Neue Partnerschaft: Beziehungsängste meiner Tochter

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Angela62
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Neue Partnerschaft: Beziehungsängste meiner Tochter

Beitrag von Angela62 »

Hallo
Ich habe eine 12-jährige Tochter und bin seit 10 Jahren alleinerziehend. Mein Ex-Mann will seit über 4 Jahren keinerlei Kontakt mehr zu seiner Tochter und reagiert auch nicht auf ihre Telefonate (Anrufbeantworter...) und auf ihre Briefe.
Meine Tochter ist dadurch sehr verletzt. Sie war in einer Spieltherapie, die bewirkt hat, dass sie über ihre Verletzungen und Gefühle sprechen kann.
Vor 2 Jahren habe ich einen Mann kennen und lieben gelernt. Wir haben von Anfang an gemeinsame Ausflüge (mit Partner und Tochter) unternommen – die leider jedesmal in einem Fiasko endeten. Nach ca. einer Stunde wollte Jennifer (meine Tochter) jeweils wieder nach Hause oder hat mich dann ganz für sich beansprucht und jedes Gespräch zwischen mir und meinem Partner unterbrochen. Mein Partner hat mit ihr gesprochen und ihr versichert, dass er mich ihr nicht wegnehmen wolle. Zeitweise hat sie meinen Partner, wenn er zu uns nach Hause kam, wie Luft behandelt (nicht mit ihm gesprochen, nicht begrüsst, 'wieso kommt der schon wieder'... etc.). Mein Freund hat dies sehr empfunden und deshalb unsere Beziehung beendet. Ich habe immer wieder versucht, mit beiden (einzeln) zu sprechen und die Situation und Gefühle des anderen zu erklären. Mein Freund hatte bis jetzt nie eine Beziehung zu einer Frau mit Kindern und selbst nie Kinder, da er gerne flexibel und unabhängig lebt. Er hat geäussert, dass er eifersüchtig auf meine Tochter sei und die Zeit, die ich mit ihr verbringe, dass sie immer an erster Stelle in meinem Leben stehen werde. Meine Tochter empfindet dasselbe auch aus ihrer Sicht (Fragen wie ‚wen hast Du nun lieber – ihn oder mich etc.).
Die Beziehung und Liebe zu meinem Partner war nie ganz beendet, wir hatten immer wieder Unterbrüche, neue Versuche auf neuen Wegen – und konnten uns doch nie loslassen. Wir haben auch versucht, die Beziehung zu leben, ohne Jennifer darin einzubinden, d.h. ich habe mit ihm abgemacht und Wanderungen etc. unternommen in der Zeit, wo Jennifer in der Schule oder bei Bekannten war. Was dazu geführt hat, dass ich nicht spontan abmachen konnte und mich teilweise ziemlich ‚zerrissen’ gefühlt habe (immer wieder entscheiden, für wen von beiden soll ich nun Zeit haben etc.). Zudem arbeite ich 80% (davon 2 Tage ausser Haus).
Meiner Tochter wurde vor einem Jahr die Diagnose ADS hypoaktiv gestellt, was zumindest mir eine Erklärung und Verständnisgrundlage für ihr emotional instabiles Verhalten liefert. Dieses Verhalten macht auch den Umgang mit ihren Altersgenossen schwierig.
Einmal mehr suchen mein Partner und ich nun einen Weg für eine gemeinsame Zukunft zusammen. Dabei möchte auch er Jennifer nicht einfach ausschliessen. Jennifer hat mir gesagt, dass sie keine Beziehung aufbauen ‚möchte’ (wenn, dann zu ihrem Vater – der ja aber leider keine Reaktion zeigt). Auf Nachfrage von mir hat sie dann erklärt, dass sie gar nicht wisse, wie man eine Beziehung aufbauen könne (dasselbe hat mein Partner auch gesagt – er wisse nicht, wie er mit einem Kind umgehen solle bzw. was er mit dem Kind diskutieren soll etc.).
Die Bemerkung meiner Tochter, dass sie gar nicht wisse, wie man eine Beziehung aufbauen könne, hat mich stutzig und nachdenklich gemacht. Gibt es irgendwo Lektüren oder Ratgeber dazu, wie ich meiner Tochter dabei helfen könnte? Sie ist zur Zeit auch nicht zu motivieren, mit ihren Kollegen/Kolleginnen etwas zu unternehmen oder in ein Lager zu gehen. Sie war einige Zeit bei der Pfadi, hat sich dann aber auch dort zurückgezogen, weil niemand in ihrem Alter dabei gewesen sei und sie sich einsam gefühlt habe.
Ich denke, wenn Jennifer eine Beziehung und Vertrauen zu meinem Partner aufbauen könnte, würde auch sie daraus sehr viel mitnehmen und profitieren können; auch wenn uns allen klar ist, dass dieser Partner nie ihren Vater ersetzen kann, aber doch ein guter Freund sein könnte.
Ich hoffe, eine Idee zu bekommen, wie ich für meine Tochter dasein kann und trotzdem meine Liebe und mein Leben mit meinem Partner nicht aufgeben muss. Vielleicht auch einen Hinweis, wie die beiden Menschen, die mir am liebsten sind, zueinander finden könnten, so dass immerhin gemeinsame Mahlzeiten (ohne Feindlichkeiten) möglich wären – das wäre schon mal ein Anfang.
Liebe Grüsse
Angela
Anita

Beitrag von Anita »

Hallo Angela

Willkommen im Forum. :D

Deine Geschichte berührt mich.
Das deine Tochter mühe hat, zu vertrauen und Freundschaften zu knüpfen verstehe ich gut. Sie hat wohl Angst, sie könnte wieder verletzt werden.
Dein Freund hat daher ganz klar, eine besonders schwere Position, die von ihm viel, nein sehr viel Verständnis verlangt.

Ich bin ein grosser Fan von der Familientherapie und möchte dich ermutigen dazu. Es ist eine wunderbare Möglichkeit für alle und eine prima Unterstützung für deine Tochter.

http://www.systemis.ch/index.html

Leider fällt mir kein Kinderbuch ein, dass diese Thematik behandelt....du findest aber sicher in einer guten Buchhandlung eines dazu.

Wie schaut es bei euch aus mit Haustieren? Könnte mir vorstellen, dass ein Schmusetier (zb ein Büsi), ihr auch viel geben könnte und der erste Schritt für eine Beziehung sein könnte :wink:

Wünsche dir ganz viel Glück und deinem Freund ne riesen Portion Mut und Mitgefühl, die Nöte deiner Tochter zu verstehen.

Alles Gute
Anita
Angela62
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Beitrag von Angela62 »

Salü Anita

Vielen Dank für Deine Antwort, Deine Verständnis und den Link!

Ich denke, so was in der Richtung könnte sehr hilfreich sein und werde dies angehen.

Wir haben seit einem halben Jahr tatsächlich ein Schmusetier, einen kleinen Kater, der meiner Tochter sehr viel bedeutet.

Und ich danke Dir auch für die guten Wünsche - die können wir alle wohl sehr gut gebrauchen.

Liebe Grüsse
Angela
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Angela62

Willkommen im Forum :D

Wenn die Liebsten sich streiten, da blutet das Herz!

Mein Mann ist oft in dieser Situation und er weiss jeweils auch nicht, wie er sich entscheiden soll: für die Tochter oder für die Frau. Diese Situationen sind für mich als Ehefrau und Stiefmutter eine Zerreissprobe. Einerseits bin ich vom Kind sehr verletzt und will dafür mein Mann nicht teilen mit ihr, andererseits weiss ich aber, dass es eine Lösung, die alle befriedigt geben soll und auch wird. Nur einen Leitfaden dazu habe ich noch nicht gefunden... :(

Dein Partner könnte vielleicht etwas gemeinsam mit Deiner Tochter unternehmen (Kino, Zoo, Kletterwand, Inline oder so was ähnliches), ohne dass Du dabei bist. Wichtig ist es aber, dass Du vom Vorschlag Deines Partners überzeugt bist und entsprechend auch non verbal Deiner Tochter so weitergeben kannst. Wenn Du ihr zwar sagst, es wäre schön, wenn sie dies machen würde und Du meinst aber: hoffentlich geht alles gut, wenn ich nicht dabei bin. Dann wird es schwierig. Ist es einen Versuch wert? :)

Liebe Grüsse
Delphia
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Angela62
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Beitrag von Angela62 »

Salü Sandi

Herzlichen Dank für Deine Zeilen.

Dass die Beiden ohne mich mal etwas Gemeinsames zusammen unternehmen könnten, und sei's nur für eine Stunde, habe ich mal vorgeschlagen und danach gleich in 2 entsetzte Augenpaare geschaut. Ich habe das Vertrauen in meine Liebsten, dass dies gut gehen und für Beide bereichernd wäre - aber offenbar hat sowohl meine Tochter als auch mein Partner Angst vor einer solchen Situation.
Trotzdem, ich denke, der Hinweis, dass meine Tochter und mein Partner einfach mal alleine d.h. ohne mich sich zurechtfinden 'müssten' - ist sicher ein Versuch wert und würde den Beiden das nötige Selbstvertrauen und Sicherheit geben, um eine Beziehung aufbauen zu können.

'Zerreissprobe' ist ein treffendes Wort für diese Situationen; man fühlt sich, als müsste man sich für eine Seite entscheiden, obwohl man beide Seiten liebt und versteht. Und doch habe ich manchmal das Gefühl, dass es eher kontraproduktiv ist, wenn ich dann meiner Tochter zu erklären versuche, wie sich mein Partner fühlt und wieso er so reagiert und umgekehrt auch bei meinem Partner. Dann kommt dann bald mal die Reaktion 'aha, den verstehst Du, aber mich nicht...' und damit beginnt ein neuer Teufelskreis.

Andererseits bringen uns solche Zerreissproben näher zusammen - was uns nicht umbringt, macht uns stärker.

Ich wünsche auch Dir sehr viel Mut und Kraft für die Proben und Herausforderungen mit Deinen Lieben.

Liebe Grüsse
Angela
Anita

Beitrag von Anita »

guten morgen angela

:idea: was mir beim lesen gerade auffällt.....

"wenn ich dann meiner Tochter zu erklären versuche,...wie sich mein Partner fühlt...."

du bist bemüht, jeweils den anderen zu erklären. wie steht es um dich?

das sind nicht nur deine liebsten menschen - du bist auch ihr liebster mensch :)

schon mal auf den tisch geklopft und dich beschrieben?
"hey leute, es macht mich nudelfertig! ich hab euch lieb und es ist schwer für mich, damit klar zu kommen, dass genau ihr zwei euch nicht findet! ich würde mir wünschen, ihr gebt euch eine change - ich hab euch doch so lieb"

keine anklage, einfach nur dein gefühl :!:

:) alles gute
anita
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Angela

Ich schliesse mich der Meinung von Anita an.

Es wäre schön, mein Mann würde auch mal auf den Tisch geklopft haben, als es schwierig war. Ich hatte damals den Eindruck, dass nur immer ich Verständnis für die Kinder haben musste. Er sagte, er habe mit seinen Töchtern gesprochen, aber es ist mir nicht aufgefallen :o und schlimmer: ich habe keine Veränderung gemerkt bei den Girls. :(

Ist übrigens heute noch so, dass die Differenzen nur zwischen uns Erwachsenen besprochen werden, was ich eigentlich auch schade finde. Muss heute oder morgen mal meine Tochter und mein Mann bitten zu mir zu kommen. Vorgestern fand mein Mann nämlich, dass sie mir gegenüber frech war, was ich nicht so schlimm empfand. Berichte dann wieder. :roll:

Angela: berichte uns von Deinen Versuchen... :wink:

Liebe Grüsse
Delphia
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Angela62
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Beitrag von Angela62 »

Hallo Anita, hallo Sandi

Ich danke Euch beiden für Eure hilfreichen Hinweise und motivierende Anteilnahme!

Die Idee mit der Familienberatung war super, danke! Unter folgendem Link habe ich bereits mit einer Familienberatung Kontakt aufgenommen: http://www.juwi.ch/ und sehr viele wertvolle Ansätze erhalten. Zumal Jennifer bis anhin bei Therapeuten war, die sich vorwiegend um ihre 'Probleme' gekümmert haben; und die Situation jetzt ist eine Herausforderung und Aufgabe für uns alle, d.h. für die ganze Familie.

Ihr beide sprecht einen der Punkte an, die angegangen werden müssen und bis anhin falsch gelaufen sind. Aus Fehlern kann und soll man lernen. Da ich in die Situation des 'Zankapfels' zwischen den beiden geraten bin, muss ich lernen, nicht Stellung zwischen bzw. zu einem der beiden zu beziehen sondern Stellung bei mir selbst zu beziehen und eine klare, unmissverständliche Entschlossenheit zu zeigen. Eben auch auf den Tisch klopfen und meine Bedürfnisse einbringen - wie Ihr beide ja auch bemerkt habt.

Sandi, Du beschreibst übrigens genau das, was mein Partner auch so empfindet, wenn ich ihm sage, ich hätte mit meiner Tochter gesprochen - er merkt auch keine Veränderung in ihrem Verhalten. Und ich muss ihm recht geben - auch wenn ich meine Tochter darauf aufmerksam mache, wie abweisend und 'mühsam' ihr Benehmen gewesen sei in bestimmten Situationen und ich noch den Eindruck habe, sie hätte verstanden und sie mir verspricht, sich bzw. ihr Verhalten zu ändern - es klappt, wenn, dann nur für sehr kurze Zeit. Wieso? Ich denke in unserem Falle hat sie erfahren, dass sie mit diesem Verhaltensmuster ihr Ziel (--> die Aufmerksamkeit auf sich ziehen) durchaus erreicht, wenn auch nicht auf eine 'gute' Art. Wir haben auch schon versucht, sie in solchen Situationen zu ignorieren (braucht eine gewaltige Portion Nerven!!!), leider mit geringem Erfolg. Meine Idee: das nächste Mal werde ich sie direkt in der Situation darauf ansprechen. Denn - hinterher - das ist dann meist schon Schnee von gestern und es läuft bereits wieder ein anderes Programm. Und ein 'jaja, klar, Mami' geht dann ziemlich einfach von den Lippen.

Dazu braucht es sicher auch Abmachungen und Absprachen zwischen mir und meinem Partner, damit wir am gleichen Strick ziehen und eben klar und unmissverständlich auftreten. Und die Differenzen müssen mit allen Betroffenen gemeinsam besprochen werden.

Habe übrigens bereits heute beim Frühstück begonnen, meiner Tochter ganz klare Anweisungen zu geben und sie nicht wie bis anhin mit der Frage 'okay' oder 'ist das in Ordnung für Dich' quasi aufzufordern, ihre Meinung dazu abzugeben. Das hat Wunder bewirkt, ich habe gestaunt (--> na also, geht ja). Und ich habe ihr angekündigt, dass wir gewisse Verhaltensmuster und Strukturen in unserem Zusammenleben ändern und dies heute noch besprechen werden. Auch ohne sie zu fragen, ob sie überhaupt bereit dazu sei - sondern weil's für mich wichtig und für sie nützlich sei.

Also, ich bin auf dem Weg, ich lerne viel dazu - ich bin zuversichtlich.
Nicht zuletzt bin ich froh, Euch hier auf diesem Kanal begegnen zu dürfen und Erfahrung auszutauschen.

Das Glück ist kein Ort, an den man hinreisen kann, sondern der Weg dorthin - wir sind alle auf diesem Weg.

Sandi, ich drücke Dir die Daumen für Euer Gespräch und wünsche Dir Mut dazu.

Angela
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Angela,

Ich habe diesen Thread mit grossem Interesse und Mitgefühl mitgelesen. Aus deinem letzten Beitrag spricht soviel Energie, das Ganze anzugehen und nicht locker zu lassen - das finde ich super! Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg.

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Angela

vielen Dank für Deine Komplimente! :D Hat mich sehr gefreut...

Die Anweisungen meines Mannes an seine Kinder werden oft mit einem "ist das okay?" oder "machst Du das?" beendet. Das nervt mich jeweils schon ein bisschen, denn in der Regel ist es dann nicht gemacht. Beispiel: letzte Woche mussten bei uns alle Kinder ihre Betten wechseln und schauen, dass ihre Zimmer in Ordnung sind, weil wir Besuch hatten und alle Betten sind belegt worden. Das wussten alle Kinder anfangs der Woche. Am Freitag Nachmittag wurde die jüngste meines Mannes von der Mutter in der Schule abgeholt für das Besuchsrecht. Das Zimmer war nicht fertig aufgeräumt, es war oberflächlich staubgesaugt und das Bett schon gar nicht gewechselt. Mein Mann hätte es beim Abschied vergessen und da habe ich sie daran erinnert und gebeten, es doch zu erledigen, da es nicht das erste Mal ist, dass sie uns entsprechend vor dem BR in Stich lässt. Mein Mann sagte dann: "Das machst bitte schnell, okay?" Die Mutter hat sich dann eingemischt und wollte selbst in das Zimmer gehen, um zu helfen :!: Wir wollen nicht, dass sie ins Haus herumgeht, darum habe ich dann gesagt, dass ich das Bett selber wechseln werde. Nun, was lerne ich daraus? Soll ich mich da einfach raushalten? Meine Zwei, die gleich alt und 2 Jahre jünger sind, müssen das immer selber machen. Da muss ich dann argumentieren können... :? Also jedenfalls ist das immer wieder ein Thema...

Nun zurück zu Dir Angela: Du strahlst ganz viel Kraft aus und das tut mir auch gut. Freue mich, bald wieder von Dir zu lesen. :)

Viele Grüsse und bleib 8)
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hey toll, wie du das gleich umsetzen kannst :) :!:

alles gute und *daumendrück* auf dem neuen weg :wink:
anita
Moni

Pubertierende rebellieren

Beitrag von Moni »

Liebe Angela

Was ganz wichtiges ist nun geschehen, du hast gemerkt, dass nun eine neue Situation auch neue Verhaltensregeln benötigen. Du stehst nun hinter dem, was du sagst und das gibt deinen Worten auch mehr Authorität. Deine Tochter wird das auch merken und sich danach richten. Mehr oder weniger willig. Was halt in ihrem Alter auch immer noch dazu kommt ist die Pubertät. Sie beginnt zu rebellieren und aufmümpig zu sein. Das ist ganz normal und auch gesund. Ich weiss, dass es Nerven braucht, aber wenn mal etwas nicht so gut über die Bühne ging, denke daran, dass es dazugehört und nicht Dein oder ihr Fehlverhalten war. Sie will sich von Dir ablösen und ist doch von Dir abhängig, eine verzwickte Situation.
Jetzt wo Du Dich neuorientiert hast durch einen neuen Lebenspartner, da muss sie sich auch neu orientieren. Aber wie wir ja wissen, hat sie einige Probleme selber den Weg nach aussen zu finden. Jetzt muss sie und kann sie sich nicht immer nur auf Dich verlassen. Sie muss und wird lernen, sich selber zu spüren und vielleicht mit einem neuen Anlauf zum Beitritt in einen Club, Sportverein oder ein Hobby, den Weg in eine nicht mehr so Mami-orientierte Umwelt zu finden.
Mach ihr Mut in dieser Richtung und unterstütze sie.
Ich bin überzeugt ihr packt das schon!
Du bist ja so zielstrebig und hast neuen Lebenselan gefunden. Gib ihn an Jessica weiter und auch sie wird einen Neuanfang finden.
Keine erzwungene Zusammenkünfte mit J und LP, das bingt nun gar nichts! Es muss von ihr aus kommen und sonst wird es immer wieder in einem Fiasko enden.
Also mach weiter so, ich glaube du spürst den Weg schon.....
Helene
Beiträge: 3
Registriert: 11.09.2006 08:44

Angst

Beitrag von Helene »

Hallo Angela,
ich glaube, dass Deine Tochter auch Angst hat, zu verlieren. Sie weiß, dass ihr leiblicher Vater keinen Kontakt will. Wenn sie sich jetzt auf deinen neuen Partner einläßt und es geht zwischen euch schief, dann verliert sie auch wieder einen im besten Fall "Freund". Du bist eine Konstante in ihrem Leben, derer sie sich immer sicher sein konnte. Nun soll sie Dich "teilen". Eigentlich sollte Dein neuer Partner eine Bereicherung für alle sein und einiges kann und muss man auch über Gespräche erklären und klären. Feste Grenzen soll es für alle geben, nicht nur für das Kind. Verabredungen sollten von allen eingehalten werden. Die Idee, dass Dein neuer Partner mal was alleine mit ihr unternehmen könnte, ist gut. Ich habe das auch mit der Jüngsten von meinem Mann gemacht. Ist anfangs etwas holprig gewesen, aber es wird mit der Zeit. Man muss natürlich ein bisschen was von den Interessen der Kinder wissen, da findet sich dann eigentlich immer ein Gesprächsthema. Vielleicht merkt Jessica auch, dass Dein neuer Partner auch ein bisschen "Angst" vor solchen Aktivitäten mit ihr hat.
Ich wünsche Euch viel Glück und Kraft und Liebe
liebe Grüße Helene
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