Was würdet ihr tun?

Fragen, Probleme und Sorgen...
devilmama
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Was würdet ihr tun?

Beitrag von devilmama »

Ich weiss, es ist eigentlich nicht spezifisch ein Patchworkproblem, doch bei Euch erfahrenen Müttern bekomme ich vielleicht noch den ultimativen Tip.

Meine Tochter ist jetzt gut 4 Jährig, und aus eigenem Antrieb seit mehr als einem Jahr trocken. Doch immer wieder haben wir für einige Wochen Rückfälle wo wir täglich 3-4 Hosen und Unterhosen brauchen. Leider haben wir weder mit Cranio noch mit Homöopathie Erfolg gehabt. Ich vermute stark, dass es eine Trotzreaktion ist, aber ich hab nicht rausgefunden womit es zu tun hat.

Habt ihr einen Tip? Was würdet ihr tun? Ich lasse sie jeweils einfach neue Hosen anziehen und erinnere sie daran, aufs WC zu gehen. Aber so langsam habe ich keine Lust mehr ihr Kleider zu kaufen, denn die Hosen sehen nach kürzester Zeit aus, wie wenn sie von 3 Kindern getragen worden wären. Und natürlich finde ich den zusätzlichen Berg Wäsche auch nicht witzig.
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Devilmama

Tip habe ich eigentlich nicht. Aber mir ist etwas in den Sinn gekommen :idea:

Wie wäre es, wenn sie zu den Grosseltern oder Tanten oder Gotte usw. für ein Wochenende zu Besuch gehen könnte, wenn diese Rückfälle sind. Achtung, damit meine ich nicht, dass man dem Kind vermittelt: du machst in die Hose, also schiebe ich Dich ab... :shock: sondern vielmehr, wenn das Problem auftaucht, dass man ihr das positiv schildert, dass es so schwierig ist, sie zu Besuch zu geben. Da müssten aber die Beteiligten (Grosseltern usw.) das entsprechende Verständnis aufbringen... Ist dies überhaupt möglich?

Übrigens die zweite (heute 15) meines Mannes hat bis vor drei-vier Jahren ins Bett gemacht. Es ist jetzt schon lange nicht mehr passiert. Daraus habe ich damals geschlossen, dass sie Angst hatte, vernachlässigt zu werden. Sie ist nach wie vor das Kind, welches von der Mutter am wenigsten beachtet wird.

Ich hoffe, es hilft Dir ein kleines Bisschen... :)
Delphia
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baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo devilmama,

Das Einfachste ist immer, wenn man die Ursache weiss, weshalb diese Rückfälle immer wieder passieren. Aber diese Ursache zu finden kann nicht immer einfach sein.

Wie wäre es, wenn du ihr an jedem Tag, nachdem es das erstemal passiert ist, Windeln anziehen würdest? Du kannst ihr liebevoll erklären, dass du einfach nicht soviel waschen magst. Und dass heute wahrscheinlich wieder ein Tag ist, an dem sie nicht ans WC denken mag? Und dass mit Windeln beiden geholfen wäre?

Oder noch besser: Vielleicht weiss deine Tochter eine Lösung? Siehe unser Gordon Training Thema unter "Erziehung"

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
devilmama
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Beitrag von devilmama »

@Sandi: Meine Kinder sind eigentlich relativ of bei den Grosseltern, und nach diesen Besuchen ist es meist schlimmer als zuvor. Die Grosseltern haben hald am WE viel mehr Zeit als wir zuhause, ist ja auch klar. Ein WE lang kann man den Haushalt liegen lassen. Ich versuche auch ihr in solchen Phasen mehr Aufmerksamkeit zu geben, aber meine Kleine Grosse ist ein schlaues Köpfchen und fordert dann immer mehr und mehr.

@Baboe: Wenn wir darüber reden, dann weiss sie meist nicht warum das Bisi in die Hose ging. Kann ich auch verstehen, vermutlich macht sie es ja nicht bewusst. Windeln verweigert sie vehement und das finde ich auch OK.

Heute ist bisher nach einer langen Phase von nassen Hosen wieder mal ein guter Tag, und witzigerweise klappt es auswärts zu 99%. Also Spielgruppe/Krippe und Grosseltern verstehen mein Problem absolut nicht.
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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devilmama
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Beitrag von devilmama »

Nachtrag: Manchmal denke ich, dass nicht sie ein Problem hat, sondern ich... denn eigentlich ist es ja kein Weltuntergang, oder?
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Devilmama

War nur so eine Idee, schade, dass dies kontraproduktiv ist... :(

Du hast bestimmt kein Problem oder Du bist es nicht. Eher finde ich, dass Du auf der Suche nach der Lösung bist, und das ist gut so.

Viel Glück und stay 8) Vielleicht fällt mir sonstwas ein...

Liebe Grüsse
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo

nein, es ist kein weltuntergang und doch geht vielleicht eine kleine welt unter.
ich denke als mutter hast du sehr wohl das gespühri, dass dein kind was belasten könnte und es ist gut, wenn du dir darüber gedanken machst und nach lösungen suchst.

wenn deine kind eine gute blasenkontrolle hatte und nun wieder einnässt, hat dies bestimmt eine psychische ursache und die sollte schon nicht ausser acht gelassen werden - meine meinung.

was ich aus den wenigen worten lese;

die kinder sind oft bei den grosseltern und das verhalten ist verstärkt nach den besuchen da? was heisst oft?
wie stehen die grosseltern zu der patchworksituation?

gerne würde ich dir helfen, nach der ursache zu forschen. kinder die einnässen fühlen sich 100% nicht wohl damit und das muss ja nicht sein :wink:

lg
anita
devilmama
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Beitrag von devilmama »

Liebe Anita,

Die Kinder sind meist in den Ferien eine Woche dort... ab und an (so alle 2 Monate einmal) noch an einem WE. Nicht weil ich dies unbedingt so möchte, sondern weil sie es dort toll haben und selber hin möchten. Meine Eltern haben leider nich sooooo gut auf die Patchworksituation reagiert. Sie stehen irgendwie meinem EX näher als mir. Das Hauptproblem ist aber, dass sie meiner Meinung nach die Kinder zu sehr "verbäbelen", sprich sie müssen sich nicht selber anziehen (6j und 4j alt) die kleine bekommt einen Schoppen und mit den einfachsten Grundregeln hapert es auch. Klar dürfen Omas und Opas die Kinder verwöhnen, aber es kann auch zu weit gehen.

Die beiden Grossen sind extreme Gewohnheitstiere, d.h. sie haben jedes mal Mühe mit der Umstellung zwischen Grosseltern und zu Hause. Mein Sohn kann dies inzwischen formulieren, und fordert auch bei Oma/Opa die bekannten Regeln. Er sagt zum Beispiel auch mal, dass er es ebi uns besser findet, da er hier weiss was er darf und was nicht.

Übrigens hatten wir seit dem Eröffnungsposting nur noch 1 mal nen Tag mit nasser Hose, und da waren wir im Kinderzoo und sie hat es vor lauter Tieren und spielen einfach vergessen. *jupieeee*
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Devilmama,

unser Grosser (9Jahre) ist ein latenter Bettnässer.

Wr (seine Sekundär-Familie) haben gemerkt, dass es (meistens) am "sich spüren"/Grenzen gesetzt bekommen, wahrgenommen werden, liegt. -

Egal ob er bei uns in den Ferien od. nur im Weekend ist, meistens ist sein Bett nur die erste Nacht nass, dannach ist es trocken. Sohni wurde bereits abgeklärt bez. Bettnässen. Medizinsch ist alles im grünen Bereich, sprich es ist ein psychisches Problem.-

Für uns ist es immer mal wieder schwierig... damit umzugehen. Manchmal zehrt es schon an den Nerven, weil es auch von uns viel Energie braucht, damit wir nicht vergessen bei jedem Aufenthalt kurz mit ihm darüber zu sprechen. Vorallem aber ist es schwierig ihm sein "wieder bei uns zu sein" und nicht -müssen-ins-Bett-machen-um-wahrgenommen-zu-werden zuvermitteln.
Sohni ist ein schlaues Kerlchen... wenn ich denke, dass er es schafft, in der Primär-Familie 2-3Wochen rein-zu-pisseln und dann für 1-2Nächte trocken zu sein od. auch von heute auf Morgen 2-3Wochen trocken zu sein.

Es freut mich, dass es bei Euch nun wieder klappt!

lg Morpheus
Anita

Beitrag von Anita »

:D schön, wenn es besser geworden ist!


die frage wegen den grosseltern ist für mich aus einer anzahl von beobachtungen entstanden.
ich habe festgestellt, dass grosseltern die ihre enkel regelmässig sehen, enormen einfluss auf ihre gefühlswelt nehmen. nicht wenig machen die grosseltern die gleichen "fehler" die sie schon mit uns gemacht haben und gefühle wie eifersucht oder grosse erwartungen ec. werden so direkt in die nächste generation übertragen.
natürlich sind grosseltern was tolles und für die meisten kinder auch wichtige bezugspersonen, jedoch sollten schon auch geklärte eltern-grosseltern gespräche stattgefunden haben.

wenn also die grosseltern nicht so zufrieden sind mit der patchworksituation, ist es gut möglich, dass sie die eine oder andere bemerkung dazu auch vor dem kind fallen lassen oder es zumindest - und das ist wohl unvermeidbar - spüren lassen. das kind leidet darunter. es liebt ja alle!

wie gesagt handelt es sich dabei aber immer um ungeklärtes zwischen uns als eltern und unseren eltern. wenn wir unsere kinder also davor bewahren wollen alte geschichten oder unreinheiten weiterzuleben, sollten wir den schritt wagen, uns mit unseren eltern auseinander zu setzten.

dies nur so als input :)
devilmama
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Beitrag von devilmama »

Liebe Anita,

Leider hab ich eine nicht allzugute Beziehung zu meinen Eltern, genau weil ich gesehen hab, dass sie die Fehler die sie bei mir gemacht haben bei den Kids nicht mehr machen wollten und dann ins andere Extrem gerutscht sind. Da meine Eltern (vorallem meine Mutter) Kritik nur schlecht vertragen hatten wir längere Zeit kaum Kontakt. Nachdem ich bei der Geburt meines Jüngsten mit mehr als einem Fuss im Grab gestanden hab, hat sich meine Mutter einen Ruck gegeben und wir versuchen seither an unserer Beziehung zu arbeiten.

Vielen Dank für die Bestätigung dessen, was ich schon vermutet habe...
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Anita

Beitrag von Anita »

liebe devilmama

mit deiner geschichte stehst du nicht alleine da.
viele von uns sind in einer zeit mir recht kühlen erziehungsmethoden (um es mal sorgfältig auszudrücken) gross geworden :(
es ist eine intensive arbeit für uns als eltern, diese mängel zu erkennen und vorallem, es besser zu machen.
die auseinandersetzung mit der ursprungfamilie ist wohl die grösste aufgabe die wir als eltern haben.

ich selber habe super erfahrungen gemacht im austausch mit einer familientherapeutin.
im reinen zu sein mit meiner geschichte, ist der gesunde nährboden für meine familie!


alles liebe
anita
devilmama
Beiträge: 29
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Beitrag von devilmama »

Liebe Anita,

Naja... die Kühle Erziehung war nicht unser Problem, eher das hitzige Temperament meiner Mutter. Zudem war sie am Anfang Alleinerziehend und ich war grossenteils bei meiner Oma. (Die ich im übrigen abgöttisch geliebt habe... und die mir mehr Mutter war als meine eigene) Egal was im Leben meiner Ma nicht gut gelaufen ist... immer musste ich hören: "Wenn ich Dich nicht geboren hätte, dann..." Ich erkenne heute oft Parallelen zwischen uns, und muss mich stark zusammenreissen, dass ich nicht in ihr Fahrwasser gelange. ABER: Ich bin mir über die Ähnlichkeit bewusst und arbeite dran.

Die Idee mit der Familientherapeutin werde ich mal ansprechen. Wobei meine Mutter ja eh glaubt, dass nur sie selber recht hat. (Jaja, den Sturkopf hab ich definitiv von ihr!)
Liebe Grüsse Devilmama und ihre Bande

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Anita

Beitrag von Anita »

ich sollte wohl "kühl" etwas besser definieren ;-)

aber genau sowas, wie dein beispiel mit dem "vorwurf", meinte ich damit.
ist doch schon recht kühl, wenn solche worte auf eine kinderseele treffen, die doch nur eines will - geliebt werden!
ich kämpfe heute für liebe- und respektvolle erziehungsformen - GENAU DARUM!

es ist übrigens nicht nötig, dass du deine mutter gleich mit in so eine sitzung kriegst.....es ist ganz gut, wenn du erst selber mal ins gespräch darüber kommen kannst :wink:

es ist wirklich eine wertvolle sache!

en schöne abig und nochmals alles gute
anita
Moni

Beitrag von Moni »

Hallo

Ich finde dieses Thema enorm spannend und wirklich wichtig.
Anita hat hier ein Nerv getroffen, der unglaublich einschneidend ist in unsere ganze Erwachsenenzeit.
Erst wenn wir selber Familien haben und Parallelen erkennen, merken wir, dass wir oft gar nicht frei erziehen.
Wir sind von unserer Kindheit bestimmt und können oft nicht da raus.

Ich habe, auch wenn es meine Eltern nicht toll fanden und sich geschulmeistert gefühlt haben, sie darauf angesprochen, worunter ich gelitten habe und was micht verletzt hatte. Natürlich hatten sie dies zuerst von sich gewiesen und sich gewehrt und abgestritten, aber ich habe immer wieder darauf Bezug genommen, dass sie meine Empfindungen ernst zu nehmen haben.

Nach einigen Tagen hatten meine Eltern reagiert und haben gemeint, dass sie versuchen würden, diese Rollenverhalten zu sprengen und auch bereit wären sich zu öffnen.

Für mich war dies eine Wendung, die ich nicht erwartet hatte, aber es hat mich schon befreit, ihnen endlich mal sagen zu können, worunter ich gelitten hatte.
Ich hatte auch immer betont, dass ich das alles annehmen kann, was geschen war, aber ich einfach raus will aus den alten Mustern.
Ich habe selber Verantwortung für mich übernommen und heute leide ich nicht mehr unter solchen Kindheitsverletzungen.

Ich kann mich zwar noch an Gefühle die unangenehm sind erinnern, aber sie haben keine Macht oder keinen Einfluss mehr über/auf mich. Und dem sage ich, der Kindheit entwachsen, zu Erwachsenen werden.

Ich würde jedem anraten besser zu reden und halt einen Konflikt auszulösen als zu schweigen und zu leiden!

Es befreit eben doch! und gibt auch Chancen zu Neuanfängen!

Moni
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