Ultimatum von Trennung

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Tifani
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Ultimatum von Trennung

Beitrag von Tifani »

Hallo Zusammen
Ich versuche mich kurz zuhalten aber brauche dringend Hilfe da ich nicht mehr weiter weiss. Wir sind eine Patchworkfamilie meine Kinder wohnen bei uns ( mienem Partner und mir) und seine Kinder kommen jedes 2. Wochenende. Seit knapp 2 jahren versuchen wir nun das Patchworkfamily dasein zu leben. Leider ist es jedoch so, dass er von seiten seiner Kinder schwer ist. Am Anfang lief es gut...die normalen Differenzen zwischen den Jungs kleine Machtkämpfe ect. Aber wir fanden uns. Doch nun sind wir damit seine Kinder auch ein eigenes Zimmer haben umgezogen und seit daher werden wir( meine Kinder jnd ich) nicht mehr angenommen. Sie führen einen richtigen Krieg mit Ablehnung und leider auch Lügen die dann bei Ihnen zu Hause erzählt werden. Das Verhältnis zur Exfrau isch schwer da immer nur gegen den Vater gearbeitet wird und die Kinder schon immer mit einem groll gegen ihn kommen. Ich bin nicht der Grund für sie Trennung...kam erst 4 Jahre später dazu. Nun...seit einiger Zeit hat sich eine Front gebildet aus einem Uns ist ein Sie gegen uns geworden und nun hat das eine Kinder meines Partners ihn vor sie Wahl gestellt entweder er trennt sich von mir oder Sie kämen nicht mehr. Was mich sehr belastet denn es ist sonst alles gut und läuft perfekt. So wie man sich eine Partnerschaft vorstellt. Nun ist mein Partner in das Kriegschiff mit eingestiegen und hat auf die Forderung mündlich nicht reagiert und ich habe mich stehen gelassen gefühlt. Er hat daraufhin das Wochenende nur mit seinen Kindern verbracht und die Stimmung zwischen uns war kalt und Streitig.
Ich habe nach unmengen Tränen das Gespräch gesucht und ihm gesagt dass, es doch keine entweder oder geben muss. Und ich das auch nicht möchte...aber dürfen die Kinder ( und man ermöglicht ihnen alles) jetzt auch noch die Macht haben über eine Beziehung zu entscheiden? Ich habe alles gegeben, den Kindern ein 2. zu Hause zugeben. Je mehr ich jedoch versuche ihnen hier bei uns ein zu Hause zugeben desto mehr Widerstand kommt. Sie seien hier nicht zu Hause. Er sagt mir er werde sich nicht gegen seine Kinder stellen...und das möchte ich auch nicht. Aber ich merke dies halt viel ausgelöst...und ein Keil gebracht. Ich hätte mir gewünscht er hätte in dieser Situation gesagt das diese Forderung nun zu weit gehe und ein entweder oder gäbe es nicht sondern ein uns und an diesem werden wir arbeiten. Mir seiner Reaktion von nur Zeit mit Ihnen und unserem „entzweien“ am Wochenende hat er ihnen in meinen Augen gezeigt das sie durchkommen und den Keil gesetzt. Wir haben lange geredet gestern...jedoch fühle ich mich einfach Machlos...wie soll ich mich denn nun verhalten?

Bin sehr dankbar für Erfahrungen und Austausch
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Ria
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Re: Ultimatum von Trennung

Beitrag von Ria »

Hallo Tifani und willkommen im Forum!

Da steckt ihr alle in einer ganz schwierigen Situation, die leider viele Patchworkfamilien kennen.

Dein Partner will ein guter Vater sein und fühlt sich gerade überfordert. Vielleicht hat er auch noch alte Schuldgefühle wegen der Trennung, die er damals seinen Kindern zugemutet hat.
Vielleicht befürchtet er wirklich, die Liebe seiner Kinder zu verlieren! Und das ist für ihn verständlicherweise ganz schlimm.
Aber das kannst du leider nicht ändern.

Aber auch für seine Kinder ist es schlimm, wenn seine Exfrau gegen euch schürt. Dann dürfen sie es nämlich bei euch nicht gut haben.
Die Kinder stehen in einem totalen Loyalitätskonflikt. (Wenn die Mutter nur wüsste, was sie ihnen damit antut.)

Ihr habt alles getan - sogar einen Umzug -, damit es seinen Kindern wohl sein kann. Aber wenn sie nicht auch ihren Teil dazu beitragen, dass diese Patchworkfamilie gelingt, funktioniert es nicht. Da könnt ihr euch noch so auf den Kopf stellen :(

Es braucht grossen Mut von ihm, diesen Streit mit seinen Kindern anzupacken. Sie probieren aus, wie viel Macht sie haben. Und das werden sie immer wieder. Nicht aus bösem Willen, das ist einfach normal.
Da bräuchte es von seiner Seite die Zuversicht, dass ihre Beziehung das überlebt.
Und vor allem auch, dass er sich selber erlaubt, mit dir glücklich zu sein, auch wenn seine Kinder und seine Exfrau das nicht wollen.

Du stehst jetzt vor der schwierigen Frage, ob du da mitmachen willst oder nicht. Auch wenn du ihn und die Kinder nicht ändern kannst.
Wo ist deine Grenze?
Erlaubst du dir selber, für dich hinzustehen und deine Bedürfnisse wichtig zu nehmen?
Oder glaubst du, diese Liebe verdienen zu müssen? Da sehe ich Potenzial bei dir. Leider nützen da Tränen wenig. Auch wenn es zum Verzweifeln ist.

Es tut mir leid, dir da keinen einfachen Tipp geben zu können. Patchwork ist eine echte Herausforderung. Und wenn nicht beide Partner unbedingt wollen, dass es klappt, werden Schwierigkeiten das Ganze immer wieder zum Zweifeln bringen.
Ich wünsche dir den Mut, deine Grenze zu ziehen und notfalls sogar Konsequenzen zu ziehen, damit du nicht verbitterst.
Aber ich wünsche dir auch, dass dein Partner merkt, wie wichtig es ist, zu dir zu stehen und sogar einen Streit mit seinen Kindern zu risikieren.
toitoitoi
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Tifani
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Re: Ultimatum von Trennung

Beitrag von Tifani »

Oh wow danke für deine Antwort und deine Worte...kann gerade nicht einordnen ob sie mir Mut macht oder Angst. Ich weiss nur, ich möcht das es funktioniert. Mir ist die Beziehung sehr Wichtig weil ich mich als Mensch angekommen fühle und fernab von den Kindern verstanden.
Darf ich Nachfragen wie du das meinst mit du siehst Pozential in mir?
Ich habe nicht das gefühl mir die Liebe verdienen zu müssen eher sehe ich mich in einem Kampf zwischen den Kindern und mir obwohl ich gar nicht kämpfen möchte denn eigentlich gibt es in meinen Augen keinen Kampf. Ja, ich verstehe seine Angst und oder gerade weil es von seiner Ex noch geschürrt wird kann ich sie wirklich verstehen. Aber ich sehe auch, dass sich nichts ändern wird...weil dnn einfach das nägste Machtspiel kommen mag...
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Ria
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Re: Ultimatum von Trennung

Beitrag von Ria »

Liebe Tifani

Ich erlebe Patchworkfamilie immer wieder als ultimative Gelegenheit für Weiterentwicklung. Wir werden gnadenlos mit den Punkten konfrontiert, wo wir etwas lernen können. :oops:
Das heisst jetzt nicht, dass du etwas falsch machst, aber dass diese Situation dir auch etwas bringen darf, nämlich neue Erkenntnisse und Handlungsperspektiven.

Ich kenne dich ja nicht persönlich sondern nur von deinen untenstehenden Schilderungen.
Deshalb fantasiere ich einfach einmal:

Dein Potenzial sehe ich darin, dass du noch besser für dich schaust.
Indem du tust oder auch nicht tust, was für dich stimmt. Du machst ihnen nichts mehr zuliebe, das du nicht gerne tust!
Denn das geht nicht auf, weil dann deine dazupassenden Erwartungen und Hoffnungen enttäuscht werden. Und dann geht es dir noch schlechter.

Es könnte sein, dass deine Familie dann irritiert darauf reagiert, weil sie sich von dir etwas anderes gewöhnt ist. Das wäre gar kein schlechtes Zeichen!
Dann ist es wichtig, dass du nicht darüber diskutierst oder dich rechtfertigst, sondern es einfach tust, weil es für dich stimmt. Und damit auch einmal deinen Partner oder seine Kinder oder wen sonst auch immer vor den Kopf stösst.
Damit auch dein Partner klar erlebt, wo deine Grenze ist.
Dann hast du wenigstens für dich gut geschaut, bist weniger abhängig von den anderen und nicht im Dauerkampf.
Wie sie darauf reagieren werden, ist nicht in deiner Hand. Aber du hast die Verantwortung für dich!

Ein Buch, das ich dir dazu noch wärmstens empfehlen kann ist:
"Glückliche Stiefmutter" von Katharina Grünewald

Ich drücke dir die Daumen, dass dein Partner merkt, wie wichtig es ist, dass auch er da mitmacht und eurem Glück eine hohe Priorität gibt.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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