meine tochter hat mich bestohlen

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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe butterfly,

meine Grosse ist etwas jünger, 13. Aber was Du schreibst, trifft auch auf sie zu. Sie träumt vom grossen Geld mit minimalem Aufwand :twisted:
Vorbilder dafür hat sie allerdings nicht, sowohl ihr Vater als auch ich sind eher sparsam, müssen auch mit wenig Geld auskommen. Aber selbst wenn ich mehr habe, gebe ich das nicht für Statussymbole aus!
Sie hat also für diese Wünsche keinerlei schlechtes Beispiel in ihrer Umgebung. Lange dachte ich, der Wunsch kommt zustande, weil wir immer so sparen müssen und sie darunter leidet. Nun habe ich aber von einer guten Freundin gehört, dass ihr 14jähriger Sohn genauso denkt wie meine Grosse. Und diese Freundin und ihr Mann verdienen sehr gut, leben im eigenen Haus, Urlaub in Hotels etc. Sie arbeiten aber auch hart dafür!

Es gibt nicht für jedes Verhalten eine Erklärung, nicht alles ist "schlechter Einfluss". Kinder sind eben total verschieden! So manche dieser Macken wächst sich aus und dann gibt's eben bei jedem Kind Dinge, die es dann etwas härter erlernen muss. Das alles kann sich total ändern, wenn sie mal selbständig sind und auch finanziell auf eigenen Füssen stehen müssen!
Bei meiner Grossen sehe ich es übrigens nicht nur als Macke an, sondern kann es mir erklären, und zwar nicht nur mit dem Wunsch, materiell mit ihren Kolleginnen mitzuhalten (das ermögliche ich ihr sogar weitgehend, wir leben ja nicht an der Goldküste, Markenklamotten sind hier kein Thema, zum Glück, insofern kann sie durchaus mithalten!). Das Mädel ist sehr kreativ, hatte immer einen ausgeprägten Sinn für Farben und Formen und für Schönheit. Sie liebt Mode! Inzwischen schneidert sie selber ein wenig, zeichnet Entwürfe etc.. Sie ist da wirklich sehr begabt und da ist es für mich erklärbar, dass sie nur allzu gern auch ausgiebiger shoppen gehen würde und sich mit schönen Dingen umgeben und ständig neue, schöne Kleider tragen möchte.

Aber die Kids in dem Alter sind zu wenig gefestigt, um sich diese Dinge bewusst zu machen. Insofern frage ich mich als Mutter, was wohl wirklich dahinter steckt und hoffe darauf, dass sie dazu lernt, wenn sie sich jetzt selber immer besser kennenlernt und ihre Stärken (und Schwächen) erfährt!
tabida
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Beitrag von tabida »

Ich kann Butterfly - so glaube ich - gut nachfühlen.
Wenn ich mich zurückerinnere, so haben meine Eltern mich auch manchmal schlicht und einfach "bestraft". Damals hat man noch nicht so nach dem Sinn einer Strafe gefragt. Was mir aber schon bald klar war, wie sehr ich sie verletzte, wie sehr sie an ihre Grenzen kamen (in der Regel hatte das gar nichts mit uns Kindern zu tun, sondern sie standen anderweitig unter Stress, oder hatten ganz einfach miteinander "Krach").
Das heisst ich war schon als Kind in der Lage zu verstehen, dass ich mit dem was ich getan habe, meine Eltern sehr verletzt habe und dass es gewisse Dinge gibt (eben z.B. Stehlen) die einfach nicht akzeptiert werden. Punkt.
Kinder sind nicht so doof. Die verstehen oft sehr rasch und intuitiv um was es eigentlich geht.
Butterfly, ich finde deshalb auch, dass Du zu Deiner Strafe stehen sollst, aber wie Du es ja auch tust zu Deiner Tochter.
Damit soll dann aber auch gut sein.
Auch dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Nach dem Gewitter war dann wieder gut und die Dinge wurden einem nicht ständig vorgehalten.
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