Ja oder Nein??

Bacci2
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Ja oder Nein??

Beitrag von Bacci2 »

Guten Morgen erstmal,
eigentlich hatte ich ja die Hoffnung, dass wir mit der Ex von meinem Mann endlich Ruhe haben. Doch da hatte ich allemnach falsche Hoffnungen. Meine Stiefkinder kommen ja alle 2 Wochenenden und 3 Wochen Ferien im Jahr. Schon öfters hat sie durchblicken lassen, dass dies wohl zu wenig wäre. Auch der Sohn hat schon geäussert dass er am liebsten alle Wochenenden bei uns wäre. Zum einen steht die grosse Wegdistanz dazwischen, zum einen und da möchte ich Euch um Rat fragen ich. Es ist so, dass mein Mann immer am äussersten Limit läuft und die Wochenenden wo die Stiefkinder hier sind, arbeite ich meistens und er hat dann 4 Kinder zu managen. Auch widmet er sich in dieser Zeit sehr um seine grösseren aus der 1. Ehe, was ich auch gut finde. Bis anhin war es so, dass er sich dann die Wochenenden wo unser gemeinsamer Kleiner und mein Sohn aus 1. Ehe hier sind, sich dann auch wieder ein wenig erholen kann. Ich finde es auch für uns als "4köpfige Familie" wichtig diese Zeit nur für uns. Jetzt macht seine Ex ihm immer ein schlechtes Gewissen aufs Wochenende hin, wenn seine Kinder nicht kommen, dass sie doch gerne hier wären etc. Ich bin ehrlich gesagt nicht bereit die Kinder noch mehr zu nehmen. Die letzten 5 Jahre war es so, dass praktisch alle Festtage die Kinder bei uns waren, sogar an den Muttertagen. Dieses Jahr habe ich ganz klar gesagt, dass der Muttertag in Zukunft mir gehört und ihre Kinder zu ihr gehören an diesem Tag. Auch die Festtage habe ich aufgeteilt, so dass wir auch noch für uns Zeit haben. Findet Ihr mein Anliegen egoistisch? Danke für Eure Antworten
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Hallo Bacci
Ich verstehe dich! Auch bei uns ist Trubel, wenn alle fünf Kinder hier sind, und die Paarzeit kommt dann definitiv zu kurz. So gesehen wäre ich wohlziemlich unglücklich, wenn die Kinder meines Mannes jedes WE hier verbringen wollten.
Aber; es sind die Kinder deines Mannes. Sie möchten ihren Vater öfter sehen. Sieh es doch auch als Kompliment an, sie sind gerne bei euch!
Gibt es die Möglichkeit eines Kompromisses? 3 : 1 WE z.B.?
Auch die Regelung mit den Festtagen würde ich lockerer angehen. Sei nicht zu stur diesbezüglich. Muttertag kann man auch ein WE vor- oder nachher feiern, oder dann mit allen Kindern.

Stell dir einfach mal vor du wärst dein Mann und dürftest deine leiblichen Kinder nur noch alle zwei WE sehen weil jemand das so möchte. Ich glaube, ich wäre extrem traurig und würde meine Mädels vermissen.
So muss ich jeweils sehr mit mir selber ins Gericht gehen wenn ich die Kinder meines Mannes lieber mal nicht hier hätte. Ich habe nicht das Recht zu solchen Gefühlen, denn ich habe meine zwei Töchter immer bei mir.
Wir patchworken seit Sommer 2006
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

ich kann Dich gut verstehen. Mein Stiefsohn war früher jedes Wochenende und oft zusätzlich unter der Woche bei uns, wenn die Ex plötzlich anrief dass mein Lebensgefährte ihn vom Kindergarten abholen soll weil sie es "nicht schafft". Das hat sie im Lauf der Zeit immer mehr ausgenutzt um sich selber Freiheit zu verschaffen, und phasenweise war er fast die Hälfte der Zeit bei uns. Dann kam es während der Scheidung zu einem Streit um den Unterhalt. Ich vermute dass die Ex von ihrer Anwältin gesagt bekommen hat dass sie aufpassen muss ihren Unterhaltsanspruch nicht zu verlieren, denn wenn er die Hälfte der Zeit bei uns ist hätte sie ja weder Anspruch auf Kindesunterhalt noch auf Unterhalt für sich selber gehabt. Schlagartig wollte sie dann jedes zweite Wochenende selber mit dem Kind verbringen und hat ihn unter der Woche gar nicht mehr zu uns gelassen.

Für mich war es eine große Erleichterung, dass wir auch mal Wochenenden nur zu dritt mit unserer gemeinsamen Tochter hatten und einfach man "normale Familie" sein konnten. Man muss dazu sagen dass der Junge sehr schwierig und anstrengend ist. Mein Lebensgefährte war am Anfang natürlich nicht zufrieden mit der Reduzierung des Umgsngs, hat sich aber daran gewöhnt. Auch für die Kinder war es eine Umstellung, allerdings ist es glaube ich für alle gut dass es einen festen, vorhersehbaren Rythmus gibt und nicht immer diese spontanen, kurzfristigen Entscheidungen.

Es ist natürlich alles schwieriger wenn der räumliche Abstand größer ist, ein zusätzliches Treffen nur für zwei Stunden, das den Kindern vielleicht schon viel geben würde und für Dich Ok wäre, ist so ja nicht möglich. Ich würde aber schon meinen dass Du auch ein Recht hast dass Deine Bedürfnisse bei der Entscheidung auch berücksichtigt werden. Wenn man sich immer nur nach anderen (und vor allem nach der Exfrau) richten muss und sich dabei im Stillen ärgert, kann einen das im Lauf der Zeit geradezu krank machen. Insofern ist es sehr gesund, dass Du diese Bedenken so klar empfinden und äußern kannst. Ich würde auch sagen, dass es einen Unterschied macht je nachdem wie alt die Kinder sind und wie viele sie sind - ein älteres Kind braucht weniger Betreuung als vier kleine... Ich drücke Dir die Daumen, dass ihr es schafft darüber offen zu sprechen und eine gute Lösung für alle zu finden!

Viele Grüße
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Vielen Dank für Eure Antwort. Es geht ja auch darum, dass die Ex die Kinder immer umherschiebt. Wenn es nach ihr ginge, wären die Kinder jedes Wochenende und die ganzen Ferien bei uns. Ich bin schon bereit, der Kinder zuliebe auf die Ferien zu vier zu verzichten, die wir eigentlich jedes Jahr machen. Mein Mann möchte jedes Jahr einmal 2 Wochen mit allen in die Ferien. Abgemacht war dann, dass wir im Frühling oder Herbst auch eine Woche nur zu viert gehen. Doch finanziell ist das nicht drin. Ich wäre dafür, dass wir nur alle 2 Jahre mit allen gehen, da die Stiefkinder mit der Ex 2 bis 3 mal im Jahr weg fahren. Doch er ist in dieser Hinsicht leider sehr stur. So bleibt eigentlich sehr wenig Zeit für uns. Denn die Zeit wo die Kids von ihm da sind, beanspruchen sie ihn sehr, auch wenn sie schon grösser sind. Vorallem die Tochter "klebt" den ganzen Tag an ihm.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Bacci,

ach weisch, auch bei uns war einige Zeit ein hin-und-her.

Bis wir alle (vorallem wir Erwachsenen) unsere Bedürfnisse gespürt und an den Menschen bringen konnten, brauchten wir Jahre. :roll: .

Eine Weile lang, hatten wir den Sohn meines Mannes 8-10Wochen Ferien hier, plus alle 2Weekends. Das wurde mir dann zuviel, jedoch auch weil die leibliche Mutter uns als gratis Babysitter sah und das auch uns so gesagt hat.
Dann sind wir auf die Hinterbeine gestanden. Wir wollen als Mit-Helfer, als Team-Mitglieder wahrgenommen werden. Als gratis Babysitter fühlten wir uns degradiert und haben das auch so gesagt und uns abgegrenzt.

Die leibliche Mutter hat das dann auch verstanden und aufgenommen. Seit dann hat sich einiges geändert.

Der Sohn kommt 2Wochen Ferien zu uns, 2Weekends pro Monat , dazu 1-2x wöchentlich zum Aufgaben machen.
Wir sind wöchentlich/monatlich im Gespräch.
Heute sind wir Ansprechpartner und "Miterzieher", halt ein Team.
Alle profitieren davon und das tut vorallem auch dem Kind gut.

Du liest, einwenig ein mal so, mal so. Ich denke genau so ist es nun auch, da wir alle nur Menschen sind.

Ferien: wir gehen mit den Kindern in die Ferien, die hier leben. Mein Mann geht aber mit seinem Sohn pro Jahr jeweils einige Tage alleine weg (Camping), ich gehe mit meiner Tochter 1Woche pro Jahr alleine in die Ferien.
Der leibliche Vater meiner Tochter geht NIE in die Ferien mit ihr, die Mutter meines Co-Sohns (Stiefsohn) gehen 2-3Wochen pro Jahr mit ihrer Familie in die Ferien.

lg Morpheus
aisha

Beitrag von aisha »

Liebe Bacci,
auch ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen und ich finde dich auch nicht egoistisch mit deinem Wunsch.
Bei uns war es auch so. Die Ex wohnte dann leider auch noch in der Nachbarschaft und da sie ja das "Recht" auf alles hatte, besonders auf Selbstverwirklichung, (ging total in die Hose übrigens), hatten wir die Kinder und Hund oft 6-8 Wochenende am Stück bei uns. Da ich damals noch nicht mit meinem Partner zusammenwohnte, war eigentlich nur jedes dritte Wochenende für uns, da mein Ex sich kaum um seine Tochter kümmerte. Es lief dann darauf hinaus, dass wir keine Minute mehr für uns und unsere junge Beziehung hatten.
Seine Ex gab sich besonders Mühe ,uns auseinanderzubringen.

Auch während der Woche waren die Kinder und Hund fast täglich beim Vater um Hausaufgaben zu machen. War er dann 1x pro Woche einen Abend bei mir, wurde er andauernd von den Kindern, besonders der Tochter, aber auch von der Ex telefonisch terrorisiert.

Es brauchte viel Geduld, viele frustrierende Gespräche und auch Tränen, bis mein Partner einsah, dass er dem Treiben seiner Ex einen Riegel schieben musste. Kinder und Hund waren dann nur noch jedes 2. WE bei uns offiziell. Natürlich gingen sie trotzdem zu jeder Tages und Nachtzeit bei uns ein und aus, aber ich war nicht mehr fürs Kochen und uebernachten zuständig. Mühsam wars trotzdem.

Ich glaube, du solltest deinen Partner klar machen, dass du verstehst, wie er an den Kindern hängt, dass aber auch eure Beziehung Zeit und Pflege braucht. Versucht eine Abmachung zu treffen, dass ihr wirklich auch mal allein seid.

Wir gehen seither jährlich ein paar Tage allein weg, Städtereise oder sowas. Die Kinder war anfänglich sehr sauer und unverständig, mit der Zeit hats geklappt, aber erst nachdem mein Partner erkannt hatte, wie unsere Beziehung an Wert gewann!

Lass dich nicht unterkriegen
Enii
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Beitrag von Enii »

Hallo Bacci

Auch ich kenne dieses Problem. Wir haben die 3 Kinder meines Partners jedes 2. Wochendene bei uns. Die Ex meines Partners versucht immer wieder, ihn dazu zu bringen, dass er die Kinder öfters nimmt. Immer wieder bekommt er von ihr zu hören, dass er sich nicht um die Kinder kümmert und leider lässt er sich auch öfters ein schlechtes Gewissen einreden. Nun, im Prinzip gebe ich ihr gewissermassen Recht, dass es für die Kinder sinnvoll wäre, wenn er sie öfters sehen würde. Das Problem ist einfach, dass er immer auch am Limit läuft (genau wie dein Mann), da er sehr sehr viel arbeitet. Hingegen seine Ex geht gar nicht arbeiten. Nicht einmal einen halben Tag in der Woche. Die Kinder sind 7, 10 und 14 und gehen somit alle zur Schule. Trotzdem weigert sie sich standhaft, auch nur eine kleine Teilzeitstelle anzunehmen, dessen Einkommen an die Alimente angerechnet werden könnte. Mein Partner zahlt somit vollen Unterhalt für sie. Er selber lebte die ersten Jahre nach der Trennung am Existenzminimum. Seit ein paar Monaten hat er nun ein kleines bisschen mehr (Lohnerhöhung), was jedoch gemäss Aussage des Anwalts mit der Scheidung gleich wieder zu ihren Gunsten ausfallen wird, womit er dann wieder am Existenzminimum lebt. Wie gesagt, er kämpft jeden Monat mit den Finanzen, sie hingegen geht nicht arbeiten und bekommt jeden Monat 5'000 Unterhalt (inkl. Kinder). Ich denke einfach, irgendwo muss es doch gerecht aufgeteilt werden.

Letzten Sommer bin ich dann mit meinem Partner zusammengezogen. Damals hatte ich eine Bedingung gestellt, nämlich, dass wir die Kinder wirklich nur jedes 2. Wochenden zu uns nehmen, solange er für den vollständigen Frauenunterhalt aufkommen muss. Es kann und darf einfach nicht sein, dass er kaputt geht, weil er jeden Tag zwischen 10 und 12 Stunden arbeitet und sich dann auch noch jedes Wochenende um die Kinder kümmern muss (ganz zu schweigen vom Haushalt, der auch noch zu erledigen ist, da ich auch berufstätig bin). Immer wieder teilt er diese Ansicht auch seiner Ex mit, sprich, sie weiss, wenn sie teilzeit arbeiten gehen würde, wären wir auch bereits, die Kinder öfters zu uns zu nehmen.

Bei uns ist es jedoch so, dass nur die Mutter diesen Wunsch äussert (übrigens mit der Begründung, sie benötige mehr Zeit für sich selber). Ich denke aber, die Kinder sind mit der heute bestehenden Regelung zufrieden. Sie lieben ihren Vater sehr, aber trotzdem "vergöttern" sie ihre Mutter und sind froh, wenn sie nach einem Wochenende wieder zu ihr können. In den Ferien ist das immer ein Problem. Letztes Mal waren die beiden jüngeren am 3. Tag sehr aufgelöst, weil sie ihre Mutter so vermissten und gar nicht mehr schlafen konnten. Die Mutter ist in dieser Woche dann ganze 3 Mal (!) vorbeigekommen um zu kontrollieren, wie es den Kindern geht.

Das mit den Feiertagen war bei uns genauso. Letzes Jahr hatte mein Partner die Kinder an sämlichen Feiertagen sowie den "Brückentage" danach. Seine Ex war damals an 2 verlängerten Wochenenden in die Ferien. Dieses Jahr haben mein Partner und ich nun einen Plan aufgestellt. Wir stellen uns auf den Standpunkt, dass wir Ostern dieses Jahr für uns haben wollen, sie war ja letztes Jahr dran. Leider will sie solche Aussagen nicht akzeptieren und wirft mit Beleidigungen um sich. Meistens kriege ich diese ab, denn sie macht mich für alles verantwortlich. Liegt wohl daran, dass sie seit der Trennung vor 4 Jahren immer noch keinen neuen Partner gefunden hat und ihrem Ex das neue Glück wahrscheinlich einfach immer noch nicht gönnen kann.

Liebe Bacci, du siehst also, ich finde deinen Standpunkt überhaupt nicht egoistisch. Bezüglich Muttertag kann ich auch verstehen, dass du diesen mit deinen eigenen Kindern feiern willst. Es ist wirklich unverständlich, dass die Ex deines Mannes die Kinder an diesem Tag nicht bei sich haben möchte.
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Jetzt kann ich zeigen, wie tolerant ich bin :-(
Am letzten Donnerstag musste die Ex meines Mannes notfallmässig operiert werden und fällt nun ca. einen Monat aus (Spital, Kur). Fazit: Die nächsten ca. 4 Wochen sind die Jungs bei uns, inklusive Wochenenden natürlich.
Es ist nicht mal sicher, ob mein Mann mit in die Skiferien fahren kann, da seine Kinder nicht zur selben Zeit Ferien haben wie wir. Tja... Augen zu und durch, die Kinder können ja nichts dafür, dass Mama einen Bandscheibenvorfall der gröberen Art hatte! Irgendwo müssen sie ja sein, und vier Wochen allein zuhause mit der knapp 17 Jährigen Schwester, das fände ich unverantwortlich.
Aber es fällt mir nicht ganz leicht, den zusätzlichen Trubel, die möglicherweise ohne meinen Mann stattfindenden Ferien und die wegfallenden WE's ohne Kinder zu akzeptieren. Kopf und Herz sind da nicht ganz gleicher Meinung...
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tabida
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Beitrag von tabida »

Sind wir denn die Einzigen? Wir hätten die Tochter meines Freundes gerne mehr bei uns gehabt. Ich denke wir hätten dann alle eine bessere Beziehung zueinander aufbauen können. Ich hät's vor allem auch meinem Freund gönnen mögen, seine Tochter mehr zu sehen. Ist doch schwierig eine richtige Vater-Kind Beziehung aufzubauen, wenn man sich nur alle 14-Tage sieht. Ist jetzt auch etwas im Sand verlaufen. Mein Freund darf sich bei der Ex nicht melden und die Wochenenden werden immer weniger, und Tochter meint jetzt eh, er interesiere sich nicht für sie. Ferien haben wir eh höchstens mal 2-3 Tage gemacht, da wir nie mussten, ob allenfalls eine Meldung kommt, dass die Tochter komme. Wenn er dann nicht gleich gesprungen ist, dann wars das halt mal wieder für ein paar Wochen gewesen. Wie oft er sie irgendwo abholen sollte und sie dann doch nicht da war, weiss ich schon gar nicht mehr.....

Ist halt überall irgendwo schwierig.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Nein, Tabida

letztes Jahr hat die Tochter von meinem Schatz ein paar Monate fast die ganze Zeit bei uns gelebt. Da hat sie sich richtig gut mit den Jungs verstanden und es war "fast wie eine richtige Familie". Ich hatte sie gerne hier.

Jetzt ist sie die Woche bei der Mutter und kommt nur am Wochenende - wenn auch jedes und Mittwoch nachmittags. Sie scheint gut damit zurecht zukommen, als sie hier war, hat die Mutter sie sehr unter Druck gesetzt und immer gejammert. Ich finde es schwieriger so - dann will mein Schatz am Wochenende gerne Zeit mit ihr verbringen, so dass ich jetzt schon zweimal allein mit meinen Jungs skifahren war. Mir wär es lieber, wenn er mit uns käme, damit auch er eine gute Beziehung zu meinen Jungs aufbaut... aber solange sein Mädele nur am Wochenende da ist, will er sie schon sehen und Zeit mit ihr haben, und das verstehe ich auch.

Wochenende ganz ohne Kinder - also weder meine noch seine - gibt es eh so gut wie nicht. Nun sind seine gross (20 und fast 18), aber wenn sie da sind, wollen sie Zeit mit ihm verbringen, Jassen, Reden - mit ihrem Vater und nicht unbedingt mit mir.

Fehlt es mir? Nein, nicht wirklich. So wie es jetzt ist, fehlt mir Zeit mit meinen beiden Kindern und ihm am Wochenende.

Und dass meine Jungs regelmässig bei ihrem Vater sind ... auch das ist wichtig. Er liebt sie ja schliesslich auch. Also bring ich sie brav hin. Es tut im Endeffekt allen gut.

Wenn ich hören würde, dass mein Ex die Kinder weniger nimmt, weil seine Freundin dagegen wäre: ich hätte Schwierigkeiten damit. Ich arbeite auch, kriege wenig Geld für die Kinder... und die Kinder gehören bei einem Mann mit Anhang dazu.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von Hope »

Morgen miteinander

Ich sehe das so wie Nin:
Hat man einen Partner, welcher selber Kinder hat, so gehört es einfach dazu, dass diese kommen. Eigentlich ist es ja kostbare Zeit. Die Kinder werden gross und gehen irgendwann ihre eigene Wege, sodass man dann viel weniger von ihnen hat, beziehungsweise wieder viel mehr Zeit für sich und die Partnerschaft.

Natürlich ist es nicht immer einfach und es passt auch nicht immer für alle. Es muss ja auch nicht immer für jeden passen. Schlussendlich ist es so, dass man sich im Leben je nachdem auch anpassen muss. Und schön ist es, wenn die Kindern des Partners gerne zu ihrem Vater kommen.

Grüsse Hope
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Ich würde gerne von ganzem Herzen sagen, dass es schön ist, die Kinder dauerhaft hier zu haben, denn dies entspräche eigentlich meiner Einstellung. Aber hier hat nicht jedes Kind sein eigenes Zimmer, seinen eigenen PC, ich habe Mehrarbeit, und das, obwohl ich im Moment wieder so extrem müde bin, schon den Haushalt für vier Personen nur mit Anstrengung schaffe. Ich habe Angst, wieder halbwegs zusammenzuklappen, jetzt, wo ich endlich gedacht hatte, das Gröbste hinter mir zu haben.
Meine Nerven sind schlicht nicht gemacht für eine Grossfamilie :-( Aber mein Mann wusste das, er hat mich kennen gelernt, als es mir wirklich ganz schlecht ging, und somit wusste er genau, worauf er sich einlässt.
Für mich heisst das nun halt einfach, das Beste aus der Situation zu machen, genug Inseln für mich zu schaffen und alle einzuspannen. Es ist leider so, ich kann das nicht ändern.
Wir patchworken seit Sommer 2006
Hope
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Beitrag von Hope »

Na du, würd dich jetzt am liebsten in den Arm nehmen! Du bist auf deine Weise stark und machst + gibst dein Bestes.

Drück dich: Hope

PS: auch ich schaff mir immer Inseln, bist nicht allein
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Hallo zusammen,

ich wiederhole mich:
Bis wir alle (vorallem wir Erwachsenen) unsere Bedürfnisse gespürt und an den Menschen bringen konnten, brauchten wir Jahre.

Damit eine Patch-Situation tragbar und gut funktioniert braucht es Konstanten, doch wie diese Aussehen, sieht in jeder Patchi-Familie anders aus.
Erwachsenen-Sicht ist manchmal nicht Kinder-Sicht.

Konstanten heisst für mich das Zauberwort.

Wir hier haben gesehen, dass es den Kindern mehr bringt, wenn der getrenntlebende Part im ALLTAG teilnimmt, als wenn er Weekends und Ferien "scheffelt" bzw. anhäuft.

Ich denke, dass ist für Kinder bis weit in die Pupertät hinein wichtiger.

Für unsere Kinder (eigentlich für alle Familienmitglieder) ist es tragbarer den Kontakt über die ganze Woche verteilt zu haben, als "mehrere" Wochen am Stück. Über längere Zeit getrennt zu sein von seiner vertrauten Umgebung ist nämlich nicht einfach für das betreffende Kind. Für die Restfamilie doch auch nicht.

Unsere Konstante sieht so aus:

- reger Austausch zwischen den Erwachsenen (sind bei uns zusammen 6Leute) . Was "läuft" gerade so im Kinder-Alltag, welche Sorgen bestehen, was für Highlights gabs/wird s geben. Wen bedrückt was (Kind und Erwachsene).

- die Väter (mein Mann und mein Exmann) telefonieren wöchentlich mit ihren Kindern

- Die Grossen sind jede Woche mind. einen Abend bei den Väter

- Die Väter nehmen an allen wichtigen Anlässen teil. Aufführungen, Schulbesuchs-Morgen, Geburtstage und Co.

- Alle 2Wochen finden Besuchsweekends statt

- 1-2 Wochen Ferien pro Jahr bei Papa. Davon immer einige Tage ALLEINE mit Papa.

- gleichzeitig gehe ich regelmässig einige Tage mit meiner leiblichen Tochter in eine "Auszeit".

- ich nehme regeln Anteil am Leben meines Co-Sohnes. Gebe ihm Nachhilfe, frage nach wenn er einen Test geschrieben hat.

- Dann haben wir noch 2gemeinsame Kinder. Beide sind relativ klein. Ihre Integration in die Patchi-Familie darf nicht vergessen gehen und es braucht immer wieder viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, damit sie im ganzen Gefüge nicht untergehen. Sie vermissen ihre beiden Halb-Geschwister oft, fragen immer wieder nach weshalb, warum.

- Ich organisiere regelmässige Paar-Zeit. Kino, Essen gehen, 2-3Weekends pro Jahr OHNE Kinder.

Mit diesem Programm finde ich, leiste ich als abgebendes-und-aufnehmendes Mami sehr viel. Ich investiere viel Energie die Väter dabei zu unterstützen.

Damit mir dies aber gelingt, muss ich auch ein Mindesmass an "Egoismus" aufbauen und haben. Ich muss mich abgrenzen. Das stösst manchmal auf Wiederstand bzw. auf "Unverständnis". Dann erkläre ich mich, gegenüber den Mit-Eltern(Teile) und auch den Kinder, falls nötig.

liebe Grüsse Morpheus
Odilia
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Beitrag von Odilia »

Liebe Baci,

auch ich kann dich sehr gut verstehen. Als Patchi-mama ist man ja auch immer irgendwie dazwischen... Ich kann da nur morpheus zustimmen: Gerade wir mütter müssen uns immer wieder neu aufstellen, spüren- was geht und was geht nicht- für MICH als Mutter und Co-Mutter. Einerseits finde ich es auch wahnsinnig anstrengend, mich immer wieder zu öffnen für neue Situationen- oft noch unerwartet oder kurzfristig-, denn ich glaube jeder wünscht sich gerade in dieser Patchwork- Situation gewisse Regelmäßigkeiten und Ruhe. Aber: Gerade durch diese ganzen, oft anstrengenden Situationen und damit verbundenen Änderungen, Entscheidungen, Neuplanungen, haben wir- so empfinde ich es- immer wieder die tolle Möglichkeit, uns neu zu entdecken und unser Herz zu öffnen.

Das alles kann ich aber auch nicht immer so sehen und oft komme ich an meine Grenzen. Wenn Pläne umgeworfen werden ist es einfach anstrengend. Ich denke, das wichtigste ist es, zu sich selbst zu stehen und seine Gefühle, Stimmungen, Bedenken usw. zu artikulieren. Schlucke nicht alles runter, das macht dich nur aggressiv und vergrämt. Achte auf dich! Verschaffe dir Inseln der Ruhe( so wie es hier von mehreren angesprochen wird). Sprich mit deinem Partner über das, was diese Situation mit dir macht und versucht, einen Weg für Euch zu finden.

Ich glaube auch, wie es hier mehrere schon geschrieben haben, dass der Vater genau das gleiche Recht auf seine Kinder hat wie du. Es wird ihn sicherlich sehr verletzen, wenn du ihm seine Kinderzeit reduzieren willst. Denn sie gehören ja zu ihm und es ist doch toll, wenn sie sich bei euch wohl fühlen! Nimm das als Kompliment und genieße es. Es ist für eure Partnerschaft sehr wichtig, denn damit fühlt sich ja auch dein Mann gut und er wird dich ganz bestimmt dafür achten, dass du seine Kinder mit offenen Armen empfängst.

P.S: Mein Schatz ist heute " krumm"( Rücken) und ich werde heute das komplette Nachmittagsprogramm übernehmen- mit allen 5 Kindern. 3 versch. Schulen anfahren und alle einsammeln, mit allen Hausaufgaben machen, Klavier, Gitarre....Küche sowieso wink: Zuerst war ich genervt- jetzt freue ich mich sogar darauf. Es bringt seine Kinder und mich Stück für Stück näher. Und ich weiß: er würde es genau so machen:D.

P.P.S Morpheus, kannst du nicht mal ein Patchi-Buch schreiben??? Super!
Liebe Grüße

Odilia
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