Ex von Partner verweigert Scheidung

Enii
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Ex von Partner verweigert Scheidung

Beitrag von Enii »

Hallo zusammen

Mein Partner und ich stehen vor einem Problem, das leider nicht lösbar scheint: Die Ex meines Partners will sich nicht scheiden lassen.

Seit 4 Jahren sind die beiden getrennt, seit 2 Jahren ist er mit mir zusammen. Seit nun 1.5 Jahren bemüht er sich intensiv um eine Scheidung. Leider hat sie bis heute nicht eingewilligt. Er hatte seine Ex weder betrogen noch sonstwie hintergeganen, womit eigentlich kein Grund vorhanden ist, aufgrund dessen sie sich rächen müsste. Es handelte sich um eine beidseitige Trennung.

Ich habe ihn mal gefragt, wieso er diese Angelegenheit nicht bereits nach der Trennung angegangen war. Er meinte daraufhin, er habe einfach nicht die Kraft dazu gehabt, diesen Kampf auszufechten. Und das er erst jetzt weiss (mit mir an seiner Seite), wofür es sich lohnt zu kämpfen.

Ein 3/4 Jahr lang führte er Gespräch um Gespräch mit ihr resp. bemühte sich darum. Vielfach hat sie sich an die Termine schon gar nicht gehalten, war zur vereinbarten Zeit entweder nicht zu Hause oder erschien nicht bei ihm in der Wohnung (natürlich ohne abzusagen). Wenn es dann zu einem Gespräch kam, ging dieses eigentlich immer gleich aus. Sie tischte ihm immer wieder eine neue Ausrede auf, wieso sie absolut keine Zeit hätte, um sich darum zu kümmern (dabei ist sie nicht einmal berufstätig). Und ihr könnt mir glauben, einige Ausreden waren dermassen lächerlich. Nun, eigentlich hätte sie ja nur in den Scheidungwillen einwilligen müssen, es ging noch nicht einmal um den Unterhalt. Sie weigerte sich jedoch standhaft, weder einer Mediation zuzustimmen noch eine Teilkonvension zu unterschreiben, die mein Partner ausgearbeitet hatte. Er hatte Bücher gelesen und sich mit meiner Hilfe tagelang im Internet schlau gemacht. Schade war vor allem, dass sie sich mehrfach weigerte, den Entwurf überhaupt anzuschauen. Wenn sie wenigstens gesagt hätte, mit was sie nicht einverstanden sei, dann hätten wir nach Lösungen suchen können. Aber sie meinte einfach, sie würde garantiert nichts unterschreiben, was er geschrieben hat. Und eben, nicht einmal einer Mediation stimmte sie zu.

Meinem Partner blieb dann nichts anderes übrig, als einen Anwalt zu engagieren. Ich hatte ihn schon lange darum gebeten, aber anhand des finanziellen Aspekts wollte er dies unter allen Umständen vermeiden. Er lebt am Existenzminimun, wovon er also einen Anwalt bezahlen soll, ist unklar. Mittlerweile hat der Anwalt jedoch ein Begehren um Erlass der Prozess- und Anwaltskosten beim Gericht eingereicht. Diese Möglichkeit besteht bei Personen, die wirklich kein Geld haben und sich einen Rechtsvertreter deshalb nicht leisten können (wird dann vom Staat bezahlt, ähnlich der Sozialhilfe). Leider steht der Entscheid seit Monaten aus. Anscheinend sieht es jedoch gut aus. Ich hoffe es so sehr.
Da natürlich kein Anwalt gratis arbeitet, musste erst einmal ein Vorschuss über 2'500 Fr. geleistet werden. Diesen habe ich bezahlt. Falls ich das nicht getan hätte, wäre es für meinen Partner ganz und gar unmöglich, sich scheiden zu lassen, da er sich dies nie und niemer leisten könnte.

Über 3 Monate lang verhandelte der Anwalt dann mit der Ex bezüglich Scheidungswillen (von der Höhe des Unterhalt oder ähnlichen Dingen wurde nicht einmal gesprochen). Am Schluss sagte sie sogar, sie werde in die Scheidung einwilligen. Es war zu einem Treffen gekommen, an dem sie ihre Meinung jedoch änderte und nicht unterschrieben hatte. Er Anwalt meinte dann wortwörtlich, sie hätte ihn absolut verarscht! Und wieder hatte sie Zeit gewonnen und das Ganze weiter herausgezögert.

Somit wurde also die Scheidung auf Klage eingereicht. Der Anwalt meinte, eine solche dauert ca. 2 Jahre und beläuft sich auf 10'000 Fr. Anwaltskosten und 2'000 bis 3'000 Prozesskosten (für jede Partei!). Geld, das wir unmöglich aufbringen könnten, falls es so weit kommen würde!

Letzten November hat mein Partner dann endlich einen Termin vor Gericht erhalten (dauerte leider auch ewig) und konnte vor dem Richter den Scheidungswillen äussern und schriftlich hinterlegen. Dann hatte er eine 2-monatige Bedenkzeit und musste nun diesen Monat nochmals schriftlich bestätigen, dass er die Scheidung wünscht. Seine Ex widerum hat nun eine Frist bis Mitte Februar erhalten, in der sie nochmals die Möglichkeit erhält, in die Scheidung einzuwilligen und die Klage abzulösen. Nach all den Vorkommnissen in den letzten 1.5 Jahren kann ich mir aber nicht vorstellen, das sie es tun wird.

Das Traurige ist einfach, dass mein Partner und ich eigentlich gerne schon geheiratet hätten. Wohl auch ein Grund, wieso sie nicht einwilligt. Ich bin 16 Jahre jünger als sie, mit mir hat er die Möglichkeit, nochmals neu zu beginnen. Wir möchten heiraten und eine Familie gründen (was bei ihr aus biologischen Gründen schon gar nicht mehr möglich ist). Mit diesem Umstand scheint sie nicht klarzukommen, obwohl es sie ja eigentlich gar nichts angeht. Zudem hat sie auch nach 4 Jahren immer noch keinen neuen Partner gefunden, obwohl sie gerne einen hätte.

Offiziel begründet sie ihre Verweigerung jedoch damit, dass sie für den Rest des Lebens verheiratet, aber getrennt, bleiben möchte. Nicht etwa, weil sie noch an ihm hängen würde. Im Gegenteil. Öfters gibt sie ihm das Gefühl, als würde sie ihn regelrecht hassen. Sie möchte jedoch aus finanziellen Gründen verheiratet bleiben. Sie sagte, als verheiratete Frau sei sie finanziell abgesichert, als geschiedene nicht. Könnt ihr euch vorstellen, was für eine Wut diese Person in mir auslöst?!

Kennt ihr ebenfalls solche Situationen? Wie seid ihr damit umgegangen?
aisha

Beitrag von aisha »

hallo Enii,

oh ja, bei diesem Liedchen kann ich ganz laut mitsingen. mein Ex zögerte die Scheidung 5 jahre hinaus, habe mal ausführlich in einem andern Thema darüber berichtet, das Ganze kostete mich ca. Fr. 100`000.-!!! Ihm nichts, weil er inzwischen von der Sozialhilfe lebte. bis heute habe ich keinen Rappen Unterhalt für meine Tochter gesehen. mein Ex schöpfte jegliche Lücken unseres Rechtsstaates aus, um mich zu terrorisieren und die Scheidung zu verhindern. Schliesslich entschied das Gericht gegen seinen Willen. Was ich durchgemacht habe, darüber könnte ich ein Buch schreiben!
Bei meinem Partner wars ähnlich. Seine Ex ging fremd, nahm sich eine eigene Wohnung und weigerte sich standhaft in eine Scheidung einzuwilligen. Es ist wie bei euch, sie wollte unabhängig sein, andere Männer haben, aber die finanzielle Sicherheit der Ehe auf keinen Fall aufgeben!! Die Scheidung ging dann auf Klage nach der obligaten Trennungszeit relativ rasch, denn sie hatte Angst, dass sie u. U. finanziell schlechter wegkommt, wenn der Richter über den Unterhalt entscheidet.
die Ex jammert bis heute rum und bereut ihren Schritt zutiefst. sie will bis heute nicht arbeiten, und auf Kosten meines Partners leben. Wahrscheinlich kann man sich in die Klapsmühle einliefern, wenn in Kürze die letzte Unterhaltszahlung eintrifft, denn die Kinder sind erwachsen.

Ich kann nur mit dir mitfühlen! Hoffe, ihr habt einen guten Anwalt und vor allem einen guten Richter. Normalerweise sind die Gerichte sehr frauenfreundlich, bei mir war leider das Gegenteil der Fall, und ich hatte eine Richterin!! Wären die Frau halbwegs kompetent gewesen ,hätte sie dem Treiben meines Ex lange vorher ein Ende bereitet.

Nun, geschieden sind wir beide, aber Anwälte beschäftigen wir trotzdem noch, denn unsere beiden Ex gönnen uns das Glück in keinster Weise und wir sind immer wieder mit neuen Schikanen konfrontiert!

ich kann dir und deinem Freund nur ein sehr dickes Fell wünschen, lasst euch nicht unterkriegen, macht stetig Druck beim _Anwalt und Gericht!

Alles Gute wünscht dir
Aisha
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo enii

Ich kann dir nur empfehlen, ihre Probleme nicht zu deinen zu machen. Ob sie nun einen neuen Partner findet oder nicht, soll dich nicht interessieren oder beschäftigen. Probiere dies zu trennen. Ihr seid nicht für sie verantwortlich.

Das heiraten hat doch auch noch Zeit, überstürzt nichts ! Denke dran, er ist noch nicht geschieden. Lasst euch etwas Zeit nach der Scheidung, ich denke ihr müsst das zuerst verdauen. Es läuft euch nichts davon.

der unentgeltlichen Prozessführung sollte nichts im Wege stehen, wenn er auf dem Existenzminimum lebt. Bei meinem Mann war das kein Thema, das Gericht hat sofort eingewilligt.

Wünsche euch viel Glück
15 Jahre Patchworkerfahrung
Bernina

Beitrag von Bernina »

Blöde Frage:

Ich habe geglaubt, nach dem neuen Scheidungsgesetzt muss man nur noch 2 Jahre warten, wenn der andere die Scheidung nicht will. Was kann denn eine Scheidung verzögern?
aisha

Beitrag von aisha »

Liebe Bernina,

nichts einfacher als das!!! als erstes wechselt du Anwalt, kurz bevor du Gerichtstermin hast. Der neue Anwalt verschiebt dann den Gerichtstermin, da er sich erst in die Akten einlesen muss. Auf einen neuen Gerichtstermin wartes du 4-6 Monate.
Den nächsten Gerichtstermin verschiebt dein Anwalt, weil er dann nämlich an einem andern Gericht bereits eine Verhandlung hat.
Beim dritten Termin hast du deine Unterlagen nicht vollständig aus tausend verschiedenen Gründen, also kann man keine Konvention erarbeiten.
Vor dem vierten Termin legst du dich tags zuvor mit Bauchweh ins Spital..
Beim fünften lässt du dir ein psychiatrisches Gutachten erstellen, dass du prozessunfähig bist..und gehst in den Urlaub
So vergeht Jahr um Jahr...

Dasselbe Spiel etwas abgeändert treibst du, wenn du keinen Unterhalt zahlen möchtest...

Für noch mehr Tips und Tricks lasse ich dir gerne die Adresse meines Ex zukommen, er kennt sich da Bestens aus....

Vielleicht hat der eine oder andere aber auch mal Glück und findet einen Richter, der das Spiel nicht 5 Jahre lang mitspielt....

Sorry, ist sehr zynisch... aber wahr, habe alles am eigenen Leib erlebt.

Liebe Grüsse
aisha
Bernina

Beitrag von Bernina »

Danke, solche Verzögerungstaktiken kennt mein Ex ja eigentlich auch. Ich verstand aus dem Eingangstext, dass die Ex einfach nicht unterschreiben wolle.

Was bei meinem Freund irritierend war: Er hat immer alle Unterlagen eingereicht, wie verlangt. Sie hat die Aufgaben nie gemacht und wurde deswegen nie gerügt. Und bis jetzt musste sie noch kein einziges Mal ihre Finanzen darlegen.
Man hat also vom Einkommen des Mannes die Alimente berechnet, ihren Lohn (50 - 80% Stelle) war nie Thema. Das finde ich voll fies. Bei Gericht wurde dieser Fauxpas erwähnt, der Richter fand es aber nicht wichtig. Sie ist eine Frau und die Verlassene und somit per Definition die arme.

Nun, trotz vieler ungerechter Punkte ist mein Freund froh, dass demnächst das Ganze vorbei ist. Diese Woche vor 5 Jahren hat er das Eheschutzverfahren eingereicht. Das dev. Urteil sollte in den nächsten Tagen oder Wochen eintreffen.
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hallo Enii,

Die Ex meines Mannes hat die Scheidung ebenfalls rausgezögert. Wir haben trotzdem mit Kinderkriegen begonnen. Der zweite war halbjährig die erste zweijährig, als er dann endlich geschieden wurde und wir mit unseren Kindern heiraten gingen...

Schönen Tag

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

PS: stell dich doch noch im "ich stelle mich vor"-Forum vor, wenn du mal Zeit hast. Da kann man immer wieder nachlesen, wenn später Einträge kommen.
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Enii
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Beitrag von Enii »

Vielen Dank für eure Antworten. Es hilft mir zu wissen, dass mein Partner und ich nicht die einzigen sind, die mit so einem Problem zu kämpfen haben. Auch wenn es natürlich traurig ist, dass so etwas anscheinend öfters mal vorkommt.

Auch wenn es manchmal unmöglich scheint, diese Sachen zu verdrängen, so gebe ich mir doch sehr Mühe und versuche einfach die ansonsten wunderbare Zeit mit meinem Partner zu geniessen.
aisha

Beitrag von aisha »

Ah ja.. was ich noch anfügen wollte..

seit bei den Scheidungsverfahren die Schuldfrage nicht mehr relevant ist, ist derjenige der Dumme, der Geld hat, arbeiten geht und sich korrekt verhält. Das kann der Mann oder die FRAU sein!

Bei mir wars so.

Mein Partner zahlt sich auch dumm und dämlich dafür, dass seine Ex in fremden Betten rumhüpfte, sich auch nach Jahren erfolglos am Selbsverwirklichen ist und nicht die geringste Lust hat, mal zum ihrem Lebensunterhalt selbst was beizusteuern.
Dabei verliess SIE die Familie!

Die Gerichte machen es sich sehr einfach. Schröpfen kann man nur dort, wo`s was hat.

Also merkt euch:

RECHT IST NICHT GLEICH GERECHTIGKEIT!

Aisha
Bernina

Beitrag von Bernina »

Genau aisha

Mein Freund wäre auch besser gefahren, wenn es das alte Scheidungsgesetzt noch gegeben hätte. Seine Frau hatte ihn noch vor der Trennung masslos ausgeschröpft und mehrfach betrogen.

Vor allem hätte man auch besser untersuchen sollen, wer der wohlwollende Elternteil ist.

Aber er hat das Pech, zu ehrlich und zu nett zu sein. Wer anständig und höflich ist, wird vor dem Gericht bestraft.
Die Ex und ihr Anwalt haben bei Gericht gelogen, dass sich die Balken biegen. Aber schlussendlich haben sie dank diesem Verhalten gewonnen.
Hope
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Beitrag von Hope »

Geschröpft kann nur dort. wos was hat:

Mein Partner läuft am Existenzminimum und seine Ex-Frau möchte doch noch mehr.

Leider kann ich auch nicht beistimmen, dass die Ehrlichkeit gewinnt. Beklage mich nicht, aber mir kommts bei uns nicht vor, als gewinne die Ehrlichkeit, im Gegenteil; fröhliches "Bestrafen". Schlucken und schlucken, vielleicht gibt es ja später mal so was wie Gerechtigkeit.

Machts gut 8)
Enii
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Beitrag von Enii »

Bezüglich Recht denke ich genauso wie ihr. Bis ich meinen Partner kennenlernte, habe ich immer sehr viel vom schweizerischen Rechtssystem gehalten. Das hat sich leider schlagartig geändert, nachdem ich das Scheidungsrecht kennengelernt habe. Wenn ich früher von Scheidungen gehört habe, dachte ich immer, ach, die arme Frau. Heute hat sich das geändert.

Ich bin mir voll bewusst, dass es natürlich auch umgekehrte Fälle gibt. Auch hier im Forum konnte ich ja schon Beiträge von Frauen lesen, die nicht einmal Unterhalt für die Kinder erhalten!
Persönlich kenne ich aber halt nur den umgekehrten Fall, nämlich dieser, wo der Mann ausgenommen wird.

Ich kann es nicht verstehen, dass eine Frau auch nach der Trennung/Scheidung nicht arbeiten gehen und somit etwas zu ihrem Unterhalt beitragen muss. Selbst dann nicht, wenn alle Kinder zur Schule gehen. Das ist mir einfach unverständlich.

Gemäss Aussage des Anwalts wird mein Partner nicht darum herumkommen, ihr vollen Unterhalt zu zahlen, bis der Kleine 10 Jahre alt ist. Das wären also noch 3 Jahre lang. Erst danach kann ihr ein 50%-Pensum zugemutet werden. Und auch das, bis der Jüngste 16 Jahre alt ist.

Ein weiterer Umstand ist dieser, dass nur das Einkommen, jedoch nicht das Vermögen in die Unterhaltsberechnung einbezogen wird. Im Fall der Ex meines Partners ist es nämlich so, dass ihre Eltern Millionäre sind. Obwohl sie trotzdem nicht in Saus und Braus aufgewachsen ist (ihre Eltern sind sehr sparsam), denke ich, der Umstand, dass bei ihr immer Geld vorhanden war, macht ihr gar nicht bewusst, wie es ist, wenn man seinen eigenen Unterhalt verdienen muss.
Vor einigen Jahren hat sie einen Erbvorbezug über 300'000 erhalten. Gemäss Aussage des Anwalts ändert ein Vermögen jedoch gar nichts am Unterhalt. Einzig die Erträge aus dem Vermögen werden als ihr „Einkommen“ angerechnet. Als ich diese Aussage hörte, wäre ich am liebsten in Tränen ausgebrochen.
Seine Ex behauptet zwar steif und fest, von dem Geld sei nichts mehr vorhanden, da sie es vollumfänglich in die Hypothek gesteckt hat. Nur leider weigert sie sich bis heute, ihre Steuererklärung vorzulegen, womit sie dies beweisen könnte. Aber selbst wenn es so wäre, dann hätten sich ihre Hypothekarzinsen massiv reduziert.

Ein weiterer Umstand ist dieser, dass mein Partner bei der Trennung sowohl das Haus als auch das gesamte Barvermögen seiner Ex überlassen hat. Der Notar hatte ihm das bei der Trennung geraten. Immerhin werde sich seine Ex ja um die Kinder kümmern und müsse deshalb abgesichert werden, weil sie ja aufgrund der Kinderbetreuung nicht arbeiten gehen kann. Leider war mein Partner damals so blöd (kann es nicht anders ausdrücken) und hat sich darauf eingelassen. Der Vertrag wurde sogar öffentlich beurkundet, weshalb absolut keine Chance besteht, dies anzufechten. Das traurige ist, dass er diesen Schritt getan hat, weil er an seine Kinder dachte. Er wollte, dass sie weiterhin im Einfamilienhaus wohnen können und das es ihnen an nichts fehlen soll. Jedoch war er immer der Überzeugung, seine Ex werde arbeiten gehen, sobald der Kleine auch in die Schule geht (hat sie ihm eigentlich auch immer bestätigt). Nun, der Kleine geht mittlerweile zu Schule, sie hat ihr „Versprechen“ leider nicht gehalten. Und da es sich bei dieser Überschreibung um Vermögen und nicht Einkommen handelt, wird es das Gericht nicht interessieren. Es wird bei der Unterhaltsberechnung nicht berücksichtigt.

Auch wenn es nichts ändert, wenn ich jammere, so muss ich doch sagen, wie gut es tut, dies alles mal loszuwerden und auch eure Geschichten zu hören.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Hallo zusammen,

Ungerechtigkeiten gibt es immer und dies auf beiden Seiten!

Ich sehe nur schon, wenn ich GG s (Gottergatte= mein Mann) Geschichte und meine Geschichte anschaue.

Das gleiche Gericht, einmal wird so dargelegt, einmal so. Vieles ist reine Interpretationssache, leider :roll: :roll:


Während meiner Scheidungsverhandlung musste ich um eine kurze Pause bitten, um mal kurz aus dem WC-Fensterchen zu schreien 8) . Ich bin heute noch überzogen davon, der Richter war ein geschiedener Vater 8) .

Ich habe auf immer auf Frauenalimente verzichtet, ging 60% arbeiten. Gemeinsam mit meinem Ex-Mann haben wir entschieden, erst die Scheidung einzureichen, wenn wir fanden es sei nun der Moment gekommen Für uns hat s halt einige Jahre gedauert. Da ich von meinem jetztigen GG schwanger war, leiteten wir die Scheidung ein.

Der Richter sagte wörtlich: nun wie ich sehe sind sie SCHON wieder schwanger! *würg*. (Mein Ex und ich waren dazumals bereits über 3Jahre getrennt gewesen :twisted: )

Bei den Kinderalimenten meinte er, er erwarte eigentlich von mir, dass ich den minimal Ansatz an Kinderalimente freiwillig annehme. Denn ich würde ja mehr Pensionskassengelder von meinem Ex bekommen, als mir eigentlich zustehen.
Auf meinen Konter, dass mein Ex Mann ungefähr in der gleichen Höhe der Pensionskassengelder die mir rechtlich zu stehen, Schulden bei mir hätte, so wie ich ihm das Auto und sämtliche Möbel überlassen habe, fand er dann nicht so toll. -

Zudem, fand er sei es nicht korrekt von mir, rechtlich mir alleine zu stehenden Erbschaften, für mich zu behalten.

Eben, dann ging ich das Fenster öffnen und tieeeeef Luft holen.

:arrow: Der Hammer war aber mein Ex :lol: . Irgendwann einmal sagte mein eher scheuer, introvertierter Ex zum Richter: Herr xy, wieso machen sie so ein Theater? x und ich, wir haben die Trennungsvereinbarung gemeinsam aufgestellt, kontrollieren lassen und WOLLEN ES BEIDE genau so.
:lol: :lol: :lol: :lol:


lg Morpheus
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Nin
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Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Wenn noch nach dem Schuldprinzip gescheiden würde, hätte mein Ex glaub ich öffentliche Steinigung gefordert und natürlich hätte ich die Kinder nicht.

Ich habe meinen Mann auch betrogen, in den letzten Wochen, bevor ich ihn verlassen habe und ich weigere mich trotzdem, an den Pranger gestellt zu werden.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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