Ein gemeinsames Kind..

Fragen, Probleme und Sorgen...
vero
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Ein gemeinsames Kind..

Beitrag von vero »

also seit wir verheiratet sind, denken wir ernsthaft über ein gemeinsames Kind nach. Habe mich unter den verschiedenen Threads schon ein wenig umgesehen aber da ist es meistens so, dass die Frau schon Kinder hatte und die Stiefkinder unter dem selben Dach leben.

Ich mache mir so meine Gedanken darüber wie wir die Kleine in die Schwangerschaft integrieren könnten (ist ja nur alle zwei Wochen von Freitagnachmittag bis Montagmorgen bei uns). Sie kennt das zwar schon mit Stiefgeschwistern (1 Tochter aus der zweiten Ehe ihrer Mutter) aber das ist doch schon was anderes, als wenn der Papa den sie bis jetzt "nur" mit mir teilen musste vielleicht bald mit einem Geschwisterchen teilen müsste. Klar ist, sie hat weiterhin ihre Papazeit, die sie ganz alleine mit Papa verbringen darf. Klar ist aber auch, das dies vielleicht nicht mehr einen ganzen Nachmittag sein wird. Da ich sicher wieder arbeiten gehen werde. Erstens weil mir mein Beruf spass macht (max 60%) und zweitens weil ich nicht jeden Franken zweimal umdrehen möchte. Auch sicher ist, das wir dann für die 2-3 Tage eine Krippe brauchen, da seine Eltern, sicher nicht auf das Kind aufpassen können (beide anfangs 70ig) wie sie es bei der Kleinen meines Mannes noch konnten..

Klar ist auch, mein Mann wird mich in allem Unterstützen, das macht er ja auch heute so und trotzdem denke ich das er ein Problem damit haben wird, nennen wir es schlechtes gewissen... er sagt zwar nein, aber ich merke es ihm an..

Danke schon mal für eure Tips und Ratschläge..
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Ria
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Beitrag von Ria »

hallo vero

Wenn dein Mann ein schlechtes Gewissen hat, kann nur er etwas daran ändern. Tatsache ist aber, dass er es damit sich selbst und auch seinem Kind schwerer als notwendig macht.
Wenn er dir aber sagt, dass er das nicht hat, dann würde ich da nicht weiter bohren und Probleme grösser machen, als sie sind.

Traut euch - jeder von euch beiden - ganz ehrlich zu euren Wünschen zu stehen und sie auf den Tisch zu legen. Das ist eine gute Voraussetzung, um Lösungen zu finden, wenn sie gesucht werden.
Redet auch mit dem Kind über das, was ist, weiht es in eure Planung mit ein. Und wenn es damit einmal ein Problem hat, darf sogar das sein. Und ihr tut ihm einen grossen Dienst, wenn ihr das auch erlaubt, euch aber davon nicht verunsichern lässt.

Ein gemeinsames Kind ist auch für die aus erster Ehe eine Möglichkeit für Weiterentwicklung und kann auch Spass machen.

Ich wünsche euch viele offene Gespräche und immer wieder eine Lösung, wenn sie nötig ist.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
vero
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Beitrag von vero »

danke dir Ria

Ich denke er weiss das auch, das er sich und seiner Tochter keinen Gefallen damit tut und sie es am Anfang vielleicht nicht so toll findet. Damit kann ich leben und hätte auch keine Probleme damit, das hatte sie am Anfang mit mir auch, was ja auch verständlich ist.

Und ich denke die Kleine würde auch freude dran haben, dann hat sie auch hier jemanden den sie "betütteln" und mit dem sie spielen kann und doch sehe ich wie sehr sie an ihrem Papa hängt und wieviel Mühe es ihr macht ihren Papa mit z.B. ihrer Cousine (ist sein Gottichind) zu teilen wenn wir auf Besuch sind. Den anders als bei der Mutter (wo sie ja lebt) müsste sie den Papa dann die kurze Zeit die sie hier verbringt auch noch teilen.

Mit dem Kind reden machen wir eh, doch ich möchte es, anders als mein Mann, erst machen wenn die ersten drei Monate vorbei wären.. er findet das man es ihr sagen sollte sobald es Tatsache ist, das ich Schwanger bin..
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Mein erstes Kind habe ich in der 14. Woche verloren. Ich wollte dem Umfeld auch erst von der Schwanngerschaft berichten, wenn die kritische Zeit vorüber ist. Mein Ex-Mann hielt sich nicht daran und dann nachher allen die traurige Botschaft überbringen, das empfand ich fast schlimmer als die Fehlgeburt selber.

Ich würde auch warten, bis das Kind ev. selber an dir eine Veränderung bemerkt. Nachher bleiben immer noch 6 Monate, bis das Baby da ist und für eine kleines Kind ist das eine lange Zeit.
Vor allem wisst ihr ja gar noch nicht, ob "ihr" schwanger werdet. Somit würde ich ein Kind auch nicht mit diesem Thema belasten, so lange nichts klar ist.

Ihr habt das Glück, das ihr schon im vornherein wisst, welche Probleme auf euch zukommen werdet. Ihr könnt euch also organisieren und dem Mädchen Exclusivzeit einplanen. Möglicherweise wird das Mädchen auf ihr Halbgeschwisterchen weniger eifersüchtig sein, weil kleine Babys einfach mehr Aufmerksamkeit benötigen und sie diesem Kindchen diese Aufmerksamkeit schenken kann.
vero
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Beitrag von vero »

Danke Buchenholz

Das sind genau auch meine "Befürchtungen", darum würde ich es erst nach drei Monaten sagen wollen und nicht nur ihr, sondern auch allen anderen.. Denke mein Mann wird das auch noch Begreifen..

Das denke ich mir auch, sie findet Baby's eh toll :)
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Hallo Vero

Wieso muss es denn überhaupt zu einem Problem werden? Wieso muss jemand ein schelchtes Gewissen haben? Ihr wollt ein Kind, ist doch ganz normal, und ihr schenkt dem 1. Kind ein Geschwisterchen, was daran könnte verkehrt oder schlecht für dieses Kind sein?

Weisst Du, bei "Erstehen" kommen die Eltern wohl kaum je auf den Gedanken, dass ein weiteres Kind, dem erstbeorenen irgendwas nehmen könnte. Sowas steht doch gar nicht im Raum, wie kämme man auch dazu.

Das tun nur Patchworker und ich frage mich wieso eigentlich? Und sind es nicht wir, mit unseren Sorgen und Befürchtungen, die das ganze erst zu einem künstlichen Problem hochstillisieren?
Jede 2 Ehe wird geschieden, Vater Mutter und zwei Kinder, sind längst ein überholtes Familienbild. Stiefgeschwister und Halbgeschwister gehören längst zum normalen Bild. Wieso gehen wir damit dannnicht auch ganz normal um? Dann würden es ev. auch die Kinder als ganz normal sehen und hätten kein Problem damit. Weil es normal ist und eben nichts ungewöhnliches, Komisches, Bedrohliches...

Eifersucht und Verlustangst, ist ja keine Eigenheit von Stiefgeschwistern, dass gibt es auch unter ganz " normalen" Geschwistern und da macht aber keiner ein Fass auf. Die Raufen sich und auch wieder zusammen.

Habt bitte kein schlechtes Gewissen, dann muss auch niemand das Gefühl bekommen, ihm würde irgendwie unrecht getan, oder man würde ihr etwas wegnehmen wollen! Im Gegenteil, sie bekommt etwas geschenkt und was gib es schöneres als nciht allein auf der welt zu sein? Auch später, wenn sie mal erwachsen ist und die Eltern ev. nicht mehr da sind.

Bezieht sie mit ein, genauso wie ihr das "normalerweise" auch machen würded und nicht mit Samthandschuhen und Angst vor der Reaktion, denn dann wird sie wohl garantiert negativ ausschlagen. Muss sie ja, weil es in der Luft liegt, dass da was gar nicht gut ist, sonst würdet ihr euch ja nicht so komisch verhalten, auf rohen eiern laufen etc., wenn Du weist was ich mein.
vero
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Beitrag von vero »

danke dir PatchStift

Vielleicht machen wir uns zu viele Gedanken (resp. ich :)) Einfach weil bei einer "normalen" Familie, ja Papa und Mama da sind und nicht nur alle zwei Wochen wie bei uns. Da ist es schon ein bischen anders, muss aber nicht schlechter sein sondern einfach anders.

Ein schlechtes Gewissen haben wir nicht, wir dürfen unser Leben ja nicht auf "hold" setzen nur weil es vielleicht Eifersüchteleien usw. geben könnte. Ich glaube das kommt bei uns gar nicht auf, weil die Vorfreude viel zu Gross wäre, wenn du verstehst was ich meine :lol:
Babell
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Beitrag von Babell »

Das ist auch so, was du schreibst, Patchstift!

Wir haben das hier so erlebt: Mittlerweile sind wir ja auch zu dritt- in zweierlei hinsicht: wir als Paar zu dritt und die Kinder zu dritt.
Sie haben sich von Anfang an wahnsinnig gefreut! Sie haben mitgefiebert, als es gegen den errechneten Geburtstermin ging, sie kamen mit der Mutter und haben andächtig den Neugeborenen betrachtet, sie freuten sich auf den ersten Besuch wegen dem Kleinen, nicht wegen uns, und sie freuen sich immer noch ab ihm. Sie posten ihn auf Facebook, zeigen seine Fotos überall rum. Kurz: es ist eine Bereicherung, keine Einschränkung.

Dann kenne ich eine junge Mutter, dessen Mann seinen Söhnen das Kleine vorenthalten will. Er geht jedes Besuchs-Wochenende mit den Kindern weg, damit die armen Kinder nicht eifersüchtig werden müssen! Was gibt das den Kindern für ein Bild ab??!! Sie denken, dass das neue Geschwisterchen etwas ist, das man nicht gerne haben darf. Der Papa hats ja auch nicht gerne oder er will nicht, dass wir es gerne haben. Oder was sollen die Kinder denn denken??!! Und die Frau sieht dadurch ihren Mann kaum mehr! Etwas, was sowieso nach einer Geburt rar ist: die Zeit für die Paarbeziehung. Und wie wollen sie sich als Familie finden??

Deshalb bin ich so sehr dafür, dass man als Vater nicht mit den ersten Kindern wegfährt, sondern ihnen auch Aufgaben mit dem neuen Kind gibt. Kompetenzen erteilt zum Halten, Wiegeln, Wickeln- je nach Alter. (man kann bereits ein zwei Jähriges einbeziehen: es kann z.b. beim Wickeln auf einem Stuhl stehen und zusehen und dann darf es die Windeln in den Windelkübel werfen. Welch ein Stolz für das Kind! Es darf sich einbringen! Es ist wertvoll!)

Es macht mich einfach wütend, wenn ich das bei jener Familie sehe. Diese Frau sitzt alleine zuhause, ihr Kind weint und weint und sie hat niemanden- gar niemanden- der ihr mal das Kind abnehmen würde. Was für eine Enttäuschung muss sich da in ihr breit machen!! Nie kann er diese so wichtige erste Zeit nachholen. Es ist der Grundstein für die Familie und nicht zuletzt für die Paarbeziehung.

Sorry, das waren jetzt persönliche Dinge, die ich hier abgeladen habe.
vero
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Beitrag von vero »

Liebe Babell

Danke für deinen Beitrag. So wird es bei uns sicher nicht sein, denn die Tochter von meinem Mann gehört ja auch zur Familie und darum ist ganz klar das sie mit einbezogen wird. Es ging mir im Grunde auch nicht darum wie wir sie einbeziehen, sondern ab wann wir ihr sagen würden, dass sie ein Halbgeschwister bekommt.

Mein Mann hat jetzt meine Beweggründe verstanden, dass ich dies erst nach den ersten drei Monaten würde machen wollen (auch die engere Verwandschaft würde es erst da erfahren). Er hatte eben die Befürchtung die Kleine könnte sich ausgeschlossen vorkommen. Für mich ist aber auch ganz klar, das sie auch mal ihre exklusive Papazeit hat (aber sicher nicht alle zwei Wochen das ganze Wochenende!). Wie ich auch eine exklusive Paarzeit möchte (natürlich dann wenn seine Tochter nicht da ist :D ). Ich würde dies aber auch wollen, wenn sie bei uns wohnen würde (Papazeit). Denn ich finde es auch für ein Kind schön wenn sie 2-3 Stunden Papa oder Mama mal ganz für sich haben.

Auch würde ich dies auch so handhaben wollen, wenn wir keine Patchworkfamilie wären. Meine Freundin hat ihr Kind auch in den ersten drei Monaten verloren und sie hat mir gesagt, da es so viele Leute schon wussten (was auch verständlich ist, wenn man sich freut) wurde es noch schwieriger damit umzugehen.

Das hat er jetzt verstanden und so können wir uns jetzt auf das Wesentliche konzentrieren. :lol:
Zuletzt geändert von vero am 24.07.2012 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

In diesem Thread geht es ja um den Zeitpunkt, wann man das Umfeld von der Schwangerschaft informieren soll.

Was das Thema Erstgeborene oder Kinder aus früheren Ehe angeht, so habe ich es hier einfach anders erlebt. O.k, vermutlich hat die neue Frau meines Ex-Mannes das Ganze einfach etwas falsch angegangen. Gut, inzwischen haben wir alle daraus gelernt und heute ist das Verhältnis zwischen uns allen entspannt.

Ich vermute, dass die neue Frau ihre letzte Beziehung nicht wirklich verarbeitet hat und mit meinem Ex-Mann den idealen Therapeuten gefunden hat. Sie litt massiv unter fehlendem Selbstbewustsein und kompensierte das mit Machtspielen oder Hyrarchiekram. Gepaart mit romantischen Träumen störte das Kind ihre Vorstellung von perfekter Partnerschaft.

Ständig wurde von dem Geschwisterchen gesprochen, welches dann den Platz (Zimmer) der Tochter einnehmen wird und was sich dann alles ändern wird. Meine Tochter bekam die Panik, bevor es einen Grund dazu gab. Und da sie ja eh nie kleine Kinder mochte, war das doppelt schlimm. Wenn man sie in die Betreuung miteinbezogen hätte, dann wäre das für sie traumatisch gewesen. Das beste was sie damals machen konnten, war ein Haustier zu kaufen. Damit war sie glücklich und das hat sie vom Baby abgelenkt.
Sie wollte immer ältere Geschwister aber sicher nie jüngere. Und diese Ablehnung ist bis heute geblieben. Sie begegnet ihrer Halbschwester heute mit Respekt, schenkte ihr auch schon einen wunderschönen Tagesausflug, aber so richtig lieben tut sie die Kleine nicht. Für mich ist das traurig, da ich da ganz anders bin. Aber jeder Mensch ist anders und ich kann heute akzeptieren, dass sie da ganz anders tickt als ich.

Was meine Tochter aber schon schmerzt, dass ist der ständige Vergleich. Sie beide dürfen keine eigenständige Persönlichkeiten sein. Ihre Halbschwester ist ein ganz anderer Typ als sie. Und die beiden kann man einfach nicht vergleichen. Das war auch für meinen Ex-Mann ganz schwierig zu verstehen.
Für mich beruht das ganze auf einer grossen Unsicherheit und ev. Verlustangst. Egal ob Patchwork oder nicht. Es gibt wohl einfach Menschen, die gelassener in ein Familienprojekt starten und andere, die sich selber mit ihren klaren Vorstellungen vor der Sonne stehen.

Vielleicht erwähne ich ständig diese exclusive Papa-Kindzeit, weil das damals bei meiner Tochter so viel Eifersucht ausgelöst hat. Und es waren nicht weiss was für aufwändige Attracktionen. Kinder sind einfach gerne um Erwachsene und da wo etwas läuft. Und wenn mein Ex-Mann Rasen gemäht hat und Tochter einfach auch bei ihm draussen war, dann hat die Stiefmutter die gleiche Beziehungszeit eingefordert. Das war für meinen Ex-Mann wie auch für Tochter total schräg und so entstanden ganz verkrampfte Situationen.
vero
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Beitrag von vero »

Buchenholz

Ich finde es ganz wichtig das sie sich zu nichts gedrängt fühlt. Das handhaben wir aber schon heute so. Wenn sie zu mir kuscheln kommen möchte dann kann sie das, sie muss aber auch akzeptieren, wenn mir mal nicht danach ist. Wenn sie mir bei der Essensvorbereitungen helfen will, darf sie dass sie muss aber nicht. Initative kommt meistens von ihr (betreffend Kuscheln usw). Ich frag sie ob sie helfen möchte, manchmal will sie manchmal nicht.

Ich finde es wichtig das jeder in der Familie seinen Rythmus betreffend kennenlernen haben darf. Man kann und darf nichts erzwingen. Falls wir in Zukunft ein Kind haben sollten, wird sie sicher gefragt ob sie gerne helfen möchte oder sie das oder das gerne machen möchte, aber sie zwingen kommt nicht in frage. Ich kann doch niemanden zwingen jemanden gern/lieb zu haben. Aber anständig muss man miteinander umgehen, das sage ich ihr aber auch heute wenn sie mir zu "diktatorisch" daher kommt.

Ich finde es schade, das viele Eltern (ob geschieden oder nicht) ihren Kindern immer wieder sagen "bis lieb wänn zu ihnä gahsch", bei mir heisst es dann halt "bis aständig", lieb ist sie ja eigentlich "fast" immer.

Uiuiui vergleichen, das ist auch ein Wort bei dem mir die Haare zu berge stehen. Das wurde ich früher immer mit meiner Schwester... :roll: Das fand ich ganz schlimm, schliesslich bin ich kein Klon sondern eine eigenständige Person.

Betreffend deinem letzten Abschnitt. Etwas einfordern find ich eh schräg. Wenn die Kleine nicht bei uns ist, haben wir eh genug Paarzeit. Ich lasse mich aber heute nicht mehr "rausdrängen", das hat sie am Anfang immer wieder versucht. Und immer um die zwei Herumschwirren wäre mir auch zu anstrengend, da habe ich doch mal Zeit meine Zeitschrift zu lesen :wink:
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Das Verglichen-werden ist ja für beide nicht toll. Jeder Mensch ist irgendwo einzigartig oder kann etwas speziell gut. Und wenn man ihm diesen Platz streitig macht, dann nervt das genauso, wie für das andere, welches zu spüren bekommt, dass es irgendwo minderwertig ist.

Paarzeit. Meine Tochter lebte anfangs zu 40 % bei ihrem Vater. Da bleibt doch aber dem Paar immer noch viel Zeit für Zweisamkeit. Die Uhr war aber angeblich schon wichtig. Es wurde ständig gemessen, wenn Tochter mit Papa etwas machte. Und es war jeweils nicht so, dass die Frau dann nicht dabei sein durfte.

Sorry, das ist schon so lange her und ich scheine das wohl immer noch nicht vergessen zu können. Viellicht weil ich Mühe habe, dass jemand so eifersüchtig sein kann. Und dann noch auf ein Kind?
Das Problem habe wohl ich ;-)
vero
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Beitrag von vero »

Ne überhaupt nicht, verglichen zu werden ist nie toll, egal mit wem ;-) . Bei der Tochter meines Mannes heisst es eben bei ihrer Mutter immer "wegen deiner "hallb" Schwester können wir dies und das nicht machen", finde das auch problematisch, denn momentan liebt die Tochter meines Mannes sie noch heiss und innig, das könnte aber irgendwann kippen, wenn du immer zu hören bekommst, das man dieses oder jenes nicht machen kann weil die Halbschwester zu klein (jetzt 2 Jahre) ist (ist wohl eher eine Ausrede weil die Erwachsenen nicht wollen, das ist jetzt aber meine persönliche Sichtweise). Ich hoffe aber für beide, dass das Verhältnis so gut bleibt.

Naja das ist ja wohl auch zu überleben, villicht am Anfang nicht so einfach, aber sicher machbar. Also das wäre mir dann schon zuuuuuuu stressig immer auf die Uhr zu schauen. Aber es gibt halt solche und solche. Die einen brauchen die tägliche Routine, unerwartetes schmeisst diese dann natürlich schnell aus der Bahn. Bei mir war das halt schon seit Kindheit anders, da meine Mutter krank war, da waren wir halt eher von der spontanen Sorte.

Das mit der Eifersucht kann ich irgendwie "verstehen", manchmal ist es nicht einfach, den Partner von Anfang an Teilen zu "müssen". Vielleicht war es aber nicht das Kind an sich auf das sie eifersüchtig war, sondern vielleicht eher auf die Stellung die das Kind in der Beziehung hatte oder dann das was das Kind bedeutet, nämlich das es da immer noch jemand anderen "Dritten" im Leben von ihm geben wird und dieser dritte kam nicht von ihr... Aber irgendwann sollte sich das ja auch legen und 60% Paarzeit ist ja auch nicht schlecht oder da haben andere Paare deutlich weniger bis fast gar keine (was ich auch schlecht finde...) denn man ist ja nicht "nur" Eltern sondern auch noch ein Paar.

Das ist wohl schon so ;-)
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Nin
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Beitrag von Nin »

Meine Söhne haben bei ihrem Vater eine Halbschwester, die sie heiss und innig lieben - aber sie ist anscheinend neuerdings eifersüchtig, wenn die Brüder kommen und sagt dann sowas: Mein Papa, nicht dein Papa (sie ist noch nicht zwei, ist halt noch in Babysprache).

Wir haben uns gegen ein gemeinsames Kind entschieden, so schwer mir die Entscheidung gefallen ist.

Entgegen dem, was Patchstift gesagt hat, finde ich es gut, sich über die Reaktion des bereits vorhandenen Kindes Gedanken zu machen. Erstens machen das meiner Meinung auch Eltern, die ihr zweites Kind in einer "normalen" Familie in die Welt setzen - eben, weil man weiss, dass Eifersucht zwischen Geschwistern ein grosser Klassiker ist. Es gibt immer wieder Eltern, die mit dem zweiten Kind warten, damit sie noch Zeit für das Erste haben und sich genung um es kümmern können! Zweitens ist bei einem Halbgeschwisterteil auch die Reaktion des abwesenden Elternteils für die Bezihung mitentscheidend - wenn ein Kind immer hört, ds Babay würde ihm den Papa/die Mama wegnehmen, ist es viel schwieriger, eine positive Beziehung zu entwickeln. Und solche Faktoren einzubeziehen, ist einfach nur vernünftig.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von Buchenholz »

Weitere Kinder war ja bei mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Sonst hätte ich soviele Kinder gehabt, wie es meine Nerven, die Finanzen und mein Bindegewebe zugelassen hätte. Daher wurde ich ja Tagesmutter, damit meine Tochter auch lernen musste, mich mit anderen Kindern zu teilen. Und weil man mit Kindern anders spielt als mit der eigenen Mutter.
Diese Kinder waren alle älter und es war traumhaft. Zu einem Kind pflegt sie bis heute ein geschwisterähnliches Verhältnis.

Nin hat geschrieben:Zweitens ist bei einem Halbgeschwisterteil auch die Reaktion des abwesenden Elternteils für die Bezihung mitentscheidend - wenn ein Kind immer hört, ds Babay würde ihm den Papa/die Mama wegnehmen, ist es viel schwieriger, eine positive Beziehung zu entwickeln. Und solche Faktoren einzubeziehen, ist einfach nur vernünftig.
Da brauche ich wenigstens kein schlechtes Gewissen zu haben. Als ich von der neuen Frau und möglichem Nachwuchs erfahren habe, da war die Frau ja bereits eingezogen und hatte meiner Tochter bereits in Panik versetzt. Ich wurde ja ein Jahr lang im Glauben gelassen, dass da nichts sei mit dieser Frau, sie sei NUR eine Kollegin.
Dann hatte ICH den Nervenzusammenbruch, weil die Wunde, dass ich keine weiteren Kinder haben darf wieder hochgekommen ist. Und ich musste dann meine Tochter irgendwie vertrösten ohne Genaues zu wissen. Und mein Ex-Mann machte plötzlich auf Kommunikationssperre, nachdem wir uns davor immer wieder locker und entspannt zum Essen getroffen haben.
Naja, das ist jetzt ja vorbei.

Übrigens hat Tochter kürzlich einen passenden ironischen Spruch fallen lassen.
Wir haben ein junges Kätzchen und das will immer mit unseren anderen, älteren Katzen spielen. Die finden das aber gar nicht lustig. Damit das ganze nicht in böse Kämpfe ausartet, müssen wir die älteren Katzen schützen und ihnen ruhige, sichere Plätzchen verschaffen.
Da sagte Tochter: "Danke, mich hat damals niemand vor meiner kleinen Schwester geschützt"
:-)
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