fühle mich von meinem Partner unverstanden

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Lala
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fühle mich von meinem Partner unverstanden

Beitrag von Lala »

Liebe Leute

ich bin neu hier und durch Zufall auf diese Site gestossen und hätte gerne mal ein paar Meinungen von Leuten, die mit der Patchwork-Situation vertraut sind.

Kurz zu mir: Seit Ende Mai '09 bin ich mit meinem neuen Freund zusammen, der zwei Jungs (8 & 4) aus erster Ehe hat - was er mir anfangs verschwiegen hatte. Wir hatten uns im Internet kennengelernt und erst, nachdem wir eine Woche zusammen waren, kam er dann mit der Nachricht, dass er zwei Kinder hat. Das war insofern ein Schock für mich, als dass ich mit Kindern bislang nicht wirklich was anfangen konnte und auch keine eigenen wollte. Und, was dazu kommt, seine Kinder werden ab Frühjahr 2010 ganz bei ihm leben, was mich zusätzlich in Panik versetzt...

Aber soweit so gut. Ich wollte mich nicht unter Druck setzen und die Kids erstmal kennenlernen und schauen, ob ich mit der Situation klarkomme. Den Mann aufgeben wollte ich nicht, da bereits zu diesem Zeitpunkt schon zuviel Gefühl mit im Spiel war.

Das war anfangs auch ganz ok, wir haben an den Kinderwochenenden Ausflüge zu viert gemacht, und abgesehen von ein paar Eifersüchteleien vom "Grossen" (der eh zu kurz kommt, weil der Kleine soviel Aufmerksamkeit braucht, insofern verstehe ich ihn sehr gut) ging das ganz gut. Ich war sogar erstaunt darüber, wie gut ich mit den zweien konnte. Was mich aber stört ist, dass mein Partner mich dann oft links liegen lässt und nicht gerne hat, wenn ich ihn küsse und umarme, weil es eben den Grossen stört. Das tut dann weh, aber irgnedwie verstehe ich es auch, schliesslich sieht er seine Jungs nicht jeden Tag, da ist es klar, dass sie die erste Geige spielen. Trotzdem beschleicht mich jeweils Eifersucht, selbst wenn ich die Situation verstehe. Ihr wisst sicher, was ich meine. Aber damit muss ich irgendwie klarkommen. Mittlerweile gibt sich mein Partner auch Mühe, dass es besser wird, was ich toll finde.

Das Problem ging aber Anfang August los. Mein Freund hat zurzeit keine Wohnung und hatte in einem Provisorium gewohnt, das er Ende Juli aufgeben musste. Da nun aber die Kids in die Ferien kamen für eine Woche, wollte er sie bei mir unterbringen. Das wollte ich trotz seiner Notsituation zuerst nicht, es war mir einfach zu früh, er hat aber solange auf mich eingeredet, bis ich zugesagt hatte. Ganz ehrlich, die Woche war hart... ich bin das einfach nicht gewohnt, ich war vor dieser Beziehung lange alleine, und nun war plötzlich meine Bude voll, und die drei waren überall, im Bad (logisch) in meinem Bett (bei den Kids nicht so logisch)... einmal ist der 8-jährige sogar ins Bad gelatscht, als ich auf dem Klo sass... und dann der Terz immer, bis sie abends schlafen gingen, weil sie eben wieder eifersüchtig waren, weil ihr Papa und ich noch zusammen auf dem Sofa sassen und eigentlich noch ein bisschen alleine sein wollten. Ergo bin ich aus meiner eigenen Wohnung "geflüchtet" und hab geschaut, dass ich nicht so oft zuhause war in der Woche - und unsere Zweisamkeit konnten wir komplett streichen.

Ich war echt fertig danach und ehrlich gesagt froh, als die Woche vorbei war. Ich hab dann auch versucht, meinem Partner klarzumachen, wie ich mich fühle, warum ich nicht wollte, dass sie alle zu mir kommen und warum ich manchmal eifersüchtig bin (auf das Gefühl bin ich nicht stolz, aber es ist nunmal da...). Seither gibt's nur noch Knatsch. Er versteht nicht, worum es mir geht, dass ich vielleicht auch mal ein Wochenende mit ihm alleine sein möchte (seit Beginn unserer Beziehung gab es erst zwei "kinderfreie"), dass Patchwork nicht von heute auf morgen ohne Probleme funktioniert, dass ich mich auch erst an seine Kids gewöhnen muss (genauso wie sie sich an mich)... Für seine Kids und deren Eifersucht hat er riesig viel Verständnis, für mich irgendwie überhaupt keins, hab ich den Eindruck (er konnte z.B. nicht verstehen, dass ich nicht möchte, dass sich die Kinder in mein Bett legen - mir ist das halt noch ein zu grosser Eingriff in meine Privatsphäre, es wäre sicher auch etwas anderes, wenn wir alle uns schon länger kennen würden - aber im Moment fühle ich mich noch als "Fremdkörper", vor allem da mein Partner sich und die Kids als eine "Einheit" bezeichnet...). Er greift mich dann auch immer recht heftig an von wegen, ich sei ein Ego und wenn's mir nicht passe, müsse ich halt gehen.

Das tut richtig weh, denn ich hab diesen Mann trotz allem sehr gerne und möchte nicht, dass die Beziehung deswegen scheitert. Ich möchte wirklich, dass es funktioniert, aber im Moment drehen wir uns irgendwie im Kreis.

Noch als Zusatzinfo: Ich bin seine erste Freundin seit der Trennung von der Ex-Frau - und da er selbstständig ist, hat er so schon wenig Freizeit, weshalb es auch ohne Kinder schon nicht einfach wäre, etwas aufzubauen.

Hat irgendjemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht, kennt Ihr das auch? Habt Ihr Tips für mich, wie ich mit der Situation besser umgehen kann? Oder wie ich diese Themen am besten anschneide bei meinem Partner, ohne dass wir uns gleich wieder so heftig angreifen? Ich möchte einfach mehr Verständnis füreinander und dass wir die Partnerschaft aufbauen können...

Bin gespannt, was Ihr sagt...

Liebe Grüsse

Lala
Zanilla
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Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Hallo Lala,

ich kenne deine Situation ein bißchen, aber zum Glück nicht so heftig wie du. Auch ich wußte am Anfang nichts von den Kindern meines Freundes, nur waren es bei mir 6 Monate. Wir kennen uns jetzt 2 Jahre und leben 1 Jahr und paar Zerquetschte zusammen, aber ich hab auch noch so meine Schwierigkeiten. Anders als bei dir ist mein Freund aber mehr auf meiner Seite und ist nicht ganz so ein radikaler Vater (wenn aber auch ein bisschen), der von mir verlangen würde, im gleichen bett zu schlafen oder sowas.

Das mit der Wohnung würde ich ums verrecken nicht machen, aber ich glaube, früher hätte ich es ebenfalls getan, so als Liebesbeweis und so. Ich fühle mich jetzt, wo wir zusammenleben, manchmal sogar noch wie Besuch, weil in jedem Zimmer Kinderkram rumliegt und die einfach alles okkupieren. Auch aufs Klo kann ich nicht richtig wenn die da sind, da ich jemand bin, der Ruhe auf dem Örtchen braucht ;)

Egal. Ich würde mit meinem Partner sprechen. Aber pass den richtigen Moment ab, und versuche unbedingt, Vorwürfe zu vermeiden. Bei meinem Freund zumindest ist es so, dass sobald ich was mit den Kindern anspreche, er sofort in eine Defensivhaltung geht und sie aufs höchste verteidigt, egal, ob das was ich sage, Hand und Fuss hat oder nicht, er denkt immer "Du bist gegen meine Kinder". Dagegen hilft nur Geduld und sachliches Vortragen der Problematik. Lobe ihn, dass er sich gebessert hat, was Zuneigung zeigen vor den Kindern angeht und auch noch ein paar andere Sachen, die zwar selbstverständlich sind, aber trotzdem ;)

Dann würde ich das Thema anschneiden, was mich am meisten stört. Wenn du ein Mensch wie ich bist, fällst du mit der Tür ins Haus und betest 200 Sachen runter, die dich stören, und der Ofen ist aus, also machs anders ^^ Bitte deinen Freund, mit seinen Kindern zu sprechen, dass du jetzt da bist und er dich gerne hat und dass sie dies genauso akzeptieren müssen wie du sie, besonders, wenn sie ab 2010 bei ihm leben (wieso eigentlich?). Halt sowas. sag ihm, wieso es dich verletzt, dass er mit Verständnis mit zweierlei Mass misst und sag ihm, dass dir daran gelegen ist, die Beziehung aufrechtzuerhalten, aber dass ihr da beide zusammenhalten müsst.

Sag ihm auch, dass die Kinder ab 2010 bei euch sind und dass du die Zeit ohne noch geniessen möchtest, so lange es noch geht, aber vielleicht kann dir wer anders einen Rat geben, wie man es besser ausdrückt.

Es wird nicht einfach, das kann ich dir jetzt schon sagen, aber wenn es der Mann ist, für den sich das lohnt, nur Mut!

Alles Liebe,

Zanilla
Lala
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Beitrag von Lala »

Hallo Zanilla

Ach Mensch, Du weisst gar nicht, wie gut mir Deine Antwort grad tut! Ich dachte nämlich manchmal schon, ich sei total schief gewickelt mit meinen Ansichten.

Also, noch zur Klärung: er hat das Sorgerecht bekommen, weshalb die Kids bei ihm leben werden. Da er aus D in die Schweiz gekommen ist und sich erst alles aufbauen musste hier, lässt er die Kinder noch bei der Mutter, bis er hier richtig Fuss gefasst hat. Und das mit dem Wohnen war eine Uebergangslösung, ab Oktober hat er wieder eine eigene. Aber man stellt sich dann schon die Frage, wie ein allfälliges Zusammenleben in Zukunft aussehen würde...

Wie dem auch sei, Du hast recht mit dem, was Du schreibst! Ich hab mich echt wiedererkannt. Auch mein Freund geht immer sofort in Defensivhaltung, wenn ich das Thema Kids nur anschneide. Und wie Du auch, bin ich halt ein Mensch, der, wenn er mal loslegt, gleich alles auf den Punkt bringt. Da muss ich in Zukunft wohl echt ein bisschen "taktischer" vorgehen, da hast Du sicher recht.

Aber wie Du schreibst, wenn es sich für den Mann wirklich lohnt, dann packe ich das auch. Werde Deine Tips sicher beherzigen.

Vielen Dank nochmals, es macht mir schon Mut zu sehen, dass man nicht alleine dasteht mit solchen Problemen. :wink:

Liebe Grüsse

Lala
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Lala,

erstmal willkommen hier.
Wenn du dich so durch das Forum liest. ist bei den meisten von uns am für lange Zeit Problem Nr. 1: "seine Kinder" und "seine Ex".

Langsam denke ich, dass es halt einfach nur menschlich ist. Wir lernten einen Mann kennen und lieben....toll. In unserer Jugendzeit kein Problem, da waren wir höchstens eifersüchtig auf allfällige Nebenbuhlerinnen.

Bei uns ist es aber halt so, dass wir nun unsere "Altlasten" mitbringent.

Deine Beziehung ist noch sehr jung Lala. Dein Freund zieht aus Deutschland hierher, Jobsuche, Wohnungssuche, Sorgerecht für die Kinder, alles ziemlich happig aufs Mal.
hat er denn schon die rein praktischen Fragen geklärt, wer zum Beispiel nach den Kindern schaut, wenn sie da wohnen?

Stell dir im stillen Kämmerlein mal ganz ernsthaft die Frage, wieviel du bereit bist , für diesen Mann zu geben. Seine Kinder sind nachher immer da und vielleicht weit weg von der leiblichen Mutter. Hast du mal überlegt, was das für die Kinder bedeutet? Wie sich das auch auf eure Beziehung auswirkt?
Eure Beziehung kann dann eigentlich nur Zukunft haben, wenn du bereit bist, auf ein grosses Stück Zweisamkeit zu verzichten und deinen Frend samt Kindern als Gemeinsames wahrnimmst.

Bist du bereit, dafür zu kämpfen?

Ich bin nun schon einige Jahre mit meinem Partner zusammen und muss beschämt gestehen, dass ich auch noch heute oft eifersüchtig auf seine Kinder bin. Obwohl diese mehr oder weniger erwachsen sind. Ich habe oft ein Problem damit, dass mein Partner Tag und Nacht sein Handy bei sich hat, die Kinder könnten ja anrufen, was sie denn auch tun und zwar für jeden Sch..
Ich vergleiche ihn oft mit einer Löwenmutter. Immer auf dem Sprung, immer in der Defensiven. Ich darf kein Wort gegen die Kinder sagen, dann ist er gleich sauer.
Ich nenne das "Scheidungsväter-Syndrom". Die meisten Väter haben da ein ganz schlechtes Gewissen, auch solche, die an der Trennung von der Ex am wenigsten Schuld tragen.

Du wirst lernen müssen damit zu leben, dass es einerseits eure Paarbeziehung gibt und auf der anderen Seite die Vater-Kind-Beziehung. die war vor dir da und hat ganz starke Bande.
Du kannst das unterstützen und dich positiv einbringen oder du kannst gegen Windmühlen kämpfen.

Aber weisst du, das ist ein jahrelanger Prozess. Es geht mal besser, mal schlechter, aber man wird immer daran arbeiten müssen.

Ich wünsche dir alles Gute!
Lala
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Beitrag von Lala »

Hallo Aisha

Ja, ich denke, das wird auch immer ein Problem bleiben, die Ex und die Kinder. Die Frage ist wohl wirklich, will/kann man damit umgehen, oder lässt man es bleiben..? Stimmt, "früher" war vieles einfacher, da hatte man noch nicht solche "Altlasten".

Das mit der "Vollzeit" der Kinder hier ab nächstem Jahr (ist übrigens noch nicht geklärt, von wegen Schule, Tagesmutter, etc.) macht mir halt schon auch zu schaffen. Mir ist klar, dass ich dann, so oder so, eine Art Mutter-Ersatz bin, denn ich bin diejenige, die dann mit den Alltagsproblemchen konfrontiert ist und miterlebt, wie sie gross werden, nicht die richtige Mutter. Und die Zweisamkeit wird ganz klar immer leiden, selbst wenn sie dann irgendwann grösser sind (habe mir übrigens schon ein paarmal gewünscht, es wären schon Teenager, das würde es vielleicht am Anfang erschweren, wäre aber vielleicht im Endeffekt auch einfacher, weil's dann nicht mehr sooo lange dauert, bis sie flügge werden).

Die Frage ist nicht nur, ob ich bereit bin zu kämpfen, sondern ob es sich lohnt..? Mein Freund hat auch dieses "Scheidungs-Väter-Syndrom" (toller Begriff :D ), und das sehr ausgeprägt. Mit dem Resultat, dass er seinen Kindern viel zuviel durchgehen lässt und auch nicht mal hinsteht und ihnen erklärt, dass ich jetzt halt auch zu ihm gehöre, genau wie sie. Da ist doch der Zoff vorprogrammiert. Wie sollen mich die zwei (vor allem der Grosse) akzeptieren, wenn ihnen ihr Vater schon vorlebt, dass ich sowieso immer erst an zweiter Stelle komme und er meine Meinung irgendwie nicht ernst nimmt, sobald's irgendwie um die Kids geht..? Und eben, wenn ich dann mal was sage, krieg ich gleich was zu hören (s. mein erster Eintrag)... Was hab ich da denn noch für eine "Chance", irgendwann richtig akzeptiert zu werden und dazuzugehören..?

Aber wie ich hier schon mitbekommen habe, reagieren alle Väter sehr gereizt und sind kaum mehr mit vernünftigen Argumenten erreichbar, sobald "die Neue" das Thema Kinder auch nur anschneidet.

Ich werd wohl wirklich für mich rausfinden müssen, ob ich den "Kampf" kämpfen kann und haben will...

LG

Lala
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Lala,

weisst du, das Thema ob jetzt grosse oder kleiner Kinder "besser" sind, haben wir hier auch schon durchgekaut im Forum.

Es hat alles zwei Seiten. Wenn die Kinder noch klein sind und der Vater das Sorgerecht bekommt, bist du in jedem Fall mehr als eine "soziale" Mutter. du hast die grosse Chance, eine enge Beziehung aufzubauen. (Wenn ihr das wollt vorausgesetzt). "Erbst" du Kinder in der Pubertät, so dauert es zwar wirklich weniger lang bis sie flügge sind, aber ein Beziehungsaufbau kann sich sehr schwierig gestalten.
Ich hatte da eigentlich mit meiner Stieftochter, die bei uns lebt, sehr viel Glück. Natürlich könnte ich sie oft auf den Mond, nein auf den Mars, der ist weiter weg, schiessen... aber im grossen Ganzen muss ich sagen, dass meine Meinug bei ihr mehr gilt, als die der leiblichen Mutter. Die wird gar nicht ernst genommen.
Sie schaut mich mehr als ein Vorbild an als die leibliche Mutter (auch wenn ich ein Spiesser bin....)

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Vater und Partner mitspielt. Ich erwarte von ihm, dass er hinter mir steht, und zwar auf der gleichen Ebene. Es darf nicht sein, dass er den Kindern verklickert, dass deine Meinung nicht so relevant ist... denn dann hättest du verloren.
Er muss den Kindern klar machen, dass du ihm sehr viel bedeutest als PARTNERIN und wenn du was sagst, dann gilt das genauso, wie wenn er es sagt.

Weisst du, meine Tochter sage mal völlig genervt zu mir, sie hasse uns, da wir (mein Partner und ich) immer zusammenhalten.... das heisst, uns gegeneinander Ausspielen funktioniert nicht. Bei ihrem Vater war sie sich das eben gewohnt, wenn ich nein sagte, sagte er aus Prinzip ja, um mich zu ärgern.

Ich denke, du musst mal ganz wertungsfrei mit deinem Partner reden, wie er sich denn die gemeinsame Zukunft vorstellt. Welche Rolle er dir zuzustehen gedenkt in Bezug auf die Kinder.
Du musst das unbedingt klären, sonst hast du zwei Tyrannen im Haus!
tabida
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 582
Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Hallo Lala

Ihr habt doch jetzt eigentlich Zeit, Euch darauf vorzubereiten auf die Situation, wenn die Kinder Vollzeit da sind. Setzt Euch doch - evt. auch mit jemand 3tem (z.B. Familientherapeut oder so zusammen) und überlegt Euch, wie das aussehen wird.

Ob Du eine Art "Mutter-Ersatz" wirst hängt sehr davon ab, wie ihr Euch organisieren werdet. Da es bei uns an den Besuchswochenende der Tochter meines Freundes eben auch immer grosse Schwierigkeiten gab, ging ich auch ein paarmal zu einer Systemtherapeutin (leider wollte mein Freund nicht mitkommen). Sie meinte, es sei eine Falle, in die viele Frauen treten, dass sie sehr rasch Aufgaben übernehmen - kochen, waschen, putzen, um Kinder kümmern - die eben eigentlich der Vater übernehmen sollte. Es sind seine Kinder. Der Dank dafür ist oft sehr klein, wenns nicht sogar zu Schwierigkeiten führt.

Mein Freund ist ziemlich plötzlich zu mir (in eine kleine 3 Zimmerwohnung) gezogen. Im Nachhinein würde ich das nicht mehr tun, sondern auf einer grösseren Wohnung (so dass jeder ein eigenes Zimmer hätte) oder getrennten Wohnungen bestehen. Es wäre dann für jeden einfacher, sich zurückzuziehen.

Aber es ist auch schwierig sich von "romantischen" Vorstellungen zu trennen. Anita sagt hier immer wieder: Patchworker müssen einfach Situationen schaffen, in denen es möglichst allen wohl ist und sich davon abwenden was "die Gesellschaft" als normal anschaut (Anita ich hoffe, ich habe das dem Sinn nach in etwa richtig wieder gegeben. Ich halte mir dies immer wieder vor Augen: Den Menschen muss in ihrer Situation wohl sein, ob ich das nun nachvollziehen kann oder nicht. Es muss für sie stimmen).

Ich wünsch Euch viel Glück

Gruess
Tabida
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