Besuchsrecht vereinbaren

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carlotta37
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Besuchsrecht vereinbaren

Beitrag von carlotta37 »

Hallo patchies,

wiedermal bin ich relativ ratlos...es steht nun die endgültige Vereinbarung des Besuchsrechts meines Ex mit den Kindern an. Dazu gibt es nochmal Gesrpäche auf dem Familiensekretariat und auch die Kinder werden dort morgen gehört. Eigentlich hatte ich mit dieser Dame ja schonmal eine Regelung gefunden, die schriftlich fixiert werden sollte. Aber das scheint nun einfach nicht mehr tragbar, da es eben nicht von allen Kindern unterstützt wird. Nun eilt die Sache, da mein Ex wieder einen besuch angekündigt hat (allerdings ohne Datum und "bald" ist bei ihm ein sehr dehnbarer Begriff).

Ich frage mich, was ich nun überhaupt vorschlagen soll. Solange mein Ex in Afrika lebt, wird er höchstens einmal im Jahr kommen können, sollte er beruflich in Europa sein, vielleicht zwei mal. Eigentlich müsste man von mal zu mal vereinbaren, wie die Besuche für die Kinder sinnvoll sind. Da er aber die Kommunikation mit mir verweigert, geht es wohl nicht ohne schriftliche Regelung....

Mein mittlerer Sohn telefoniert nicht mal mit dem Vater, will ihn weder sehen noch sprechen und schon gar nicht mit ihm nach Deutschland zu Bekannten reisen. Der Kleinste will ihn zwar sehen, aber nur hier. Die Grosse würde mit dem heiligen Papa wohl auch bis ans Ende der Welt gehen und zwar jederzeit....
Was macht man denn aus so einer Situation????
Ich lasse mich leider in Gesprächen auf einem Amt immer schnell überrumpeln und will mir vorher über meine Wünsche klar werden und in jedem Fall Bedingungen aushandeln, die den Kindern eine eigene Entscheidung von mal zu mal erlauben.
JEZT ist die Situation wie geschildert, aber das mag sich ja auch mal wieder ändern....Was dann? Mein Ex sieht nur seine Rechte und beharrt darauf. Sobald ein Kind ihn nicht sprechen will, bin es natürlich ich, die böse Exfrau, die das Kind manipuliert. Er nimmt die Bedürfnisse der Kinder weder wahr noch ernst und kann auch nicht verstehen, dass ein 6jähriger mit einem Vater, der eigentlich völlig fremd ist,nicht auch noch zu ebenso fremden Leuten reisen will. Das alles ist fr ihn Blödsinn, die Blutsverwandschaft ist stärker, meint er....

Was meint Ihr dazu? Welche Bdingungen soll ich stellen, wie kann man ein solches Besuchsrecht überhauot schriftlich festhalten unter den Umständen???
Eure ratlose carlotta....
tabida
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Beitrag von tabida »

Hallo Carlotta

Vielleicht kannst Du auch einmal einfach Deine Ratlosigkeit schildern. Wenn Du Glück hast, gibt es ein gutes Gespräch. Wenn Du Angst hast, Dich evt. auf etwas einzulassen, das Du dann doch nicht willst, dann nimm Dir einfach vor, bei diesem Termin nichts zu entscheiden, nichts zu unterschreiben. Ich meine, die müssten verstehen, dass Du ratlos bist (und es eigentlich auch sein). Aber ich bin da wohl nicht relevant :roll:
Aber wenn ich mich richtig erinnere ist ja bei Dir auch einiges gegangen, das Du Dir nicht vorstellen konntest (Du konntest offenbar eine Möglichkeit findet, die Dir erlaubt, weniger zu arbeiten...). Gehst Du immer noch in eine Therapie/Beratung? können Die Dir evt. weiterhelfen?

Ich Drück Dir die Daumen
Gruess
Tabida
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Hallo Carlotta,

Tabita s Tipp diese Thematik in der Therapie anzubringen finde ich gut. Vielleicht könnt ihr gemeinsam eine Strategie festlegen?


mhh studier.

Also ich schicke Dir eine virtuelle Umarmung!

klar wäre für mich:

Treffen innerhalb der Schweiz. Max. Deutschland, doch bereits das finde ich etwas grenzwertig (bez. Papiere, Pässe).

Die Kinder müssen die Möglichkeit haben, sich jeder Zeit zurückziehen zu können.

Der Vater hat dafür zu sorgen, dass er in der Zeit wo er hier ist, eine Unterbringung für sich zu haben.

Das mal meine spontanen Einfälle.

Als Argumentation falls nötig:

Es geht um das KINDSwohl. Es geht darum Kostanten und klare Rahmenbedingungen für die Kinder zu schaffen.

Klar querlegen würde ich mich gegen eine Reise nach Afrika!

lg Morpheus
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Das Gespräch ist vorbei und es ist sehr gut gelaufen. Ich bin total erleichert!!!

Die Kinder haben alle drei unabhängig voneinander frei gesagt, was sie sich wünschen. Die Grosse möchte ihren Vater sehen und auch mit ihm nach Deutschland reisen, irgendwann sogar nach Afrika, hat sich aber dafür ausdrücklich eine Begleitung aus Deutschland gewünscht (es gibt eine alte gemeinsame Bekannte, die das evtl. machen könnte/würde - das wäre auch eine Beruhigung für mich).
Der Mittlere will momentan keinerlei Kontakt, auch nicht telefonisch. Der Kleine will den Vater sehen, aber nur hier und nur tagsüber, ohne Übernachtung oder gar reisen.

Der Dame von der Familienberatung ist offenbar klar geworden, dass diese Aussagen der Kinder ncht von mir und meinen Wünschen beeinflusst sind und sie nimmt sie sehr ernst. Es ist jetzt ihre Aufgabe, das dem Vater mitzuteilen. Eine wirkliche Besuchsregelung wird nicht vereinbart, sondern die Situation von Jahr zu Jahr neu angesehen.

Für mich ist es erleichternd, dass ich mich so aus dem Konflikt mit ihm zurückziehen kann. Es ist nicht mehr meine Aufgabe, ihm klar zu machen, was die Kinder wollen und was gut für sie ist. Das alles übernimmt jetzt eine neutrale Person. Mit den Wünschen der Kinder wiederum kann ich gut leben und werde meine Grosse ein wenig an der langen Leine lassen....Soll sie ihr Verhältnis zu ihrem Papa ausleben, so gut es die Umstände eben zulassen. Nur so kann sie sich ein eigenes Bild machen und je mehr ich es verhindere, desto mehr wendet sie sich gegen mich und meinen Partner. Mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, dass ich diesen Kontakt nicht nur akzetiere, sondern Anteil nehme und mich mit ihr freue (tja, das ist manchmal nicht ganz einfach.... :wink: aber machbar, denn letztlich freue ich mich ja wirklich von herzen, wenn es IHR gut geht!).
Für alle Kinder scheint das afrikanische Erbe wichtig: mein Mittlerer lebt es in Zukunftsträumen aus (er will mal als Tierschützer nach Afrika), der Kleine und die Grosse suchen Kontakt zu Afrikanern. Das ist leider aber sehr schwierig....ich kenne nämlich hier keine afrikanischen Familien....(in Deutschland hatten sie noch unser kenianisches Aupair und ihren ganzen Anhang aus ihrer Kirche - das haben sie absolut geliebt!!!). Naja, vielleicht hilft mir der Zufall irgendwann mal, ich wäre jedenfalls offen dafür!

Hoffen wir, dass der Umgangston von seiten meines Ex-Mannes diesmal einigermassen anständig bleibt, wenn er demnächst kommt....
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Carlotta,

so schön! :D :D :D :D

Ich denke mit diesem Gespräch hast nicht nur Du eine andere Option/Möglichkeit erhalten,

vorallem Deine Kids fühlen sich gesehen, gehört und verstanden. Sie spüren, Mama interessiert sich, für das was in mir vorgeht. Sie nimmt mich ernst, sie unterstützt mich.

Gerade Deine Grosse braucht das jetzt sicher ganz fest. Ich denke, sie ist/kommt jetzt ins Alter wo sie sich mit dem Wo komme ich/was sind meine Wurzeln.

Im Kanton Zürich gibts doch so viele Kulturvereine und Co. Lässt sich hier vielleicht etwas für Deine Grosse finden?

z.b. hier bekommst Du vielleicht Infos?
http://www.swiss-african-center.ch/de/w ... nu-18.html

liebe Grüsse Morpheus
tabida
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Beitrag von tabida »

Das tönt doch alles schon mal sehr gut.

Es gibt in Zürich auch verschiedene Afrikanische Kirchen. Die Konstaktstelle "Zentrum für Migrationskirchen könnte Dir sicher weiterhelfen http://zh.ref.ch/content/e3/e14960/e149 ... x_ger.html

Und die Afro-Pfingsten in Winterthur wären doch sicher auch eine gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen http://www.afro-pfingsten.ch/[/url] und auch in Zürich gibt es doch jeweils ein afrikanisches Kulturfest (hab jetzt aber nur diesen Link gefunden http://www.kulturmanagement.org/fileadm ... reedom.pdf
Ist halt nicht gerade heute oder morgen, aber immerhin.

Viel Glück, dass es weiterhin so weitergeht.
Gruess
Tabida
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hallo morpheus und tabida, danke für die Adressen. Einiges davon kenne ich schon....
Mit den Kirchen ist es so eine Sache: ich habe keinen Zugang dazu und meine Tochter ist noch zu klein, um allein zu gehen.
Aus einer dieser Gemeinden hatten wir aber sogar unsere beiden afrikanischen Kindermädchen, den Ausgang dieser Geschichten habe ich hier mal geschildert....(die eine hat während der Arbeit Bier getrunken,die andere war sowieso völlig unzurechnungsfähig). Es soll in keinster Weise überheblich klingen, aber ein grosser Teil der Afrikaner, die man in diesen Gemeinden trifft, sind hier als Flüchtlinge und haben selber einen riesigen Berg an Problemen und wenig Hilfe. Es ist erschütternd, die Geschichten zu hören. Aber bei allem Verständnis sind die Berührungspunkte doch sehr wenige, der Wunsch nach Kontakt zu der Kultur allein genügt da nicht...
Ich glaube, uns muss da irgendwann der Zufall zu Hilfe kommen. An das Festival nach Winterthur gehen wir aber an Pfingsten ganz sicher!

In Deutschland hatten wir zufällig über die Schule und den Kindergarten Kontakt zu anderen Familien, allerdings wurden daraus ausnahmslos bald alleinerziehende Mütter mit farbigen Kindern....aber immerhin waren diese Freundinnen wichtig für meine Tochter und werden es wohl immer mehr: wie frisiert man sich mit diesen Locken, wie schminkt man sich etc.. Grrrr, aber das sind jetzt so langsam die Themen.... :roll: (Meine Kids haben übrigens lebhaften Anteil genommen an der Wahl von Barack Obama, meine Grosse hat sogar ein Photo aus der Zeitung ausgeschnitten und in ihr Zimmer gehängt...!)

Na, jetzt geniesse ich mal die entspannte Stimmung....bei Kälte, einpaar Schneeflocken und streitenden Kindern...Harmonie pur....

:twisted:
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Carlotta

Hey, das freut micht, dass das Gespräch so gut gelaufen ist. Wenn die Kinder so differenzierte Antworten gaben, war es sicher klar, dass sie nicht manipuliert waren.

Ich war übrigens dieses WE am GoGospel. Dieser Spirt dieser AfroAmerikaner ist immer wieder gewaltig. Es hatte auch einige schwarze und dunkelhäutige Teilnehmer, die hier aufgewachsen sind. Gerade wo die Haare deiner Tochter beschreibst; ich staune jeweils auch ob den Frisuren dieser Musiker.
Meine Tochter war diesmal als Gast dabei und auch beim Konzert. Sie ist so begeisert, dass sie nächtes Jahr auch teilnehmen will, obwohl sie nicht so gläubig ist. Vielleicht wäre das auch mal was für dich und Tochter? Ihr könnt auch mal nur einen Tag lang mit dabei sein.
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