Ex von Partner verweigert Scheidung

aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Nin,
das tut mir sehr leid für dich!
Dein Ex ist sicher auch dermassen in seinem Stolz verletzt, dass du ihn verlassen hast, dass er dir nun mit allen Mitteln das Leben schwer machen will.
meiner treibt seine psychischen Quälereien mir gegenüber ja auch bis zum Exzess. Er geht so darin auf, mir das Leben zur Hölle zu machen, dass er gar nicht mitgekriegt hat, das SEIN Leben längstens den Bach runter ist.

Nun zu dir: eine Scheidung auf Klage wird immer mühsam, aber wenn dein Ex damit Zeit gewinnen will, tut er sich ja nichts Gutes. Ist er sich bewusst, dass die Pensionskasse z. B. erst am Tag der Scheidung aufgeteilt wird?
Das ist mit ein Grund, warum so viele Frauen die Scheidung hinauszögern! Bei uns wars umgekehrt, ich musste ihm bezahlen, da er nach der Trennung einfach seine Arbeit aufgab.

Mit dem Geld deiner Mutter ist es so eine Sache. Habt ihr einen Darlehensvertrag oder so was, wann oder für was das Geld geliehen wurde?
Unter Umständen muss deine Mutter gegen deinen Ex klagen, Bankbelege etc. werden ja vorhanden sein nehme ich an!? Ich hoffe für dich, dass ein solcher Vertrag existiert!

Ich hatte auch so ein unschönes Problem mit meinen Ex Schwiegis. Sie liehen meinem Ex offenbar Geld, als wir das Haus gekauft hatten, denn er besass ja nichts. Das Geld bekam er leider aber "unter dem Küchentisch" zugeschoben, meine Ex Schwiegis mauschelten leider immer mit ihren finaziellen Angelegenheiten.
Vor Gericht hiess es dann, sie hätten MIR das Geld geliehen gegen Verzinsung!!! Da sie aber nichts beweisen konnten, gings als zinsloses Darlehen rüber, obwohl sie nicht mal Bankbelege vorweisen konnten!
ich habe um weiteren Krach und Eskalation zu vermeiden dann halt auch diese Schulden meines Ex zurückbezahlt.

Ich wünsche dir viel, viel Glück!!!
val
Gehört zum Inventar
Gehört zum Inventar
Beiträge: 322
Registriert: 01.10.2007 19:12
Wohnort: Toggenburg

Beitrag von val »

Hallo allerseits

Au weia, da mach ich nun ziemlich grosse Augen und meine Moral sinkt in die Hose. Dachte ich, dass nach Ablauf der zweijährigen Trennungszeit im kommenden Oktober die Scheidung von meinem Mann nur noch eine Formalität sein wird, ob er nun will oder nicht. Denn er hat bereits klar gemacht, dass er sich nicht scheiden lassen will.

Und nun lese ich diesen Thread.

Und wie ich anschliessend etwas gegoogelt habe stelle ich fest, dass das tatsächlich so ist. Will der eine nicht, dann muss der andere klagen. Super Rechtssystem das wir da haben, danke vielmals.

Immerhin geht es bei uns nicht um Kinder, gottseidank!!!! Es geht "nur" um das Haus, in dem mein Mann das Geld seiner Eltern hat. Ich hoffe es kommt nicht noch so raus wie bei Aisha, dass ich plötzlich ein Darlehen zurückzahlen muss... Aber mein Mann wird sich genüsslich zurücklehnen, denn er hat nichts zu verlieren, so lange er mich nicht gehen lässt.... da sitze ich nun also ziemlich in der Tinte.

Immerhin kann ich mich nun selisch und moralisch darauf einstellen, dass die Sache so schnell nicht über die Bühne gehen wird. Dass sich das in die Länge ziehen wird und wohl auch ganz schön ungemütlich.

Habt Ihr Euch auch schon gewünscht, dass Eurem Ex eine Superfrau vom Himmel vor die Füsse fällt, die ihn absolut glücklich macht und all seine Rachegelüste zum Verschwinden bringt? Die ihn in einen wohlgesonnenen Mann verwandelt, der die Dinge sachlich sehen kann und bereit ist, Lösungen zu finden? Dann wäre es sooo viel einfacher. Denn das ganze ist doch nur Psychoterror und ohne Sinn und Zweck, dient einzig und allein seinem verletzten Ego. Sie hat mich verlassen, also soll sie leiden.

Wenn ihr gewusst hättet was es bedeutet eine Ehe wieder aufzulösen, hättet Ihr dann geheiratet? Seid Ihr Euch bewusst gewesen, welche Schlinge ihr Euch um den Hals legt? Ist jetzt vielleicht eine extreme Frage und ich möchte niemandem an den Karren fahren. Aber es gibt Momente da wäre ich froh, hätte unter dem Eheversprechen etwas Kleingedrucktes gestanden, das ich hätte lesen können... Bei jeden Vertrag den man eingeht liest man die Bedingungen vorwärts und rückwärts und überlegt sich ob man da im Falle eines Falles wieder rauskommt. Aber in die Ehe geht man voller Vertrauen und Liebe, ohne Krisenplan, Netz und doppelten Boden. Und wenn's dann bricht.... oje.

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
Never ever give up
aisha

Beitrag von aisha »

Liebe Val,
ich wünsche dir von Herzen, dass du alles was an Geld in dem Haus steckt, SCHRIFTLICH belegen kannst.
Ich habe glaub ich, Wochen damit verbracht, Bankunterlagen wieder zu beschaffen (er hat mir das Meiste geklaut),
Versuche alles so lückenlos wie möglich zu belegen!! Vor allem auch deine finanziellen Verhältnisse bei der Heirat.

Viel viel Glück wünsch ich dir
Aisha
Nana

Beitrag von Nana »

Liebe Val

natürlich geht man so eine Heirat ein....ist doch auch schön und es muss ja nicht immer in einer Katastrophe enden!Zudem gibt es auch Trennungen die wirklich fair und mit Respekt ablaufen,zum Glück!

Und ich wünsche Dir von Herzen das du wieder mal jemanden an deiner Seite hast mit dem du es dir glatt nochmals vorstellen kannst;o)

Liebe Grüsse,Nana
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Hallo Val

Stell Dir vor, nach über 10 Jahre Trennung würde mich mein Ex-Mann noch nehmen gemäss den Kindern!!!

Auch er wollte die Scheidung nicht. Die Scheidungskonvention hat er so aufgestellt gehabt, dass er das Gefühl hatte, ich würde nie einwilligen, weil ich soviele persönliche Sachen sowie geerbte Sachen ihm ohne Gegenleistung überlassen sollte. Klar wollte ich sowas nicht unterschreiben! Mein Anwalt hat mir empfohlen, diese Konvention ohne Kommentar sofort zu unterschreiben. Das war der beste Rat, den ich in meinem Leben gefolgt bin... War ne harte Zeit aber heute denke ich, es war richtig so.

Bezüglich "Eheschlingen" anziehen oder das "Kleingedruckte" vor der Heirat: Liebe Val, kann ich voll nachfühlen und eigentlich auch unterstützen, aber weisst Du, irgendwann haben wir uns geliebt und es gibt meiner Meinung nach keine Beziehung, die "perfekt" ist im Sinne von es herrscht immer Friede, Freude, Eierkuchen.

Aus der Erfahrung heraus haben sowohl mein jetziger Mann als auch ich uns rechtlich abgesichert... ABER: an alles kann man nicht denken und es geht auch nicht, alles bis ins kleinste Detail zu regeln. Vertrauen muss wachsen und für die einen stimmt es, nochmals sich "vertraglich" sprich zu heiraten und für die anderen ist eine offene Beziehung besser. Das müssen die Partner unter sich ausmachen. Keine einfache Sache!

Zu Dir: ich hoffe sehr, dass es mit den Finanzen (Haus usw.) klappt. Schliesse mich Aisha an bezüglich der Beweise usw.

Liebe Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Val,

ich habe nie aus romantischen Gründen geheiratet 8) . Das zweite Mal sogar mit Kriesenplan und Netz. Das ich mich auf eine erneute "Ehe eingelassen habe", darüber bin ich heute sehr froh. Diese erweiterte "Verpflichtung" :wink: hat mir schon manches Mal Kraft gegeben, weiter zu machen, meinen Horizont zu erweitern und eine Lösungswege in der Patchi-Familie und Ehe zu finden.


Mein Ehemann sagt heute von sich: aller guten Dinge sind 3 :lol: . Er sagt, die Ehe mit mir sei er ganz bewusst eingegangen, er hat damit ein Zeichen gesetzt für sein Leben. Ihm gibt diese Ehe auch eine Sicherheit die er braucht, um sich auf viele Dinge einzulassen in der Beziehung die ihm zuerst wiederstreben, weil er es nicht so kennt.

Zusagen ist, dass meinem Mann der "Klassiker" schlechthin passiert ist.
In seiner ersten Ehe, nach 8Jahren Partnerschaft, hat die Frau zwischen der standesamtlichen Heirat (nov.) und der grossen kirchlichen Heirat (Juni des darauffolgenden Jahres) ein Verhältnis begonnen mit seinem besten Freund.
Ein Monat nach der kirchlichen Heirat hat sie es ihm gebeichtet und ist gegangen.

lg Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

val hat geschrieben:Wenn ihr gewusst hättet was es bedeutet eine Ehe wieder aufzulösen, hättet Ihr dann geheiratet? Seid Ihr Euch bewusst gewesen, welche Schlinge ihr Euch um den Hals legt?
Ja Val. In Witzen wird ja oft eine Ehe als Lebenslänglich oder so bezeichnet. Dieser Begriff geisterte mir schon durch den Kopf, bevor ich geheiratet habe.

Bei mir gab es dann aber am Hochzeitstag selber ein paar Dämpfer. Und wenn man den Heiratsvertrag innert 24 Stunden annulieren könnte ..... ich hätte es mir überlegt.
Ich habe meinen Ex-Mann vor, während und vor allem gleich nach dem Hochzeitsfest zum ersten Mal so richtig kennen gelernt.

Aus Erfahrung wird man klug. Ich möchte nie mehr standesamtlich heiraten. Kirchlich schon. Mann kann eine Partnerschaft auch segnen lassen. Unser Pfarrer möchte dies schon lange mit uns machen. Aber wir wollen alles der Reihe nach. Zuerst soll mein Partner mal geschieden werden. Es sind nun Komplikationen aufgetaucht. Es dauert nun wohl doch noch es bitzeli. Wir müssen ja auch erst wissen, wieviel Geld noch übrig ist, wenn die Scheidung mal durch ist. Im Gegensatz zu seiner Ex-Frau muss er alle Kosten selber bezahlen.

Vielleicht gibt es dann nur noch eine Feier mit Hotdog und Sirup :?
Anita

Beitrag von Anita »

Bernina hat geschrieben: Vielleicht gibt es dann nur noch eine Feier mit Hotdog und Sirup :?
ich mags so lieber als aufgedonnerte feste mit viel zu viel mir viel zu wenig nahen menschen.

hallo val - schön von dir zu lesen :)

ich drücke dir auch die daumen, dass es eine faire lösung geben wird!
Enii
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 115
Registriert: 21.01.2009 20:57

Beitrag von Enii »

Hallo val

Ich habe die ähnlichen Gedanken wie du. Was würde ich dafür geben, dass die Ex meines Partners endlich wieder einen neuen Mann findet! In seinem Fall ist es nicht einmal so, dass er sie verlassen hat, sondern es war eine gemeinsame Trennung. Wieso sich seine Ex also rächen will, ist mir schleierhaft.
Sie ist seit 4 Jahren alleine und das macht ihr offensichtlich zu schaffen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, wenn sie einen neuen Partner hätte, wäre die Scheidung schon längst vollzogen. Nur schon in Anbetracht dessen, dass ein Mann es sicher nicht toll findet, dass sie verheiratet bleiben will. Und sie wäre sicher nicht so frustriert, wie sie es heute ist.

Noch etwas Unglaubliches aus unserem Rechtssystem zu berichten: Durch die Kinder ist uns zu Ohren gekommen, dass die Mutter anscheinend einmal wöchentlich am Mittagstisch in ihrem Dorf kocht. Super, dachten mein Partner und ich, da wird sie doch sicher auch etwas verdienen. Auch wenn es bestimmt nicht viel ist, für meinen Partner ist alles etwas wert. Letzte Woche dann habe ich mit dem Anwalt telefoniert. Und wisst ihr, was er mir mitgeteilt hat?! Da die Ex ja stets behauptet, sie hätte gar kein Einkommen (selbst vor dem Anwalt hat sie diese Aussage getätigt), liegt es an meinem Partner zu beweisen, wieviel sie verdient! Im Mindesten müssen wir jedoch schriftlich vorlegen können, dass sie diese Tätigkeit ausführt. Unglaublich! Zum Glück waren wir so schlau und haben ihren Namen mal gegooglet und siehe da, dieser Mittagstisch hat sogar eine Internetseite, auf dem sie aufgeführt ist. Somit haben wir etwas Schriftliches und hoffen, dass dies vor Gericht genügt, um sie dazu zu bringen, die Höhe des Betrags zu nennen. Zwingen kann das Gericht sie aber auch nicht. Falls sie freiwillig keine Unterlagen vorlegt, wird einfach eine Schätzung vorgenommen.

Bezüglich Bankunterlagen usw. geht es meinem Partner übrigens genau gleich wie aisha. Seine Ex hatte auch sämtliche Unterlagen zurückbehalten und will diese nicht herausgeben. Er hatte schon vor Monaten damit begonnen, alles zu rekonstruieren und sämtliche Banken und die Post anzurufen, um Kontoauszüge und Hypothekenbelege usw. einzufordern. Eine mühsame und zeitintensive Arbeit, die ihm jedoch nicht erspart bleibt. Gemäss Auskunft des Anwalts kann das Gericht die Ex nämlich nicht zwingen, überhaupt welche Unterlagen herauszugeben. Nun, im Fernsehen sieht man immer die Leute, die dann mit einem Gerichtsbeschluss ankommen. Anscheinend gibt es solche Beschlüsse in einem Scheidungsverfahren aber nicht. Im allerschlimmsten Fall wird das Gericht den Unterhalt nur mittels Angaben meines Partners berechnen und ihren Anteil wie Miete, Krankenkasse usw. halt einfach einschätzen. Obwohl wir stark davon ausgehen, dass es nicht so weit kommt, weil sie mittlerweile ja auch eine Anwältin engagiert hat und wenn ein Anwalt dahinter steht, sollte so etwas eigentlich nicht vorkommen.

Manchmal denke ich auch, die Leute müssten besser informiert werden, bevor sie eine Ehe eingehen. Immerhin kennen viele Leute ja nicht einmal den Unterschied zwischen den Güterständen oder deren Möglichkeiten. Ich persönlich würde niemals ohne Ehevertrag heiraten, Liebe hin oder her (und mit meinem jetztigen Partner ja erst recht nicht, da sind zu viele finanzielle Altlasten vorhanden).
Interessant finde ich auch, dass man für die Scheidung immer noch die 2-monatige Wartefrist einhalten muss. Selbst bei der Klage musste mein Partner vor Gericht antraben und den Scheidungswillen mündlich und schriftlich bekunden. Der Richter stellte ihm dann einige Fragen, ob er sich im Klaren sei, dass er mit einer Scheidung seiner Ex-Frau vollen Unterhalt zahlen muss und dass er das Sorgerecht für die Kinder verliert usw. Danach musste er die 2 Monate abwarten und dann nochmals schriftlich bestätigen, dass sich der Scheidungwillen nicht geändert hat.
Ich denke mir halt einfach immer, bei einer Hochzeit hat man auch nicht 2 Monate Zeit, sich das alles nochmals anders zu überlegen und vor allem macht einem niemand darauf aufmerksam, dass man bei einer allfälligen Trennung je nachdem nachehelicher Ehegattenunterhalt bezahlt werden muss oder man als Mann in den meisten Fällen das Sorgerecht für allfällige Kinder verliert. Nur schon die Tatsache, was der Güterstand der Errungenschaftbeteilung bedeutet (welcher ja in den meisten Fällen angewendet wird), erklärt einem niemand.

Val, ich kann dir nur wünschen, dass dein Ex bald zur Vernunft kommt. Wünsche dir viel Glück.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Meine Traum-Hochzeitsfeier würde draussen in einer Wieso unter einem riesigen Baum stattfinden. So wie man es oft in den Werbungen sieht.

Aber Petrus war wohl kein Helvetier.

Ja, ich möchte auch kein stieres steiffes Fest mehr. Dafür alle Freunde einladen können und den ganzen Gospel-Chor. Dann wirs garantiert lustig.
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Enii,,
also ich kapiers einfach auch nicht, wie unterschiedlich unser Rechtssystem gehandhabt wird!
Warum kann man diese Frau nicht zwingen, ihre Einkünfte offenzulegen? Wahrscheinlich sie dann ganz schnell wieder ihre Erwerbstätigkeit aufgeben würde!
In unserem Rechtssystem ist halt Recht nicht gleich Gerechtigkeit, diesen Spruch wiederhole ich immer und immer wieder, da spricht halt einfach auch der Frust aus mir, nichts ändern zu können.
Mein Ex hat (und tut es immer noch) nach Strich und Faden gelogen und beschissen, als es um die Einkünfte, Vermögen und Alimentenberechnung ging. Irgendwann hat der Richter aufgegeben und seine Verweigerungshaltung einfach akzepiert!!! Das ist skandalös.
Von mir hingegen wurde sogar die Offenlegung einer kleinen Erbschaft meiner Grossmutter noch verlangt, da mein Ex daran partizipieren wollte!
Irgenwann schluckst du alles, damit es ein Ende hat.

die Ex von meinem Partner hat auch ihren Job aufgegeben vor der Scheidung und eine langjährige Ausbildung begonnen, nur um mehr Alimente zu bekommen.
Das Gericht hat das ebenso geschluckt!

Es kommt in der Schweiz sehr wohl darauf an, welches Gericht zuständig ist, das bestätigen auch Anwälte.
Die meisten Gerichte sind zu frauenfreundlich (sorry) ,ich hatte halt einfach das Pech, an ein erzkonservatives Gericht zu gelangen. (War übrigens eine Richterin!!)
Meine jetzige Anwältin fand das Gerichtsurteil schlichtweg skandalös.

Was solls, vorbei ist vorbei.

Weisst du, so furchtbar mühsam und nervenaufreibend alles ist, wichtig ist, dass ihr glücklich seid zusammen!
Diese ganzen Racheakte können ja eigentlich nur Mitleid erwecken.
sowohl mein Ex als auch die Ex meines Partners haben zwar finanziell einige Vorteile, aber beide sind mit ihrem Leben todunglücklich....
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ ernii und Aisha

Mein Partner könnte ein ähnliches Lied singen. Ihm nützten Papiere wenig. Wenn die Bank Geld sehen will, dann holt sie es. Ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit.

Die Ex-Frau resp. ihr Anwalt hatten da einen guten Trick angewendet. Sie machten eine Strafanzeige wegen Geldhinterziehung. Infolge musste mein Partner jeden Fakel, jeden Bankbeleg und alle Steuerunterlagen angeben.
Mein Partner präsentierte brav alle Vermögenswerte ABER auch alle Auslagen, die SIE wegen Verschlampung, Kaufrausch etc. verursacht hat. Er war so nett und hat noch Jahre nach der Trennung ihre Schulden abbezahlt.
Zum Glück erwischte er einen fairen Staatsanwalt. Der schickte so quasi die Ex-Frau ins Eggli, sie soll sich was schämen.
Er hoffte, dass sie bei der Scheidung die Revanche zu spüren bekommt.

Leider war da ein anderer Richter zuständig.

Der Trick dabei: Die Gegenpartei wusste von da an genau, wie die finanzielle Lage meines Partners aussieht.
Obwohl alle wissen, dass die Ex-Frau auf dem Papier vermögend ist, musste sie noch NIE ihre Finanzen angeben. Sie hat immer gearbeitet und das auch während der Zeit der Scheidungsverhandlungen.

Mein Partner verzichtet auf weitere Scheidungsverhandlungen. Jeder weitere Stress würde nur wieder die Kommunikation unterbrechen und den Konflikt verschärfen unter dem dann die Kinder leiden müssen.
Enii
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 115
Registriert: 21.01.2009 20:57

Beitrag von Enii »

Des öfteren möchte mein Partner auch einfach „kapitulieren“ und nachgeben. Nachgeben würde bei ihm aber nicht heissen, dass er auf irgend etwas verzichten würde (von ihr fordert er ja überhaupt nichts), sondern das würde bedeuten, er würde einwilligen, noch mehr Unterhalt zu zahlen (was im Prinzip gar nicht möglich ist). Das ist nämlich ihre Forderung. Neben der Verweigerung der Scheidung zumindest. Sie möchte sich ja gar nicht scheiden lassen.

Nachgegeben hatte er schon bei der Trennung. Der Notar hatte ihm nahegelegt, bereits zu diesem Zeitpunkt mittels Ehevertrag die Vermögenswerte zu regeln (habe dies in einem früheren Text schon erwähnt). Meines Erachtens total unverantwortlich, weil kein Anwalt dies überprüft geschweige denn sich mit der Situation auseinandergesetzt hat. (Dies ist auch der Grund, wieso ich keinen Notar mehr traue; ich werde nie einen Vertrag unterzeichnen, der nur vom Notar aufgesetzt wurde). Damals war mein Partner ebenfalls mit den Nerven am Ende und konnte dem ganzen Terror nicht mehr standhalten. Das ganze lief darauf aus, dass er sowohl das Haus als auch sein gesamtes Vermögen der Ex überschrieben hatte.
Damals war er alleine, heute hat er mich an seiner Seite. Da er auch heute die Kraft nicht mehr aufbringt, bin ich es, die sich praktisch um alles kümmert. Ich stehe im stetigen Kontakt mit dem Anwalt und kümmere mich um die rechtlichen Angelegenheiten. Natürlich kann ich nicht alles machen, vor Gericht muss er selber erscheinen und z.B. auch die Gespräche mit den Banken bezüglich Kontoauszüge muss er selber führen.

aisha, im Prinzip hast du Recht. Ich sollte froh sein, dass ich eine ansonsten glückliche Beziehung mit einem tollen Mann führe. Ich bin total überzeugt davon, dass wir sehr viel zufriedener sind als seine Ex. Aber manchmal ist es halt einfach so schwierig, diese Probleme ausser Acht zu lassen.
Aber eben, ich sage mir selber auch immer, irgendwann ist es vorbei. Und wenn ich dann seine Ex erlebe, wie sie wieder einmal einen ihrer Wutanfälle bekommt, dann muss ich wirklich lachen und bin einfach nur unendlich froh, dass ich mit mir selber in Reinem bin und so zufrieden mit meinem Leben bin.
aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Enii,

das ist aber eine ganz üble Geschichte! Da diese Scheidung offenbar auch auf eine Kampfscheidung hinausläuft, würde ich versuchen, die ganze Vermögensfrage anzufechten. Es wurde zwar von einem Notar aufgesetzt, aber es ist ja kein Gerichtsentscheid!
wichtig ist halt, wer das Vermögen eingebracht hat und das Haus finanziert hat!

Du bist sehr engagiert in dieser ganzen Geschichte. Ich finde es toll, dass du deinen Partner so unterstützt.
Aber.. sei vorsichtig, dass es schlussendlich nicht zu DEINEM Kampf mit der Ex wird! Dein Partner braucht deine Unterstützung, aber du musst nicht die Scheidung von seiner Frau für ihn regeln!

Ich musste auch lernen, mich nicht einzumischen, wenn er wieder Theater mit der Ex hat, auch wenns mir schwer fällt.
Enii
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 115
Registriert: 21.01.2009 20:57

Beitrag von Enii »

Hallo aisha

Der Anwalt meinte, der Ehevertrag mit der Vermögensüberschreibung sei unanfechtbar. Er wurde vom Notar ja sogar öffentlich beurkundet
Nun, schlussendlich war es der Fehler meines Partners, den er bei voller Handlungsfähigkeit eingegangen ist. Obwohl ich mich beim Anwalt auch schon erkundigt habe, ob man nicht auf Unzurechnungsfähigkeit meines Partners bledieren kann, da er immerhin psychisch am Ende. Leider nicht möglich.

Es geht nicht einmal um ein Vermögen, welches er vor der Ehe hatte (war nicht viel vorhanden). Aber er hatte die gesamte Errungenschaft, welche sich während der Ehe angehäuft hatte, ihr überschrieben. Dabei handelte es sich um Geld aus seinem Einkommen (sie hatten Gütertrennung vereinbart, deshalb war es sein Einkommen und nicht das gemeinsame). Obwohl der Güterstand auch nicht viel genützt hätte, da sie nicht berufstätig war, hätte er wahrscheinlich doch nur die Hälfte erhalten, was in solchen Fällen im Prinzip ja auch korrekt ist.

Im Haus stecken zudem CHF 60'000 von seinem Geld, was wir auch belegen können. Das ist zwar weniger, als sie von ihrem Vermögen beigetragen hatte, aber trotzdem immer noch genug. Der Anwalt meinte, evtl. werden wir hier etwas machen können und deshalb haben wir es vorsorglich in der Klage einmal angebracht. Trotzdem sollen wir uns nicht grosse Hoffnungen machen, denn ein Richter wird in den wenigsten Fällen einer alleinerziehenden Mutter von ihrem Vermögen "wegnehmen".

Obwohl der Anwalt uns eben keine grossen Hoffnungen macht, sind wir doch auf alles vorbereitet und können aus finanzieller Sicht das Meiste zumindest belegen, falls sich doch noch irgendwie eine Möglichkeit bieten würde.

Auf der anderen Seite höre ich von solchen Fällen wie bei dir. So individuell können die Gerichte in der Schweiz sein!

Natürlich hast du Recht, ich darf es nicht zu meinem Problem machen. Manchmal denke ich wirklich, dass es sich um MEINE Scheidung handelt (und immerhin war ich ja noch nie verheiratet).
Ich selber muss aber erst noch lernen, mich nicht mehr so viel einzumischen. Selbst wenn es nicht um die Scheidung, sondern um einen anderen Streit mit der Ex geht, bekomme ich das Gefühl, ihn zu verteidigen. Aber wie du sagst, es ist sein Theater, nicht meines. Irgendwann werde ich das Ganze hoffentlich auch mal lockerer sehen können.
Antworten