Mithilfe zu Hause

Erziehung ganz allgemein
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Delphia
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Mithilfe zu Hause

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Eröffne ein neues Thema aus aktuellem Anlass.

Wir haben diverse Versuche gestartet ein Ämtliplan bei uns einzuführen. Hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt.

Jetzige Situation: ich mache alles selbst. Wenn Besuch angemeldet ist, frage ich dann alle Kinder (5) an und in der Regel helfen sie dann auch.

Problem Nr. 1:
es ist selbstverständlich, dass geputzt, gewaschen, gebügelt, aufgeräumt usw. wird (das mache ich ja). Mühe bereitet mit nur, dass sie meine Arbeit nicht wertschätzen, indem sie zum Beispiel das Lavabo nicht spülen, nachdem sie ihre Zähne geputzt haben, manchmal bleiben Reste von Zahnpasta liegen. Oder wenn der Wasserhahn mit Spucke bespritzt wurde, dass man das wegmacht, es ist ja der eigene Dreck. Ähnliche Beispiele genügend vorhanden.

Problem Nr. 2:
Vorgeschichte: Dienstag, 12.5. Kratzen im Hals verspürt. Mittwoch, 13.5. ab 11 h im Bett, Mittwoch 13.5. Besuch beim Arzt => Infusion wegen Flüssigkeitsmangel, Diagnose: Angina, Verabreichung von Antibiotika, Donnerstag 14.5. Besuch beim Arzt, Blutwerte, Bakterienspiegel auf 96 (normal 5-7), Freitag 15.5. Einweisung ins Spital mit Bakterienspiegel von 300. Wechsel der Antibiotika. Sonntag, 17.5. Besuch meiner Eltern und Schwester, die haben dann zu Hause die ganze Wäsche gebügelt. Dienstag, 19.5. wieder zurück zu Hause. Mittwoch, 21.5. Konfirmation unserer dritten Tochter. Montag, 25.5. Abflug meines Mannes in die USA (geschäftlich) und Besuch meiner Mutter bis Mittwoch Morgen 27.5. Meine Mutter hat in den drei Tagen die ganze Wäsche (es war wieder genügend da) gebügelt und den Haushalt auf Vordermann gebracht. (Zwischenbemerkung: meine Mutter hat aus der Erfahrung vielleicht gelernt, vor über 10 Jahren hatte sie mich in einer schlimmeren Situation (2 Wochen Spital, frisch getrennt, zwei kleine Kinder zu Hause) hängen lassen, indem sie mich nicht besucht hatte und auch meine Kinder nicht hüten "konnte") hängen lassen.

Mittwoch Nachmittag (gestern) war ich bei der Kinesiologin und einkaufen (so ca. 3 Stunden weg), ich komme nach Hause und im Wohnzimmer hatten zwei unserer Kinder (die Konfirmandin und der Jüngste) im Wohnzimmer getobt und eine Blumenvase umgeschmissen. Das Wasser vom Parkett hatten sie aufgenommen, aber die Resten der Blumen lagen noch da. Die Blumen selbst waren zwar weggeräumt, aber sie hätten noch staubsaugen können und die Unordnung beseitigen können. Sie fanden es einfach lustig, als ich sie darauf hingewiesen habe, dass das Wohnzimmer erneut staubgesaugt werden müsste. Fazit: neue Wäsche, da ein Lumpen ja nicht genügt hatte, es mussten mehrere Lumpen gebraucht werden! Ich konnte das Wohnzimmer staubsaugen, weil beide ja keine Zeit hätten.

Nach dem Aufräumen bin ich schnurtracks in mein Schlafzimmer und habe mir schlafen gelegt. Habe von 20.00 Uhr bis heute Morgen 7.00 Uhr durchgeschlafen... Das hat gut getan.

Man merke: wir hatten gestern Morgen keine Wäsche mehr zum Waschen. Heute Morgen finde ich eine Jeans, die die besagte Dame gestern Morgen aus der frisch gebügelten Wäsche rausgenommen hatte, in die Wäsche! Da stehen mir die Haare zu Berge!

Die junge Dame wird heute Abend eine Wäsche starten müssen, welche dann Morgen früh um 5.30 Uhr fertig ist (wir können unsere Maschine so programmieren), und diese dann auch aufhängen. Nachher wird sie sie bügeln müssen.

Das ist meine Konsequenz.

Zudem überlege ich mir: in der Waschküche wird die Wäsche jeweils vorsortiert. Ich werde die Wäschekörbe so anschreiben, dass es "tubelisicher" ist, was für ein Programm eingestellt werden muss, damit jede und jeder weiss, wie die Wäsche gestartet werden kann. Von nun an wird jede und jeder eine Woche lang zuständig sein, die Wäsche zu machen inkl. Aufhängen, Bügeln usw.

Hat jemand sonst noch eine Idee?

Vielen Dank!
Delphia
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steff
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Beitrag von steff »

Liebe Delphia,
ich glaub, ich spinn........das bin ich.....mit meinen Kids......
Auf der einen Seite tut es "gut", zu lesen, dass es anderenortes nicht besser ist, auf der anderen Seite kommt mir alles hoch, weil ich realisiere, wie machtlos wir dieser Situation gegenüberstehen. Wir hätten es in der Hand, alles zu ändern und verbessern. Seit Jahren habe ich das auch schon vor, aber was tun, wenn die Energie zum Durchhalten einfach nicht vorhanden ist?
Mir ist bewusst, dass es einfacher werden würde, wenn ich mal konsequent bleiben würde. Aber eben, es kostet so viel Energie und Durchblick, Bewusstsein und "Anwesenheit" in jedem Moment.

Ich bin selber schuld. Das muss ich mir tatsächlich vorwerfen lassen. Ich habe zu viel immer selber gemacht, und zuwenig durchgegriffen.

Nun fühle ich mich gerade frustriert, weil ich einmal mehr merke, wie schwierig es ist.
Auch meine Kinder schätzen meine Leistung nicht. Sie helfen nur nach mehreren Anläufen, und auch nur, wenn ich mich schon aufgeregt habe.
Dass sie von sich aus etwas sehen und erledigen.......das passiert nur ganz selten.

Wenn ich dann wirklich mal schimpfe, bleibe ich korrekt in meiner Wortwahl. Vielleicht müsste mal ein "hueregopferdammisiech" raus, damit sie den Ernst der Lage erkennen.

Muss das wirklich sein?
Müssen wir um jede Unterstützung kämpfen oder betteln?
Müssen wir ihnen wirklich sagen, dass der leere Joghurtbecher in den Müll gehört? Dass die Hunde raus müssen und frisches Wasser brauchen?

Wie du es mit deiner Tochter und dem waschen der Wäsche durchziehst, finde ich toll.
Das Problem ist ja auch, dass längst nicht mehr alle Jugendlichen tagsüber zu Hause sind, damit man ihnen gleich im richtigen Zeitpunkt die Leviten lesen kann. Und bis am Abend ist vieles schon wieder in den Hintergrund gerückt oder vergessen.
Und wenn nicht, wer hat Abends schon noch Energie für eine Auseinandersetzung........ich meistens nicht.

Nun, wenn wir nicht selbst die Lage konsequent ändern, dann tut es niemand.

Ich kann dir keinen Rat geben oder dich motivieren.......mir stinkts grad selber ungemein, dass ich in dieser Situation bin.
Aber ich grüsse dich lieb als Leidensgenossin, als Frau im selben Boot und als Pendlerin zwischen Powerfrau und ausgelaugter Mam.

Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo zusammen,
Ratschläge kriegt ihr von mir leider auch keine. Bin in der exakt gleichen Situation wie ihr! Komme mir manchmal wie "der Tubel vom Dienst" vor.

Unsere Kinder haben ein eigenes Badezimmer, sonst wäre ich schon lange durchgedreht.
Die Schweinerei dort drin spottet oft jeglicher Beschreibung, Zahnpastaresten und Spucke sind da Peanuts. Die Jüngste spült meistens nicht mal das Klo!
Mir ist mal der Kragen geplatzt und ich habe ihnen auch eine Aemtliliste gemacht, wie z. B. Badezimmer putzen. Denkste! Jede und jeder hat dann das Gefühl ,der Dreck sei vom anderen und er/sie seien nicht zuständig um das weg zu putzen.
Kleider werden haufenweise aus dem Schrank gerissen, die Stiefttochter muss sich oft 3x tgl. umziehen, alles andere ist uncool. Die Klamotten, die 2 Stunden am Leib waren, werden auf den Boden geschmissen und nach 10 Tagen wird der ganze Haufen gepackt und in die Wäsche geworfen. Ich soll dann subito waschen und bügeln. Mit der Stieftochter habe ich endlose Gespräche geführt, bis es mir gereicht hat, seither wäscht sie ihre Klamotten selbst. Auch das scheint zu viel verlangt zu sein. Ob schwarz oder weiss, Baumwolle oder Polyester, Frottetuch oder Wollpullover, alles wird bei 30° in die gleiche Maschine geschmissen. Ich krieg jeweils die Krise!
Will sie mich so dazu bringen, dass ichs wieder selbst mache? Ihr Kleiderschrank mit der sauberen Wäsche sieht meistens aus wie der Inhalt eines Altkleidercontainers beim Coop.

Stiefsohn muss man JEDESMAL daran erinnern, dass das Brot zurück in den Beutel kommt und der Joghurtbecher in den Müll gehört. Fällt ihm ein Sofakissen auf den Boden, bleibts liegen, bis ichs aufhebe und wenns drei Tage dauert.

Ich könnte Bücher schreiben und Tonnen von Antidepressivas schlucken diesbezüglich.

Da kommt immer der gutgemeinte Rat, lass es doch einfach liegen.
Ich weiss nicht, könnt ihr eine Küche, die aussieht wie eine stinkende Müllhalde, ein Badezimmer ,das riecht wie eine Kläranlage, einfach stehen lassen?

Sorry, ich kanns nicht.

So ärgere ich mich von Tag zu Tag, das "hueregopferdamm...." rutscht dann gelegentlich schon mal raus, aber ich machs halt einfach selbst.

Liebe Mitleidende, es scheint unser Los zu sein. Wir machen, was wir können, an der Erziehung kanns ja nicht nur liegen.

Aber am meisten freue ich mich, wenn all unsere lieben Kinderlein einmal eine eigene Wohnung haben, mit eigenen Kindern !

so, jetzt muss ich weiterputzen.....

liebs Grüässli
Aisha
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure Berichte Leidensgenossinnen!

Ich bin eine "Steh-auf-Frau", leider bin ich momentan noch ziemlich geschwächt, sodass es mir nicht gelingt. Ich mache momentan nur das, was mir Spass macht, aber eben oft passiert es, dass ich einfach wieder weine. Ich sitze da und kann mich nicht erholen.

Die dritte bei uns im Haus hat letztes Wochenende mit ihrem Konfgeld Stoff gekauft, um bei sich neue Vorhänge zu nähen und andere Sachen, um ihr Zimmer neu zu gestalten. Die damals von mir mit viel Liebe genähten Vorhänge wurden einfach weggeworfen! Den Stoff konnte ich gut gebrauchen, um daraus ein Tischtuch für uns in der Küche zu nähen. Also bin ich grosszügig darüber hinweg und wollte heute das Tischtuch (bestehend aus den zwei Vorhängen) nähen. Tja... Ihr Vorhang liegt bei uns im Wohnzimmer seit letzten Samstag unberührt. Angefangen hat sie, sie hat alle meine Heftnadeln dazu gebraucht, somit habe ich keine mehr, um mein Tischtuch zu nähen. Zudem hat sie den ganzen Müll vom Zimmer aufräumen bei uns oben im Gang stehen und dies seit letzten Samstag. Mein Mann hatte ihr gesagt, sie solle das bitte am Wochenende wegräumen. Was passiert jetzt: Morgen geht sie ins Besuchsrecht, und am Samstag kommt mein Mann aus seiner Geschäftsreise zurück. Jetzt räumt sie auf!!!! Ich krieg SSSSOOOOOO einen Hals!

Ich gehe heute Abend singen und hoffe dabei nicht in Weinkrämpfen zu verfallen.

Grüsse
Delphia
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aisha

Beitrag von aisha »

Liebe Delphia,

offenbar hast du gerade deine "depressiven " Tage! Ich wollte eigentlich schon lange mal dieses Thema anschneiden.
So alle 6 Wochen "überkommt" mich jeweils für zwei /drei Tage die totale Depression. Müde, erschöpft, mutlos... ich könnte den ganzen Tag über alles und jeden heulen, weglaufen, jemanden erschlagen, ich weiss nicht was alles...Ich sehe alles negativ und jede schmutzige Unterhosen auf dem Fenstersims bringt mich zur Weissglut.
Bin jedesmal drauf und dran, einfach wegzulaufen, tue es natürlich doch nicht, es ist einfach zum Kotz... (sorry)
Während dieser Zeit vertrage ich weder die Kinder, schon gar nicht die meines Partners und ihn schon überhaupt nicht... (Mami spinnt mal wieder, heisst es dann....)
Dann, von einer Minute auf die andere, ist dieses Gefühl weg und ich reisse wieder Bäume aus (im Garten meistens).

Kennt ihr sowas auch, oder bin ich da etwas falsch gepolt?


Abgesehen davon, die Unzuverlässigkeit und Gleichgültigkeit der Kinder nerven mich auch sonst und ich frage mich dann immer wieder, wie waren wir denn so? und was habe ich falsch gemacht in meiner Erziehung.

Apropos, meine stinkfaule, obermegachaos Tochter räumte heute abend unaufgefordert den Tisch ab, räumte die Spülmaschine ein und fragte dann megahöflich, ob sie ein wenig TV sehen dürfe!!!!???
Das sind so die kleinen positiven Lichtblicke einer müden Hausfrau.

(PS: das Tisch abräumen diente natürlich nur dem Zweck, dass ich danach milder gestimmt bin, wenn Hannah Montana und Kim Possible am Fernsehen läuft, aber ist ja egal)

liebe Delphia, ich hoffe, dass deine Angina ausgehielt ist und du dich bald wieder besser fühlst!
aisha
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich bin eine notorische Schlampe.

Ich putze selbst nicht, also verlange ich es logischerweise nicht von den Kindern. Die Putzfrau kommt am Montag und Mittwoch, und es tut mir leid, ich bin tagsüber einfach auch nicht da.

Ich wasche und bügle fast alles. Waschen find ich nicht so wild, das macht eh die Maschine, aufhängen geht auch n och und bügeln mach einmal in der Woche einen Abend vor dem Fernseher, während ich einen Film gucke. Bleibt Kochen - macht meistens der Mann im Haus - und Einkaufen - mache ich unter der Woche am Mittwoch und er am Wochenende.

Die Küche nach dem Kochen putzen macht mal er, mal ich, auch seine Tochter und sein Sohn, vor allem der, denn er kocht sehr gern und oft sehr kompliziert. Die Tochter schmeisst ihre Wäsche mit zu unserer, der Sohn ist ja nicht mehr viel da und wäscht sein Zeug allein. Gebügelt oder nicht, ist ihm egal. Meine Kinder geben ihre Klamotten in eine Wäschetrommel in ihrem Badezimmer, die Waschküche ist im Keller. Bisher haben seine Kinder noch nicht einmal darüber gemotzt, dass ich etwas nicht gebügelt oder gewaschen hätte. Niemand ist prioritär, was da ist, wird gewaschen.

Ja, es ist unordentlich bei uns und ich glaube nicht, dass ich es wagen würde, auch nur eine von auch zu uns einzuladen.

Die Kinder müssen nach dem Essen ihr Geschirr in die Küche bringen, manchmal auch Tisch decken, jedes Wochenende müssen meine ihr Zimemr aufräumen, damit die Putzfrau saugen kann, denn zum Aufräumen ist sie nicht da. Unter der Woche sieht ihr Kinderzimmer manchmal so aus, als wäre ein Legolager darin explodiert. Es kostet mich Nerven zu warten, aber ausgemacht ist: Freitag (wenn sie am Wochenende beim Papa sind) oder Sonntag (wenn sie am Wochenende hier sind).
In die Zimmer seiner Kinder msiche ich mich nicht ein.
Im Haus gibt es drei Badezimmer.

So geht es. Ämtliplan oder so kriege ich auch nicht durch, auch mit mir selbst nicht und ich bin auch zu müde und inkonsequent. Alle Kinder, auch meine schon (der Jüngste, inszwischen schon neun, am wenigsten) helfen, wenn sie selbst etwas wollen: seine kochen beide häufig, meine geben ihre Fussballsachen ohne Aufforderung in die Wäsche, weil sie sie schnell wiederhaben wollen... Mein Ex insistiert von Zeit zu Zeit: die Kinder müssten mehr helfen, ihr Bett machen, Geschirrspülmaschine ein- und ausräumen... all das, was er selbst nicht gemacht hat, als wir noch zusammen lebten!!!! Mir reicht es so. Bett machen würde nur die Morgen stressig machen.

Aisha, ich bin bei einigem, was du schreibst skeptisch.

Aber am meisten freue ich mich, wenn all unsere lieben Kinderlein einmal eine eigene Wohnung haben, mit eigenen Kindern

Ich denke, meiner Mutter laufen kalte Schauer über den Rücken, wenn sie bei mir ist. Noch dazu, wo wir einen Hund haben! Vielleicht wird ihre Wohnung total verdreckt sein... das ist ihr Leben....

Delphia, es tut mir leid, wenn es dich verletzt, dass die von dir genähten Vorhänge jetzt weg sind... sicherlich ist das nicht einfach, aber man kann das Gefallen nicht erzwingen.

War ich anders? Keiner von uns (wir sind drei Geschwister) musste zu Hause helfen. Mein Bruder und meine Schwester haben es pikobello, ich bin eine notorische Schlampe.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Anita

Beitrag von Anita »

ich wünsche dir erst mal gute besserung delphia!

das mit dem ämtliplan ist so ein ding, mit dem ich selber auch mühe habe. bei uns gibt es keinen.
mein ziel ist es, meine kinder zu hilfsbereiten und nicht zwingend pflichtbewussten menschen zu erziehen. ich erkläre also, warum mir ihre hilfe wichtig ist wie sehr sie mich erleichtert.
natürlich führt das nicht dazu, dass sie total freiwillig alles aufräumen *grins*.

ich habe genau darum auch gelernt, dass ICH keinen perfekten haushalt brauche. ich gebe mir zwar mühe, aber für mein leben wirklich wichtig und entscheidend ist er nicht ;)

ich habe auch gemerkt, dass ich mir so einiges von meinen kindern wünsche und das ich viel zu wenig genau erkläre WANN GENAU und WIE GENAU ich das haben möchte....und das dies dazu führt, dass sie es nicht tun. sie sind schlichweg überfordert mit zu kurzen und ungenauen bitten.

ein hinweis, dass gesaugt werden müsse, reicht nicht. sage klar; ich finds gut, hast du das und das weggeräumt hast, bin aber froh, wenn du gleich jetzt noch saugst. mir ist das zuviel und ich bin froh um deine hilfe.

erinnert mich übrigens an die mann-frau sprache :lol: ...
frau sagt: oh man(n) müsste noch rasenmähen.....denkt aber eigentlich mann mähe bitte du!
mann denkt: aha, ja das müsste man (und kommt niemals auf die idee, das er direkt damit gemeint war :lol:

klare und genaue kommunikation hilft wirklich sehr im alltag :)

lg
anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Vielen Dank für die Beiträge.

@ Nin: kein Problem für mich ausser, dass ich nicht gut finde, dass Du Dich als Schlampe bezeichnest. Für Dich ist es nicht so wichtig, aufgeräumt zu haben, dafür kannst Du wunderbar mitfühlen. Das ist doch auch was.

Fazit: Seit Mittwoch Morgen bin ich wieder alleine, um das Haus "auf Trab" zu halten. => heute zum dritten Mal nur noch geheult...

Heutiger Zwischenfall: meine Zwei sind ins Besuchsrecht und haben sich nicht verabschiedet. Wann die anderen ins BR gehen, weiss ich nicht so genau, normalerweise wäre es heute Abend.

Schönen Tag!
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

pack dein handtäschchen und gönn dir ne runde solarium oder ein eis essen oder eine freundin besuchen oder die nägel machen lassen....schuhe kaufen oder oder oder - bitte SCHAU DU DIR GUT! sei es dir wert!

ich wünsche dir einen erholsamen wohlfühlnachmittag!

*drück*
anita
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Nin
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Beitrag von Nin »

Delphia, ich nehme es mit Humor und habe den Ausdruck "notorische Schlampe" aus dem Buch: Die Kunst , keine perfekte Mutter zu sein. Da geht es um jüngere Kinder, aber es ist ein gutes Buch, was ich gerne gelesen habe.

Wenn du schreibst, die Kinder sind ins Besuchsrecht, ohne sich zu verabschieden, höre ich heraus, dass du gerne gewollt hättest, dass sie sich verabschieden. Wissen sie das? Verabschieden sie sich nicht, um dich zu verletzen oder ist einfach gerade etwas anderes in ihren Köpfen aktuell? Ich weiss nicht, ob unseren Kindern bewusst ist, wie sehr wir uns gedanklich mit ihnen beschäftigen...

Sag es ihnen immer wieder...
Entschuldige, wenn ich schon wieder von mir rede: mein Ex fand es immer normal, dass ich koche und hat nie ein Wort dazu gesagt. Nach meiner Trennung fand ich es aussergewöhnlich, so oft bekocht zu werden und habe mich immer dafür bedankt. Mein Schatz bedankt sich dann auch, wenn ich koche. Und siehe da: die Kinder fangen auch, sich beim Koch zu bedanken. Einfach Nachmachen!

Bekommst du von deinem Partner Anerkennung und Aufmerksamkeit für die Arbeit, die du machst? Manchmal sogar demonstrativ, damit die Kinder es auch verstehen?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ihr seid einfach gut, liebe Frauen!

@ Anita: etwas Ähnliches hatte meine Schwester vorgeschlagen. Ich wollte zuerst meine Schwester besuchen gehen (nähe von Fribourg). Leider liess es der Plan zu Hause nicht zu. Da waren noch Kinder da, und wollten noch gefüttert werden... Dafür habe ich im Keller einen Schrank auseinandergenommen. Sachen, die darin waren, entsorgt und jetzt steht dieser fast bereit für die Müllabfuhr! Das hat gut getan.

@ Nin: Ich mag Deine Aussagen. Du bist zwar ein Chaot, was die Ordnung betrifft, sagst Du, aber irgendwie verstehe ich mich ganz gut mit Deinen Aussagen => vielleicht steckt in mir irgendwo auch der Chaot? Oh nein, bitte nicht... ;-) Die Kinder wissen, dass es uns wichtig ist, dass sie sich verabschieden. Nein ich denke eher, das gehört zur pubertären Phase! Meine Schwester hat ihnen eine SMS geschickt, sie findet es auch daneben, ihr damaliger Mann ist ja auch gegangen ohne Abschied und hat sich dann das Leben genommen! Seitens der Kinder keine Reaktion. Daraufhin habe ich beiden Kindern einen Brief geschrieben und aufs Pult gelegt. Später habe ich selbst auch eine SMS an die Kinder geschickt mit der Frage, was ich mit den liegengebliebenen Kleider (frisch gewaschen und seit einer Woche dort) auf dem Tisch machen soll? Mein Sohn hat sich dann entschuldigt für das nicht Tschüss sagen. Meine Tochter hat nicht geantwortet, vielleicht hat sie auch kein Geld mehr auf dem Handy... :?

Bitte entschuldige Dich nicht für Beispiele aus Deinem Leben, ich greife auch danach, denn das ist ja unsere Lebenserfahrung! Mein Mann kocht auch, nicht jedes Wochenende aber schon mal. Er bedankt sich auch immer fürs Essen und ansonsten auch, aber vielleicht müsste er es öfters vor den Kindern tun. Ich bedanke mich sehr viel. Teilweise merke ich aber, dass es bei uns mittlerweile so ist, dass wir uns im Vorfeld bereits bedanken, wenn die Kinder noch nichts gemacht haben! Irgendwo geht mir das gegen den Strich.

Mein Mann hat um 6.30 Uhr heute Morgen angerufen. Er kommt zurück aus Houston/USA. Leider wird sich seine Ankunft verspäten, sie mussten notzwischenlanden in Neufundland wegen eines Passagiers. Vorgesehene Ankunft in Frankfurt: 13.00 Uhr anstatt 9.00 Uhr. Ich werde heute Morgen fürs Wochenende einkaufen. Nur unsere Älteste ist hier, sie hat sich Artischocken gewünscht, das gibt es heute Abend... MMMMMHHHHH! Leckere Sachen mit einer feinen Hollandaisesauce.

Liebe Grüsse

von einer sich wohlfühlender Delphia
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Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo Delphia,

hallo zusammen,

wie ich schon geschrieben habe, ist es für mich schwierig mich mit der Altersgruppe "Teenie" zu identifieren. In diesem Alter habe ich bereits "alle alltäglichen Dinge" selbsterledigt /erledigen müssen. Wäsche, aufräumen, putzen und Co. Mit der Volljährigkeit und Lehrbeginn hatte ich meine eigene Wohnung sowie die finanzielle Verantwortung über mein Tun.

Deshalb frage ich mich halt schon, ist es wirklich nötig, Teenies noch Dinge wie Wäsche waschen, bügeln und Co. abzunehmen? "Ansagen" machen müssen wie Wäsche versorgen, Zimmer aufräumen und Co.?

Vorallem wenn diese wenig bis nicht geschätzt wird?
Kann man Teenies in diesem Alter noch dazu erziehen?

Ich persönlich würde wohl in diesem Falle in den "Mami-Streik" treten. Bei gewissen Dingen def. , bei anderen Dingen für eine gewisse Zeit.

Bitte entschuldigt diese "komische Fragerei".- Es interessiert mich wirklich.

lg Morpheus
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Beitrag von Nin »

Morphus, ich lebte mit 18 auch allein in eigenem Studio und mit eigenem Budget - noch dazu im fremdsprachigen Ausland.... und, obwohl ich vorher nie hatte helfen müssen, war das überhaupt kein Problem. Ich habe in zwanzig Jahren noch nicht einmal mein Konto überzogen, trotz schwieriger Momente, immer genug zu essen und Klopapier im Haus gehabt, mir ist es ordentlich genug... udn weil ich Waschsalons nicht mag, hatte ich eine Waschmaschine, sobald ich Platz dafür hatte (mit 21) und wie gesagt, mir hat meine Mutter zu Hause sogar das Zimmer aufgeräumt. Alle Leute, die zu uns kommen, wollen wieder kommen - das kann auch an der Qualität des Essens liegen...

Aber ich habe immer begriffen, dass es Arbeit ist. Vielleicht hat mich das mehr geprägt.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von val »

Hallo ihr Lieben

Vielleicht hab ich es ein bisschen einfacher weil mein Haushalt nicht so gross ist? "Nur" drei Kinder und kein Mann und ausser Schule und Arbeit kein grosses Wochenprogramm? Auf jeden Fall bekomme ich oft von anderen Familien mit (ob Patchwork oder nicht macht da keinen grossen Unterschied), dass die Mithilfe im Haushalt ein grosses Thema ist. Was es bei uns eigentlich nicht ist und trotzdem versinken wir nicht im Chaos.

Einen Ämtliplan gibt es bei uns nicht.

Jedes Kind hat sein Zimmer und dort überlasse ich es weitgehend ihnen, wie ordentlich es ist. Ich verlange, dass keine Essensresten im Zimmer sind und dass der Abfall im Kübel ist und nicht rumliegt.

Was gewaschen werden soll muss in den Wäscheeimer oder in die Waschküche. Ansonsten ist das geliebte T-Shirt halt nicht gewaschen. Hie und da räume ich mal den "Kleiderstuhl" im jeweiligen Zimmer ab, bevor er kippt. Ich bügle grundsätzlich eigentlich nicht, lege die Wäsche zusammen, sortiere sie nach Kind und stelle den Wäschekorb ins Kinderzimmer. Spätestens wenn sie im Kasten keine Kleider mehr finden räumen sie ihre Sachen aus. Im Kasten überlasse ich es ihnen, wie sie ihre Sachen wegräumen. Bedingung ist, dass die Türe zu geht. Klappt gut.

Alle zwei Wochen wenn die Kinder das Wochenende bei mir bleiben, machen wir alle zusammen den Hausputz. Jemand saugt, jemand macht die Bäder, jemand nimmt die Böden auf. Dauert etwa anderthalb Stunden (ist ein 6-Zimmer-Haus). Anfangs gab es ein Riensenmordio und wir waren die ersten Male jeweils fast ein Nachmittag dran und alle regten sich auf bis aufs Blut. Aber das legte sich erstaunlich schnell, nachdem den Kindern klar wurde, dass ich das durchziehe und sie nicht sterben, nur weil sie putzen müssen. Nach mittlerweile anderthalb Jahren ist es nicht so dass wir den Hausputz lieben, aber wir sind soweit, dass die Kinder von sich aus vorschlagen, den Hausputz doch schon am Freitag hinter uns zu bringen, damit wir das Wochenende dann frei haben.

An den Wochenenden die die Kinder beim Vater sind, sauge ich das Haus. Mehr mach ich nicht. Wir haben eine Katze und wohnen auf dem Land und trotzdem ersticken wir nicht im Dreck. Vielleicht ist es auch eine Frage wie hoch man die Messlatte ansetzt. Heutzutage wird vielerorts klinisch rein geputzt, ist das wirklich nötig? Ich weiss nicht.

Aber natürlich werde ich regelmässig von meiner Jungmannschaft darauf hingewiesen, dass sie in unserem Dorf die einzigen Kinder seien, die putzen müssen und dass sie das ungerecht finden.

Ich meine dazu jeweils nur, dass sie später mal bei ihrer Freundin Punkte sammeln werden, wenn sie putzen können und wissen, wie man einen Haushalt schmeisst.

Und verweise hie und da auf ihren Vater, der so unbeholfen ist einen eigenen Haushalt zu führen, dass die Kinder glaubten es sei jemand gestorben, als er ihnen sagte, dass seine Putzfrau gekündigt hat.

Kochen wird von mir erledigt, wobei ich dazu sagen muss, dass alle Kinder unter der Woche am Mittagstisch der Schule sind, somit beschränkt sich mein Einsatz in der Küche auf den Mittwoch und die Wochenenden. Abends gibts nichts warmes und jedes Kind stellt sein Geschirr nach dem Essen in die Küche, den Rest mach ich. Gibt oft Gelegenheit für Gespräche, da ich dann nicht sonst irgendwo im Haus rumwusle, sondern eine Weile in der Küche bleibe.

Wird das Puff zu gross, dann sind die Momente, bevor die Kinder irgendwohin abrauschen wollen die besten um sie anzuhalten und erledigt zu bekommen was erledigt werden sollte: "Bevor Du rausgehst räumst Du bitte noch die leeren Joghourtbecher aus der Stube weg" oder "bevor du jetzt vor dem PC sitzt räumst Du bitte deinen Schreibtisch auf..." Dann geht das meistens ratz fatz.

Ich hoffe jetzt ihr kriegt nicht gleich die Krise... Will ganz sicher nicht aposteln oder zeigefingern.. Aber ehrlich, bei uns ist das wirklich nicht so schwierig und ich weiss eigentlich auch nicht wieso. Es klappt einfach und wir leben einigermassen sauber ohne dass ich alles machen muss.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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Arabella
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Registriert: 22.10.2008 09:50

Beitrag von Arabella »

Hallo Delphia,

Noch nachträglich gute Besserung. Du warst sogar im Spital!! Bist du jetzt wieder fit? Alles Gute.

Bei uns läuft es mit dem Haushalt so, dass die Praktikantinnen die Hauptsache des Haushalts schmeissen. Wenn eine krank ist, so spüren die Kids, was deren Arbeit ist (denn dann müssen sie die Arbeit machen) und ich denke, dass sie sie so schätzen lernen. Ich bedanke mich bei den Praktikantinnen dauernd für die Arbeit und das kommen die Kinder auch so mit.

Die Kinder wollen hin und wieder selber Aemtlipläne haben. Aber ich bin schlecht im Durchsetzen. Habe die Lösung noch nicht gefunden. Ich habe viel bei Nin gelernt, die irgendwo geschrieben hat, dass sie als Kind nie putzen musste und dann doch ihren eigenen Haushalt ohne Probleme erledigen konnte.
Meine 6 Jährige kann - wenn sie will - ihr Zimmer perfekt aufräumen. Also zieht mein Argument 'sie muss Aufräumen lernen' nicht. Seither habe ich keine Hemmungen mehr, in ihrem Zimmer auch mal selber Hand anzulegen. Ich erinnere mich auch an den Stress der eigenen Kindheit: dieses dauernde Aufräumen müssen.

So, dies ein eiliges Brainstorming von meiner Seite zum Thema.
Gehe spörtlen.

Arabella (im Schuss)
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Meine Beiträge unterliegen dem Copyright.
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