Es läuft aus dem Ruder

Erziehung ganz allgemein
akinom

Es läuft aus dem Ruder

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Tut mir leid, wenn ich euch schon wieder belästige aber langsam läuft bei uns alles aus dem Ruder. Das ist jedenfalls mein Empfinden. Ich habe mich nun seit mehreren Tagen völlig rausgehalten, bin aber nicht sicher, ob das so gut ist. Nur, ich will ja meine Unterstützung nicht aufzwingen. Aber ich weiss auch nicht wirklich, wie ich mich verhalten soll.

Seit C. bei uns ist, hat sie jede Woche mind. 1x die Schule geschwänzt. Nur in einer Woche ging sie jeden Tag zur Schule. Der Grund für ihr Schwänzen ist zu wenig Schlaf. Entweder telefoniert sie die halbe Nacht, ist bis Mitternacht weg (unter der Woche) oder sitzt am PC. Schnupperbesuche nimmt sie nicht wahr. Ihr Vater gewährt ihr immer mal wieder Ausgang (aber nicht immer), weil EM ist aber jedes Mal gibt es Probleme mit dem rechtzeitig nach Hause kommen oder eben am nächsten Tag zur Schule gehen. Letzten Samstag ging sie in die Stadt ohne Erlaub ihres Vaters und übernachtete danach bei den Grosseltern. Am Sonntag durfte sie dann nicht weg. Danach dachte ich noch, er hätte es nun im Griff, weil er mit ihr geredet hat und sie sich auch anders verhielt aber am Dienstag liess er sie wieder in die Stadt und prompt schwänzte sie die Schule am nächsten Tag. Gestern Abend sagte sie dann, dass sie noch zu den Grosseltern gehen will, weil die gerade ihre Cousine und ihren Cousin hüten. Sie ging um 21 und kam um 22 Uhr wieder und meinte, sie wäre gar nicht dort gewesen, weil sie auf der Strasse jemanden getroffen habe aber sie müsse nun nochmals gehen, weil sie den Wohnungsschlüssel für die Wohnung der Mutter brauche, da sie ja heute wieder lange Mittagspause in der Schule habe. Sie ging ca. um 22.30 Uhr.

Ich ging dann zu Bett und wollte schlafen, kam aber kaum dazu. Mein Freund kam um ca. 23.30 Uhr ins Bett. C. war noch nicht zu Hause. Ich bekam mit, dass er ein SMS bekommen hat, dann dass er telefonieren wollte aber niemanden erreichte. Um 1 Uhr morgens verliess mein Freund das Haus und kehrte mit C. wieder zurück. Keine Ahnung, was gelaufen ist. Um 2.30 Uhr erwischte er sie noch am PC. Heute morgen als ich das Haus verliess, war sie wieder mal nicht aufgestanden.

Ich weiss echt nicht, wie lange ich da nur noch zusehen kann, weiss aber auch nicht, was ich denn tun könnte. C. gegenüber verhalte ich mich momentan zurückgezogen, weil ich einfach nicht weiss, wie ich ihr begegnen soll. :cry: :?

HG
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Mache dir keine Sorgen, ich fühle mich durch deine Postings nicht belästigt. Es gab ja auch Zeiten, da ich ständig Einträge machte.

Was sagen eigentlich die Lehrer, wenn C. so oft die Schule schwänzt?

Ich an deiner Stelle würde mal alle "Vergehen" die du da für uns aufzählst als Liste verfassen. Viellicht in Kalenderform. Dahinter eine Spalte: Vater hat reagiert / Vater hat ignoriert.

Dann würde ich den Partner ganz klar fragen, welche Funktion/Verantwortung er dir gibt.

Bei meinem Ex-Mann machte ich mal die Übung: wie du mir - so ich dir. Was wäre, wenn du einfach mal am Abend ohne Info weg bleibst. Gehe ins Kino, stelle das Handy ab, sei unerreichbar und kommst dann irgendwann nach Hause. Er soll sich so richtig Sorgen machen. Dann erklärst du ihm, dass genau dies seine Tochter macht. Vielleicht wird ihm dann bewusst, was in dir vorgeht? Meinem Ex ist das dann ziemlich eingefahren und es hat ohne viele Wort erklärt, was ich stundenlang vorher ihm zu verstehen versuchte.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo akinom

das forum ist dazu da, was los zu werden und in austausch zu kommen - also lass die tasten krachen :)

du übernimmst emotional ganz viel verantwortung und ich finde das auch ganz ehrenvoll....doch tust du dir damit einen gefallen?
die ELTERN sollten sich mehr kümmern...ich bin noch immer auf dem standpunkt, dass du es nicht übernehmen sollst - selbst wenn er es an doch abgeben würde! wenn du es tutst, müssen sie nicht....und tut er das dir überlassen, zeigt er seiner tochter, dass er nicht will oder nicht in der lage ist und DAS ist dann für sein kind auch nicht wirklich gut.
sie tut diese dinge um ihre ELTERN herauszufordern und nicht dich.

frag deinen freund, wie weit sie gehen muss, dass er sich mehr kümmert?
sag ihm dass du weisst, dass du dich nicht einmischen solltest, dass es für dich im selben haushalt aber unerträglich wird, wenn nicht bald regeln gelten und er sich daran hält. sprich einfach von dir aus. wie es dir dabei geht und was du dir wünscht und wenn nötig, setze deine klare grenze, bis wann dies geschehen soll.

ich drücke dir die daumen, dass er aufwacht und etwas geschieht!
*drück*

lg
anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Anita hat geschrieben: sie tut diese dinge um ihre ELTERN herauszufordern und nicht dich.
Eltern bestehen aus 2 Personen. Wenn das Mädchen aber beim Vater wohnt, dann hat die Mutter keinen Einfluss, sie ist ja vom Geschehen ausgeschlossen Also ist dann nur 1 Teil dieser Elternschaft anwesend.
Und wenn auch der Vater nicht anwesend ist, dann ist die Stiefmutter stellvertretende Erziehungsperson.

Umgekehrt, wenn meine Tochter bei ihrem Vater ist, dann möchte ich auch, dass dort Vater und Stiefmutter als Elternpaar funktionieren. Wer dann schlussendlich meine Tochter erzieht ist mir heute egal. Schlussendlich muss es für die beiden Erwachsenen dort stimmen. Ich vertraue, dass die Stiefmutter im Sinne ihres Partners meine Tochter erzieht.
Würde meine Tochter also dort die Schule schwänzen und die Stiefmutter würde dem zusehen, dann hätte ich ein Problem mit ihr und nicht meinem Ex, denn sie wäre anwesend, wenn meine Tochter liegen bliebe.
Anita

Beitrag von Anita »

ich sehe das anders bernina.
die tochter wohnt erst seit kurzem da und akinom war bisher keine erziehungsverantwortliche wie dies der fall ist, wenn ein kind immer im haushalt lebt. auch der vater hatte wenig einfluss auf seine tochter, weil diese bei ihrer mutter lebte bis vor ein paar wochen.

es ist eine schwierige situation, weil sich ein teenager nicht mehr wirklich erziehen lässt. eltern können aber die beziehung festigen und darauf hoffen, dass ihre bedürfnisse und vorstellungen so erhört werden. dies geht aber nur, wenn man sich gegenseitig kümmert und für das leben des anderen interessiert. wenn der vater die veranwortung an seine partnerin abgibt, geht er dieser beziehung aus dem weg.

wenn ein kind fest und scho eine weile im selben haushalt lebt, müssen die verantwortlichkeiten sicher besprochen werden....jedoch würde ich auch da sehr sorgfältig mit "erziehung" umgehen.
Bernina

Beitrag von Bernina »

Anita hat geschrieben: wenn der vater die veranwortung an seine partnerin abgibt, geht er dieser beziehung aus dem weg.
Aus dieser Sicht gesehen, gebe ich dir Recht. Es stimmt dieser Vater hat erst jetzt wieder die alleinige Verantwortung übernommen und daher muss er zuerst mal das Vertrauen seiner Tochter gewinnen.

*ich finde es schön, wie wir hier miteinander diskutieren
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Akinom,

lass es raus, ALLES hier bei uns! (Den wer nicht lesen mag, der klickt sich weg :wink: ).

was Anita und Bernina geschrieben haben trifft in meinen Augen genau den Nagel auf den Kopf.

ER soll sich endlich kümmern darum.

Wir bwz. ich hab schon früh in der Pupi gelernt: wer Abens weg kann, kann auch Morgens aufstehen.

Es ist sein Job, das durch zu setzen. Dann soll er sie wecken und sie halt direkt vor der Schule absetzen.-

Liebe Grüsse Morpheus
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Zusammen

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich weiss, dass sich die Eltern um sie kümmern sollten, deshalb habe ich mich ja auch raus gehalten, deshalb habe ich sie ja nie geweckt und immer wieder gesagt, sie soll ihren Vater fragen, wenn sie was wollte. Und ich habe mich in den letzten Tagen nie mehr in ihre Unterhaltungen/Auseinandersetzungen eingemischt.

Ich will mich ja gar nicht in die Erziehung einmischen, meinem Freund sagen, was er zu tun hat oder meinen Unmut darüber äussern, dass mir seine Vorgehensweise nicht gefällt. Wenn ich frage, was ich tun kann, dann meine ich das nicht bezogen auf das, was gerade abläuft sondern ich würde gerne wissen, ob ich eine andere Rolle einnehmen könnte. Oder dann eben, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Ich bin jetzt einfach immer nur da gesessen und habe zugehört. Sollte ich besser weg gehen und die beiden alleine lassen?

Die Situation ist nun so, dass sie gestern Abend ihre Sachen gepackt hat und zu den Grosseltern gegangen ist. Er hat sich lange dagegen gewehrt, weil er nicht wollte, dass sie wieder wegläuft aber er hat schlussendlich nachgegeben. Weil sie aber nicht sofort gehen durfte und noch ein paar Stunden warten musste, weil er ausführlich mit ihr reden wollte, glaubt er, das richtige Signal gesetzt zu haben. Es sind Gestern Abend harte Worte gefallen aber es gab darunter auch sehr gute Ansätze. Die Fetzen flogen und es gab auch Tränen. Es wurden Dinge ausgesprochen, die auf dem Herzen lagen. Sie wird nun bei den Grosseltern bleiben und am Montag in ein Lager fahren. Was danach läuft, weiss ich noch nicht. Sie will ja nicht mehr kommen und ob sie mit uns in Urlaub fährt, ist auch wieder völlig offen.

So allgemein fand ich die letzten 5,5 Wochen gut, auch wenn einiges schief gelaufen ist. Aber für die beiden, für ihre Beziehung, war es gut. Es hat C. aber auch ihrem Vater gut getan, mal so eng aufeinander zu sein. Ich denke, dass er ihr schon ein bisschen hat rüberbringen können, dass ihm was an ihr liegt, jedenfalls Gestern Abend auch wenn er sie am Ende gehen liess. Das ist nämlich ein grosses Problem für sie. Sie fühlt sich von ihm im Stich gelassen. Sie hat ihm auch gestern an den Kopf geworfen, dass er ein schlechtes Vorbild für sie sei, weil er sein Leben lange Zeit nicht im Griff hatte. Sie will auf keinen Fall so werden, wie er aber ich finde, die letzten Wochen hat sie genau in die Richtung gearbeitet. Vielleicht macht sie sich darüber nun ein paar Gedanken.

HG
akinom

PS: was in der Schule abgeht, läuft alles über die Mutter. Ob die Lehrer sie angerufen haben oder nicht, weiss ich nicht. Die Mutter hat sich zurzeit sehr zurückgezogen, sie ist sogar in Urlaub gefahren ohne was zu sagen…
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Ich weiss gar nicht, was ich dazu schreiben soll, weil das Mädchen jetzt zu den Grosseltern gegangen ist. Schade, hat sie es nicht bis zum Schluss durchgezogen.

Ich glaube, eure Tochter wie unsere Jungs brauchen wohl das hin und her, um zu erfahren, wo sie es besser haben.

Unsere Jungs wollten ja immer hier beim Vater wohnen. Dann erlebten sie zwar mit mir eine strenge Stiefmuttter. Boah, welches Kind hat schon gerne Regeln. Da war ihnen ihre Mutter doch wieder lieber.
Dann spürten sie, dass das Leben hier doch irgendwie friedlicher ist. Vielleicht doch leiber Papa? Dann kam die Befragung durch ihren Anwalt und weil ihre Mutter Krebs hat und eigentlich in der Zwischenzeit tot sein müsste, blieben sie nun doch bei der Mutter, auch der Schule wegen.
Tja und jetzt? Seit das Urteil gesprochen ist, dass sie bei der Muttter bleiben werden und der Kampf um sie aufgehört hat, ist Ruhe eingekehrt. Bei der Mutter wird das Chaos immer schlimmer, der Jüngere macht immer mehr Probleme und hier bei uns verläuft das Leben nach wie vor zuverlässig, wir sind die "Alten" geblieben, der Vater war nun zum 3. Mal an einem Elternabend (die Mutter glänzte jeweils mit Abwesenheit) ich wasche nach wie vor ihre Kleider, neuerdings zahlen wir sogar Kleidergeld, ich habe ihnen diese Woche für die Schulerreise Proviant gekauft und die Jungs Bauklötze staunen lassen und so sind sie nun doch nicht mehr sicher, ob es ein guter Entscheid war, bei der Mutter zu bleiben.
Ich glaube, Kinder brauchen immer wieder ein wenig das andere Leben um zu vergleichen.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Bernina

Warum tust du das alles für die Kinder? Warum übernimmst DU diese Verantwortung?

Ich finde solche Taten gefährlich, besonders bei Kindern, weil die wirklich sehr beeinflussbar sind. Ich will jedenfalls nicht, dass C. bei uns ist, weil sie bei uns mehr darf und kann und bekommt.

Glaubst du nicht auch, dass du mit diesen Taten einen Konflikt in den Kindern auslöst? Sie haben sich für die Mutter entschieden, aus welchen Gründen auch immer. Ich bin der Meinung, ihr solltet sie in dieser Entscheidung unterstützen und zwar voll und ganz.

HG
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Akinom

Ich weiss nun nicht was genau du ansprichst.

Wenn die Jungs am Donnerstag eine Schulerreise haben, dann ist das für mich logisch, dass ich den Food einkaufe. Die Jungs haben dies auch so der Mutter erklärt und die hat darauf den Vater informiert.
Die Jungs wissen einfach, dass sie sich auf mich/auf uns verlassen können. Bei der Mutter ist es schon vorgekommen, dass die Mutter es vergessen hat und die Kinder sind dann halt ohne Proviant auf einen Ausflug. Sie mussten sich dann das Essen bei den Kollegen zusammenbetteln. Du kannst dir vorstellen, wie peinlich das dem Älteren war. Der Junge hat dann dem Vater telefoniert und gefragt, ob er nicht noch schnell vor der Arbeit Proviant vorbeibringen könnte. Das ist leider bei 1 Autostunde Distanz ziemlich unrealistisch. Aber es zeigt doch, wo die Kinder Hilfe holen, wenn etwas nicht klappt.
Es ist nicht so, dass ich die Verantwortung übernehme. Aber wenn mich mein Freund fragt, ob ich dies und jenes für ihn übernehmen kann, dann mache ich das. Mein Freund geht vor 8 Uhr aus dem Haus, arbeitet über Mittag durch bis ca. 18 Uhr und ist dann um 19 Uhr hier. Ausser Mittwochs, wenn die Kinder kommen.
Ich arbeite zu Hause, habe viel Zeit, weshalb soll ich ihm dann nicht helfen. Wir sind ein Team und das wissen die Kinder auch. Die Erziehung übernimmt der Vater. Aber Dinge, welche den Haushalt betreffen, das ist mein Job.

Es ist inzwischen so, dass die Lehrer auch den Vater über alle Schulanlässe informieren, weil sie wissen, dass NUR der Vater sich wirklich für ihre Belange einsetzt.

Der Junge verlangte vor Wochen Geld vom Vater, da sein Sackgeld schrumpft, weil er sich das Znüni kaufen muss. Papa wollte kein Geld zahlen, weil nicht sicher war, ob er es damit in sein Hobby investiert. Nun backe ich entweder Brötchen oder kaufe Znüni, welche einige Tage haltbar sind. Da sie auch viel Durst haben, kaufe ich auch kleine Getränke. Ich mache das nicht, um sie zu erpressen, sondern weil sie dannach verlangen.
Er wusste auch nicht, wie er seiner Mutter erklären soll, dass er zu Hause gerne frühstücken würde. Er hat dann ein Pack Flakes mitgenommen, als Muster für die Mutter.

Weisst du, diesen Konflikt kennen die Kinder seit sie auf der Welt sind. Von ihrer Mutter hörten sie noch nie etwas positives über den Vater, erleben ihn aber sicher von einer wohlwollenden Seite. Wenn sich jemand darüber Gedanken machen müsste, dann wäre das ihre Mutter.

Weisst du, auch wenn uns diese Kinder das Leben schwer machen, so haben wir sie eben doch sehr gerne. Das WE, wenn sie nicht hier sind, ist es so leer hier und wir vermissen sie. Es bringt zwar auch Entspannung und wir reden viel darüber, was wir noch besser machen können. Jetzt gerade reden wir viel über das hier diskutierte Thema Eifersucht und wie wir die Schläge verhindern könnten.
Wir erfüllen ihnen nicht mehr jeden Wunsch, damit wir uns nicht ausgenutzt fühlen. Wenn wir aber sehen, dass wir ihnen helfen können, ihren Alltag bei der Mutter zu meistern, dann haben alle etwas gewonnen.
akinom

Beitrag von akinom »

Bernina

Ich habe nur kurz Zeit zum Antworten.
Du hast geschrieben, dass die Jungs Bauklötze gestaunt haben und da nahm ich doch an, dass die Jungs gar nicht erwartet haben, dass du das für sie tust, also habe ich mich gefragt, warum du es dann tust? Für mich kam das so rüber, als ob die Jungs sehr gut auch ohne deine Hilfe klar gekommen wären. Ansonsten hätten sie nicht gestaunt sondern wären unendlich dankbar gewesen. Aber vielleicht habe ich auch ein anderes Verständnis für "Bauklötze staunen".

Sicher ist es schwer zuzusehen, wenn eine Mutter ihre Kinder völlig vernachlässigt aber es ändert oder bessert sich nichts, wenn du das, was die Mutter machen müsste, kompensierst.

Also, schönes Wochenende

HG
akinom
carlotta37
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Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Sorry, akinom, da bin ich sehr anderer Meinung!
Es tut Kindern IMMER gut, wenn jemand sich um sie kümmert und die Jungs von berninas Partner sind schon noch in einem alter, in dem jemand Verantwortung übernehmen muss.
Das ist alles eine sehr schwierige Situation und ich fände es fast übermenschlich, wenn es gelänge, sich da immer ganz bilderbuchmässig richtig zu verhalten.
Aber ich finde es toll, wie sehr sich Bernina und ihr Partner für die Kinder einsetzen und glaube schon, dass die Jungs davon sehr profitieren!

Vielleicht ist es in Deinem Fall ein wenig anders, weil C. erst jetzt längere Zeit bei Euch verbracht hat und Du das Engagement Deines Partner vermisst. Aber bei bernina scheinen die beiden als Paar gemeinsam zu agieren und warum sollte sie als seine Partnerin nicht auch ihren Teil übernehmen? Brote schmieren, Essen kaufen etc. sind praktische Hilfen und leider offenbar nötig bei den Kindern...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Danke euch beiden.

Als ich erfahren habe, dass nun auch Junge Nr. 2 auf Schulerreise geht, habe ich beiden eine SMS mit Bitte um Einkaufsliste gesimst. Der Jüngere hat natürlich weidereinmal sein Handy aus. Aber der Ältere hat dann zurückgerufen und gesagt, was in etwa er haben möchte. Ich habe ihnen dann eine Auswahlsendung an den gewünschten, typischen Schulerreise-Fressalien gekauft. Sie waren so paff, weil sie das nicht gewohnt sind.

Weisst du Akinom, die Mutter weiss gar nicht, was wir hier übernehmen. Sie hat keine Ahnung von ihren Kindern. Das zeigt ja, dass sie den Kindern Kleider kauft, die ihnen farblich überhaupt nicht gefallen. (Der Ältere würde NIE mit hellen Hosen rumlaufen, voll uncool. Die Mutter kaufte ihm hellbeige Hosen) Der Jüngere hat Grösse 152, die Mutter kauft ihm 176 oder Herrengrösse.

Zum Glück sind die Kinder in einem Alter, da sie sprechen können und einigermassen selbständig sind, so organisieren sie sich selber. Als Babys hätte man sie sicher irgendwann tot aufgefunden, da die Mutter ihre Kinder vergessen hat. Aber damals war ja noch der Vater da, der jeden Abend rettete, was es zu retten gab.

Nachtrag:
Die Logik, dass wir der Mutter die Chance nehmen, wenn wir das Manko kompensieren, geht eben nicht auf. Wenn wir gewisse Dinge nicht machen, dann macht es eben niemand. Weil die Mutter gar nicht weiss, was die Bedürfnisse der Kinder sind.
Andererseit müssen die Kinder heute sehr vieles selber mit ihrer Mutter ausdiskutieren. Das war damals ein Rat von euch, v.a. von Anita. Und dann gibt es eben auch Themen, da sie aus Angst gar nicht mit der Mutter reden und da gelangen sie je nachdem was es ist, an den Vater oder an mich.

Man kann unsere Situation nicht ganz mit eurer vergleichen. Wir haben hier ja mehr oder weniger nur Wochenendsituation. Und mein Freund wehrt sich, nur Event-Daddy zu sein. Action haben sie bei der Mutter schon genug. Hier müssen sich die Kinder erholen, Schlaf nachholen, zur Ruhe kommen.
Aber wir beide hätten die Kinder lieber ganz hier, wir würden uns viel Ärger ersparen. Denn auch wenn jetzt die Kinder bei der Mutter wohnen, ist der Vater ständig irgendwie in ihre Alttagsprobleme involviert.
Der Jüngere hätte es hier nicht geschafft, 2,5 Jahre lang wenig bis keine Hausaufgaben zu machen. Dem hätten wir dann schon gezeigt, "wo de Bartli de Moscht holt" *smile
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Hallo zusammen,

hallo Bernina,

erstmal Deine Texte gefallen mir je länger je mehr! Sie klingen so viel ruhiger (auch wenn die Situation sich wohl nicht gross geändert hat) .

Wir hatten ja eine ähnliche Situation. Bei uns bin auch ich der Part, der sehr viel für den Grossen mache. Wie sollte mein Mann auch, er ist 11-12Stunden täglich auswärts. Wir/ich haben vor Jahren damit angefangen, einige Manko s auszugleichen, sprich dem Jungen Dinge auf den Weg mitzugeben die er so sonst nicht lernt.
Seit nun gut 3Monaten haben wir den Jungen auch unter der Woche 2x bei uns. Weshalb? Seine schulischen Leistungen waren sehr schlecht, die Mutter hatte nur noch Machtkämpfe bei den Hausaufgaben, am Weekend machte er sie gut bis sehr gut (nach einem kleinen Kampf mit ihm mit mir *schmunzel*.) Nun kommt er 2xwöchentlich wie gesagt zu uns. Fazit: seinen Noten bewegen (klar gesagt, der Junge sollte ab diesem August in die Sonderschule gehen, wogegen wir uns massiv gesträubt haben!) sich zwischen die schlechteste ne 4 und alle Andern zwischen 5 und 6. Die Kindsmutter selbst, sagt das es nun auch für sie viel einfacher geht, da sie nur Mo, Mi, und jeden 2ten Fr mit ihm Aufgaben zu machen hat. Sie sei viel ruhiger geworden und beginnt nun auch zwischen den Besuchstagen hier uns um Hilfe zu bitten.
Auch das er 8-10Wochen Ferien im Jahr bei uns verbringen kann, schätzt sie inzwischen und wir sind nicht mehr NUR die Babysitter/ihre Erholungspause.

Das ist mein Lohn (sagt mein Mann), ich sage es ist der Lohn von uns allen.

Nun bin ich sehr abgewichen vom ursprünglichen Thema, Sorry. ABER ich wollte aufzeigen, das es den Kinder wegen, auch lohnen kann als Stiefmutter sich einzusetzen.

Liebe Grüsse Morpheus
Antworten