verantwortung

Fragen, Probleme und Sorgen...
tschut
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verantwortung

Beitrag von tschut »

hallo zusammen
ich bin neu hier und finde es toll dieses forum gefunden zu haben :lol:

habe auch mal eine frage: und zwar habe ich manchmal mühe wen die kinder meines partners bei uns sind habe ich das gefühl ich müsse für alles die verantwortung übernehmen.
zbsp das frühstück machen,die kinder ins bett schicken mich mit den kindern unterhalten usw.. könnte ja mein partner machen.würde er auch aber ich meine ich müsse für alles die verantwortung übernehmen,das stresst mich dan so das ich mich garnicht mehr so auf die wochenende freue ich sehe es dan eher als eine last an.
wie sieht das bei euch so aus?
Anita

Beitrag von Anita »

hallo tschut

unbedingt gleich schauen, dass du NICHT die verantwortung für alles übernimmst. es sind die kinder deines partners und ER ist für SEINE kinder verantwortlich.

je früher desto einfacher :lol:

viel erfolg!

gruss
anita
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Setz dich doch mal mit ihm zusammen und sag ihm, dass du ihm gerne unter die Arme greifst er aber in erster Linie für seine Kids da sein muss und nicht du.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
colour67
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Beitrag von colour67 »

Ich schliesse mich meinen Vorrednerinnen an.

Frau hilft gerne, aber die Kinder sind SEINE und du kannst gerne deine Hilfe anbieten und für sie da sein, aber es sollte klar geregelt sein, dass er nachwievor der Vater ist und bleibt.

Ich habe mich am Anfang auch total aufgeopfert, bin in meiner Freizeit fast nur mehr in der Küche gestanden, bin am SO schon zeitig aufgewesen, damit ich ein Menü für alle koche. Bis ich dann zur Erkenntnis gekommen bin, dass ich "nur" die Freundin von meinem Partner und nicht die "Ersatz"-Mama sein möchte. Es wird alles bald als Selbstverständlich angesehen und die sogen. Zweitfrau oder Freundin bleibt auf der Strecke.

Wenn dein Partner SEINE Kinder bei sich hat, soll er sich auch um sie kümmern; immerhin kommen sie ja nicht nur, um von dir verwöhnt zu werden, sondern etwas vom Vater zu haben! :wink:
tschut
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Beitrag von tschut »

danke euch für eure tipps :)
zu sagen ist noch,das auch ich 2kinder im fast selben alter habe.aber trotzdem soll es ein miteinander sein.
colour67
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Beitrag von colour67 »

Umso besser, so kannst du sagen, ich kümmere mich um meine und du dich um deine. :wink:

ich spreche aus erfahrung; anfangs macht frau alles gerne ohne wenn und aber, aber die männer gewöhnen sich rasch und dann bleibt alles auf einen hängen.

ausserdem hast du ja sonst auch genug mit deine zwei kindern zu tun.

alles liebe!
Babell
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Beitrag von Babell »

colour67 hat geschrieben: Bis ich dann zur Erkenntnis gekommen bin, dass ich "nur" die Freundin von meinem Partner und nicht die "Ersatz"-Mama sein möchte. Es wird alles bald als Selbstverständlich angesehen und die sogen. Zweitfrau oder Freundin bleibt auf der Strecke.
An diesem Punkt bin ich endlich auch angelangt.. ;-)
Im Positiven Standpunkt wollte ich nie die Ersatzmama sein! Dafür hatte ich den edlen moralischen Grund, die richtige Mutter nicht vom Platz zu drängen. Aber im Negativen: das Kindermädchen spielen, nun das ja schon.. Nun, man will zwar nicht, aber man übernimmt automatisch die Hausarbeit und das Liebsein und Bespielen der Kinder. Auch die sozialen Kompetenzen setzt man vollkommen ein: oh, eines ist traurig, und der Papa merkt es nicht.. wer rennt hintennach?... Logisch, die Frau im Haus. Irgendwie ist ein falsches Rollenverständnis vorhanden, wie eine Frau mit Kindern umgehen soll. Ich beobachte das ja auch bei Kindern von meinen Freundinnen: sind einige Frauen zusammen und dann kommt eines der Kinder herbeigerannt, redet drein oder macht irgendeine Bewegung, da ist das Gespräch sofort vorbei und vorallem wir kinderlosen (selbstkritik :wink: ), wir setzten uns dann sofort mit dem Kind auseinander, jeder möchte vor dem Kind gut dastehen.
Viele Frauen fallen ja auch ohne Kinder in die Rolle der Hausmutter und bemuttern ihren Mann- und natürlich, der Mann nimmt es auch an.. Trotz Emanzipation und Selbstverwirklichung, die unsere Generation gross auf die Fahne schreibt, verfallen wir sofort den uralten (frauenunterdrückenden) Rollenmustern, ganau diese, welche wir und schon zwei Generationen vor uns, bekämpfen wollten! ... :(
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Ria
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Beitrag von Ria »

Das sind eben nicht einfach frauenunterdrückende Muster, sondern das sind wir selber! Dort beginnt die Weiterentwicklung, dass wir ehrlich mit uns selber sind, die Selbstverantwortung übernehmen und nicht die anderen für unsere Gefühle verantwortlich machen.

Kein Mann oder Kind ist so blöd, sich gegen die Bedienung zu wehren, wenn wir es einfach tun. Ist doch klar.

Was haben wir davon, wenn wir uns aufopfern?
-Die anderen sind uns Dankbarkeit schuldig - wir meinen, dann von ihnen etwas dafür erwarten zu können, sind aber frustriert, wenn es dann nicht kommt.
-Wir fühlen uns wertvoll, wenn wir meinen, von anderen gebraucht zu werden.
-Wir fühlen uns moralisch überlegen.
-Wir hoffen, von den anderen dafür geliebt zu werden, was aber leider nicht so funktioniert.
-Wir haben die Situation unter Kontrolle.

Leider machen wir uns damit aber auch klein und quengelig, weil wir dann zu kurz kommen!
Der einzige Weg daraus ist: Wir tun das, was wir tun, weil wir es wollen. Und wir lassen das weg, was wir meinen, tun zu müssen, nur damit die anderen gut über uns denken.
Das wird zu Beginn wohl kaum Freudenschreie auslösen, uns aber langfristig Respekt (auch vor uns selber!) verschaffen.

Das heisst kurz gesagt: Wir übernehmen die Verantwortung für uns. Das kann niemand sonst!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Anita

Beitrag von Anita »

mega!
dein beitrag gefällt mir sehr Ria!
der "schlüssel" für mein wohlbefinden liegt bei mir und ich ganz alleine entscheide darüber.

lg
anita
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ria, ich finde Deinen Beitrag auch toll!

Aber eines frage ich mich: um mit den Kindern des Partner/der Partnerin (ich beziehe die Frage auf beide, Mann und Frau!!!) leben zu können, ist es da nicht fast Voraussetzung, das auch wirklich zu WOLLEN? In dem Sinne, den Du beschreibst: ich kümmere mich mit, setze mich auseinander, gebe ihnen Platz in meinem Leben, weil ich das WILL - und nicht, um zu beweisen wie gut und sozial ich bin.

Ich kann es ganz schlecht formulieren, aber in vielen Beiträgen hier "stört" mich ein wenig der Unterton: der Mann ist schuld, er muss was ändern, seine Kinder sind verwöhnt. Und das ständige Gefühl: die Frau wird nicht wahrgenommen, man(n) ist ihr nicht dankbar, nimmt keine Rücksicht.
Da kommt dann immer der ständige Hinweis auf Abgrenzung, der ja auch richtig ist. Aber wie soll denn ein gemeinsames Leben entstehen, wenn einer oder beide ständig nur damit beschäftigt sind, sich abzugrenzen, weil er/sie sich ungerecht behandelt fühlt?

Vielleicht kommt nicht ganz raus, was ich meine. Ich bin ja in der umgekehrten Situation: kinderloser Partner, ich mit drei Kindern. Aber oft vermute ich, mein Partner würde hier auch solche Beiträge schreiben: er muss ständig verzichten, die Kinder nerven ihn (er würde zwar nicht sagen, dass sie verwöhnt sind, aber die Anforderungen des Lebens mit Kindern nerven ihn immer wieder), er kann ja nichts tun, ICH muss handeln und die Dinge so verändern, dass auch er glücklich ist. Ich habe alle Verantwortung, er fragt sich ständig: tut ihm das gut? Bei so ziemlich allem, was wir machen....
Ich stehe also sozusagen auf der anderen Seite und kann nur sagen, das ist auch nicht leicht! Mir stellt sich immer wieder die Frage, ob es überhaupt funktionieren kann...
Denn die Verantwortung für sein Glück, KANN ich nicht tragen! Aber: wenn er nunmal so empfindet, kann er auch mit mir/uns nicht glücklich sein. Ein Zusammenleben kann so niemals funktionieren. Und wenn er es schafft, wirklich für sich selber zu schauen, dann hat das letztlich die Konsequenz, dass er sich so sehr abgrenzt, da bleiben keine Berührungspunkte mehr übrig!

Ehrlich gesagt, Ria, ich komme langsam zu dem Schluss, man/frau muss wirklich mit Kindern leben wollen, um die Probleme einer Patchworkfamilie meistern zu können. Die Kinder nur in Kauf nehmen, weil man sich nunmal in einen Mann/eine frau mit Kindern verliebt hat, funktioniert nicht.
Die Probleme sind in jedem Fall gross genug, aber dieser grundsätzliche Wille muss einfach da sein.

Das ist einfach nur meine persönliche Erfahrung....
tarzan
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Beitrag von tarzan »

carlotta37, da kann ich dir nur zustimmen, ich sehe das auch so.

Das ganze ist eine Gratwanderung: grenze ich mich zu stark ab, kann ich wohl auch ohne den Partner leben, grenze ich mich nicht ab, ist auch nicht gut.

Eine Beziehung zu führen ist nicht so einfach, eine Patchworksituation noch schwieriger. Dies weil plötzlich Menschen miteinander zu tun haben, wo sich gar nicht kennen, sich völlig fremd sind am Anfang. Es ist nicht unmöglich, aber es braucht viel Wille und Toleranz von allen.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

tarzan hat geschrieben:Eine Beziehung zu führen ist nicht so einfach, eine Patchworksituation noch schwieriger. Dies weil plötzlich Menschen miteinander zu tun haben, wo sich gar nicht kennen, sich völlig fremd sind am Anfang. Es ist nicht unmöglich, aber es braucht viel Wille und Toleranz von allen.
Schon möglich. Aber das Problem, was ich hier oft lese und auch in meinem Leben erfahre, ist, dass es eben nicht von allen Toleranz und Wille braucht, sondern hauptsächlich von dem neuen Partner, zumindest nach Ansicht aller anderen. Die wenigsten von uns haben schon erlebt, dass die Kinder einmal zurückstecken müssen, geschweige denn öfters. Und das Argument "Die haben ja auch ihre Familie verloren" lass ich in diesem Fall nicht gelten.

Ich glaube, es ist leichter, wenn beide Kinder haben. Und ich glaube, wenn man ehrlich ist, hat man den partner nicht ausgesucht, weil er Kinder hat, sondern fast alle nehmen es eben in Kauf und hoffen, die sind bald erwachsen oder es geht irgendwie vorbei. Ich kenne niemanden, der sich gezielt eine Frau/Mann mit Kids ausgesucht hat.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich denke auch es ist leichter wenn beide Kinder haben.

Und ja, es wird viel von der Zweitfrau/Stiefmutter erwartet, ich empfinde das auch so.
15 Jahre Patchworkerfahrung
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Zanilla, Dein Beitrag macht genau deutlich, was ich meine!

Natürlich sucht sich niemand einen Partner aus, WEIL der Kinder hat. Aber wer für sich sowieso eine befriedigende Aufgabe darin sehen kann, Kinder grosszuziehen, der wird die vorhandenen Kinder nicht als "Minuspunkt" in der Beziehung sehen. Und genau das meine ich!

Wenn Du betonst, dass immer die neuen Partner zurückstehen müssen und nicht von allen Toleranz erwartet wird, dann betonst Du genau den Konkurrenzkampf, den ich als tödlich für die Beziehung empfinde.

Meine Kinder sind ein Teil von mir, ein Teil meines Lebens. Wenn mein Partner sie nur in Kauf nimmt und darauf wartet, dass es endlich mal vorbei ist und sie ausziehen....dann akzeptiert er einen der wichtigsten Teile meines Lebens und meiner Person nicht richtig.
Übrigens möchte ich betonen, dass ich gar nie erwarten würde, dass mein partner mir besonders viel hilft und mir Verantwortung abnimmt. Es ist schon klar, dass es meine Kinder bleiben und nicht seine! Er hat eine andere Rolle als der leibliche Vater sie hätte. Trotzdem hat jeder seinen Anteil darin, sonst kann es nicht funktionieren.

Mein Freund kann sich ja äusserlich ganz gut abgrenzen :? Er lebt sein Leben, fühlt sich NULL verantwortlich, will gar nicht Teil unseres Alltags sein. Das ist sein gutes Recht. Er muss so natürlich noch mehr verzichten, da ich dann eben auch oft nicht zur Verfügung stehe. Das geht gar nicht anders! Aber wo bleiben die Schnittstellen??

Eigentlich steht bei mir da eine persönlcihe Frage dahinter: warum führt man eine Beziehung?
Eine Vorstellung die ich häufig antreffe: man will mit Partner/in das Leben geniessen, zu zweit ist es schöner.
Genau das hätte mein freund auch gern. Aber ich habe keine Freiräume, keine Zeit und auch kein Geld, um das Leben zu geniessen, so wie er sich das vorstellt (mit vielen Reisen, Freizeit gemeinsam).
Irgendwie bin ich dem noch auf der Spur, ob dieser Wunsch eigentlich ausreicht für eine Beziehung.....irgendwas in mir will mehr als das. Denn, mal ehrlich, das Leben geniessen kann ich auch mit anderen Leuten, dafür brauche ich keinen Mann. Mit ihm natürlich auch, aber genauso gut mit meiner besten Freundin. Also das allein reicht doch nicht für eine Beziehung.
Mein Ideal wäre, dass man etwas gemeinsam will im Leben, eine Aufgabe, die man sich stellt, gemeinsame Projekte und Ideen. Kinder - ob seine oder meine oder gemeinsame - können für eine gewisse Zeit auch so eine gemeinsame Aufgabe sein. Die muss man wollen! Denn natürlich ist das nicht immer nur schön und natürlich sind die Rollen im Patvchwork anders verteilt als in einer Erstfamilie.....

Hoffe, es wird ungefähr klar, was ich meine!
Zanilla
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Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Hallo carlotta,

ist es so, dass man eine gemeinsame Aufgabe braucht? Ich beobachte das öfters bei Pärchen, die eine weile zusammensind. Plötzlich wollen sie Kinder. man hat den Eindruck, als würde sie sonst nichts verbinden. Diejenigen, die keine Kinder haben, widmen ihrer Zeit oft als liebevolle Haustiereltern oder leidenschaftliche Gärtner. Deshalb hab ich schon oft darüber nachgedacht, was du hier auch anbringst. Irgendwie fänd ich das schade, da fühle ich mich reduziert. Ich bin, zumindest glaub ich das, in meiner Beziehung, weil es, wie du es so nett ausgedrückt hast, "zu zweit schöner" ist. Sicher kann man das ganze auch mit Freunden oder Geschwistern erleben, aber ich glaub, bei einer Beziehung ist alles noch etwas anders, und damit meine ich nicht unbedingt Sex. Es ist schwer zu erklären. Aber irgendwie widerstrebt es meinem romantischen Selbst, eine Beziehung nur als Zweckgemeinschaft zu sehen :)

Wie kommt man denn um den "Konkurrenzkampf" in der Beziehung drumrum? Du erzählst im Forum immer sehr anschaulich, wie oft du zwischen den Stühlen sitzt oder dass du dir mehr von deinem Partner wünschst. Gleichzeitig wünscht er sich mehr Carlotta und weniger "Carlotta+Familie". Wie löst man das, ganz objektiv gesehen?

Ich glaub schon, dass da was dran ist, dass der "Wille" dasein muss, diese Aufgabe anzugehen. Der Unterschied ist aber auch, dass die leiblichen Eltern 9 Monate plus X zeit hatten, sich mit dem Kind auseinanderzusetzen, sich daran zu gewöhenn und einzufühlen. Der neue Partner hatte diese Zeit nicht. Für ihn sind Kinder oft eine Behinderung, weil man nicht spontan/flexibel/finanziell besser ausgestattet/usw. ist. Er kann ja die emotionale Verbundenheit nicht haben.

Und ich denke, jemand, der den Willen hat, Kinder aufzuziehen, hat in der Regel eher eigene, oder?
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