Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Fragen, Probleme und Sorgen...
PetraS77
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Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Forumsleserinnen

Die Ferien haben es in sich.....was weniger am Wetter liegt, sondern viel mehr, dass wir mit der neu eingezogenen 15jährigen nun "aufeinander" leben.
Ich versuch meine "Frustpunkte" mal einzeln aufzulisten:

Umgang mit Internet /Facebook/ Instagram etc:
Dieser Mist den sie andauernd postet ist zum Haareraufen! Da wird Zuneigung mit superlativen ausgedrückt...nicht mal einem Lebenspartner angemessen wäre. Dann ist sie tatsächlich mit allen und jedem befreundet, egal ob sie die Leute tatschlich kennt oder nur weiss, wer wer ist. Wir haben schon so oft mit ihr über dieses Thema gesprochen, aber immer wieder die selbe Leier....
Ich bin soweit und würde ihr am liebsten das Smartphone verbieten und ihr ein altes Handy geben. Internet nur noch Zuhause. Wir haben ja früher auch Mist gemacht aber, dass wenigstens nicht öffentlich und bleibend.

Lernbereitschaft/ Interesse / Antrieb:
Das Mädchen hat wirklich grosse schulische Defizite. Eine geistige verlangsamte Entwicklung wurde auch vom schulpsychologischen Dienst festgestellt. Andererseits wurde sie Zuhause auch nie gefördert respektive animiert was dagegeben zu tun. Mit dieser "Diagnose" erhielt die Kindsmutter aber auch das Mädchen den Freipass zur Faulheit, was beide auch prompt ausnutzen. Die Mutter hat nichts falsch gemacht, denn wenn das Kind nun mal zu "blöd" ist (O-Ton der Mutter), das Mächen: "ich würde ja gerne verstehen was ich gelesen habe, ich bin nun mal nicht in der Lage dazu..."O-Ton der Tochter.
Nun immer nach Schuldigen zu suchen bringt nichts, also ist unser Ziel sie soweit zu entwicklen, dass sie eine normale Ausbildung absolvieren kann. Sie ist in ihrer Lernentwicklung ca. fünf Jahre hinter her. Dass wir nicht alles sofort umkrempeln können ist uns klar, auf die bis anhin feststellbaren kleinen positiven Entwicklungensind wir ja alle gemeinsam sehr stolz.
Nun das grosse Aaaaber....sie tut einen "Sch..." dafür. Selber interesse...was zu unternehmen, ohne "Ar....tritte" nichts zu machen. Zeitung lesen...mal Galilelo anstatt Berlin Mitte zu schauen...ohne massiven Druck keine Chance und selbst dann sucht sie jeden ihr bieteten Schlupfwinkel. Andererseits weint sie aber weil sie weitaus die schlechteste der Klasse ist.
Antrieb im allgemeinen....wenn sie noch langsamer laufen würde, würde sie im Stehen umfallen......

Alles negativ:
Alles was sie nicht kennt ist grundsätzlich schlecht. Alle anderen sind doof, nur sie weiss um was es im Leben geht. Sie hat auch das Gefühl, dass alle ihr schlechtes wollen. Sie mauert gegen alles was sie nicht kennt und, dass ist "Alles", denn sie hat keine Ahnung (von dem aber viel :-)
Es äussert sich nicht nur im Umgang mit uns z.B. waren wir wirklich in einem sehr schönen Hotel mit ihr in den Ferien, also da kann es nichts zu meckern geben. Zumal sie nichts anderes als Camping-Ferien kennt. Doch sogar da war es Madame nichts angemessen....dass Wetter zu heiss, dass Wasser zu nass, das Essen zu wenig, wahlweisse..zu viel. Ebenfalls ist sie extrem kompliziert und aus allem entsteht grad ein Drama.
Kurzum..sie motzt den ganzen Tag über alles und jeden.


Entwicklung allgemein:
Nun hat sie einen "Freund" auf Facebook. Einen richtigen Italo-Macho wie er im Buche steht. Sie hat ihn 1x für drei Stunden gesehen und nun ist sie mit ihm "zusammen". Auf meine Frage wie sie das denn bewerkstelltigte nach nur drei Stunden gemeinsamen Schulunterricht...erklärte sie mir die schriftliche Anfrage: "willst du mit mir gehen?" ja! Nein! Vielleicht. und dass mit 15 Jahren!
Eine weitere Episode....etwas Licht im Schlafzimmer und sie kommt wie eine fünf jährige in unser Zimmer weil sie nicht schlafen kann und, dass mehrfach.
Sie schwindelt insbesondere wenn es um den Kontakt / Umgang mit der Mutter geht. Wir würden ihr nie den Kontakt verbieten, dass weiss sie auch. Ganz im Gegenteil ich anmiere sie immer wieder in Kontakt zu bleiben, schliesslich ist und bleibt es die Mutter. Sie hat jedoch das Gefühl sie müsse uns in dieser Sache anschwindeln und erzähtl z.B. nicht, dass sie schon lange auf Instagram mit ihr befreundet ist. Sie will jedoch "lieb" sein auf unsere Gegenfragen, antwortet sie stets perfekt und genau mit dem was wir hören wollen.

Mit diesen Arten der Schwierigkeiten hätte ich zugegebenermassen nicht gerechnet. Irgendwie muss ich lernen mich abzugrenden. Was soll es mein Problem sein, wenn sie nicht will oder nicht macht. Jedoch habe ich ja gesagt dem Mädchen zu Helfen und für sie dazusein und ich kann nicht zuschauen wie sie zunehmenst "verblödet" sorry aber so ist es, wenn wir nicht Gegensteuer geben. Sie kennt ihre Defizite, sie weiss, dass wir es gut mit ihr meinen und tatsächlich ihr helfen und für sie da sind, dennoch ihr dummes Verhalten und ihr Unwillen was dagegegen zu tun, macht mich schier rasend.

Sorry fürs vollquatschen...

Ganz liebe Grüsse

petra
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BabyOne
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von BabyOne »

Hallo Petra,

was soll man da sagen... es ist schwierig.

Meine Sicht dazu ist, dass Du Dir zu viel vorgenommen hast und viel zu ungeduldig bist. Du willst einen bedeutenden Unterschied in ihrem Leben machen, aber bitte zackig. "Jetzt bist Du bei uns und jetzt wird alles gut!" Das ist, fürchte ich, naiv und eine Überforderung für Dich. Kein Wunder, dass Du frustriert bist!

Das Mädel ist zwar geistig noch auf dem Niveau eines Kindes, aber sie hat nicht mehr die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten wie ein gesundes Kind. Sicher, sie wurde nicht besonders gefördert, aber wäre sie ansonsten ein rundum gesundes Kind, hätte sie sich ihre geistigen Anregungen vielleicht auch selber gesucht, egal was die Mutter tut oder nicht tut. Es ist verlockend alles der mangelnden Förderung durch die Mutter zuzuschreiben, aber erstens nützt das im Nachhinein niemandem, und zweitens kann es auch zu einem guten Teil falsch sein. Also ist es besser, man macht sich von solchen Gedanken frei. Es ist so wie es ist.

Versuch sie so zu akzeptieren wie sie ist. Sie hat kein gut ausgeprägtes Urteilsvermögen, ist unsicher und lügt öfter mal. Dass sie mit allem unzufrieden ist kann ein Zeichen für innere Konflikte sein und vielleicht irgendwann vergehen wenn sie sich sicherer fühlt, oder es ist ein Charakterzug, den sie für immer behalten wird.

Du kümmerst Dich um sie und versuchst sie zu unterstützen, aber es ist nicht Dein Job sie umzukrempeln. Sie ist keine Knetmasse, die man beliebig formen kann. Eher ist sie sowas wie eine fast fertige Steinbüste, an der man hier und da noch ein wenig etwas glätten kann.

Dreh das Bild lieber um. Was klappt bisher gut, wo hat sie sich gut entwickelt? Welche anfänglichen Schwierigkeiten habt ihr schon überwunden oder seid auf dem Weg dazu? Wo kann man sie loben, wofür könnt ihr ihr Wertschätzung zeigen? Sowas wie Motivation zum Lernen und Bereitschaft sich anzustrengen wird stärker, wenn man das Gefühl hat es bringt auch etwas und man bekommt Anerkennung für seine Leistung. Das hat sie bisher sicher nicht oft erlebt - kein Wunder dass sie alles vermeidet was sie voranbringen könnte. Wenn man sich gar nicht erst bemüht, tut es hinterher nicht so weh wenn man scheitert...

Du wirst einfach sehr, sehr viel Geduld brauchen. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut...
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PetraS77
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Babyone

Für deine Antwort aber insbesondere für deinen Rat danke ich dir sehr herzlich. Du hast in vielen Punkten absolut recht. Jedoch scheint mir, dass ich offensichtlich einen missverständlichen Eindruck hinterlassen habe, den möchte ich nun gerne bereinigen.
Zitat Babyone:
Jetzt bist Du bei uns und jetzt wird alles gut!" Das ist, fürchte ich, naiv und eine Überforderung für Dich.
Dass ich Ungeduldig und vielleicht zu Ehrgeizig bin ja, dass denke ich auch. Aber Naivität möchte ich mir nicht unterstellen lassen. Ich wusste/ weiss genau, dass es eine Riesen Umstellung für das Mädchen aber auch für uns sein wird.

egal was die Mutter tut oder nicht tut. Es ist verlockend alles der mangelnden Förderung durch die Mutter zuzuschreiben,
In diesem Punkt sind wir uns ja einig. Wie ich bereits schrieb, geht es nicht darum einen Schuldigen zu suchen. Es ist wie es ist mit dem muss "gearbeitet" werden. Es geht mir nur darum, dass die Bescheinigung der geistigen Verzögerung halt gerne genutzt wurde von Mutter und Tochter gleichermassen um nichts machen zu müssen.

Dein Job sie umzukrempeln. Sie ist keine Knetmasse, die man beliebig formen kann
Ich hab mal gelesen, dass die Charatkerbildung bereits mit vier Jahren abgeschlossen ist, es wäre somit in der Tat äusserst dumm von mir zu glauben, dass ich bei einer 15jährigen auf Erfolg stossen würde.
Von umkrempeln ist keine Rede.....ich habe nur Mühe mit dem bzw. diesem Charakterzug von ihr umzugehen und da wir nun aufgrund der Umstände miteinender auskommen müssen. Suche ich nach einem Weg damit Klar zu kommen. Nur wie ich das machen soll, dass weiss ich nicht!

Sowas wie Motivation zum Lernen und Bereitschaft sich anzustrengen wird stärker, wenn man das Gefühl hat es bringt auch etwas und man bekommt Anerkennung für seine Leistung. Das hat sie bisher sicher nicht oft erlebt - kein Wunder dass sie alles vermeidet was sie voranbringen könnte.
In wie weit sie vor unserer Zeit motiviert und gelobt wurde, kann ich im Endeffekt nicht beurteilen. Ich weiss, dass genau dass ist was wir machen. Mein Mann und ich achten sehr darauf mit gutem Beispiel voran zu gehen, sie zu loben und alles positive zu Verstärken. Auf Fehlern rumreiten bring nichts. Für niemanden.

Also liebe Babyone.....sag mir bitte nicht was ich falsch mache, sondern wie ich es besser machen könnte? Wie kann ich die Gelassenheit erhalten? wie gehe ich mit der Situation um?

Danke und liebe Grüsse

Petra
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Petra

Nur ganz kurz. Dein Kind ist in der Pubertät, da sind sie nochmals wie Kleinkinder und man hat das Gefühl, sie hätten alles vergessen, was man ihnen all die Jahre beigebracht hat.

Ihre Selbsteinschätzung und ihr wahres Wissen/Können klaffen so weit auseinander, dafür müsste man mit galaktischen Distanzen vergleichen. Sie wissen eh alles besser und können Entscheidungen viel besser abschätzen als wir. Schliesslich sind sie jetzt die aktuelle und angesagte Generation und wir sowas von Gestern. Wie sollen wir Eltern wissen, was angesagt ist, wenn wir uns nicht da aufhalten, wo das Leben statt findet. Hey monn, wir sind sowas von out. :-) Humor, Humor, Humor!!!!

Eure Tochter gehört jetzt nicht zur Spezies Intelligenten, daher kann man ihnen nicht auf dieser Ebene begegnen. Logik und Selbsteinschätzung funktioniert nicht und längerfristig/zukunftsorientiert denken schon gar nicht. Sie leben im hier und jetzt.
Das einzige was geht, dass man sie in der Welt abholt, wo sie sind.

Also muss man vorerst vergessen, dass das Mädchen eine Karriere macht. Aber auch in einem Friseursalon oder als Verkäuferin im Grossverteiler kann man sich hocharbeiten.

Macht mal einen Frauenabend und schaut Naturally Blond mit Rheese Whiterspoon. Da geht es um ein typisch amerikanisch blondes Tussie, welche nur Pink und Nail-Studios im Kopf hat. So voll das Klischee Blond und Blöd und genau als solches unbrauchbares Girl wurde sie angeschaut. Als sie erfahren musste, dass ihr Verlobter nun doch nicht sie heiraten möchte, sondern lieber eine intelligente Frau mit Harvard-Abschluss hat sie ihr Image überdenkt und es allen gezeigt. Ein super Film, der mehr ist als nur eine witzige Komödie.

Wie viele Kinder ihres Alters kennst du und habt ihr auch einen Austausch mit den anderen Eltern. Ich bin überzeugt, die anderen kennen so ziemlich die gleichen Geschichten.
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Babell »

Hallo Petra

Ups, :oops: Wir waren ehrlich-gesagt nicht viel anders.. :oops: Mit "wir" meine ich mich und meine Klassenkameradinnen. Wir haben tatsächlich auch Zettelchen zum Ankreuzen verschickt oder einmal war ich mit einem Jungen zusammen weil eine Kollegin mich in seinem Auftrag gefragt hatte und ich fragte sie, wer ist das? Und nach einer Erklärung und 5minuten überlegung meinerseits sagte ich zu, Ok, da war ich ca 12 oder 13. Aber es hätte mir vielleicht auch noch mit 15 in den Sinn kommen können... :alc:

Auf den digitalen Medien verkehrt meine Stieftochter auch mit Superlativen. Und die Tochter einer Freundin auch, welche 14 ist. Scheint so der Hype zu sein.

Was ich sagen will: das ist doch das dramatische Alter. Aus einer Mücke ein Elefanten..
Nimm es nicht zu ernst und lass sie machen, solange es dir selber nicht weh tut! Wenn sie gegen dich geht, dann musst du Stellung beziehen, aber sonst ist es doch ihr "allesegal"-Gefühl.
Aber ich weiss schon: so neben einer 15 jährigen herzulaufen, die die Mundwinkel zuunterst hat und deren Augen ausdruckslos erscheinen, ist nicht unbedingt angenehm. Vom Gemaule noch abgesehen... Ich kenne es vom Stiefsohn her, als er 16 war. Da war er die Griesgrämigkeit in Person. Man fragt sich dann schon, was man wohl falsch gemacht habe, aber ich glaube, es ist einfach auch ein bisschen das Alter und es geht vorbei! Mein Stiefsohn ist wieder ganz der Fröhliche und vor allem erwachsener! :D
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BabyOne
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von BabyOne »

Hallo Petra,

ich wollte Dir überhaupt nicht auf die Füße steigen und ich mache Dir keine Vorwürfe - nicht im Geringsten. (Vielleicht ist es ein Zeichen für Dein angeschlagenes Nervenkostüm zur Zeit, dass Du empfindlich reagierst? Ich will nicht ausschließen dass ich mich vielleicht zu "harsch" ausgedrückt habe - das können andere vielleicht besser beurteilen, ich selber fand und finde meinen Text eigentlich einfach sachlich.) Im Gegenteil finde ich, dass wir Stiefmütter uns zu oft selber Vorwürfe machen und Schuldgefühle entwickeln und überhaupt keine leichte Aufgabe haben. Da braucht man sicher nicht noch Vorwürfe von anderen.

Ich muss dazu sagen dass ich nun selber jahrelange Erfahrung auch mit einem emotional entwicklungsverzögerten Kind habe und mich das schon auch öfter mal an meine eigenen Grenzen gebracht hat. Aus meiner heutigen Position heraus kann ich aber zurückblicken und feststellen, dass ich manches vielleicht zu verbissen oder zu "ehrgeizig" gesehen habe, und das erkenne ich bei Dir wieder. Bei solchen Problemen braucht man nicht in Zeiträumen von Wochen zu denken, sondern eher in Zeiträumen von Jahren oder gar Jahrzehnten. Stell Dir mal eine Pflanze vor, die bisher zu wenig Licht und Sonne bekam. Nun kommst Du und gießt sie regelmäßig und achtest darauf dass sie auch Licht bekommt. Macht es Sinn, da nach alle halbe Stunde nachzusehen ob die Pflanze jetzt endlich gewachsen ist? Bei einer 16jährigen würde ich sagen, man muss halt zusehen dass man so gut wie möglich durch die Untiefen der Gegenwart steuert (Schule oder ähnliches), aber wirkliche Veränderungen und Verbesserungen sollte man wohl frühestens in zwei Jahren oder später erwarten.

Ich empfinde es so, dass Deine (negativen) Emotionen doch stärker sind als Du wohl selber erwartet hast und dass Du an manchen Punkten vielleicht noch mehr Verständnis für das Mädchen haben könntest. Beispielsweise, wenn es darum geht dass sie sich selbst nicht genügend anstrengt um voran zu kommen, oder ihre allgemeine Unreife. Dazu habe ich geschrieben, was ich denke warum sie das tut. Das ist kein Vorwurf, nur eine Anregung, darüber noch einmal anders nachzudenken.
PetraS77 hat geschrieben: In wie weit sie vor unserer Zeit motiviert und gelobt wurde, kann ich im Endeffekt nicht beurteilen. Ich weiss, dass genau dass ist was wir machen. Mein Mann und ich achten sehr darauf mit gutem Beispiel voran zu gehen, sie zu loben und alles positive zu Verstärken. Auf Fehlern rumreiten bring nichts. Für niemanden.

Also liebe Babyone.....sag mir bitte nicht was ich falsch mache, sondern wie ich es besser machen könnte? Wie kann ich die Gelassenheit erhalten? wie gehe ich mit der Situation um?

Danke und liebe Grüsse

Petra
Geduld ist einfach das A und O. Wie kann man Gelassenheit erhalten? Vermutlich wäre ein buddhistischer Mönch ein Experte für diese Frage, was ich aber nicht bin... Die Fragen, die ich Dir am Ende meines ersten Beitrages gestellt habe, sind in meinen Augen der einzige Weg, wie man Geduld und Gelassenheit ein Stück weit finden kann... indem man sich nämlich immer auf das konzentriert, was gut läuft, was sich schon verbessert hat, und was man loben kann. Das ist eine psychologische Technik, die tatsächlich funktioniert: sich bewusst positiv einstellen zu einem Problem, und das beeinflusst dann auch das Unbewusste und die Art wie man selbst reagiert.

Wunder gibt es aber keine - die eigene Ungeduld oder Unzufriedenheit einfach ausschalten kann man leider nicht, ein Stück weit muss man diese ganzen negativen Gefühle auch einfach aushalten.
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PetraS77
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Schreiberinnen

Vielen Dank für eure Antworten und die Tipps, ganz besonders danke ich dir Babyone. Deine Antwort war die "schmerzhafteste" wohl aber die den Punkt getroffen hat. :-)

Es ist wirklich so, dass mir bewusst wird, dass die Änderungen nur sehr schleppend voran gehen, aber grad soooo schleppend hätte ich echt nicht gedacht. Der "Schaden" den das Mädchen erlitten hat, scheint wohl grösser zu sein als erst angenommen.

Ja ich bin ich zu ehrgeizig und will zu viel, eine Einschätzung liebe Babyone teilt auch mein Mann.
Ich war ja selber eine hundsmiese Schülerin und habe die Schule und meine Erstausbildung mit Ach und Krach bestanden. Erst später ging der berühmte "Knopf auf". Ich wag mal zu vermuten, dass ich darum bei ihr so Ehrgzeitig bin, so nach dem Motto: wenn ich es schaffte wird sie es wohl auch können. Ich weiss halt einfch welche Steine im Weg liegen und ich weiss, dass sie es schon schwer genug hat, mein Mann und ich können nun mal nicht alle Steine aus dem Weg räumen, wenn sie jedoch nur in der Lage wär zu erkennen, dass unsere "Marschrichtung" sicherlich die anstrengenst aber dennoch die aussichtsvollste ist.

Ich seh halt einfach die Zeit durch die Finger rinnen und genau die haben wir nicht mehr. Sie wird nächstes Jahr in die Berufswelt eintauchen. Es wird eisig werden, wenn sie nicht zumindest versucht einige der Tipps zumindest anzuwenden.

Mist haben wir alle gemacht denke ich, der Vorteil ist, dass unser ofmals mit der Zeit vergessen wurde und nur ein handvoll Mitmenschen involviert waren. Durch Instagram und Facebook ist auch alles öffentlich und bleibend.

Ich hab sie wirklich gerne und sie mich auch, dass weiss ich und sie will auch eine ganz liebe sein, dass merke ich auch. Wir versuchen wirklich offen zu unseren Emotionen zu stehen unsere Gefühle, Ängste aber noch viel mehr Lob und Anerkennund gegenseitig auszusprechen. Wir haben es schön alle miteinander. Vielleicht tut aus wirklich gut, wenn der Alltag wieder einkehrt.

Nochmals vielen Dank!

Liebe Grüessli

Petra
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Buchenholz »

Petra, auch wir dachten oftmals, wir wüssten doch, wie ein Problem zu lösen sei. Gerade weil wir - genau wie du - unsere selbst gemachten Erfahrungen in Erinnerung brachten. Aber es scheint manchmal, als nütze unser Rat nichts. Sie müssen ihre Steine selber aus dem Weg räumen, um einsichtig zu sein.

Und denke ich manchmal auch, dass die Veränderungen erst passieren, wenn ein neuer Abschnitt folgt. Also nach einem Klassenwechsel oder wenn sie in der Lehre sind. Plötzlich lösen sich Probleme von alleine. Dann haben auch andre Personen viel mehr Einfluss als die eigenen Eltern.

Wir müssen oft schmunzeln, wenn unsere Kinder eine Weisheit nach Hause bringen, die sie von anderen Eltern oder beim jöbblen von anderen Erwachsenen gehört haben. Und wir denken nur, wie oft wir diesen Spruch gesagt haben und die Kinder hatten nur ein müdes Lächeln übrig. Aber anderen Eltern glaubt man viel eher als den eigenen.

Jugendliche sind so mit ihrem hormonellen Umbau beschäftigt, dass alles viel mehr Zeit braucht. Bei meiner Tochter merkt man dies deutlich, wenn sie plötzlich wieder Mittagsschlaf braucht. *lach

In glaube, in der Pubertät geniesst Erziehung eine Auszeit. Blöd ist einfach, wenn man Kinder erst in diesem Alter vor die Nase gesetzt bekommt. Einfach abwarten, Schadensbegrenzung tätigen, das ist fast das einzige, was man in dieser Zeit wirklich machen kann.
Und hier die Räubergeschichten von der Seele schreiben. Es geht vorbei.


Nun, meine Stiefsöhne hatten ja das ganze Repertoire durchgemacht, was einem so auf einen Polizeiposten und den einen sogar vor Gericht bringt. Wir machten uns auf eine ganz kriminelle Zukunft gefasst. Und jetzt? Die Lehre ist abgeschlossen, der erste Zahltag am neuen Job wurde ausbezahlt und jetzt sassen da kürzlich total veränderte und reife, gesunde junge Erwachsene an unserem Tisch. Wir staunen, geniessen und sind einfach dankbar.
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Babell »

PetraS77 hat geschrieben: Es ist wirklich so, dass mir bewusst wird, dass die Änderungen nur sehr schleppend voran gehen, aber grad soooo schleppend hätte ich echt nicht gedacht. Der "Schaden" den das Mädchen erlitten hat, scheint wohl grösser zu sein als erst angenommen.
Warum musst DU einen vorhandenen Schaden beurteilen und bearbeiten? Ist das nicht die Arbeit von Therapeuten? Warum tun die nichts? Vielleicht tun sie schon etwas, aber man sieht die Früchte noch nicht.
Ich glaube, zuhause würde ich mich auf das Wesentliche konzentrieren: das Mädchen sollte sich in den Gemeinschaftsräumen anständig benehmen, ordentlich sein und sich zum Essen an - oder abmelden, Wäsche selber machen, ihre Aemtli ausführen.
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Buchenholz

Danke für deinen Beitrag und für deine Erfahrungen. Im Nachhinein wird es vermutlich auch nicht mehr so schlimm sein, wenn man "drinn" steckt fällt es halt schwieriger die Sache richtig einzuordnen.

Liebe Babell

Sie ist in keiner Therapie. Ich beurteile auch keinen Schaden, dafür fehlt mir a.) die Fachkentniss und b.) die notwendige Distanz. Wir versuchen aktuell lediglich alle Scherben aufzukehren und zu sortieren.

Bis anhin weigert sie sich zu jeglicher Therapie, sie musste bereits mit so vielen "Fachleuten" reden und jeder fiel ihr in den Rücken. Gemäss eigner Aussagen hat ihr sowieso niemand geholfen. Sie möchte nicht und vertraut auch nicht.
Was heistst denn anständig benehmen und sich ordentlich verhalten, wenn die Normen nicht definierit wurden bzw. erst jetzt mit 15 begonnen wird ihr die "Normalität" bzw. Gesellschaftlicher usus erklärt wird. Sie hatte die letzten 10 Jahren sich an keine Abmachungen halten müssen, denn es gab keine Vereinbarung und keine Freiheiten. Wäsche waschen, Ämtli? Wie denn? dass alles muss sie erst lernen. Dass ist ja mein Problem.....denn zum lernen zur Weiterentwicklung müssen wir sie bei jdem Schritt an die Hand nehen und überreden. Sie hat ihre eigene Realität und weigert sich regelrcht sich in der Welt umzuschauen.

Fakt ist nun mal sie hat gar nichts und überhaupt nichts mitbekommen. Was ist in dem Fall wesentlich?

Los lassen, Fehler machen lassen noch so gerne.......aber erst, wenn sie in der Lage ist die Konsequenzen ihres Handelns zumindest im Ansatz abzuschätzen. Man lässt auch nicht ein Baby mit der Rasierklinge spielen um die Erfahrung der Möglichken Verletzung machen zu lassen.

Ich danke euch vielmals für eure Beiträge!

Ganz liebe Grüsse

Petra
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Buchenholz »

PetraS77 hat geschrieben: Fakt ist nun mal sie hat gar nichts und überhaupt nichts mitbekommen. Was ist in dem Fall wesentlich?
Wenn die Jungs am Freitagabend gekommen sind, dann kam es mir vor, als würde man einen Lastwagen voll Felsbrocken abladen und wir müssen diesen Haufen jetzt mit einem Sandkastenschüfeli beseitigen.
Am Anfang haben wir die Jungs auch zu allen möglichen Themen korrigiert, bis es ihnen - zu Recht - schon ein wenig gestunken hat, zu uns zu kommen. O-ton: bei uns wird man ständig kritisiert. Sie waren mit diesen vielen neuen Regeln und Grenzen total überfordert.
Mein Mann hat dann bestimmt, bei welchem Task wir jetzt ansetzen und Schritt um Schritt Veränderung reinbringen.

Ich stelle es mir schwierig vor, wo man jetzt bei einer 15-jährigen ansetzt. Ich denke, sie muss erst mal ihre persönlichen Sachen, v.a. Schulthemen in den Griff bekommen. Ev. nennt das Mädchen sogar von sich aus, wo sie gegenüber ihren Kolleginnen ein Defizit hat.

Weiterhin viel Kraft.
PetraS77
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Buchenholz

Ich habe mich nun zu folgendem entschlossen.....

Da ich keine Erziehungsauftrag habe, und es nicht meine Tochter ist, werde ich mich zurück ziehen. Die Hausregeln und die des persönlichen Umgangs werden wir definieren, diese setze ich auch durch. Sollte es aber um Themen der Entwicklung, der Berufslehre oder sich um schulische Belange handeln,ziehe ich mich komplett zurück.

Sind wir ehrlich, Blumen werde ich sowieso keine Ernten, den denn wenn der Erfolg tatsächlich auf meine initiative eintritt, dann ist es das Werk der Kindsmutter, schliesslich ist sie ja auch deren Tochter. Wenn der Misserfolg Eintritt sind wir es sowieso, also was solls.

Meine Schwächen kenn ich ja auch zu gut...wenn ich zu sehr gereizt werde, dann bin auch die, die dort angreift wo es sitzt und den Gegenüber schmerzt. Ich hab mich da nicht immer sonderlich gut im Griff. Es ist mir bewusst, dass es genau das ist wo sie im Moment nicht braucht.

Es ist halt schwierig.

Nochmals danke euch vielmals!

Liebe Grüsse
Petra
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Buchenholz »

PetraS77 hat geschrieben: Sind wir ehrlich, Blumen werde ich sowieso keine Ernten, den denn wenn der Erfolg tatsächlich auf meine initiative eintritt, dann ist es das Werk der Kindsmutter, schliesslich ist sie ja auch deren Tochter. Wenn der Misserfolg Eintritt sind wir es sowieso, also was solls.
Liebe Petra

Das muss nicht sein. Es kann einfach ein paar Jahre dauern, bis das Fräulein merkt, wer ihr effektiv geholfen hat.
Meine Stiefsöhne wissen das mit Sicherheit auch. Mit ihrer Mutter haben sie den Alltag verbracht, chaotisch, von permanenten Geldproblemen begleitet aber immer viel Action und Freiheit. Der Vater hingegen hat kompensiert, nach Lösungen gesucht, ihr Handeln kritisch hinterfragt und war der Retter in der Not. Während der letzten 3 Jahre haben sie das zwar vergessen oder verdrängt.

Mein älterer Stiefsohn, der nach der Trennung den Platz seines Vaters übernehmen musste, begreift jetzt so langsam, was die Gründe der Trennung waren. Er durchschaut die Lügengeschichten resp. das Verhalten der Mutter und macht jetzt die gleichen Erfahrungen, wie damals sein Vater.
Seine Aussage kürzlich: er werde nie vergessen, wie es sich anfühlt, wenn man den Schrank aufmacht und da liegt frisch gewaschene und gebügelte Wäsche. Man kann sich einfach bedienen = die Haushaltung funktioniert. Das hat für mich auch mit Respekt gegenüber einem Kind zu tun.
Oder dass sie der Mutter ihr Kostgeld wöchentlich auszahlen, wenn sie bis Ende Monat Essen auf dem Tisch wollen.
Und wenn sie die Post nicht abfangen, dann kassiert man Betreibungen, da die Mutter die Couvert ungeöffnet entsorgt.


Auch euer Mädchen wird das irgendwann realisieren. Das Alter zwischen Abschlussklasse und Volljährigkeit ist einfach extrem happig.
Ich erinnere mich an die Sommerferien vor Schulabschluss und an Aussagen wie: wir sind jetzt erwachsen und können machen, was wir wollen. Jetzt muss uns niemand mehr sagen, was wir zu tun haben.
Öhmmmm, nein. Ihr seid einfach keine Schüler mehr, aber erst in 2 Jahren Erwachsen.
Pah, was sind 2 Jahre. Wir sind aber keine Kinder mehr, also sind wir Erwachsen. Aus der Schule = Freiheit, keine Verpflichtungen ...
Tja und dann kommen sie in die Lehre. Willkommen in der Realität.

Die Pubertät ist wirklich ein Ausnahmezustand. Selbst ich habe mich bei meiner ach so braven Tochter gefragt, welch komischen Virus sie da überkommen ist. Hoffentlich wird die irgendwann wieder normal :-)

Und heute ist sie wieder mein alt bekanntes Kind. Einfach älter, reifer und hübscher.
Babell
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von Babell »

Meiner Ansicht nach hat ist die Lehre wirklich die beste Erziehung :wink: Unser Stiefsohn hat sich extrem gemacht seit er aus der Schule und in der Lehre ist.

Hallo Petra
Der Vergleich mit dem Baby ist sehr gut, was das loslassen anbelangt! Natürlich haben wir keine Rasierklingen hier rumliegen, und auch Blumentöpfe, Stereoanlage etc wurden während der Krabbelzeit höher oder weggestellt, aber es gibt ja sonst noch genug Gefahren für ein Baby. Ich kann mich erinnern wie mein Baby sich immer wieder an allem hochgezogen hat- egal ob Steinboden bei der Schwiegermutter in der Küche oder ob harten Parkett bei meinen Eltern- es hat sich immer hochgezogen und ist dann mit dem Kopf rückwärts auf dem Boden aufgeprallt. Immer dasselbe! Und wenn ich schützend hinter dem Baby nachkrabbelte und die Hände ausbreitete, lachten meine Mutter und meine Schwiegermutter, sowie mein Partner nur und sagten: "Hahaha, Das wird nicht das letzte Mal sein! hahaha" ich lernte dazu. Wo ich anfänglich noch jedesmal zum Arzt oder MütterBeratung rannte, wurde ich doch sicherer mit der Zeit.

Das ist vielleicht das, was schwierig ist als Stiefmutter ohne eigene Kinder. Man hat diese Sicherheit noch nicht, dass Kinder stärker sind als wir Erwachsenen glauben. Ich war leider auch jahrelang kinderlose Stiefmutter und ich wäre soo anders gewesen, wenn ich schon Kinder gehabt hätte, an deren Erfahrungen ich hätte wachsen können von klein auf. Wenn sie grösser sind, werden sie nämlich auch empfindlicher. Wenn mein Sohn heute umfällt, dann kommt er weinend zu mir gerannt und braucht Salbe und Pflästerli! (aber bitte nur die mit Bildli!)

Ich wäre mutiger und authentischer gewesen. Und hätte das eine oder andere nicht auf mangelhafte Erziehung geschoben. Ich wäre auch lockerer gewesen und dadurch hätte sich eine Beziehung auch lockerer und ungezwungener aufbauen lassen.

Jetzt habe ich viel von mir geschrieben, aber zu dir:
Ich denke, du musst dich nicht ganz draus halten. Versuch es weniger ängstlich und mit mehr Vertrauen anzugehen und dort wo du spürst, dass du am "Scherben aus der Vergangenheit" aufsammeln bist, da musst du schon wissen, ob du das übernehmen willst (denn wie du geschrieben hast, wird es dir kaum jemand verdanken) oder ob du es ganz klar von dir weist.

p.s. Ich hatte verstanden, dass sie immer noch in Therapie sei. Entschuldige.
PetraS77
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Re: Ambivalente Gefühle...Nerv und dennoch lieb

Beitrag von PetraS77 »

Liebe Buchenholz
Liebe Babell

Ich glaube euch schon, dass im Nachhinein betrachtet oder mit der notwendigen Distanz sich alles relativiert. Ihr schreibt beide so offen über eure Erfahrungen, dass ich schon hoffe und glaube, dass die Zukunft etwas "rosiger" aussieht.

Bei uns kommt tatsächlich erschwerend hinzu, dass wir sie völlig neu kennen lernen müssen. Bevor sie im April zu uns kam, hatten wir ja mehrere Jahre überhaupt keinen Kontakt. Wenn es denn nur darum ginge, dass sie ihr ZImmer nicht aufräumt, oder ihre Ämtli nur mit murren und ganz viel Nachdruck erledigt, mit dem hätten mein Mann und ich wohl weniger Probleme.

Blöder Vergleich aber bei einem Kätzchen würde man sagen; " sie ist nicht sozialisiert" unser Mädchen hat keine Ahnung des normalen Umgangangs. Alles ist auf Machtspiele und Täuschung ausgerichtet, immer mit dem Ziel ja nichts tun zu müssen. Ich kenne niemanden der über so keine Motivation und Ehrgeiz verfügt. Es ist ihr schlichtwegs alles egal.

Na ja...die Zeit wirds zeigen. Ich zieh mich nun etwas zurück, denn ich bin in diesem Bereicfh auch wie ein Pitbull, um bei der tierischen Analogie zu bleiben. :-)

Danke euch ganz viel mals!

Liebe Grüsse

Petra
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