weiss einfach nicht was falsch läuft....

Fragen, Probleme und Sorgen...
trude
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weiss einfach nicht was falsch läuft....

Beitrag von trude »

ich bin echt langsam komplett verzweifelt.
ich lebe in einer beziehung mit einem geschiedenen mann, der eine tochter (5 jahre) hat,
die bei der mutter lebt.
wir haben seit 9 monaten ein gemeinsames kind, leben zusammen und wollen auch heiraten.
aber manchmal, und zur zeit öfters, weiss ich gar nicht mehr, ob das so richtig ist.
wir sind so glücklich und alles ist so schön, wenn nru wir zusammen sind und unser sohn.
sobald seine tochter aus 1. ehe da ist (und das ist sie sehr oft: jedes zweite wochenende und
jeden dienstag und donnerstag), laufen die uhren anders.
sie ist dann der totale mittelpunkt, alles muss so gemacht und geplant werden,
dass es für sie schön und gut ist.
dienstags und donnerstags wird nichts geplant oder ausgemacht, weil da ist tochtertag und
der wird in vollen zügen ausgekostet. alles was zu erledigen ist wie einkaufen oder haushalt
oder auch termine, sein training oder weggehen, wird nur gemacht, wenn die tochter nicht
da ist und das alles kann ja schön von der zeit von unserem sohn abgehen.
wenn ich ihn drauf anspreche, dann heisst es nur: er ist auch immer da, sie nicht.
ich darf mich auch nicht gross äußern, weil er eine goldglocke über seine tochter stülpt,
obwohl sie eine komplette unerzogene oberzicke ist und ich auch nicht will,
dass da was auf meinen sohn überschnappt.
sie wird von ihm behandelt, als ob sie ein baby ist mit aus- und anziehen etc. - dabei ist sie 5!!!!
mit ihr wird stundenlang memorie gespielt, bei userem sohn wird ihm nach 5 min langweilig.
das kann es doch nicht sein?
er hat auch schon gesagt, dass er sich immer für seine tochter entscheiden würde,
weil die auch schon länger da ist und ihr verhalten und alles wird dadurch entschuldigt,
dass sie ja ein "armes, armes scheidungskind" ist und nicht eine normale familie.....
die tochter bekommt den unterhalt und noch dauernd geschenke von ihm -
weil unser sohn bekommt ja laut ihm von meinen eltern "alles in den arsch gesteckt!".
er hat immer angst, dass sie zu kurz kommt. das nervt so unglaublich!!!

und wenn das thema auf seine ex kommt, liegen wir uns ebenfalls regelmässig in den haaren,
weil er sie immer in schutz nimmt, trotz allem, was sie ihm schon angetan hat finanziell und so!
und dann immer seine ausrede: warum soll ich gemein sein zu ihr, er hat doch seine genugtuung,
weil er wieder in einer partnerschaft ist und sie nicht.


ich dreh bald durch!!!!!!!!
das tut einfach weh und viel schlimmer ist, dass ich langsam einen oberhass auf
die kleine zicke bekomme und mich, wenn sie da ist, nicht mehr normal verhalten kann.
am liebsten würde ich auf die wochenenden ganz verzichten - wünsche mir schon innerlich,
dass seine ex mit tochter einfach wegzieht....
vielleicht gemein, aber so ist es eben gerade....hatte mir mein leben mal anders vorgestellt.... :oops:
Anita

Beitrag von Anita »

hallo trude - willkommen im forum

vor 12 jahren ging es mir wie dir.
obwohl ich selber klar kinder wollte und kinder ja auch gerne habe, entwickelte ich eine wut auf die söhne meines mannes. auf seine ex. sein leben vor mir. hätte es das nur nie gegeben, wäre alles so perfekt gewesen.
es dauerte eine weile bis ich erkannte, dass es MEIN problem ist und die lösung für mein stimmung zum grossen teil bei mir liegt.

die söhne meines mannes waren und sind kinder. kinder die wie ich bedürfnisse haben. nach zuneigung, wertschätzung, nach liebe und geborgenheit. kinder wie später meine eigenen. der unterschied lag also "nur" darin, dass sie von seiner ex waren und ICH damit ein problem hatte.

mein mann war und ist ein liebender, liebevoller vater, der seine rolle ernst nimmt. GENAU so ein mann habe ich mir ja auch für meine kinder gewünscht. warum also sollte er nicht zu ALL seinen kindern so sein?

gerade das beispiel mit dem helfen anziehen. vielleicht geht es nicht ums anziehen an sich....sondern um das ritual dahinter. beziehung zu haben. sich zu fühlen, weil es ja nicht täglich möglich ist.
würde ich mir das nicht auch für mein kind wünschen? warum sollte ich es SEINEM kind nicht gönnen?

das buch "im schatten der ersten" (siehe unter rubrik literatur) zeigt da viele muster auf, die wir zweitfrauen leben und eben auch ablegen sollten, damit patchwork einfacher wird.

und natürlich muss auch dein partner lernen, dass er seiner tochter keine gefallen tut, wenn er ihr eine pseudowelt vorlebt. alltags-erledigungen gehören genauso dazu, wie besondere momente, die er auch geniessen dürfen sollte mit seiner tochter. oft lässt sich mit etwas phantasie beides kombinieren. schick die zwei doch gemeinsam weg um was zu entsorgen. das auto zu tanken....wenn sie dabei noch ein eis essen gehen umso besser :)

sucht immer wieder das gespräch und klärt was ihr fühlt und was GENAU auch sorg. die wut, die ablehnung, der ärger....das sind alles nur sekundäre gefühle - klärt das GRUNDGEFÜHL dahinter, was so schwer auszudrucken scheint - und ich bin sicher, ihr werdet einander besser verstehen lernen :)

übrigens haben es viele männer so, dass es ihnen einfacher fällt mit grösseren kindern zu spielen. das ist ganz normal und heisst nicht, dass er seinen sohn weniger lieb hat. lass dir das doch von ihm bestätigen - das ist wichtig.

alles gute und gute gespräche ;)
anita
steff
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Beitrag von steff »

Liebe Trude
ich habe deine Geschichte gelesen und mir sind viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Zum Glück habe ich nicht geantwortet, denn Anita trifft den Nagel einfach auf den Kopf. Sie bringt alles so schnell und direkt auf den Punkt. Ich hätte vermutlich viel mehr schreiben müssen und damit weniger mitgeteilt.

Danke Anita, du bist einfach gut.

Trude, ich hoffe du kannst die Sache so sehen wie Anita es geschrieben hat. Ich selbst bin in einer anderen Situation, aber Anitas Sicht würde mir helfen.
Viel Glück auf deinem Weg!

Liebe Grüsse Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
aisha

Beitrag von aisha »

Ja, vielen Dank Anita! du hast es wirklich perfekt formuliert.

liebe Trude, ich kann mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen! auch mir gings und gehts ebenso.
Ich schliesse mich den Ausführungen von Anita an, muss aber gestehen, dass ich auch noch immer am Lernen bin.. und Situationen, wie von dir geschildert, auch bei uns vorkommen und ich mich dabei leider auch oft nicht im Griff habe, oder es sehr persönlich nehme.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Trude

Ich kann Anita's Rat und Einstellung nur Empfehlen. Vermutlich geht es den meisten so, wie es Dir gerade geht.
Irgendwie scheint dies normal zu sein.
Du wirst sehen, je älter die Tochter wird, desto weniger will sie von Papa angezogen werden. Sie wird sich entwickeln und die Hilfe des Vater je länger je weniger gebrauchen.
Das kann sich schon ändern, wenn sie in die Schule dann geht.

Die Aussage er würde sich immer für seine Tochter entscheiden, tönt recht hart, da hätte ich wohl auch Mühe. Das ist doch gar kein Thema, dass er sich irgend für wer entscheiden muss.

Die Ex ist und bleibt natürlich die Mutter der Tochter. Wenn sie einen freundlichen Umgang miteinander pflegen, egal was war, ist die für die
Tochter das Beste. Vielleicht kann dein Partner einfach verzeihen und will nun das Beste daraus machen, vorallem für seine Tochter.

Ich vermute auch, wie Anita, dass sich das Blatt mal wenden wird, und zwar, wenn die Tochter etwas älter wird und er mit eurem Sohn vielleicht
mehr anfangen kann.

Ich kann gut verstehen, dass es dich schmerzt. Aber probier deine Gefühle im Griff zu haben. Hass bringt nichts.

Die innere Einstellung hat viel damit zu tun wie man sich fühlt. Ich habe mich früher auch geärgert oder wollte es anders haben. Aber als ich umgedenkt habe, ging es mir danach besser.

Ich sehe, den meisten Zweitfrauen machen da ähnliche Erfahrungen mit ihren Stiefkindern. Da müssen wir wohl alle durch.

Aber Trude ich kann dir versichern, desto älter die Kinder werden, desto besser, denn sie wollen nicht auf immer und ewigs von Papa verwöhnt werden, sondern ihre eigene Erfahrungen machen.... :wink:
15 Jahre Patchworkerfahrung
Anita

Beitrag von Anita »

danke euch :oops:
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Hallo,
da müssen wohl die meisten von uns durch. War auch bei uns genau so. Nur dass er unseren Sohn dann genoss, wenn die grossen nicht da waren. Mittlerweile ist er 4 Jahre und mein Mann behandelt selbst an den Besuchstagen alle 4 Kinder gleich. Auch das mit der Ex musste er erst lernen. Es gibt Männer die brauchen immer ein wenig länger, ist ein Lernprozess. Am Anfang musste ich auch immer hören dass an 1. Stelle seine Kinder kommen, dann seine Schwester sein Bruder etc. An letzter Stelle war dann ich. Ich war sehr verletzt und konnte das nicht nachvollziehen. Denn er kam mit meinem Sohn aus 1. Ehe an 1. Stelle. Jeder auf seine Art. Als wir dann wieder einmal ein Gespräch hatten, habe ich es genau gleich gemacht, habe ihm gesagt, dass an 1. Stelle mein Sohn steht, meine Familie und er erst am Schluss. Da war er ganz beleidigt und es hat ihm die Augen geöffnet. Aber eben es braucht Zeit. Heute stehen wir als seine "Familie" an 1. Stelle. Die Kinder aus 1. Ehe sind auch sehr wichtig, aber sein Leben spielt sich an 26 Tagen im Monat hier mit uns ab.
Hab Geduld ich wünsche Dir viel Kraft
Nana

Beitrag von Nana »

Hallo

mir tut das beim lesen ganz schön weh wenn ich sehe wie "Ranglisten" erstellet werden.Wer steht wo an welcher Stelle.

Hm,bei meinem Ex-Mann weiss ich das unsre gemeinsame Kinder einen festen Platz in seinem Herzen haben den niemand einnehmen kann.Daneben hat es aber auch wieder einen festen Platz für seine neue Freundin und deren Kinder.Ich finde das schön.

Wo ich als Ex-Frau bei ihm noch stehe?Habe ich mir mir noch nie so genau überlegt aber als Mutter seiner Kinder habe ich sicher auch noch ein Plätzli und er bei mir auch.Je nachdem wie gut wir uns grad miteinander vertragen rutschen wir wohl gegenseitig vor und zurück;o)

Ich wünsche Euch einen herrlichen Frühlingstag,liebe Grüsse,Nana
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Ja da gebe ich Dir Recht. Für mich war das auch eine neue Erfahrung eine " Rangliste". Bei mir waren immer alle gleich viel Wert, jeder auf seine eigene Art und Weise. Allemnach haben da einige Männer nach der Trennung so ein schlechtes Gewissen, dass sie meinen mit der Rangliste mache Sie den Kindern einen Gefallen. Na ja, das ist ja ein anderes leidiges Thema.
Grüassli
trude
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Beitrag von trude »

Hallo zusammen!

Danke für die vielen Antworten.
Das tut so gut, zu hören, dass es anderen genauso erging.
Wenn ich mich im Freundeskreis ausweinen möchte,
dann heisst es immer nur: du wusstest im Vorfeld, auf was du
dich einlässt. Klar wusste ich im Vorfeld, dass er geschieden ist und
ein Kind hat, aber am Anfang gibt es eben noch keine
Probleme und keine Streitereien, das kommt er mit der Zeit....

Ich weiss auch, dass ich meinen Hass unter Kontrolle bringen
muss, weil seine Tochter nur ein kleines Mädchen ist und
nichts dafür kann. Obwohl ich schon manchmal das Gefühl hab,
dass sie eine kleine Hexe ist und ganz genau weiss,
was sie tut und wie sie uns zum Streiten bringt....
Ich meine mit 5 ist man auch einfach keine Kleinkind mehr, oder?

Und dieses verhätscheln bringt mich nunmal auf die Palme,
weil ich finde, dass unserem gemeinsamen Sohn
das Gleiche geboten werden soll und muss.
Warum soll er zurückstecken, nur weil er immer da ist.
Ich meine, er kann ja auch nichts dafür, dass sein Vater schon
ein Kind hat und er eben "immer da" ist!!!!!

Jetzt an Ostern kommt sie wieder...
Ich habe schon Horror.... Wieder rumgezicke hoch zehn....
Mein Mann plant schon wieder ein Mega-Rahmenprogramm,
damit seine Tochter auch ja jeden sieht und von jedem ein
Geschenk zu Ostern bekommt! Ich weiss schon jetzt, dass sie wieder überhäuft wird!
Bin mal gespannt, ob er das für unseren Sohn auch gemacht hat!!??
Auf jeden Fall will ich nicht, dass sie mitkommt zu meiner
Familie. Da gehört sie meiner Meinung nach auch nicht hin.
SIe hat die Familie ihrer Mutter und die von ihrem Vater,
meine Familie ist der Teil von unserem Sohn.
Aber mein Mann will immer mit Gewalt, dass sie auch bei meiner
Familie intergriert wird - warum????

Ich verstehe so viel nicht - vielleicht hab ich mich auch übernommen
mit dieser Konstellation!?
Vielleicht wäre "normal" einfach besser gewesen.....


Hoffe wirklich, dass das alles besser wird, wenn sie älter wird
und er nicht bis zum 18. Lebensjahr ihr das Brot schmiert und
in Stücke schneidet und ihr den Po putzt......


Fühle mich schlecht, aber auch erleichtert mal alles los zu werden....
danke....
Anita

Beitrag von Anita »

mal ganz spekulativ...

wenn eure beziehung auseinander geht, weil die belastung zu gross wird....

was würdest du dir dann für deinen sohn wünschen?
was würdest du denken...?

- wenn dein partner eine neue freundin hätte...?
- wenn er mit dieser neuen freundin wieder ein kind hätte...?
- wenn er zeit in ihrer familie verbringt...?
- wenn er ihn nur alle paar tage sieht...?
- wenn er ihn etwas verwöhnt?

- wenn seine neue dein kind ablehnt?
- wenn sie deinen sohn verwöhnt findet?
- wenn sie ihn nicht dabei haben will in ihrer familie?

finde heraus, warum du dich von diesem kind so "angegriffen" fühlst!
es kann nicht das (unschuldige) kind sein, sondern ist ein ungeklärtes problem, dass du mit deinem partner hast und das dringend auf den tisch muss.

die meisten (patchwork)-familien die wieder auseinander gehen, tun das darum, weil die kinder (familie) des anderen nicht akzeptiert wird.
wir menschen sind alle sehr verletzbar, wenn es um "unser blut" geht...selbst dann, wenn wir keine gute beziehung zu unseren "nächsten" leben.

mir selber sind auch meine kinder das wichtigste - warum soll dies bei meinem mann anders sein?

oder würdet ihr eurer kinder vernachlässigen für euren partner?
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Trude,

warum findest du denn ,dass sie bei deiner Familie "nicht hingehört" ?
Du empfindest die "Rangliste" dienes Mannes als so ungerecht, aber du vergeltest jetzt Gleiches mit Gleichem!
ich bin mit dir einig, dass auch so kleine Weibsbilder schon ganz schöne zickig und berechnend sein können, aber sie hängt doch auch an ihrem Papa und die Situation ist sicher auch für eine 5 jährige schwierig.

Vielleicht musst du lernen, über deinen Schatten zu springen! Versuche ihr mit mehr Akkzeptanz zu begegnen und integriere sie in deinen Tagesablauf, bestimmt weiss das irgenwann auch dein Mann zu schätzen und beurteilt die Situation dann anders.

Und grenze das Mädchen bitte nicht bei deiner Familie aus! Du hast dich für einen geschiedenen Mann entschieden und du wusstest im Vorfeld, dass er ein Kind hat!

Meine Eltern sind leider auch der Meinung, dass meine Stiefkinder NICHT zu Familie gehören ,und sie haben sie bei Familienfeiern auch schon explizit ausgeladen! (habe schon im Forum darüber berichtet)

Für mich ist das eine untragbare Situation! ich schäme mich zutiefst vor meinem Partner , es ist einfach peinlich . Seine Familie akzeptiert meine Tochter total und es käme dort niemandem in den Sinn, sie nicht mit einzuladen!
Ich habe mir ganz fest vorgenommen, in Zukunft sind meine Stiefkinder auch eingeladen oder meine Eltern dürfen gerne allein feiern.

Versuche die Sache doch ein bisschen weniger emotional zu sehen, das kleine Mädchen kann ja an und für sich nichts dafür und es fördert eure Beziehung zueinander auch nicht, wenn du deinen Frust an ihr auslässt!
Im Gegenteil, dein Mann wird immer zu seinem Kind stehen, du würdest also auch deine Beziehung aufs Spiel setzen.

Sorry, wenn ich so ehrlich bin...
trude
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Beitrag von trude »

hallo anita!

du hast ja so recht...
und im grunde weiss ich das auch.
ich würde mir für meinen sohn nichtmal wünschen,
dass unsere beziehung jemals auseinander geht,
weil ich nie ein "scheidungskind" wollte
und das auch aus meiner ganzen grossen familie nicht kenne.

ich kann halt meinen partner einfach in manchen dingen nicht
verstehen und meiner meinung nach macht er
unterschiede zwischen den kindern.
aber ich kann nicht mit ihm sprechen über dieses thema,
weil das im grössten streit endet und nur mit einer zugeschlagenen
türe und der aussage, dass ich sein kind eh nicht akzeptiere...

sprechen ist schwerer als man denkt!

mir ist eben auch unsere kleine familie wichtig!
und ich hab manchmal das gefühl, dass er immer nur dann glücklich und zufrieden
ist, wenn auch seine tochter da ist.
und nur wir zählen nicht und da kann man dann ja sachen planen.
aber wenn seine tochter da ist, dann muss man super auf glückliche familie machen.....


aber warum müssen zum beispiel meine eltern seine tochter sehen.
ich sehe da keinen sinn darin!?


ach anita, hätte ich nur manche sachen früher gewusst.....
trude
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Beitrag von trude »

Hallo aisha!

ich denke eben, sie hat ja schon zwei familien,
also die ihrer mutter und die von ihm.
und unser sohn hat auch zwei familien,
sein und meine.
das ist gerecht.
meine familie läd sie ja nicht aus, aber auch
nicht ein.
ist ja auch was anderes, ob ein kind nur alle zwei wochen
da ist, oder eben immer. dann wäre es ja auch etwas anderes.
aber meine familie hat ja auch keinen bezug zu ihr.
und wenn sie da ist, dann ist es ja sinnvoller, die familie
meines partners, also auch ihre, zu besuchen, als unbedingt meine.

mein partner ist ja schon getrennt seit die kleine 1,5 ist, also
denke ich, dass die situation für sie ein stückweit normal ist und
nicht so schwer wie vielleicht für kinder,
die alles mehr realisieren.


wenn sie da ist, dann versuche ich mir mühe zu geben und
integriere mich in das erstellte rahmenprogramm von meinem mann,
das schon, will ja auch dass die kids kontakt haben, sind ja immerhin
halbgeschwister.
und klar wusste ich im vorfeld auf was ich mich einlasse, aber das es so kompliziert wird....


und danke für deine ehrlichkeit, genau das möchte ich doch auch!
sonst hätte ich mich hier nicht angemeldet!

:wink:
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Beitrag von Arabella »

Hallo Trude,

Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass ich meinem jüngsten Stiefsohn gegenüber auch solch negative Gefühle hatte, wie du sie beschreibst? Dass ich ihn manchmal "wegwünschte" und dass wir heute, nach bald 8 Jahren eine wunderbare innige Beziehung haben?
Ich habe über viele Schatten springen müssen. Ich habe ihn oft getröstet, obwohl ich innerlich fast explodiert bin. Heute sage ich: Ja, es hat sich gelohnt. All die Jahre geduldig zu sein, eigene Wünsche wegzustecken, dem Jungen immer wieder ein Beziehungsangebot zu machen.
Ich habe viel gelernt, bin viel gewachsen an meiner Patchworksituation. Ich wünsche dir dasselbe. Halt durch.
Dein Partner und Du - ihr seid hier das Problem. Nicht das Kind. Wenn dein Partner nicht mit sich reden lässt, so geh mit gutem Beispiel voran. Entdecke die liebenswerten Seiten an der Tochter deines Partners, bau eine Beziehung auf zu diesem Kind.
Versuch auch mal Zeit mit dem Mädchen alleine zu verbringen. Dann beobachten sich dein Partner und du auch nicht immer gegenseitig.

Ich freue mich darauf, wieder von dir zu lesen.

Herzlich

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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