kinderübergabe

Solvay
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kinderübergabe

Beitrag von Solvay »

mein freund und ich wohnen seit knapp sechs monaten zusammen. wir sind seit knapp eineinhalb jahren ein paar. mein freund und ich wohnen im selben quartier wie die mutter der kinder (5 und 7 jahre). am freitag abend kommen die kinder zu uns. die mutter hält daran fest, die kinder zu bringen. der vater ist -wie ich- der ansicht, sie könnten selber rüber kommen. (allerdings ist natürlich klar, wenn ich nicht wäre, dann wäre es ihm wohl egal, ob er die exfrau noch ein paar minuten sieht oder nicht. das verstehe ich. ) nach längerem überlegen finde ich folgendes: es ist natürlich der entscheid der mutter. denn sie zieht die kinder gross, sie erlebt den hauptsächlichen alltag, sie will natürlich, dass es für ihre kinder so gut wie möglich ist und in ihren augen ist es nunmal so, dass sie es wichtig findet, die kinder zu bringen. soweit so gut, das soll ihr raum sein. was ich nun aber wünsche ist folgendes: ich wünsche mir, dass die mutter die kinder bringt und klingelt und die kinder dann raufschickt und dann selber wieder geht. ich möchte nicht -oder noch nicht- dass sie zu uns kommt. das hat damit zu tun, dass ich meine grenze haben muss, um mich emotional zu schützen. ich habe (noch) mühe, die exfrau zu sehen und mich mit ihr auseinanderzusetzen. ich setze mich mit ihren kindern auseinander, was manchmal emotional schwierig ist, aber es geht immer besser. ich möchte, dass mein raum, mein neues leben, durch meine wohnung irgendwie symbolisiert, von ihr ferngehalten wird. ich möchte klare grenzen haben. wenn sie sehen will, wo die kinder genau wohnen, wie ihr zimmer aussieht, dann möchte ich, dass sie fragt, dann könnte ich oder wir sie einladen (ich weiss nciht, ob ich das schaffe, aber ich hätte zumindest die möglichkeit zu entscheiden). aber einfach kommen und in die wohnung treten, wie sie es wollte, mit einer selbstverständlichkeit, einfach nur weil sie die mutter der kinder ist, das geht für mich nicht. es macht mich wütend. ich verstehe, dass sie es für ihre kinder so gut wie möglich haben will. aber für die kinder ist es kein problem alleine hoch zu kommen. sie tun es, kommen rein, begrüssen alle und scheinen sich jeweils gut von der mutter unten vor dem haus verabschieden zu können. ich ertrage einfach die selbstverständlichkeit nicht, mit der die mutter der kinder agiert und sich bewegt. ich verstehe auch, dass sie mit dem vater der kinder dinge regeln muss. aber mir ist im moment wohler, wenn der kontakt auf das nötigste beschränkt ist. freundlich, aber nicht familiär eben. es kann sein, dass es sich ändert, dass ich eines tages entspannt mit der situation und der exfrau umgehen kann. aber im moment ist es nicht so und ich möchte auch das recht haben, eigene unangetastete räume zu haben. ich möchte ein neues leben mit meinem freund (und mit den kindern, das bin ich am lernen), aber dazu gehört für mich, dass die exfrau die exfrau ist und nicht irgendwie dazugehörig 'nur' weil sie die mutter der kinder ist. ich wünsche mir dass der vater und die mutter der kinder das regeln, was zu regeln ist (es ist im alltag gar nicht so viel, wie ich merke) und man beispielsweise auch dinge mit den kindern abmachen kann (altersgemäss natürlich).leider findet die exfrau das total daneben und beharrt auf eine art 'recht', weil sie die mutter der kinder ist. ich erlebe doch die exfrau schon genug durch ihre kinder. darf ich denn nicht meine grenzen ziehen und sagen, was für mich erträglich ist und was nicht? ich fühle mich überfahren. was meint ihr?
solvay
Zuletzt geändert von Solvay am 27.09.2008 19:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Solvay

Willkommen hier im Forum!

Ein Tip: Mit Abschnitten im Text lässt sich der Text besser lesen...

Ich kann Dich gut verstehen. Ihr wohnt erst seit drei Monaten zusammen und Du möchtest Dein Zuhause ohne Fremden haben.

Erzähl uns bitte doch wie lange Dein Freund von seiner Ex-Frau getrennt ist. Bist Du sicher, dass er die Geschichte abgeschlossen hat?

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Solvay
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Beitrag von Solvay »

mein freund und seine exfrau sind seit etwa zwei jahren getrennt.


ich glaube, dass die beiden kein grosses interesse mehr aneinander haben. aber sie müssen natürlich die kinder irgendwie organisieren und da gibt es verschiedene vorstellungen darüber, wie das gehen soll.
ihre vorstellung ist eben, dass sie vorbeikommen kann und die kinder bringen und (jederzeit) sich melden kann, um irgendwelche dinge zu besprechen. seine vorstellung ist eher die, das sich alles auf das nötigste beschränkt. dies ist auch wegen mir so, weil er weiss, dass es für mich schwierig ist. insofern steht er sehr zu mir, wenn er es auch, glaube ich, nicht in der ganzen radikalität versteht (damit meine ich meine radikalität, dass ich finde, ich möchte die exfrau nicht sehen und sie soll nicht in meine wohnung).

ich glaube mein freund ist sehr unsicher wie er mit der situation umgehen soll, weil alle etwas anderes wollen und er will vermutlich auch einfach, dass es für die kinder gut ist.

mich interessiert wie ihr es seht: wie könnnen das alte leben und das neue leben vernünftig voneinander trennen, ohne, dass ich m ich immer dem alten leben aussetzen muss?


solvay
Zuletzt geändert von Solvay am 27.09.2008 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
tabida
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Beitrag von tabida »

Ich komme jetzt nicht ganz mit: Du schreibst immer von "Deiner" Wohnung, aber Du schreibst auch, dass Du mit dem Mann zusammen wohnst: Ist es jetzt Eure Wohung oder Deine? Wenn es Eure Wohnung ist, dann kann er wohl auch mitbestimmen wer in die Wohnung darf. Oder?

Bei mir kommt es so an, dass Du extrem Probleme damit hast, dass Dein Mann eine "Vergangenheit" hat. Diese ist durch die Kinder natürlich auch sehr sichtbar und präsent. Das wird für immer so bleiben...Seine Kinder sind und bleiben seine Kinder und sind hoffentlich das Wichtigste in seinem Leben. Es ist damit unmöglich, das alte Leben vom neuen Leben zu trennen - mindestens nicht, wenn ihr zusammenwohnt. Kannst Du damit leben? - Ich kann die das Buch "Im Schatten der Ersten", das hier unter Literatur aufgeführt wärmstens empfehlen.

Weisst Du ich möchte mich auch nicht immer mit der Ex meines Freundes treffen..... aber ich selber finde es bei uns z.B. für das Kind extrem schade, dass es genau so läuft, wie Du es Dir wünscht. Das Kind wird unten an der Treppe geholt (von meinem Freund) und wenn er sie bringt muss er sie wieder unten abgeben. Für das Kind ist es schrecklich, dass die Eltern es nicht einmal mehr fertig bringen, sich "Hallo" zu sagen... So ein/zweimal im Jahr hat sie das Kind auch schon gebracht. Für mich ist es dann eigentlich selbstverständlich und einfach nur anständig, dass ich sie zu einem Kaffee einlade (hat sie aber immer abgelehnt). Es ist doch selbstverständlich, dass eine Mutter auch mal sehen möchte, wo ihre Kinder die Wochenende verbringen.

Ist es eine Möglichkeit, dass Du etwas für Dich machst, wenn die Kinder kommen / da sind? Ich finde es einen enormen Vorteil beim Patchworken, wenn man sich gut alleine Beschäftigen kann . Wir haben hier auch immer wieder Probleme, wenn wir zu Dritt sind und jetzt wo das Kind meines Freundes in die Pupertät kommt wirds noch schwieriger. Eine enorme Beruhigung ist es nun, dass ich an den KindWochenenden mir Zeit für mich selber nehme und etwas mache, was mir gefällt und gut tut. Wenn man das Positiv angehen kann und sich nicht verdrängt fühlt, dann tun sich immer wieder neue Möglichkeiten auf. Natürlich habe ich auch das Bild der heilen Welt im Kopf wo wir alle zusammen sind und es uns gut geht - aber irgendwie geht das nicht. Mein Freund hat eher noch Mühe damit - aber auch er wird sich daran gewöhnen ;-). (Anita hat ein paarmal darüber geschrieben, dass man sich selber halt die eigene "heile" Welt schaffen muss).

Gruess
Tabida
Solvay
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Beitrag von Solvay »

ja, ich kann damit leben, dass der mann eine vergangenheit hat. und auch damit, dass er kinder hat. ich bin mit ihm zusammengezogen, damit wir weniger verstückelt sind und eben nicht getrennte leben haben. sondern damit, dass beide leben zusammen eine neue form finden, wo sich auch alle wohlfühlen.
es ist natürlich 'unsere' wohnung und nicht nur 'meine'. wir sind uns eigentlich einig, dass die kinder alleine kommen können. nur die mutter sieht es anders. es ist auch nciht so, dass mein freund und die mutter der kinder keinen kontakt haben. es ist mir sehr klar, dass sie einiges besprechen müssen und organisieren müssen.
ich selber fühle mich einfach noch sehr unsicher in der situation. und ich wünsche mir, dass ich auch in meinem tempo gehen kann. und die zeit für die -wie du schreibst- tasse kaffee mit der exfrau ist für mich noch nicht da.
wenn die kinder bei uns sind mache ich manchmal etwas für mich, manchmal machen wir alle etwas zusammen, manchmal mache ich etwas zusammen mit den kindern. das ist überhaupt nicht das problem.
nun, ich denke darüber nach. solvay
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Nin
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Beitrag von Nin »

Solvay, ich leide als Mutter meiner Kinder enorm darunter, dass ich sie nie bis zum Haus ihres Vaters bringen darf, sondern immer an "neutralen" Orten absetzen oder austauschen soll. Der Vater kommt auch mit dem Argument, sie können das und es mache ihnen nichts aus.

Hast du Kinder?

Meine Kinder sind sogar schon etwas grösser (inzwischen 8 und 10), aber ich bin eben doch jedes Mal traurig, dass ich sie nicht mit ihrem Papa davon gehen sehe... dass ich lassen muss, in einem Moment, wo ich nicht weiss, dass sie wirklich in guten Händen sind.

Kann es nicht sein, dass auch in deinem Fall die Mutter der Kinder diese Sicherheit braucht?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
tabida
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Beitrag von tabida »

Weisst Du, können tun die Kinder sicher - aber sie ob das auch gut ist? und es ist doch logisch, dass die Kinder der Mutter auch zeigen möchten wo sie sind.

Nin hat das schön beschrieben.

Kannst Du einmal versuchen, Dich in die Kinder zu versetzen, zu spühren, wie sich das anfühlt?
Solvay
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Beitrag von Solvay »

liebe nin und tabida. ja, ich habe schon ein paar mal deine (nins) beiträge gelesen und es ist schon so, dass ich gerne mutiger wäre und mich sozusagen der exfrau stellen möchte. ich kann verstehen, dass sie sehen möchte, wo die kinder sind. dennoch denke ich, dass sie nicht einfach reinkommen kann, selbstverständlich. wenn sie etwas vorsichtiger wäre, würde es mir wohl leichter fallen, zu sagen, komm rein (die berühmte tasse kaffee). und: nein, ich habe keine kinder. dass es mir schwer fällt zu spüren, wie es ist, wenn man welche hat, gebe ich auch zu.
Zuletzt geändert von Solvay am 27.09.2008 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Solvay,

das Gefühl seinen persönlichen Raum "schützen" zu wollen bzw. "für sich zu haben" in der doch manchmal sehr anstrengenden und emotional starken Situation des Patchworkens kenne ich sehr gut. Nicht nur ich. Auch alle unsere Mitpatchworker rund um unsere Kinder (sprich die Ex-Frau meines Mannes und deren Mann, sowie mein Ex-Mann und dessen Partnerin, sowie mein Mann selbst). Wir sind heute nach 5Jahren auf dem Punkt, dass dies ausgesprochen werden kann und respektvoll (meinstens) umgegangen werden kann. Niemand ist gekränkt oder beleidigt wenn "Alles vor der Haustüre bzw. Garderobe von statten geht". Vorallem ich komuniziere das aber meist sehr klar z.b. Danke für die Einladung, doch Heute mag ich nicht, oder nächstes Mal lade ich Euch gerne wieder auf einen Kafi ein, heute jedoch ist mein Mann sehr müde vom Arbeiten oder die Kids sehr müde und überdreht. So weiss mein Gegenüber immer was der Grund ist. -

Mein Mann und ich merken einfach, dass es natürlicher abläuft mit dem jeweiligen anderen Elternteil. ist ja auch irgendwie nachvollziehbar. Die Beiden, trotz Scheidung, haben so viel miteinander erlebt/gelebt.
Ich sehe das auch bei mir. Für mich ist s "normal", dass wenn ich alleine hier bin, der Vater meiner Tochter ihr beim packen der Weekend-Tasche hilft. Weil dann haben sie sicher alles dabei was sie brauchen. Mein Mann hat das erste Mal so Augen gemacht:
:shock: Als er das mal rausgehört hat. Musste dann mega schlucken und tiefdurchatmen. Er fand s schrecklich. Dann als ich einmal an einem Weekend weg war, hat er s genauso gehandhabt, weil ihn die anderen 3Kinder sooo in Beschlag genommen haben. ABER er ging zuerst hoch und hat unser Schlafzimmer mit dem Schlüssel abgeschlossen :wink: . Wie mein Mann das jetzt handhabt weiss ich garnicht, denn wenn ich am Besuchsweekend weg bin, macht er s so wie s für ihn stimmt.

Liebe Grüsse Morpheus
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Nin
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Beitrag von Nin »

Solvay, es tut mir leid, aber ich kann nur sehr wenig Verständnis für deine Anfrage aufbringen. Ich werde mich also hart anhören: die Kinder gehen für mich in diesem Fall vor. Sie haben in diesem Alter das Recht, ja es ist sogar nötig, sie direkt abzugeben. Wieviele Minuten sind es in der Woche? Es sind für die Kinder die einzigen, in denen sie noch mal beide Eltern sehen, in denen der Kontakt da ist - und ja, es gibt Dinge zu besprechen - und ich lebe täglich damit, wie schwer es ist, diese nicht besprechen zu können, nicht dem andern Elternteil gerade noch mal sagen zu können, bitte, üb besonders die Diktatwörter und im rechten Socken ist ein Loch, hast du welche?

Es tut mir weh, nicht zu wissen, wie das Zimmer der Kinder in ihrem anderen Zuhaus aussieht.

Wenn es dich so sehr stört, dass die Kinder diese paar Minuten Eltern in der Woche haben: warum holt ihr die Kinder nicht von der Mutter ab? Dass sie sie bringt ist, auch wenn es nicht weit ist, schon ein Entgegenkommen. Dürfte dein Mann denn in die Wohnung der Mutter? Wie würde er es erleben, wenn er den Lebensraum seiner Kinder nicht mehr sehen/betreten dürfte und das wegen des neuen Partners (denn ihn scheint es ja nicht so sehr zu stören, auch wenn er denkt, dass die Kinder es alleine packen)?

Eigentlich habe ich auch den Eindruck, dass es dein Problem mit der Ex-frau ist und wenn es auf die Kindsübergabe fixierst, leiden die Kinder darunter, die ja nichts dafür können...

Die Ex meines Freundes weigert sich die seltenen Male, wenn sie die Tochter holen kommt (und die Tochter ist schon 17!), das Haus, in dem wir wohnen und in dem sie früher gewohnt hat, zu betreten und wartet im Auto vor der Tür. Selbst eine Siebzehnjährige leidet unter diesem Zirkus! Neulich war sie noch nicht fertig und es wäre alles so viel einfacher, wenn die Mutter dann einfach hereinkäme udn warten würde. So hat das Mädchen total gestresst (Arme Mama sitzt im Auto) in Windeseile gepackt und die Hälfte der Sachen vergessen. Toll. Weil es so schlimm ist, mir zu begegnen? Abends am Telefon hat das Mädchen geweint, weil sie sich nicht mal halbwegs verabschieden konnte. Dabei wäre ich ja sogar hoch gegangen, ich hatte sogar vor, mit meinen Kindern ins Kino zu gehen, aber Madame war zu früh... Im übrigen geht sie ja auch nicht ins Haus, wenn ich weg bin, wenn sie mal die Tochter bringt: die Spuren meiner Anwesenheit genügen schon :roll: .

Ich weiss, dass ich jetzt sehr hart klinge, denn ich bin ein gebranntes Kind. Aber wenn jemand Fremdes die Kinder bringen würde, dann würde man bei Kindern in diesem Alter auch erwarten, dass er sie bis zur Tür bringt, kurz sagt, wie es war.

Es ist trotz allem Vater oder Mutter!

Ich würde mich freuen, wenn die Ex es aufgeben würde und mal reinkommt, ich würde mich freuen, mit der Freundin von meinem Ex auch reden zu können, wenn ich sie mal nicht zufällig in der Strassenbahn treffe (das war bis jetzt das einzige Mal, das ich mit ihr geredet habe), wenn die Grossmutter der Kinder mal her käme... Ich fände es im Gegenteil eine Art ultimative Anerkennung unserer neuen Beziehung.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
tabida
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Beitrag von tabida »

Weisst Du Solvay, Du musst Dich er Ex-Frau gar nicht stellen.
Ihr wisst ja, wann die Kinder kommen. Dann bist Du z.B. nicht da, einfach in Eurem Zimmer oder was auch immer.... Dein Freund und die Ex treffen sich dann und können, wie Nin sagt, das nötigste austauschen. Ich finde auch, in diesem Fall gehen die Kinder vor. Sie können nichts für die Situation, sie waren vorher da. Und ich finds sogar besser, wenn Du dann nicht dabei bist.

Das sie einfach in die Wohnung kommt und geht wie es ihr passt, wär mir auch zu viel, aber wenn ich es richtig verstehen, kommt sie "nur" wenn sie die Kinder bringt. Das ist ein abgemachter Termin, jede, oder sogar nur alle 2 Wochen. Und es ist nicht einfach Deine Wohnung, sondern eben auch die Deines Freundes und seiner Kinder.

Gruess
Tabida
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Solvay: wir sind sehr offen in diesem Forum, das hast Du bestimmt gemerkt. Manchmal tun die Wahrheiten weh, aber sie helfen schon. Ich halte nichts von "Kuschelpädagogik", obwohl ich es manchmal auch schön finden würde, die Wahrheit nicht so ins Gesicht geschlagen zu bekommen... ;-)

Wir haben das Gegenteil erlebt: Mein Ex-Mann wäre niemals in die Wohnung/Haus gekommen. Die Kinderübergabe findet statt wie einen Spionenaustausch, nur das nichts ausgetauscht wird. Als sie klein waren, gingen sie raus zum Papa (ca 30 m weiter vorne um die Ecke geparkt), dann steigten alle ins Auto, ich brachte das Gepäck aber ja nicht näher als 10 m! Ich musste sofort wieder ins Haus und erst dann holte er das Gepäck.

Heute ist es ein bisschen besser, aber wir reden nicht! Reden geht mittlerweile nur übers Handy...

Bei meinem Mann war es so, als ich eingezogen bin. Da durfte die Ex-Frau keinen Schritt ins Haus tun. Ich habe sie dann reingelassen. Heute habe ich es schon einige Male bereut... Aber ich finde mich damit ab. Sie darf bei uns auch in die Kinderzimmer, sie fragt vorher. Abschliessen tun wir das Schlafzimmer nicht, aber wir spitzen die Ohren...

Nur soviel zum Zulassen, dass die Ex-Frau ins Haus kommt.

Schönen Tag noch
Delphia
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baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Solvay,

Ich finde es schön, wenn man die Kinder einer Person übergibt. Bei euch würde ich vorschlagen, dass sie die Kinder bis an die Wohnungstür bringt und dein Mann sie übernimmt.
Dass sie einfach in die Wohnung kommt, das würde ich auch nicht wollen. Ich verstehe deine Gefühle sehr gut. Auch mich störte das am Anfang extrem. Einmal hat der Jüngste ihr einen Tee angeboten - OK für mich. Aber dann ging sie selber zum Kühlschrank um sich Milch zu holen. Da habe ich interveniert. Seither ist sie zurückhaltend.

Bei uns hängt diese Situation vom momentanen Stand der Beziehung zu ihr ab. Manchmal ist es völlig OK, wenn sie reinkommt und zB noch ein Theäterli der Kinder anschaut, das sie ihr vorführen wollen. Dann wieder lädt sie die Kinder vor dem Haus aus und verschwindet, wenn die Situation angespannt ist.

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Nana

Beitrag von Nana »

Hallo Solvey

ehrlich gesagt hört es sich für mich aus Sicht der Kinder schrecklich an.Sie müssen den Spagat jedes mal hinkriegen zwischen Mami und Papi.Wir sehen jedes zweite WE eine solche "Übergabe" im Nachbarhaus.Der Vater fährt hin,die Kinder schleppen ihre Sachen aus dem Haus,rein ins Auto und weg und die Mutter sieht man jeweils hinter dem Vorhang nachsehn...Mir tut das immer sehr weh:

Für die Kinder bleiben Mami und Papi als gemeinsame Eltern sehr wichtig.Sie müssen sich mit der Situation arangieren es bleibt ihnen nichts anderes übrig.Somit liegt es in der Verantwortung von uns Erwachsenen ihnen die Situation(die eh schon sehr schwer ist) so leicht wie möglich zu machen.So sehe ich das.

Du hast gewusst als du die Beziehung mit deinem Freund eingegangen bist das er Kinder hat,Papi ist und das ist er noch viele Jahre lang.

Ich musste am Anfang auch immer schlucken wenn die Freundin vom Papa bei der Begrüssung dabei war und sich meine/unsre Kinder noch auf sie gefreut haben.Aber da muss man über seinen Schatten springen finde ich,Augen zu und durch und nach dem ersten Kafi und einem offenen Gespräch(in dem du ruhig dein Unbehagen äussern darfst) wirds leichter,glaub mir.Viel Energie die einem vorher geraubt wird(jetzt kommt sie denn wie wird es diesmal usw.) hast du dann über für lässigere Sachen.

10min reichen ja,ihr müsst ja nicht alle zusammen das WE verbringen.Für die Kinder(und deinen Freund,ihn stresst das sicher auch) wäre es gewinnbringend.

Liebe Grüsse,Nana
Solvay
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Beitrag von Solvay »

danke für die vielen anregungen. es hilft mir klarer zu denken. es ist gut für mich, die seiten der mütter zu hören. ich möchte nicht, dass es blöd für die kinder ist. sie sollen sich auf alle fälle wohlfühlen! also, ich muss mir wohl einen ruck geben. viele grüsse solvay
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