weiss einfach nicht was falsch läuft....

Fragen, Probleme und Sorgen...
trude
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Beitrag von trude »

huhu arabella!!

ja, genau so geht es mir auch.
also das mit dem "wegwünschen" oder dass sie mit ihrer blöden mama irgendwo hin
zieht, weit weg!!!!!!!!!

ich versuche wirklich immer lieb und nett zu sein,
komme mir aber manchmal wie eine marionette vor,die immer nur
lieb und nett sein muss, aber sich in z. b. erziehungsdinge
nicht einmischen darf. weil dann hab ich plötzlich wieder keine ahnung.
ich kann doch nicht immer nur die spielefrau machen und
die immer lächelnde stiefmama....ich kann manchmal einfach nicht
mehr und dann ist dieser schattensprung soooooooo schwer....

ein haushalt heisst für mich nunmal auch, dass ich mal sagen darf,
wenn sie sich daneben benimmt, oder?


ich weiss shcon, dass immer alles ganz toll ist und mein partner der
liebste mann der welt, wenn sie an einem wochenende da ist und
wir heile welt vorspielen - ist irgendwie echt so, dass er nur dann wirklich
glücklich ist und mich dann plötzlich noch viel mehr liebt.

aber ich will das auch, wenn sie nicht da ist,
weil auch wir drei eine familie sein müssen und sollen -
nicht nur jedes zweite wochenende....
aisha

Beitrag von aisha »

ach übrigens Trude,

auch ich hatte und habe manchmal negative Gefühle gegenüber meinen Stiefkindern. ich hätte sie schon öfters ins Pfefferland wünschen können.
Immer wenn ich mich mal auf ein paar ungestörte Stunden mit meinem Partner freute, platzten sie rein oder wollten sonst was vom Vater, was übrigens mit zunehmenden Alter nicht einfacher wurde.

ich habe mich auch so oft gefragt, ob es das alles wert ist. Aber ich habe auch gemerkt, dass seine Kinder immer an erster Stelle kommen und zwar nicht in Form einer "Rangordnung" sondern eher beim Prioritäten setzen.
Und da merkte ich, dass ich mit meiner Tochter ebenso verfahre.

Er hätte sich niemals gegen die Kinder entschieden, ich hätte also unnötig die Beziehung aufs Spiel gesetzt . Natürlich bin ich auch noch hin und wieder sauer, wenn die erwachsenen Kinder einfach wieder Priorität haben. Aber ich sage dies meinem Partner auch. Es muss dann einfach raus, aber nützen tuts nicht wirklich.
trude
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Beitrag von trude »

hey aisha!

ja, nützen tut es nichts - das kenne ich, als ob man gegen eine mauer spricht.
er bleibt stur auf seiner meinung und ich bin die böse.
immer und immer wieder.

hab schon gar keinen nerv mehr....das deprimiert!

ich will nur, dass auch unser kind bei ihm den gleichen stellenwert hat wie
diese tochter.
ich lasse die drei dann oft was alleine machen und kümmere mich so lange um
die hausarbeit - dafür bin ich ja gut, die wäsche zu waschen und zu kochen.

ich weiss auch nicht was ich tun soll.
hoffen dass es besser wird, je älter sie wird vielleicht und
dass sie dann auch nicht mehr so oft da ist.
vielleicht nur noch einen mittag unter der woche und keine zwei....


das sind eben die anderen seiten unserer modernen welt.

:cry:
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Nin
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Beitrag von Nin »

Trude... du lehnst das Kind ab... wenn dein Partner es dir sagt, sagt er die Wahrheit. Es gefällt dir nicht, es zu hören, aber es ist so. Wie soll die Kleine dich annehmen? Ich sehe auch, dass mein Schatz glücklicher ist, wenn seine Kinder da sind, und die sind schon 20 und fast 18. Auch ich bin angespannt, wenn meine Knubbels übers Wochenende weg sind... Ich sehe auch, warum es für dich anders ist, denn bei uns sind beide mal in der Eltern- mal in der Stiefelternposition. Und dann jonglieren wir beide, und manchmal tut es weh- Ich habe auch oft den Eindruck, mir tut es mehr weh, denn ich scheine mehr darunter zu leiden, dass wir kein "normales" Familienleben haben, dass wir am Wochenende nicht öfter was zusammen unternehmen. Manchmal schlägt es auch über, und als ich vom letzten Wochenende zurückkam, dass ich mit meinen Kindern in den Bergen verbracht habe und er mit den seinen hier zu Hause, war ich so traurig und kam mir so "zweitrangig" vor, dass ich sehr geweint habe (Wut liegt mir nicht) - aber dafür können seine Kinder nicht. Wenn du wütend auf die Tochter bist, bist du wütend auf die falsche Person.

Trude, es tut mir leid, dass es so hart für dich ist - vielleicht ist auch ein bisschen Erschöpfung dabei, denn ein Baby in einer Patchworksituation ist nicht leicht. Aber die Kleine kann nichts dafür. Dein Partner und du seid gefragt.

Du sagst, dass du nicht mit ihm reden kannst, weil er dir sagt, dass du seine Tochter ablehnst. Kannst du ihm vielleicht schreiben? Oder kansnt du einmal ganz bewusst etwas allein mit seiner Tochter machen - etwas Girliges, Haarspangen oder Barbies kaufen?? Dann kannst du darauf ein Gespräch aufbauen. Seine Tochter ist noch klein. Sie kann dich wirklich lieb gewinnen - und du sprichst nicht davon, dass sie dich ablehnt (die Kinder meines Partnesrs haben mich in den ersten Monaten nicht mal angesprochen, seine Tochter hat mich im ersten Jahr nicht einmal beim Vornamen genannt...meine Kinder dürfen bis heute, wenn sie mit ihrem Vater reden, meinen Partner nicht erwähnen). Das sind Dinge, die du für dich nutzen kannst! Gib die Hoffnung nicht auf... auch meiner Erfahrung nach wird es besser.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
trude
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Beitrag von trude »

hallo nin!

hatten wieder ein schreckliches osterwochenende mit ganz viel
gestreite und vorwürfen hin und her...

ob ich das kind echt ablehen, kann ich so nicht sagen.
es gibt auch echt nette momente, wo ich mit ihr alleine hab.
wenn dann nicht gleich mein mann dahinter steht und schaut,
ob ich auch ja lieb bin.... das nervt.
er betüttelt sie so und immer eben mit der ausrede,
sie ist eben nicht immer da.
und wieder wird alles erledigt und gemacht, wenn sie nicht da ist....
egal ob putzen oder sontiges, nur wenn sie weg ist, darf man das machen....


ich war so wütend mal wieder....
und so traurig auch...

und dann sagt er immer, es ist eben meine zweit mit meinem kind....

ich weiss auch nicht, ob das zukunft hat....


aber danke für eure guten zusprüche....
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Trude,

dazu wie Du die Ostertage empfunden hast kann ich im Moment nichts Hilfreiches sagen, mir ist aber in einem Deiner vorherigen Beiträge etwas aufgefallen, worauf ich unbedingt antworten wollte.

Der Sohn meines Lebensgefährten ist nach der Trennung geboren, kennt also nichts anderes. Ich habe immer angenommen, dass ihm das alles nicht so viel ausmachen wird, weil er es ja nicht anders kennt. Inzwischen weiss ich aber, dass es eher das Gegenteil ist - etwa ab dem Ende des Kindergartenalters vergleichen die Kinder sich immer stärker mit anderen und merken dann viel mehr als früher, dass sie anders sind als die anderen, und dass ihnen eben die "normale" Familie fehlt. Mein Stiefsohn ist jetzt acht Jahre alt, und hat etwa seit er sieben war sehr stark das Gefühl gehabt, benachteiligt zu sein, auch wenn wir Erwachsene das anders sehen. Es reichte die Information, dass ich an einem x-beliebigen Tag (an dem er bei seiner Mutter war) mit unserer Tochter ein Eis gegessen habe, schon fühlte er sich ungerecht behandelt, weil er kein Eis bekommen hatte. Die Crux an der Sache ist, wir Erwachsene können zwar der Meinung sein das das Quatsch ist, für ihn ist es trotzdem genauso real und schmerzhaft als wenn wir gemeinsam in die Stadt gegangen wären und er als einziger kein Eis bekommen hätte. Er leidet unter seiner Situation als Trennungskind aus meiner Sicht mehr als früher, weil er auch einfach mehr versteht, sich mehr Gedanken macht und mehr mitbekommt.

Ich will Dich damit davor warnen, die Gefühle der Tochter Deines Lebensgefährten zu bagatellisieren ("das macht ihr doch nichts"), sie ist diejenige die den Vater entbehren muss, nicht euer gemeinsames Kind, und sie kommt jetzt in da Alter wo ihr das auch bewusst wird. Insofern ist es völlig OK und sogar sehr richtig und väterlich, wenn Dein Lebensgefährte sie dann und wann mal etwas verwöhnt, das tut ihrer Seele sicher auch gut, solange es nicht völlig übertrieben ist. (Und was das angeht habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Wochenendvater ohnehin nur einen geringen Einfluss hat gegenüber der Mutter bei der das Kind wohnt.)

Bedenke bitte auch, dass Dein Sohn noch ein Baby ist. Es gibt für ihn sicher kein Gefühl des Zurück-gesetzt-Seins, nur weil Dein Lebensgefährte sich an einzelnen Tagen mal intensiver mit der Tochter beschäftigt als mit ihm. Dein Sohn wird sicher völlig zufrieden sein, wenn er einfach "dabei" sein darf. Es ist ganz normal dass Kinder verschiedenen Alters auch unterschiedlich behandelt werden; eine Benachteiligung liegt darin noch lange nicht. Dir fehlt da einfach die Erfahrung der Mutter eines älteren Kindes, die im Rückblick sieht wie unterschiedlich die Bedürfnisse des Kindes im Lauf der Jahre gewesen sind, und die fehlende Erfahrung musst Du ein wenig über den Verstand und guten Willen ausgleichen.

Mir fällt auch auf, dass Du Dich beschwerst, dass Dein Lebensgefährte mal beide Kinder nimmt und etwas mit ihnen macht, während Du den Haushalt versorgst. Vorher hast Du Dich beschwert, Du dürftest nichts für den Haushalt tun wenn die Tochter da ist. Es scheint, als ob Du selber nicht wüsstest was Du eigentlich willst - oder anders herum, es scheint als seist Du fest entschlossen unzufrieden zu sein, egal was Dein Lebensgefährte macht, solange seine Tochter da ist. Was hindert Dich eigentlich daran, mal Deinem Lebensgefährten die Kinder zu lassen und Dir selber in dieser Zeit etwas Gutes zu tun, statt verbiestert und grollend im Hintergrund die beleidigte Putzfrau zu spielen?

Kann es sein, dass Du Deinen eigenen Wert über Dein Kind definierst? Dass Du das Gefühl hast selbst abgewertet zu werden, wenn Dein Lebensgefährte das Kind aus der ersten Beziehung dem gemeinsamen Kind in Deinen Augen auch nur im geringsten vorzieht? Falls das der Fall ist, solltest Du Dir dringend bewusst machen, dass Du in diesem Fall eigentlich gar nicht für Dein Kind kämpfst, sondern für Dich selber. Es ist legitim seine eigenen Wünsche geltend zu machen, aber man sollte das nicht unter dem Deckmantel der Interessen des Kindes tun. Wenn man das sauber auseinander hält, ist es vielleicht leichter miteinander zu reden und eine Lösung zu finden, denn wo man behauptet der (einzige) Bewahrer der Interessen des gemeinsamen Kindes zu sein, da ist ein Kompromiss von vornherein fast ausgeschlossen.

Eines ist auch ganz wichtig zu wissen - das Verhalten beider Eltern in einer Beziehung ist so ähnlich wie auf einer Wippe, je höher der eine fliegt, um so tiefer geht der andere, und umgekehrt. Das Ziel ist eigentlich, dass beide auf gleicher Höhe schweben und die Wippe ausgeglichen ist. Auf Deutsch - je verbissener Du Dich gegen (vermeintliche oder wirkliche) Benachteiligungen wehrst, um so mehr wird Dein Lebensgefährte seine Tochter gegen Ansprüche und Zumutungen deinerseits schützen wollen. Damit bewirkst Du im Grunde das Gegenteil von dem was Du wirklich willst - wenn Du ihm vorwirfst dass er seine Tochter verzieht oder vorzieht, wird er noch stärker auf seiner Position verharren statt sein eigenes Verhalten und das seiner Tochter realistisch und kritisch zu betrachten. Er tut ein Gleiches - je mehr er Dich kritisiert, um so gereizter wirst Du und um so schwerer fällt es Dir, einfach offen und freundlich zu sein.

Wenn ihr nicht mehr in der Lage seid konstruktiv miteinander zu reden, dann wäre vielleicht eine Beratung angebracht. Das setzt aber die Bereitschaft voraus, auch selbstkritisch zu sein und zu akzeptieren, dass der andere auch nicht nur unrecht hat.

Zum Schluss will ich Dir Mut machen - manches was ich geschrieben habe klingt vielleicht hart... ist es auch...aber Voraussetzung für eine Besserung ist wohl zuerstmal dass man ehrlich zu sich selber ist. Diese Krise in der ihr gerade seid muss aber nicht der Endzustand sein. So wie ich es verstehe habt ihr wohl keine zusätzlichen Probleme wie Verhaltensstörungen beim Kind oder ein besonders schwieriges Verhältnis zur Exfrau, und deswegen sehe ich auch die Chance dass ihr langfristig eine gute Balance finden könnt, in der alle sich überwiegend wohl fühlen. Ein perfektes Leben gibt es nicht, das braucht man gar nicht erst anzustreben, und das sollte man auch im Hinterkopf haben.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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steff
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Beitrag von steff »

Wow BabyOne
ich bin wieder mal von den Socken! Ihr Frauen seid so toll! Es ist enorm, welche Fähigkeiten ihr habt, um eine Situation zu reflektieren, um zu erklären und hinterfragen...... und das ganz ohne Psychologiestudium und ähnliches......einfach nur aus eurer Erfahrung heraus.
Ein ganz fettes Kompliment an dich!

Alles Liebe Steff
Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschliessen, daraus zu erwachen.
trude
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Beitrag von trude »

Hallo BabyOne!

Ich habe Deinen Text mehrfach durchgelesen, ich muss zu meiner Verteidigung kurz ein zwei Sachen
revidieren - aber dann Danke sagen für Deine offenen Worte und sagen, dass Du mich total zum Nachdenken
angeregt hast.
Mit vielen Aussagen hast Du vollkommen Recht und ich denke, wenn man eben selbst ein Kind hat,
das man als Mutter irgendwie immer verteidigt, sieht man eben manche Dinge sehr subjektiv.

Natürlich sieht man nicht in ein Kind und ich kann nicht beurteilen, ob ihr die Trennung
sehr viel ausmacht oder ob sie sich mit 5 noch nicht so viele Gedanken macht.
Sie sagt immer, alles ist toll, weil sie so viele Geschenke bekommt.
Sie wird einfach, weil sie eben ein Scheidungskind ist, ganz extrem von allen Seiten
verhätschelt. SIe hat z. B. zu Oster so viele Geschenke bekommen,
was andere Kinder nichtmal zu Weihnachten bekommen.
Ohrringe, Lederjacke, Hüpfball, 3 SPiele, Puppenschlafsack, Puppengeschirr, T-Shirts, Socken,
einen Gutschein fürs Schwimmbad... und das nur von der Seite meines Mannes -
also die Seite von seiner Ex kam ja noch!
Unser Sohn hat zwei paar Socken bekommen und 20 Euro.....
Und das ist schon eine Ungleichbehandlung oder nicht?
Glaub mir, sie bekommt ALLES was sie möchte - immer.
Und das kann doch nicht richtig sein. Sie muss sogar schon Abführmittel nehmen mit 5,
weil sie komplett verstopft ist wegen falscher Ernährung - weil sie immer Schleck bekommt,
wann sie möchte, essen darf, was sie will und nix probieren muss, was auf den Tisch kommt.
Immer gibt es eine Extrawurst. Sie ist zu moppelig und ihr mussten schon die
Milchzähne gemacht werden - aber Hauptsache, sie bekommt was sie will.
Und ich darf nix sagen, sonst endet das im grössten Streit....

Ich meine es geht ja auch um eine Vorbildfunktion für unser Kind oder nicht?
Und ich finde, ein Vater muss auch mit Geschenken etc. Gleichgewicht halten oder nicht?

Das mit dem Haushalt ist falsch rüber gekommen.
Ich verstehe eben nur nicht, dass man nichts machen kann an Haushalt, wenn sie da ist.
Da darf nur Programm gefahren werden.
Alles muss vorher gemacht werden und egal, was ich dann für einen Stress habe.
Ich meine sie ist 5 und kann doch auch schon kleine Aufgaben übernehmen oder?
Ihr Zimmer aufräumen z. B. !?
Aber das muss sie nicht, das machen wir, wenn sie weg ist....


Ich definiere meinen Wert nicht über mein Kind.
Ganz im Gegenteil. Ich brauche mich und meinen Stellenwert sehr extrem.
Ich gehe auch wieder arbeiten, gerade um nicht eine unzufriedene Putzfrau zu sein.
Ich finde nur manche Situationen traurig - also für unser Kind eben udn ich hab
Angst vor der Zukunft - wenn er dann anfängt, manches zu verstehen und
sieht, dass eben unterschiedlich gehandelt wird. Und das wird es wirklich - das haben selbst schon
Aussenstehende gesehen....



Natürlich hast Du vollkommen recht, dass je mehr ich gegen seine Tochter schiesse, er immer mehr
zu ihr hält und manchmal gelingt es mir wirklich, alles richtig zu machen, nur manchmal platze ich eben.
Und genau deshalb bin ich hier!
Ich weiss ja auch, dass seine Tochter mich sehr mag und auch manche Sachen mit mir machen möchte
und das geniesse ich dann auch so unter Frauen.
Wenn nur nicht immer gleich mein Mann hinter uns stehen würde....

Dass wir keine Probleme mit der Ex haben, stimmt leider auch nicht.
Schön wärs...
Was nur irgendwie geht, um ihm oder uns zu schaden, tut sie.
Ständig zu anderen Anwälten springen - bis zum Oberlandesgericht
wegen mehr Geld - sie weigert sich mehr als 50% zu arbeiten, weil sie das nciht nötig hat -
sie bringt fast monatlich eine neue "Masche" - einmal, dass sie ihm Briefe schreibt, dass er immer
zurückkommen kann oder Mal, dass sie eine Woche am Stück immer abends um
neun oder zehn, etwas gaaaaaaanz wichtiges hat zum Anrufen oder
dass die Kleine 4 Wochen im gleichen Oberteil zu uns kommt, weil sie ja gar kein Geld hat,
aber deshalb trotzdem ständig zum Frisör geht, sich neue Kleider kauft, in Urlaub fährt,
der Kleinen Spielzeug kauft etc., sie erzählt überall, dass mein Mann nicht bezahlt,
dabei zahlt er mehr als er müsste, wie z. B. den kompletten Kindergarten.
und es kommen eben immer wieder Dinge, wo sie genau weiss, dass er sich super
aufregt und wir vielleicht deshalb streiten oder eben nur die Tochter Gesprächsthema ist....
Und wir wissen genau, dass wenn wir jetzt heiraten und mein Mann die Steuerklasse wechselt,
sie wieder da stehen wir.....


Ich weiss, dass ich manchmal Dinge verdrehe, dass ich manchmal unfair bin, dass ich überzogen reagiere,
dass ich meinem Mann vielleicht Dinge unterstelle oder ich eben wie wild mein Kind verteidige,
aber nachdem was schon alles war, hoffe ich doch, dass es vielleicht "normal" ist, dass ich teilweise so
bin.
Es ist wirklich nicht immer einfach und wir hätten keine Probleme, wenn sein Vorleben nicht wäre....
Also ich meine damit, wir streiten nicht über Sachen, die vielleicht sonst in Beziehungen
Streitthemen sind.


Ich meine, die Kleine hat ihren Papa zweimal unter der Woche
und jedes zweite Wochenende und sie wohnt zwei Orte weiter und wenn was ist,
dann fährt er immer hin.
Wenn er an anderen Tagen lange arbeitet, kommt es auch vor, dass er unseren mal ein, zwei
Tage nur kurz oder gar nicht sieht.... es ist ja nicht so eine typische Papa-jedes zweite Wochenende-Kind!!??



Ich weiss doch auch nicht.
Bin einfach wie gelähmt gerade....
Traurig....
Was soll ich tun?????
tabida
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Beitrag von tabida »

trude hat geschrieben:Es ist wirklich nicht immer einfach und wir hätten keine Probleme, wenn sein Vorleben nicht wäre....
Also ich meine damit, wir streiten nicht über Sachen, die vielleicht sonst in Beziehungen
Streitthemen sind.
Hallo Trude

Ich glaube, dass ist ein Hauptproblem und daran solltet Ihr versuchen zu arbeiten. Du hast Probleme mit seinem Vorleben, dass dann vor allem in Form seines Kindes immer wieder erscheint. Ueber das Kind muss Dein Mann auch Kontakt mit seiner Ex halten. Das Vorleben verschwindet nicht einfach und das ist schwierig zu integrieren.
Wenn Dir das nicht gelingt, dann sehe ich schwarz für Eure Beziehung. Wir Next müssen Abstriche machen, resp. die Situation zwingt uns, neue Formen des Zusammenlebens / des Familienlebens zu finden - was auch sehr erleichternd sein kann. - Ich kenne das auch, es ist nicht immer einfach. Ich habe keine Kinder ausserdem ist mein Ex verschwunden.
Die Auseinandersetzungen mit der Vorgeschichte verbinden übrigens auch irgendwie und verhindern, dass wir unsere PartnerInnen so sehen, wie sie sind und uns dann eben mit ihnen auseinandersetzen, resp. wie Du sagst über Sachen zu streiten, die normalerweise in Beziehungen Streitthema sind.


Uebringes: Warum möchtest Du nicht, dass seine Tochter zu Deiner Familie kommt? Euer Kind ist doch immerhin sein Halbgeschwister. Ihr Vater wird doch hoffentlich auch in Eure Familie integriert. Damit gehört sie doch auch dazu. Es macht übrigens auch einiges einfacher. Man muss bei Terminen nicht auch noch darauf achten ob sein Kind da ist oder nicht. Ich würde den Vater in dieser Situation übrigens verstehen, wenn er dann nicht zu "Deiner" Familie kommt, sondern diese Zeit lieber mit seiner Tochter verbringt. Die Tochter meines Freundes kommt selbstverständlich mit, wenn wir mal ein Familientreffen haben und dieses auf die Besuchszeit fällt. Ich würde sagen, sie ist da genau so aktzeptiert und integriert, wie die Freunde / Freundinnen meiner Nichten und Neffen. Also sie wird nicht besonders beachtet, sondern einfach freundlich aufgenommen.

Ich hoffe, Ihr findet einen Ausweg und wünsch Dir viel Energie.

Gruess
Tabida
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo Trude,

also in erster Linie sind die beschriebenen Probleme, Erwachsenen-Probleme. Also ist es an Euch/Dir zu lernen damit um zu gehen.

Wir hier, haben Alltagsregeln die für Alle gelten. Zb. Süssigkeiten-Konsum, TV-Konsum und Co.

Dann haben die Co-Kinder (also meine leibliche Tochter und der leibliche Sohn meines Manns) jedes für sich verschiedene Regeln. Ist doch auch irgendwie logisch, da sie sehr unterschiedlich hier sind, sowie 2verschiedene Individien sind.

Zudem hat der jeweils leibliche Elternteil das Veto-Recht für sein Kind. Für uns als Elternteil ist das schon wichtig. Somit habe ich die Möglichkeit wenn nötig für mein Kind einzustehen.

Es ist schon so:
das Leben als Patchi-Familie ist nicht einfach. Es braucht viel Zeit (wird sind jetzt beim 6Jahr) und Geduld. Sobald wir die Fähigkeit entwickelt haben, die Situation mit Abstand zu sehen, gehts einfacher.

lg Morpheus
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo Trude

Ich bin damit einverstanden, gewisse Dinge laufen sicher nicht ganz richtig mit deiner Stieftochter, zumindest wenn ich so lese, was du schreibst.
Aber gewisse Sätze finde ich doch traurig. Daher möchte ich dir einfach ein paar Dinge erzählen, wie sie bei uns sind und warum.
Mein Mann hat drei Kinder aus erster Ehe. Sie sind ca. jedes zweite WE hier, und dann besucht er sie regelmässig, so alle zwei Tage. Er macht viel für sie, gerade weil seine Ex ein wenig faul und bequem ist. Ich habe ihn schon oft gefragt, ob er eigentlich nicht merke, wie seine Ex ihn ausnütze. Seine Antwort ist eigentlich immer die selbe: "Doch, ich weiss das. Aber ich will nie, dass meine Kinder sagen können, ich wäre nicht für sie da gewesen. Ich tue das alles nur für meine Kinder, nicht für meine Ex." Und sein Einsatz, auch "auf Kosten" unseres Familienlebens, macht sich bezahlt. Er hat ein wunderschönes Verhältnis zu seinen Kindern, wenn Not am Mann ist, ist Papa gefragt, weil sie wissen, dass er sie ihm vertrauen können und er sie garantiert nie hängen lässt.
Alle geschiedenen Männer haben sich ja kaum gegen ihre Kinder sondern gegen ihre Exfrau entschieden, und viele leiden, wenn sie ihre Kinder nicht regelmässig sehen können. Es sind IHRE Kinder, ein Teil IHRER Familie. Im Grunde genommen müsstest du froh sein, dass dein Mann sich so für seine Tochter einsetzt. Dass es dann halt manchmal ausufert ist etwas blöd aber wohl im Moment nicht zu ändern. Immerhin hat sie einen präsenten Vater! Meine Kinder haben das nicht, und das macht mich traurig.

Etwas, was ich auch nicht ganz verstehe ist, dass deine Stieftochter keinen Kontakt zu deiner Familie haben soll. Vielleicht solltest du mal überdenken, wie euer Familienbild aussieht? Unsere Familie ist ganz klar siebenköpfig, auch wenn der siebte Kopf (grosse Tochter, knapp 17) nicht mehr regelmässig da ist und die beiden Jungs halt nur etwa jedes zweite WE. Aber sie gehören dazu, denn sie sind ein Teil meines Mannes! Da ich ein inniges Verhältnis zu meiner Familie haben war für mich von Anfang an klar, dass mein Mann mit der ganzen Kinderschar zu mir gehört. Meine Mutter schluckte zuerst mal schwer, als ich mit einem Mann mit drei Kindern angetrottet kam. Heute liebt sie die drei, wenn sicher auch anders als ihre leiblichen Enkelinnen. Der Kleine hat sie mit ihrem Charme um den Finger gewickelt, und mein Vater ist stolz darauf, nun doch noch zu männlichen Enkeln gekommen zu sein. Und ich bin stolz auf meine Eltern, dass sie diesen nicht ganz einfachen Schritt machen konnten! Sie haben akzeptiert, dass meine Familie halt etwas anders aussieht als ihre damals.
Meine Nichte übrigens (4 J.) sagte anscheinend letzthin, dass sie nun ihre Cousinen und Cousins besuche. Ich war fast etwas stolz auf uns! Das kleine Ding sieht alle fünf Kinder als ihre Cousins und Cousinen an. Und das würde sie nicht, wenn wir nach aussen nicht als EINE Familie wirken würden.

So, und nun sage ich dir was; ich tue mich auch immer wieder schwer damit, dass mein Mann sich oft zuerst um seine Kinder, dann um uns kümmert. Aber ich muss dann in mich gehe und mir sagen: Tu ich auch! Wehe, einer will was gegen meine Mädels sagen! Es ist wohl einfach so; Blut ist dicker als Wasser, und eigentlich kann ich stolz darauf sein, dass ich einen so liebevollen Vater als Mann habe. Denn meine Kinder profitieren auch davon! Mein Kopf weiss das genau, mein Herz kommt da manchmal nicht ganz mit. Aber ich arbeite daran ;-)

Was ich dir mit all dem sagen möchte: überlege dir, wie du dir denn deinen Mann wünschtest, gerade in Hinblick auch auf deinen Sohn. Und wie sieht dein Familienbild aus? Kannst du da an deiner Einstellung etwas ändern? Siehst du euch als dreiköpfige Familie mit Störenfried oder kannst du euch als vierköpfige Familie sehen?
Patchworken ist ein ewiger Kampf, auch ein Kampf mit sich selber. Wir sind nun mal "nur zweite Garnitur", da war vorher etwas, was wichtig ist und bleibt!

Ich wünsche dir viel Kraft und gute Gespräche, in denen du dich auch mit dir und deinen Wünschen und Vorstellungen auseinandersetzen kannst.
Wir patchworken seit Sommer 2006
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo trude

Generell kann ich die Ratschläge von Babyone unterstützen. Anderseits kann ich Dir sehr gut nachfühlen.

Seine Vergangenheit ist nun mal da, es liegt an uns Zweitfrauen, wie wir damit umgehen können. Das dies nicht jede kann verstehe ich auch.

Ich denke dein Mann muss da etwas vorwärts machen, sonst sehe ich schwarz.

Ihr müsst unbedingt darüber sprechen können, wenn nötig mit Hilfe.

Es ist nicht Sinn der Sache, dass du tagtäglich frustriert bist.

Finde eine Lösung. Vielleicht kann dir ein Arzt weiterhelfen ?

Liebe Grüsse :wink:
15 Jahre Patchworkerfahrung
trude
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Beitrag von trude »

hallo zusammen!

auch, wenn ich berechtigte kritik erhalten, bin ich
trotzdem froh, endlich mal den satz: ich kann dich verstehen zu hören.
das tut so gut.
ich höre immer nur: du wusstest auf was du dich einlässt,
aber man weiss eben so viel nicht, vorallem nicht, wenn man sich verliebt
und alles rosarot ist.

ich bin auch froh, dass mein mann ein liebevoller vater ist,
wenn er alle kinder gleich behandelt.
und ich hoffe, dass das eben noch kommt und er das begreift
und nicht immer aus angst, dass seine tochter aus 1. ehe zu kurz kommt und
schlechtem gewissen, unseren sohn vernachlässigt.


mein familienbild ist eben wir sind zu dritt eine familie und
dienstags, donnerstags und jedes zweite wochenende sind wir zu viert.
ich möchte eben, dass wir beide meinem mann auch genügen und
wir auch zu dritt glücklich sein können und nicht immer nur,
wenn seine tochter auch da ist. und dieses gefühl macht mich traurig.
dass, wenn seine tochter da ist immer voll auf familie gemacht wird
und wenn es nur uns gibt, dann klingt er sich oft aus - geht trainieren,
arbeiten oder sich mit kumpels treffen und ich bin mit dem kleinen alleine.
das finde ich eben nicht richtig.
er würde nie weggehen, wenn sie da ist...


ich weiss ja, dass ich für ihn eben nicht "zweite garnitur" bin, weil
er seine ex nur geheiratet hat, als sie hochschwanger war udn ihn erpresst hat
und er eigentlich auch kein kind mit ihr wollte....
wäre es anders, hätte ich ein problem damit.



mir ist eben wichtig, dass sich später unser kind nicht blöd vorkommt,
wenn er sich an regeln zu halten hat und dies oder das nicht darf
und sie narrenfreiheit hat, wenn sie da ist.
wie soll das auch gut gehen.

und das thema mit meiner familie:
bisher gab es nur zwei feiern, an denen ihr wochenende war und
da war sie dann ja auch dabei.
feiern und feste sind ja auch was anderes,
als besuche einfach so.
ist ja klar, dass wenn sie da ist, wir eher zu seiner familie,
die ja auch ihre ist, fahren als zu meiner und das ist auch recht so.
sie hat ja noch die familie von ihrer mama und ist da der star und
unser sohn ist es eben bei meiner familie.
es weiss ja auch jeder bei mir, dass er schon verheiratet war und
da ein kind hat udn alle akzeptieren das und ihn somit als meinen partner.


zweitfrau sein ist echt hart!
aber auch er muss mal zurück stecken, doch nicht immer ich!


sicher lassen wir uns mal helfen, sicher....
vielleicht das beste!
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo trude,

siehs mal von der anderen Seite an! Dein Mann verwöhnt und verzieht das Mdchen nach allen Regeln der Kunst. JETZT fühlt er sich ev. wohl dabei, seine Vaterrolle lebt er zum grossen Teil mit Materiellem aus.
Aber sei mal ehrlich ,glaubst du, dass es dieses Kind einfach haben wird? Eigentlich kann die Kleine einem nur leid tun. Statt dass ihr sie wie selbstverständlich in euer Familienleben integriert, wird sie verwöhnt, verzogen und auf den hohen Sockel gestellt. Was glaubst du, wie das Kind leidet, wenn sie in die Schule kommt oder später in einen Beruf?
versuche dich zurückzuziehen, gehe mit ihr nach deinen Regeln um und erziehe deinen Sohn, wie es dir richtig erscheint.
Der Vater versucht offenbar mit allen Mitteln sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, er schadet sich selbst damit und vor allem dem Kind!

Und was das Thema Zweitfrau anbelangt, versuche da drüber zu stehen. auch ich habe manche Träne vergossen, wenn "ihre" Bedürfnisse wieder mal wichtiger erschienen als meine, ich habe lange gebraucht, um zu erkennen, dass es für seine Kinder war und nicht für die Ex, die ist ihm nämlich sowas von gleichgültig! Sein Argument ist, ihm tue es in der Regel nicht weh, wenn sie was von ihm will, aber er und die Kinder leiden dann nicht unter ihren hysterischen Anfällen und dem Telefonterror, wenn er ihr mal wieder zu willen ist haben dann Ruhe.
Das ist die Einstellung meines Partners und nicht Meine! ich hätte sie tausendmal in die Schranken gewiesen, aber eben, darin unterscheiden wir uns und ich muss es grummmel würg akzeptieren.
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Beitrag von BabyOne »

@ steff: Danke!
:oops:

Hallo Trude,

schön dass Du Dich gemeldet hast. Übrigens... ICH VERSTEHE DICH SEHR GUT... :wink: Gerade deswegen habe ich so einen langen Text geschrieben, weil ich mich teilweise in dem wiedererkenne was Du schreibst. Jetzt will ich nochmal auf Deine Antwort eingehen.

So wie Du es schreibst, wird das Mädchen tatsächlich auf ungesunde Art verzogen. ABER: das ist nicht Dein Problem. Warum also reagierst Du darauf so stark? Du bist nicht die Mutter, also nicht für Gesundheitsschäden und evtl. schlechtes Benehmen verantwortlich. Dein Kind - das wiederhole ich nochmal, weil ich es so wichtig finde - ist noch ein Baby. Dem Kleinen ist es herzlich egal ob er 20 € geschenkt bekommt oder auch gar nichts. Einen Keks hätte er den 20 € vermutlich vorgezogen. Das ist das was ich schon vorher meinte - ich glaube, Du hast an der Stelle eigentlich einen anderen Grund weswegen Du sauer bist, als den, den Du selber angibst. Ein Baby muss NICHT genauso behandelt werden wie ein fünfjähriges Kind. Die Zahl der Geschenke auf beiden Seiten abzuzählen ist in etwa genauso kindisch, wie zwei Kinder die darum streiten, dass der eine ein klein wenig mehr Kakao in seinem Glas hat als der andere. Wenn Dein Sohn dann mal älter ist und sich dann tatsächlich benachteiligt fühlen sollte, dann ist es der richtige Moment um sich darüber Gedanken zu machen, aber nicht jetzt, schon Jahre im Voraus. Es gibt so einen hübschen Spruch - von zehn Problemen, die Du auf Deinem Weg auf Dich zukommen siehst, landen neun im Wassergraben, ehe sie Dich erreicht haben.

Viele von den Geschenken für das Mädchen sind im Übrigen auch keine Geschenke die vom Kind als solche empfunden werden - T-Shirts, Socken, Lederjacke sind alles Sachen zum Anziehen, die die Familie sowieso bereitstellen muss. Ich als Kind habe mich über sowas jedenfalls meist nicht wirklich gefreut. Dazu musst Du auch eines bedenken - Dein Lebensgefährte und erst recht seine Familie sind doch nicht dafür verantwortlich, dass die leibliche Mutter das Kind verzieht. Er ist nur für das verantwortlich was er selber tut, und dass er als Wochenendvater da manchmal noch übertreibt, das ist ziemlich natürlich und nichts was Dich persönlich treffen und verletzen sollte. Sichr hast Du recht, dass ein Kind in dem Alter auch kleine Handreichungen machen kann. Aber gut, sie macht es halt noch nicht- vielleicht ist Dein Lebensgefährte schon in drei Monaten so weit, dass er selber einsieht dass es besser wäre, und dass er das dann einführen wird. Das wird sich im Lauf der Zeit geben, aber nur wenn ihr das Thema entspannt betrachten könnt und nicht zu einem Kampffeld Eurer Beziehung macht.

Eine große Sorge kann ich Dir vielleicht nehmen - Du glaubst, das große Kind hätte eine Vorbildfunktion für Deinen Kleinen. Nun ist es natürlich schon so dass auch Halbgeschwister bei regelmäßigem Kontakt einen Einfluss haben können. Dieser Einfluss ist aber sicher viel kleiner bzw. anders geartet als Du dir das jetzt vorstellst. Ich kann Deine Gefühle da gut nachvollziehen, ich hatte nämlich genau die gleichen Bedenken. Meine Tochter ist 2,5 Jahre jünger als mein Stiefsohn (und damit altersmäßig viel näher dran als Dein Sohn), und sie liebt ihren Bruder heiss und innig, aber sie ist ein völlig eigenständiger Mensch mit einem eigenen Charakter. Selbst ich als Mutter habe nicht die Macht sie in ihrem Charakter zu verändern, den hat sie schon vor der Geburt gehabt und er entfaltet sich im Lauf der Jahre wie eine Knospe die zur Blüte wird - aber aus einer gelben Tulpenknospe wird keine rote Rosenblüte, egal was man für einen Tanz drumherum veranstaltet. Noch viel weniger hat ihr Halbbruder sie bisher vom rechten Weg abbringen können. und ich spreche da von einem wirklich verhaltensauffälligen Kind, das will ich an der Stelle mal erwähnt haben... :? Er ist reagiert oft unangemessen, ist teilweise aggressiv, chaotisch, hat null Selbstvertrauen und ist unselbstständig bis zum Gehtnichtmehr. Er ist seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung. Unsere Tochter ist in allen Punkten das genaue Gegenteil geworden, und das trotz seines "schlechten Vorbildes". Dafür hat sie aber oft von dem älteren Bruder in anderer Weise profitiert.

Was man als Mutter immer gebrauchen kann, ist eine große Portion Gelassenheit. Nichts kommt jemals so wie man das erwartet hat, insofern kannst Du ganz beruhigt sein, all Deine Befürchtungen haben sehr geringe Chancen sich zu realisieren, alleine schon deswegen.

Zum Thema Exfrau kann ich Dir ebenfalls Mut machen - wir haben das Thema auch durch, aber es ist jetzt eigentlich kein Thema mehr. Die Ex meines Lebensgefährten war eine Pest, sie hat auch oft zu den unmöglichsten Zeiten angerufen etc. Da hat uns der Ratschlag der Psychotherapeutin geholfen. Sie meinte, wenn die Ex etwas von uns bzw. von meinem Lebensgefährten will - also zum Beispiel dass er den Jungen mal außer der Reihe nimmt -, dann sollen wir uns nicht aufregen über ihre Forderungen, sondern ganz kühl abwägen - sind wir bereit das zu tun oder nicht? Und wenn ja, dann sollten wir es um des Kindes willen machen und nicht ihr zuliebe, und demzufolge sollten wir uns dann nicht im Nachhinein ärgern dass wir etwas gemacht haben und kein Dankeschön dafür von ihr bekamen. Andere Dinge wie die nervigen Anrufe brauchten eine ganze Anzahl von Grenzziehungen. Mein Lebensgefährte hat es ihr öfter gesagt dass sie nur wegen wirklich wichtigen Dingen anrufen soll und nur zu vernünftigen Zeiten, aber das kam irgendwie nie bei ihr an. Die Psychotherapeutin hat es ihr wohl auch gesagt, das hat schon geholfen, und dann war es irgendwann mal so dass sie abends recht spät anrief und auf meine Auskunft "A. ist nicht da" nachfragte, wann er denn wieder da wäre. Darauf ging ich dann nicht ein, sondern sagte ihr ziemlich kühl, wenn es was wichtiges wäre, könnte ich es gerne ausrichten, und sonst könnte sie ja eine Email schreiben. Danach war schlagartig Ruhe, und seitdem meldet sie sich tatsächlich nur noch selten.


Lebst Du in Deutschland oder in der Schweiz? Zum Thema Unterhalt bei Neuheirat kann ich Dir etwas sagen, aber nur in Bezug auf das deutsche Recht, da kenne ich mich aus.

Noch ein letztes - der Glaube, wenn die Ex und das Kind aus erster Ehe nicht wären hättet ihr keinen Streit, ist eine Illusion. Wir haben jahrelang nie gestritten (das hat die Psychotherapeutin mit der Bemerkung quittiert, dass der Druck von außen unter dem wir standen die Konflikte unter dem Deckel gehalten hat), und nun haben wir eigentlich alles was wir wollten, es geht uns finanziell besser, die Ex nervt nicht mehr, sein Sohn hat sich dank Psychotherapie auch besser entwickelt... und nun streiten wir mehr und heftiger als je zuvor.

Wenn Du es bis hierhin geschafft hast, dann gratuliere ich :lol: und wünsche Dir, dass Du es schaffst alles etwas entspannter zu sehen. Das ist hauptsächlich das was Du brauchst.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
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