewerten, wenn sie gleichzeitig anscheinend gerne mit ihm zusammen ist, aber irgendwo kommt das ja her.

Ih möchte Dich gerne ermutigen, wegzugehen von dem "wenn man zusammen lebt, sollte das so und so aussehen" hin zu einem "wir fühlen uns alle am ehesten wohl, wenn..." Es steht nicht in Stein gemeißelt, wann ein Mann abends heimkommen muss oder wieviele Abende man gemeinsam verbringen muss. Eine meiner älteren Arbeitskolleginnen zum Beispiel macht viel Sport und so weiter, ihr Mann arbeitet viel, und es kommt vor dass er gerade heimkommt und sie schon wieder geht (und wenn beide daheim sind, schläft sie wohl regelmäßig vor dem Fernseher ein). Dennoch (oder gerade deswegen) habe ich den Eindruck, dass sie ein harmonisches, gut aufeinander eingespieltes Paar sind.

Ob Dein Freund euch meidet oder Dich oder die Tochter oder gar niemanden, das weisst Du überhaupt nicht, das ist bisher bloß Spekulation. (Ich für meinen Teil werde immer fuchsteufelswild, wenn mein Freund mir vorwurfsvoll unterstellt, ich würde dieses oder jenes denken oder empfinden, ohne mich vorher dazu gefragt zu haben WAS ich eigentlich denke oder empfinde. Wir alle können einander nur vor die Stirn gucken, und wenn man wissen will was dahinter ist, dann muss man fragen!)

Du schriebst, Du warst zufrieden und hättest ein Zusammenziehen nicht gebraucht. Dennoch hast Du Dich darauf eingelassen, und Dir war sicher klar, dass sich manche Dinge damit ändern würden. Nun wirf es Deinem Freund bitte nicht vor, dass sich manches geändert hat, denn das war von vorneherein klar. Es geht jetzt nur darum, sich sozusagen aufeinander einzupendeln und eine neue Balance zu finden, so dass es für alle passt. Das braucht Zeit, und das braucht Gespräche und Kommunikation. Die gute Nachricht ist, es gibt manche Probleme, die ihr NICHT habt :D - schau Dich nur hier im Forum um. Mit Geduld und Verständnis füreinander könnt ihr das schaffen :P
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Delphia,

meine Tochter ist 4 Jahre alt.
Ich glaube nicht, dass sie nur glücklich ist (wenn er da ist), um mich glücklich zu machen.
Sie freut sich einfach, wenn er kommt. Das merkt man. Sie rennt hin und begrüßt ihn ganz herzlich.
Oder manchmal ist sie schon im Bett aber noch nicht eingeschlafen...dann begrüßt sie ihm auch aus ihrem Bettchen.

Es ist auch nicht so, dass er für sie ein Fremder ist.
Wir wohnen erst jetzt zusammen...sind aber seit 2 Jahre zusammen.
Also sie war ja 2 Jahre als wir uns kennengelernt haben. An eine Zeit, wo er nicht da war...erinnert sie sich nicht.

Mir ist schon klar, dass wir gerade eine schwierige Phase haben. Ich bin aber mir ziemlich sicher, dass es ist einfach zu früh etwas aufzugeben.
Ich liebe ihn sehr...und ich bin mir sicher er liebt mich auch.
Mit diesen Arbeitszeiten...stimmt aber etwas nicht und deswegen beschäftigt mich das alles.

Hallo BabyOne,
Vielleicht hast du Recht.
Vielleicht denke ich einfach, sie könnte die gleiche Gefühle haben, die ich auch habe.
In Wahrheit aber kennt sie vielleicht auch nicht anders und erwartet auch nichts von ihm. Das kann ich leider nicht wissen.
Meine Erwartungen aber eine Familie wieder zu haben...bringen mich dazu zu denken, sie will auch so was haben.

Ich sehe schon...
Ich habe leider meine feste Vorstellungen „wie eine Familie aussehen soll“...und dazu gehört z.B. mindestens 1x eine Mahlzeit zusammen am Tisch zu sitzen.
Dass ich mich davon verabschieden muss...scheint eine sehr schwierige Aufgabe für mich zu sein.

Ich wusste natürlich das sich einiges verändern würden, wenn wir zusammenziehen...und ich war auch bei viele Sorgen überrascht, wie schnell sie sich als unbegründet erwiesen.
Das mit der Arbeit...damit hatte ich aber leider so nicht gerechnet.

viele Grüße,
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,
ich habe mit ihm geredet.
er denkt nicht, dass er schlechtes Gewissen gegenüber seiner Tochter hat.
abeeerrr...er hat momentan in der Tat Schwierigkeiten mit meiner Tochter.
Meine Vermutung, er arbeitet zu viel, um sie zu meiden...scheint nicht komplett daneben zu sein.

Seit ich hier geschrieben habe, habe ich die beiden auch besser beobachtet.

Mein Freund ist zwar nicht unerzogen gegenüber meiner Tochter. Er redet aber nicht wirklich mit ihr. Er antwortet nur das, was er antworten muss.
Er spielt mit ihr nicht mehr. Er beschäftigt sich mit ihr nicht mehr. Er kommt...er geht und sie ist einfach da.

Meine Tochter ist sehr froh, wenn er sich an sie wendet. Ich glaube aber, sie merkt, er hat gerade kein Interesse an sie. Sobald er nach Hause kommt (wenn sie wach ist) fängt sie an zu nörgeln. Sie versucht um jeden Preis Aufmerksamkeit zu holen. Sie schimpft ihn (also nichts ganz schlimmes...aber so kaka und pups...das ist ja, was sie kennt)

Ich habe gestern mit ihm darüber geredet...

Ach Leute ist das schwierig...

viele Grüße,
NeuesLeben
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