Sind denn alle gleich?

Alles rund um die Partnerschaft
Zanilla
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Sind denn alle gleich?

Beitrag von Zanilla »

Hallo zusammen,

ich lese so oft von Problemen, die fast jede von uns hat. Es ist immer das Gleiche. Männer haben ein schlechtes Gewissen, behandeln die "Next" nicht besonders, vergöttern ihre Kinder und verschonen die Ex. Langsam glaub ich nicht mehr an Zufälle.

Wieso sind diese Sachen so? Man kann doch "geschiedene Väter" nicht als homogene Gruppe ansehen. Oder doch? Jeder Mensch ist anders, und doch habe ich bei jeder dazukommenden Geschichte das Gefühl, die Threaderstellerin ist zumindest in grossen Teilen mit meinem Freund zusammen, und ich denke, manchen von euch geht es ähnlich.

Vielleicht weiss jemand von euch, wieso alle doch irgendwie gleich sind. Oder sind alle anderen Bevölkerungsgruppen auch gleich und ich merke es nur nicht?

Bin auf eure Meinungen gespannt...
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Zanilla :D

also ich kann nur sagen - es ändert sich alles mit den jahren :lol: ..ok, vielleicht nicht bei allen....aber bestimmt so bei einigen...man(n) lernt dazu ;)

gruss
anita
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Na ja, ich denke, im Detail reagiert zwar jeder ein wenig anders, aber im Großen und Ganzen sind sich doch alle Menschen in ihrem Gefühlsleben recht ähnlich. Sonst könnte es ja eigentlich kein Verständnis für andere und keine Psychologie als Studienfach geben, wenn man menschliche Reaktionen nicht auch irgendwie kategorisieren und standardisiert untersuchen könnte. Und wenn die Lebenssituationen ähnlich sind, reagieren eben auch die meisten Menschen auf eine typische Art. Auch wenn sie denken sie wären unheimlich individuell, aber letztlich sind wir doch auch ein wenig wie weiße Mäuse im Experiment.

Fazit: Man müsste Menschen besser auf diese Lebenssituationen vorbereiten, damit sich nicht jeder einzelne wie der erste Mensch auf dem Mond fühlt - oder man müsste gesellschaftlich die Situation so ändern, dass die Lebenssituationen der Einzelnen in der Masse weniger schwierig sind.

Wer gründet eine Partei der Patchworkeltern oder Zweitfrauen?
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Nin
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Beitrag von Nin »

Nein, sie sind nicht alle gleich. Mein Schatz bleibt Weihnachten mit meinen Kindern hier, obwohl seine zu Onkel und Tante in den Jura fahren, so dass wir beide gemeinsam feiern können. Ja, oft mache ich Sachen am Wochenende allein mit meinen Kids, damit er Zeit für seine hat, aber dann nimmt er sich auch wieder Zeit für mich und meine.

Die Ex spielt in unserem Leben jetztz praktisch keine Rolle mehr -und die paar Mal im Jahr, wenn er sich über sie aufregt, die würde man sich auch in einer Erstehe auch mal über die Schwiegermuter oder andere Familie aufregen...

Ich sehe eher (und manchmal schreibe ich deswegen sehr wenig mit), dass die Vorwürfe sich gleichen: genau das sagt mir auch mein Ex, dass ich die Kinder verwöhne und ihnen alles durchgehen lasse... dass sie alles haben und nichts machen müssen... ich denke einfach, dass unterschiedliche Vorstellungen aufeinander prallen und das gerade in einer Zeit, die ja als "Familienfest" definiert wird, die besonders viel Platz einnehmen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Edward
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Beitrag von Edward »

Hallo,
nein alle Männer sind wirklich nicht gleich:-) aber die Ablösungsprozesse gehen nicht immer so schnell wie es sich vielleicht der Partner wünschen würde. Auch bei mir hat es "etwas" bis ich wirklich verstanden habe, wo ich hingehöre und wie ich mich zu meinem Partner zu verhalten habe.
Zuoft spielt einem das schlechte Gewissen gegenüber den eigenen Kinder einen Streich und schon macht man Kompromisse die den neuen Partner sehr verletzten.
Dem Partner sollte man aber immer sagen welche Handlungen zu verletzungen führen und ihn fragen warum er so gehandelt hat.
Meist liegen, wie in meinem Fall, hier ganz tiefe Verlustängste der gegenüber zu Grunde.
Die Ex sollte man allerdings nicht vergöttern! Sonst ist da etwas schief gelaufen und schnell wird aus der Ex der neue Partner.
Also Augen auf und miteinader sprechen und alles sehr tief hinterfragen! und dann viel Gedult mitbringen. Es wird bestimmt mit der Zeit besser, die Dinge müßen sich erst langsam einspielen. Es sind ja auch hochkomplexe Konstuktionen!
Kopf hoch!
Edward
jeepee
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Beitrag von jeepee »

ich möchte hier mal die Sicht eines Mannes einbringen:

Ich kann aus eigener Anschauung heute nur festhalten, dass die meisten Frauen eine Partnerschaft nicht der Liebe wegen eingehen, sondern der Vorteile willen.
Sie schätzen sehr pragmatisch ab, welcher Mann ihnen welche Vor und Nachteile bringt und solange die Vorteile überwiegen, bringen sie es sogar fertig, so etwas wie Liebe zu empfinden.
Wenn aber die Nachteile zu überwiegen beginnen, dann ist die Liebe schnell verflogen. Dann sind auch die Bedürfnisse der Kinder nicht mehr entscheidungsrelevant.
Grundlage für diese Aussage: Eigene Erfahrung in drei langjährigen Beziehungen und Beobachtungen im Kollegenkreis.

Nun frage ich Dich: Sind pauschalisierungen angebracht, egal gegen Mann oder Frau?
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
Nana

Beitrag von Nana »

Dazu meine Sicht

ich habe bis jetzt erlebt das mein Ex-Mann aus vielen bequemlichkeits -
Gründen noch mit mir zusammen war und das mit Liebe "verwechselt" hat.

Seine o.Aussage als ich ihn dirket darauf ansprach das es für mich in unserer Beziehung nicht mehr gut laufe,das ich die Liebe vermisse:Er habe schon gemerkt das es nicht mehr so toll läuft,aber sei ok,für ihn könne es so weiterlaufen, "dä charrä lauft jo.....".Hammer!!!!(Klar es war geputzt aufgeräumt,eingekauft,die Wäsche gemacht und gekocht :roll: )

Fazit für mich:Meine finanzielle Unabhängikeit lass ich mir nicht mehr nehmen(lebe jetzt seit fast vier Jahren wieder in einer festen Beziehung) wenn ich nicht aus Liebe mit diesem Mann zusammen bin dann kann ich es auch lassen.Kinder habe ich mit meinem Ex-mann zusammen, möchte auch nicht mehr.Das ist absolut ok so.

All das macht mich unabhängig und vorallem im Kopf frei und genau das schätze ich so an meiner Situation auch wenn es manchmal eine gewaltige Anstrenung ist das Leben mit drei Kindern und all den Jobs unter einen Hut zu bringen!

Ich bin der Ansicht das man nicht pauschalisieren kann,jeder bringt seine eigene Geschichte mit.

schös Tägli,Nana
aisha

Beitrag von aisha »

Edward, du hast das sehr schön aus der Sicht des Mannes gesagt!

Ich nenne das jeweils "Scheidungsvätersyndrom". Auch mein Partner und ich haben immer wieder Spannungen gehabt und haben sie bis heute. Wars am Anfang wegen der Ex und den Kindern, so sind es heute auschliesslich die Kinder.
Anfänglich war ich eifersüchtig, weil mein Partner meines Erachtens zu oft auf das Theater seiner Ex reagiert hat. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich realisiert hatte, dass das nicht aus irgendeiner Form von Zuneigung ihr gegenüber heraus geschah, sondern dass er einzig und allein die Kinder aus der Schusslinie halten wollte.

Und ich habe mir manchmal auch versucht vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn meine Eltern sich getrennt hätten und plötzlich ein neuer Partner in unserem Zuhause das Sagen gehabt hätte und ich fürchte, ich hätte mich wohl auch unmöglich benommen.


Jepee, ich weiss nicht ,wie sehr du verletzt worden bist in deinen Beziehungen, dass du Frauen eigentlich nur noch zu "Sozialhilfeempfängerinnen" durch ihre Ehemänner degradierst!

ich gebe dir recht, dass es durchaus einige dieser "Exemplare" gibt und die Gerichte diesem Treiben leider auch noch Vorschub leisten.

Aus ganz persönlicher Sicht möchte ich dir aber sagen, dass es auch andere Frauen gibt. als ich mich von meinem Ex getrennt habe, habe ich bewusst auf Frauenalimente verzichtet, denn von diesem Mann, der mich jahrelang nicht nur psychisch verletzt hatte, wollte ich in meinem ganzen Leben keinen Rappen Geld mehr sehen. Ausserdem war es so, dass er MICH geheiratet hatte, damit er sich langsam aber sicher aus dem Erwerbsleben "zurückziehen" konnte und davon ausging, dass ich ihm seine Hobbys und Süchte finanziere. Und er hatte kein bisschen ein schlechtes Gewissen dabei, im Gegenteil, bei der Scheidung verklagte ER mich auf Unterhalt!

wenn du so pauschal über Frauen denkst ,jeepee, dann machst du dir keinen Gefallen damit und belastest eine ev. neue Parternschaft von Anfang an.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ich bin absolut gegen Pauschalisierungen! Das ist absolut daneben. Es gibt solche und solche, sowohl bei den Männern als bei den Frauen!

@ Edward: schön geschrieben.

@ Jeepee: Tut mir Leid für Dich, dass Du 3x an die falsche Frau geraten bist. Überlege mal kurz, ob Du nicht in gewisse Muster gefangen bist? Obwohl die Richtige vielleicht noch bei Dir ist, Du bist nicht bereit, ihre Bedürfnisse anzuerkennen. Ich bezweifle nicht, dass Du diese siehst, aber zu akzeptieren, ist eine andere Frage. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Dein inneres Ego (den wir übrigens alle in uns haben) es einfach nicht zulässt, dass Du Dich für Deine Beziehung einsetzt. Dafür lässt Dich Dein Ego x Entschuldigungen "sagen":

SIE berücksichtigt die Wünsche der Kinder nicht.
SIE berücksichtigt die Bedürfnisse der Kinder nicht.
SIE hat einen Freund.
SIE schätzt die Vor- und Nachteile ab.
SIE bringt es fertig, sowas wie Liebe zu empfangen.

Löse Dich ein bisschen von Deinem Ego und Du wirst sehen, es wird Dir besser gehen. Heisst aber nicht, dass damit Deine Partnerschaft gerettet ist.

Viel Glück!
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
jeepee
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Beitrag von jeepee »

halt stop...

ich glaub, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt.
Es ging mir mit dieser Pauschalisierung lediglich darum, dem vorher geschriebenen Pauschalurteil gegen Männer Paroli zu bieten.

Deshalb habe ich am Schluss ja auch die Frage nach der Pauschalisierung gestellt.

Um auf Deine Frage einzugehen:

Ich habe die Bedürfnisse meiner Frau lange nicht erkannt, als ich dann aber in der Lage war dazu, hatte mein Platz bereits ein anderer besetzt.

Ob ich mich nicht oder zu wenig entschuldigt habe, kann ich so nicht berurteilen, ich musste mir immer wieder Vorwürfen anhören, dass ich mich schwer getan habe, zu unterscheiden, wo sinds Bedürfnisse, wo ists das verletzte Ego, wo ist es berechtigt, wo nicht.

Mein Ego lässt durchaus zu, mich zu entschuldigen, das habe ich gelernt und dafür habe ich mir ja (aus eigener Überzeugung) externe Hilfe beigezogen.

Nur, es ist natürlich genau so schlimm, wenn das Ego es nicht zulässt, eine gefällte Entscheidung zu überdenken, es könnte ja sein dass sich die entscheidungsrelvanten Faktoren geändert haben und um Gottes Willen, was denken wohl die anderen von mir, wenn ich mich neu entscheide?

Du siehst, das Problem ist viel Koplexer als man meinen könnte.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Hallo,

ich habe diesen Thread nicht eröffnet, um ein Männerbashing zu betreiben oder sonst was. Ich selbst bin eigentlich total gegen Männer-Frauen-Klischees. Mich wundert es eben, dass ich wirklich bei jedem geschiedenen/getrennt lebenden Mann diese Verhaltensmuster sehe, während sie bei den mir bekannten Frauen nicht vorkommen. Da habe ich überlegt, ob dieses Phänomen ein Muster formen könnte oder nicht. Auf keinen Fall wollte ich über Männer herziehen oder "typisch" sagen.

OK, weitermachen ;)
jeepee
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Beitrag von jeepee »

Delphia hat geschrieben: Überlege mal kurz, ob Du nicht in gewisse Muster gefangen bist?
Ja, das bin ich auch, das weiss ich sehr wohl. Wenn ich mir die Kennenlernphase jeweils vor Augen halte, ist es sogar beängstigend, wie sehr diese Muster gespielt haben.
Delphia hat geschrieben: Obwohl die Richtige vielleicht noch bei Dir ist, Du bist nicht bereit, ihre Bedürfnisse anzuerkennen.
Dass sie die Richtige ist, weiss ich durchaus, das weiss ich schon lange, vermutlich seit ich sie kenne, denn sonst wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, trotz Scheidungskind noch einmal Kinder haben zu wollen.
Das mit den Bedürfnissen ist auch immer die Frage, wie sie präsentiert werden.
Delphia hat geschrieben: Ich werde den Eindruck nicht los, dass Dein inneres Ego (den wir übrigens alle in uns haben) es einfach nicht zulässt, dass Du Dich für Deine Beziehung einsetzt.
Ich habe meinen inneren Schweinehund überwunden, als ich mir professionelle Hilfe suchte, als ich zugab, Medikamente zu brauchen um verarbeiten zu können und das alles BEVOR wir uns getrennt haben. Das ist also nicht eine Folge dieser Entscheidung, sondern salopp gesagt, meines Reifeprozesses.
Ich setze mich also schon in dieser Hinsicht für die Beziehung ein, auch in anderer, sonst wäre das Betreuungsmodell, welches wir haben, nicht möglich. Nur, ob diese Bemühungen gesehen werden wollen oder ob sie neben dem Glanz von Frischfleisch verblassen???
Delphia hat geschrieben: Löse Dich ein bisschen von Deinem Ego und Du wirst sehen, es wird Dir besser gehen. Heisst aber nicht, dass damit Deine Partnerschaft gerettet ist.
Darum kämpfe ich, das ist mir meine Frau wert und das nicht nur, weil sie die Mutter meiner beiden jüngsten Söhne ist. Nur schon das ist eine Abkehr von meinen bisherigen Verhaltensmustern. Besser gehts mir deswegen nicht wirklich, mal ganz ehrlich und so lange es nicht gesehen werden will, gibt es keine "Rettung" wie Du so schön sagst.
Ich will die Parterschaft nämlich nicht in der bestehenden Form retten, das wäre nur ein hinauszögern, sondern ich will sie auf eine neue Basis stellen, auf Beton, statt wie bisher auf Sand.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
jeepee
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Beitrag von jeepee »

Zanilla hat geschrieben:Hallo,

ich habe diesen Thread nicht eröffnet, um ein Männerbashing zu betreiben oder sonst was. Ich selbst bin eigentlich total gegen Männer-Frauen-Klischees. Mich wundert es eben, dass ich wirklich bei jedem geschiedenen/getrennt lebenden Mann diese Verhaltensmuster sehe, während sie bei den mir bekannten Frauen nicht vorkommen. Da habe ich überlegt, ob dieses Phänomen ein Muster formen könnte oder nicht. Auf keinen Fall wollte ich über Männer herziehen oder "typisch" sagen.

OK, weitermachen ;)
Das ist ja gerade die Verallgemeinerung! ich wills mal so sagen: Jede meiner Beziehungen ist auseinander gegangen, wenn Frau bereits einen neuen Partner hatte, JEDE!
Ja soll ich nun hingehen und behaupten, das sei grundsätzlich so, dass Frau ein Beziehungsende genau plant? Lange im Voraus vielleicht?

Das wäre doch nicht richtig, gefühltes Verhaltensmuster hin oder her.. Ich glaube doch eher, das wir vieles in vergleichbaren Situationen sehen wollen, wie es uns gefällt, sogenannte "dejà vu's" daraus entstehen lassen.
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hm, zanilla, ich glaube, das liegt daran, dass die Kinder zumeist bei den Frauen bleiben, mindestens hauptsächlich, oder? Es gibt (auch im Forum) andere Beispiele. Ich wage aber mal zu behaupten, dass es ein grundsätzliches Thema ist, dass getrennte Elternteile immer auch die Angst haben, die Kinder an den anderen Elternteil zu verlieren und daraus bestimmte Verhaltensmuster entstehen. Auch bei Frauen.

Fällt es uns Frauen denn wirklich so leicht, so viel leichter als den Männern, mit der Situation zu leben? Von Frauen hört man dann eher (und ich schliesse mich da nicht aus): die Männer übernehmen keine Verantwortung, bieten den Kids am Wochenende und in den Ferien die Schokoladenseiten des Lebens etc. Da fühlen wir Mütter (Väter), die die volle Verantwortung für den Alltag tragen uns auch oft benachteiligt, oder?

Es IST einfach eine schwierige Situation: wenn wir Erwachsenen uns trennen, wem von uns fällt es so ganz und gar und von Anfang an leicht, damit umzugehen, dass zwar unsere Beziehung zum Partner zerbrochen ist, die Kinder diesen aber noch genau so lieben wie vorher? Oft fallen Dinge vor, die nicht leicht zu verkraften sind, auf beiden Seiten. Wer von uns schafft es, darüber völlig hinweg zu sehen? Sogar wenn wir uns zusammen reissen, den Kindern zuliebe vernünftig sind, wissen, was für eine Last sie durch die Trennung tragen: wir fühlen doch oft anders. Oder?

Daraus entstehen bestimmte Verhaltensweisen, die oft gleich sind bei allen, die diese Prozesse durchmachen. Die menschliche Psyche funktioniert eben auf eine bestimmte Weise, auch wenn wir alle individuell sind. Sonst gäbe es ja die ganze Psychologiie als Wissenschaft nicht....
jeepee
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Beitrag von jeepee »

carlotta37 hat geschrieben: Von Frauen hört man dann eher (und ich schliesse mich da nicht aus): die Männer übernehmen keine Verantwortung, bieten den Kids am Wochenende und in den Ferien die Schokoladenseiten des Lebens etc. Da fühlen wir Mütter (Väter), die die volle Verantwortung für den Alltag tragen uns auch oft benachteiligt, oder?
Diese Schokoladeseite des Lebens entsteht aus der Situation: Wenn ich als Vater meine Kinder nur eine beschränkte Zeit und in aller Regel erheblich weniger als die Frau, zu mir nehmen kann, ja kann man es mir denn verübeln, dass ich sie um so mehr geniesse? Verwöhne, all das nachhole, was ich in den restlichen Tage, wo Mama das alleinige Zugriffsrecht hat, nicht tun kann, nachhole?

Es ist natürlich billig von einigen Frauen (ich weiss, dass nicht alle so sind), wenn sie auf der einen Seite gerade mal das gesetzliche Minumum zulassen, auf der andern Seite noch sauer werden, wenn dann in diesen paar wenigen Tagen all das an Gefühlen nachgeholt wird, was man aufsparen muss.
Und ich muss das mal in aller deutlichkeit sagen: Ich habe die Kinder (vorausgesetzt, es klappt) an zwei abenden pro Woche plus die beiden Wochenenden, wobei ich mich nach dem Arbeitsplan meiner Frau richten darf.
Ergo werden die Kids erheblich mehr Zeit bei ihr sein, ebenso ergo wird es Nachholbedarf geben und genau so ergo wird das wieder als Schoggileben ausgelegt.
warum müssen immer meine Kinder darunter leiden?
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