Explodieren eines Dampfkochtopfs

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Vielen Dank Sofia der Nachfrage.

Sie verbringt die Sommerferien bei ihrem Vater und leistet sich auch dort einige "Eskapaden", die ihn zum Verzweifeln bringen.

Ich habe sie fast ganz losgelassen. In meinen Gedanken schicke ich ihr immer wieder ganz viele Sonnenstrahlen in der Hoffnung, dass es ihr hilft. Aber auch dies muss ich loslassen. Sie will ihren Weg gehen und es heisst: Leinen loslassen. Fällt mir manchmal schwer.

Nach den Sommerferien soll sie in einer Institution, die spezialisiert ist für Jugendliche wie sie. Mehr dazu, wenn sie dort wirklich angefangen hat. Auch das ist nicht sicher.

Beste Grüsse
Delphia
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Guten Morgen Delphia

Es tut mir leid, dass es bei euch so kommen musste. Das eigene Kinde weggeben zu müssen, das tut weh. Vor allem dann noch, wenn man weiterhin "nicht selber geborene" Kinder betreuen muss/darf.

Ich wünsche euch, dass die Distanz wieder Nähe verschafft.

Dir sende ich virtuell auch ein Armada von Sonnenstrahlen.

Alles Gute
sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Delphia,

auch von mir zahlreiche Sonnenstrahlen. Manchmal müssen die Kinder auf schmerzhafte Weise ihren Weg finden. Trotzdem bleiben sie unsere Kinder, dieses Band lässt sich nicht zerreissen, auch wenn sie zeitweise eine sehr lange Leine brauchen, um sich zu bewähren. In vielen Märchen taucht diese Thematik ja auch auf.


Liebe Grüße
Sofia
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Anita

Beitrag von Anita »

ich wünsche dir beim loslassen viel kraft und eine gute lösung für deine tochter nach den sommerferien.

ich war gerade kürzlich in einem wohnschulheim und konnte einen guten eindruck mit nach hause nehmen.
wichtig finde ich, dass der kontakt zueinander nicht verloren geht. es wird einfach für eine zeit anders sein. die botschaft "ich denke an dich und freue mich auch wieder auf dich", sollte unbedingt ankommen.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hoi Anita

Deine Worte in Gottes Ohr! Danke schön.

Es ist so, dass ich sie wirklich loslassen soll, ihr also auch nicht mit positiven "Energien" usw zu begegnen oder zu schicken. Sie muss wirklich zu sich selbst finden und ich muss sie loslassen.

In meinem Herzen ist sie aber weiterhin da ( :cry: ). Es tut einfach weh...

Gestern war ich mit meinem Sohn unterwegs (Tagesausflug in den Bergen = war herrlich...). Da hat mein Ex-Mann angerufen (dort wohnt sie seit gut 2 Wochen), er war völlig verzweifelt. Sie müsse sofort weg, er halte es nicht mehr aus, usw. usw. usw. Meine Antwort: sie kann jederzeit wieder nach Hause. Eigentlich will er sie heute hierher bringen. Mal sehen, ob er es schafft...

Andere Lösungen gibt es nicht mehr ausser Erziehungsheime (Kosten 7500 pro Monat). Woher soll ich das bezahlen??? Er will ausser den Alimenten nichts beitragen.

Die einzige noch gangbare Lösung für Fachleute ist, dass sie wirklich fallen muss, bis sie ganz unten ist. Wenn sie nach Hause kommt, wird es schwierig für sie zu sich zu finden. Ab Ende August könnte sie in eine Institution, die zwar auch teuer ist, aber diese hat einen sehr guten Erfolg mit den Jugendlichen... Also hoffe ich, dass die Zeit bis dahin...
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo delphia

ich glaube nicht, dass mit loslassen "gar nichts mehr" für den anderen fühlen gemeint ist.
solange deine einstellung, dein gefühl zu ihr noch ein solches mit positiver botschaft sein kann (und davon bin ich überzeugt), reicht das schon aus. sie wird es spüren.

hat deine tochter schon die ganzen schulpflicht-jahre ausgefüllt?
wenn die schule nicht mehr für die beschulung aufkommt (zb 10. schuljahr/werkjahr) in einer solchen institution, dann vermutlich die wohngemeinde. ich würde da unbedingt den kontakt suchen und wegen den kosten nachhaken.
bei uns im kant. zh tragen die gemeinden eine löwenanteil an solchen kosten, wenn die familie dazu nicht in der lage ist und eine abklärung (zb. beim kjpd) die notwendigkeit ergeben hat.

hoffentlich fliegen die nächsten wochen möglichst gut vorbei für euch *daumendrück*

lg
anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Anita

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Schulpflicht: ja glücklicherweise... mit grossem Ach und Krach... Ca. 3 Wochen vor Schulende hätte man sie am liebsten rausgeschm... Schulabschluss hat sie also.

Gemeinde: meine Kinder sind seit meiner Trennung verbeiständet auf Antrag meines Ex-Mannes hin (ich sei ja nicht fähig, usw. usw. usw.). Für solche Fälle wird das Einkommen der leiblichen Eltern angeschaut. Mein Ex-Mann stellt sich da quer, er bezahle ja Kinderalimente und das sei sein Beitrag. Den Rest müsse die Gemeinde bei mir holen. Ich gebe freiwillig die Hälfte meines Einkommens als Behördemitglied ab. Das reicht natürlich bei weitem nicht. Momentan läuft da was, aber na ja, ich weiss nicht viel...

Sie ist seit gestern hier mit einer miserablen Laune angekommen. Sie ist gegen Mittag aufgetaut und abends ging es schon recht gut. Das Muster kennen wir aber. Sie stellt sich am Anfang gut, damit wir entgegenkommen und Sachen erlauben, die nachher nicht mehr rückgängig zu machen sind. Handy ist seit gestern abgestellt und Internetzugang habe ich hier zu Hause gesperrt. Sie hat sofort ihre Geschwister gefrat, ob sie mit deren Handy ihre Kontakte anrufen kann. Von mir wollte sie die Erlaubnis heute in die Stadt und Morgen in die Innerschweiz zu reisen (ihre Kontakte treffen).

Abends mochte sie nicht ihr Bett beziehen, dabei habe ich ihr geholfen und sie verarztet. Sie hat sich wohl kürzlich ca. 5-7 cm lange und 1 cm breite Narben am Unterarm zugefügt. Sie wisse nicht, warum sie das tue.

Wir werden heute Morgen über das Zusammenleben für die nächsten drei Wochen diskutieren und Abmachungen treffen.

Wünscht uns Glück. Gott steht uns bei.

Liebe Grüsse
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

liebe delphia


mit den selbstverletzungen sollte sie unbedingt in psychologische behandlung - geht sie noch/wieder/schon?

natürlich wünsche ich euch glück und kraft und eine gute lösung - ich bewundere euch!

glg
anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Anita

Wie Du selbst formuliert hast: geht sie noch/schon/wieder
formuliere ich die Antwort: sie war bereits/hat abgesagt/ist einfach nicht hingegangen/hat keine Lust

Sie hat uns gestern Abend einige Stichwörter zum internen Ablauf in der Psychiatrie erzählt... Manche Patienten führen die Ärzte an der Nase rum, sie wissen genau, welche Personen "schwach" sind... ;-)

Heute Morgen ging es bereits um das Thema Handy. Wann kann ich wieder telefonieren... usw. Was kann man tun, wenn man kein Handy hat?

Tja, Auftrag zurück: Überlege mal (beim Wäsche aufhängen) was man tun kann, wenn man kein Handy hat? ;-)

Liebe Grüsse
Delphia
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Delphia

Deinen Text habe ich gelesen und mir kommen ganz viele Fragen, möchte die aber lieber mal bei einem persönlichen Gespräch äussern.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Buchenholz

Danke schön ;-)

PN geht auch?

Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit eines Treffens? Nur die Agenda muss konsultiert werden...

Bis jetzt geht es recht gut. Seit gestern arbeitet sie teilzeit in einem Pferdestall (gestern knapp 8 Stunden), heute Morgen darf sie frei haben und muss erst für den Abendstall hoch (ab 15 h). Sie hilft zu Hause.

Sie hat dafür das Haustelefon auch schon brauchen dürfen. Bin froh.

Gespräche sind gut, ich hoffe, es bleibt so.

Gruss
Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi zusammen

Nebst dem Notfall mit meinem Mann steht heute noch ein wichtiges Gespräch an. Meine Tochter, deren Beiständin und die Psychologin ihres Bildungsjahres kommen diesen Nachmittag hier nach Hause, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Sie wohnt seit letzten Montag (vor einer Woche) bei ihrem Vater und hat dort zwei Schnupperlehre zu absolvieren. Die erste hat sie hingeschmissen nach 1.5 Tagen. Die Zweite (gestern angefangen) hat sie nach dem Mittag aufgehört. Sie möchte nun bei ihrem Vater probehalber wohnen bis Ende Januar. Dieser will sie nicht, da er keine Zeit für sie hat und zudem hat er eine Partnerin seit dem Herbst, bei welcher er oft übernachtet.

Meine Tochter ist knapp eine Woche bei ihrem Vater, da war er bereits am Freitag am Anschlag! Zu Hause hält sie sich nicht an die Regeln, weil sie der Meinung ist, die andere (siehe Beispiel der 19-Jährigen) machen es auch nicht.

Ich weiss noch nicht, wie ich heute Nachmittag das Gespräch angehen soll.

Mein Vorschlag: sie geht aufs Schiff in Hamburg während 3 Monate! Da gibt es definitiv keinen Ausgang und es heisst Schiff ahoi und anpacken... Da der Vater aber nichts finanzieren will, frage ich mich wie ich das machen soll mit meiner kleinen Entschädigung als Ehrenamtliche...

Soll mir einer erklären, woher ich die Kraft habe, dies alles durchzustehen?

8) oder :cry: ich weiss es nicht so Recht. Wann hört denn das auf?
Delphia
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Halle Delphia

Gerade gestern dachte ich an dich und deine/eure Tochter und ich fragte mich, wie es denn jetzt weiter gegangen ist. Ich "erwartete" positive News und nun dies. Ich bin jetzt einfach mal nur traurig, wütend und geschockt.

Ich hoffe, dass sich die Beiständin und ihre Psychologin ins Zeugs legen. Was gäbe es noch für Möglichkeiten, dem Mädchen zu helfen?

Der Jüngere fand auch jede Schnupperlehre doof. Er hat sie zwar bis zum Schluss absolviert, aber gebracht hat ihm nur die Einsicht, dass alles langweilig ist, weil man eben in diesen Tagen nur schnuppern kann und nicht an die gefährlichen Maschinen oder die wirklich spannenden Sachen ran gelassen wird.
Dank der Schule, die in Zusammenarbeit mit Firmen Praktikas anbietet, hat er jetzt einen Beruf gefunden, sich beworben und nun hoffen wir, dass es klappt. Das ging aber auch nur durch die enge Zusammenarbeit von Schule und Firma.

Ich weiss nicht, was genau deiner Tochter "fehlt". Aber beim Jüngeren sagen die Lehrer ganz klar, dieser Junge darf nicht vor eine Wahl gestellt werden, da er damit nicht umgehen kann. Sprich: er braucht klare Strukturen, Abmachungen und eine enge Führung.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Buchenholz

Wenn wir wüssten, was ihr genau fehlt...

Die Sitzung war gut aber es wurde klar abgemacht, dass sie in die Eigenverantwortung gezogen wird. Die beiden Schnupperlehren waren als Automech! Das habe ich mir schon gedacht, dass das nichts für sie ist. Ihre Aussage: "Wenn ein Fiesta Motor gesehen habe, dann weiss ich doch ganz genau wie der andere Fiesta Motor aussieht. Ich will dann eben in ein Mondeo reinschauen. Es ist ein langweiliger Job."

Bis dahin alles ok. Sie kann vorgegebene Regeln nicht einhalten, vor allem diejenigen wenn es um Respekt geht. Wie weiter nun. Sie kommt am 24.12. zu uns bis zum 2.1. Wir fahren in die Skiferien und sie kommt mit. Sie ist zähneknirschend einverstanden. Danach will sie bei ihrem Vater wohnen. Da dieser dies nicht will, muss sie sich mit ihm arrangieren. Der Ball ist bei ihr.

Sie ist heute "nach Hause" zu ihrem Vater. Warum sie dort sein will: sie kann machen und tun, was sie will... Die Beiständin hat ihr auch klar gemacht, dass sie mit 18 von uns nicht mehr unterstützt wird, wenn sie sich jetzt nicht um eine Stelle oder zumindest weiterführende Schule bemüht.

Die Psychologin hat bestätigt, dass sie eine Psychotherapie machen müsste, aber wenn sie nicht gewillt ist...

Mal sehen!
Delphia
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Delphia

Seltsam. Eigentlich soll man Menschen nicht vergleichen und/oder werten. Ich sehe heute aber je länger je mehr Parallelen zwischen deiner Tochter und dem Jüngeren.

Der Jüngere hat auch sehr Mühe mit Regeln. Vor allem auch mit Autoritätspersonen, egal ob Vater oder Lehrer. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird er von der Mutter gegen dieses Personen manipuliert wird. Sprich: die musst du nicht ernst nehmen, das sind eh Arsch....
Er will uns keine Erfahrung eingestehen. Und nun gibt es halt einfach Dinge, die wir besser wissen. Da kann er richtig wütend werden und verdreht Tatsachen, lügt und windet sich, bis er als heulendes Elend zusammenbricht. Und sogar dann auch, wenn die ganze Familie bestätigt, dass er falsch gewickelt ist.

Auch Schulregeln/Hausordnungen interessieren ihn nicht. Das beschneidet alles seine Persönlichkeitsrechte. Verdrehte Wahrnehmung.

Nun hat die Schule Klartext gesprochen. Sie möchten den Jungen wieder mehr vom Vater betreuen lassen. Er und die Mutter weigern sich. Bei uns gibt es Regeln und wir haben ihn ja nicht gern.
Klar, wir lassen seine verdrehten Aussagen nicht stehen und das nervt ihn.

Zum Glück lässt beim Jungen die Schule nicht locker.
Und bei euch sollte sich der Beistand schon etwas mehr engagieren und dem Vater seine Verantwortung aufzeigen.
Inzwischen wird der Mutter und dem Sohn gedroht. Mehr dazu, wenn ich mehr Infos habe.

Wie weit wurde eure Tochter schon medizinisch untersucht? Eisenmangel? AD(H)S? Würde ihr Ritalin helfen. Seit der Junge Medis nimmt, kann er doch ein bisschen strukturierter denken. Solange aber die Ursachen nicht behoben werden, nützt auch Ritalin wenig.
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