Wieso bin ich/sind wir frsutriert?

Erziehung ganz allgemein
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Bernina

Wieso bin ich/sind wir frsutriert?

Beitrag von Bernina »

Ich eröffne einen neuen Thread, um nicht den von Akinom zu missbrauchen.

Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit meinem Freund. Es beschäftigz mich schon, dass ich hier frustriert rüberkomme. Auch mein Freund würde hier wohl frustriert wirken.

Es ging darum, wieso der Ältere hier immer die Sozialkompetenz übernimmt, resp. wieso sind wir ihm alle so ausgeliefert. Wieso schaffen wir es nicht, unsere Regeln durchzusetzten, resp. wieso schafft es der Junge, uns und v.a. seinen Bruder zu beherrschen.

Beim Zurückblenden kam uns das Gespräch vor 2 Jahren in den Sinn.
Der Junge wünschte, dass der Vater wieder zurückkomme und sich mit der Mutter wieder vertrage. Grund: früher wurde der Vater geschlagen und jetzt muss der Junge hinhalten. Zweitens sei er überfordert, die Rolle des Vaters und Ehemannes zu übernehmen.

Mein Freund wollte ihn dann mit der Obhutsänderung herausretten, was ihm aber nicht gelang.

Nun, heute hat sich das eingepändelt. Der Ältere hat sich in die Doppelrolle als Vater- und Ehemannersatz eingelebt. Besser gesagt, leben müssen. Er ist sehr pflicht- und verantwortungsbewusst. Und wenn er sicher damit überfordert ist, so ist er dadurch auch stark geworden. Es wurde von ihm verlangt, dass er mit 10/11 Jahren wie ein Erwachsener agiert.

Und wenn er hier ist, kann er seine Rolle nicht ablegen. Er verhält sich gegenüber seinem Bruder weiterhin wie ein Vater und führt sich in unserem Haushalt wie ein gleichberechtigter Erwachsener auf. Was er eben doch nicht ist. Er kann dann nicht so einfach auf die Kindebene switchen und unsere Regeln akzeptieren. Seine Aussage: ich will hier tun und lassen, was ich will, zeigt ja deutlich, dass er selber über sich bestimmen will. Zuhause bei der Mutter leben die Kinder autonom in einer eigenen Wohnung. Da er seltsamerweise immer sehr viel Geld besitzt, ist er auch unabhänig. Das einzige was ihn noch von uns unterscheidet ist, dass wir einen Fahrausweis (und ein Auto) haben und er nicht.

Die Aufgabe meines Freundes wird nun sein, stärker zu vermitteln, dass er hier der Vater ist. Der jüngere Sohn leidet sehr unter der oft tyrannischen Erziehung seines Bruders, die eigentlich keine Erziehung ist, sondern nur Drohen, Erpressen, Schlagen und Schreien.
Der Ältere sagt öfters, er möchte, dass sein Bruder tot sei. Was er im Grunde schon nicht so meint, aber er möchte einfach nicht die Verantwortung über diesen tragen. Er will doch einfach seine Kindheit geniessen und sich unabhänig vom Bruder entfalten. Doch dieser haftet ihm wie ein Kloss am Bein.

Irgendwie haben wir schon immer realisiert, dass die Rollen verkehrt verteilt sind, aber wir haben es nie so wortwörtlich deffiniert.
akinom

Beitrag von akinom »

Hallo Bernina

Nun, dieser Beitrag liest sich für mich schon anders. Ich spüre doch ein gewisses Verständnis für den Jungen heraus aber trotzdem auch noch einige Erwartungen.

An der Rollenverteilung bei der Mutter kannst du nichts ändern aber ich denke, es bringt auch nichts, wenn ihr dann bei euch um jeden Preis versucht, ihn in "EURE" Rolle zu zwängen. Natürlich ist sein innerer Wunsch eher, ein Kind zu sein und trotzdem hat er nun die Rolle des Erwachsenen übernommen. Dann zieht einem das ganz schön runter, wenn man dann wieder zurückgestuft wird, auch wenn man lieber Kind wäre.

Gitb es keine Möglichkeit, ihn in dieser erwachsenen Rolle zu unterstützen? Wenn ihr ihm zum Beispiel vorlebt, wie man als Erwachsener "richtig" handelt, dann hilft ihm das glaube ich mehr, als wenn ihr in ihm unbedingt das Kind haben wollt und ihm zeigt, wer hier der Vater ist. Das ist für mich schon ein bisschen Machtmissbrauch. Ein Kind lernt nicht dadurch, dass man sagt, ich bin der Erwachsene, du hast das zu tun, was ich sage sondern es lernt, in dem man es begleitet, unterstützt und auch machen lässt um eigene Erfahrungen zu machen.

Natürlich sollte es nicht sein, dass er seinen jüngeren Bruder unterdrückt aber das bringt ihr ihm nur bei, in dem ihr IHN nicht unterdrückt (er überträgt das nur wieder auf seinen Bruder) und ihm zeigt, dass, obwohl er ein Kind ist, eben doch gleichberechtig ist. Ich bin zumindest der Auffassung, dass Kinder gleichberechtigte Erdenbewohner sind.

HG
akinom
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo Bernina,

Euer Gespräch scheint sehr fruchtbar gewesen zu sein! Aus diesem Text lese ich KEINEN Funken Frust, kein Quäntchen Enttäuschung/Verletzheit.
Für mich persönlich ist es durch Deinen Text uh guet zu "verstehen" was Euch beschäftigt.

Auf dieser Ebene spreche ich jeweils mit den Kids. Also ich gebe meine Erkenntnis den Kids weiter. Vielleicht wäre das ja auch was, dass ihr mit den Grossen machen könntet.
a la Du hast zu Hause viel Verantwortung zu tragen. Wir finden das erstaundlich was Du leistet. Wir hier, hatten das Gefühl Dir ein Stück "Kind sein" beibringen zu müssen. Merken aber, das dies für Dich sehr schwer ist, dieses "hin und her". Gerne würden wir mit Dir zusammen eine Strategie finden. Deine Hilfe brauchen wir aber dazu schon.

So in dieser Art würde ich auch das Thema "Deiner Behinderung" (darf ich das so schreiben?) ansprechen.

z.B. meine "Krankheit"/"Behinderung" nennt man xy. Ich habe das schon seit xy Jahren und es wird für mich immer schwieriger.- Ich bin manchmal von mir selbst enttäuscht, wenn ich nicht mehr Kraft habe für den Haushalt (z.b.). In diesen Momenten wo ich merke wie meine Kräfte schwinden, bin ich sehr verletzlich und gewisse Äusserungen treffen mich dann sehr...

Liebe Grüsse Morpheus

ps. nach so einem Gespräch, versuche ich dann auch immer herauszufinden was den Kids geblieben ist. Bei meinem sozialen Sohn sehr wichtig (ADHS und hohe Intelligenz). Am Anfang verstand er nicht was ich nach so einem Gespräch von ihm wollte. Nun, mit der Zeit (Jahren) kommt er nun von selbst und erzählt was im wie im Kopf geblieben ist.
Bernina

Beitrag von Bernina »

akinom hat geschrieben:Natürlich sollte es nicht sein, dass er seinen jüngeren Bruder unterdrückt aber das bringt ihr ihm nur bei, in dem ihr IHN nicht unterdrückt (er überträgt das nur wieder auf seinen Bruder)
Da ist was wahres dran. Aus dieser Sicht habe ich das gar noch nicht gesehen. Ich glaube aber, dass wir ihm schon nicht vermitteln, du bist hier der Kleine und wir die Grossen.

Wir haben mit ihm 2 Sorten Probleme. Das eine ist wirklich das Egoistische. Wenn er das Gefühl hat, er kann über die Zeit von Papa bestimmen und dieser springt dann gleich. Hier sollte sein Vater ansetzen, ihn wie eine gleichberechtigte Person zu betrachten und von ihm entsprechendes Handeln zu erwarten. Wenn der Junge also früher als abgemacht kommt, dann soll er das entweder früher melden oder eben in Kauf nehmen, dass er warten muss. Geduld ist nicht die Stärke von Sohnemann.

Das andere Problem ist das Verhältnis zu seinem Bruder. Wir haben ihm schon öfters erklärt, dass er ganz anders funktioniert als sein jüngerer Bruder. Mit Aggression erreicht er nur das Gegenteil und der Bruder macht zu. Anstatt ihn zu demütigen, sollte er ihm helfen, wie sich dieser besser organisieren kann. Anstatt ihn als Behindert, Idiot oder Trottel zu bezeichnen, ihn bei den Aufgaben unterstützen.

Es ist ja eigentlich traurig, dass Junior seit 2 Jahren zu einem Psychologen muss, der eher contraproduktiv wirkt. Dort sollte er eigentlich lernen wie man lernt.

Wenn die Jungs hier sind, dann kann der Ältere einfach nicht mehr aufhören, seinen Bruder zu denunzieren. Das hat eine Eigendynamik sondergleichen. Das ganze Tischgespräch besteht oft nur aus Beleidigungen und Sohnemann ist nicht zu bremsen. Mein Freund kommt jeweils gar nicht dazu, seinem jüngeren Sohn etwas zu sagen, weil der Ältere bereits wie ein Maschinengewehr loslegt.

Der Ältere ist eigentlich eifersüchtig auf die witzige, gelassene und unkomplizierte Art seines Bruders. Aber dies passt nicht zu seinem Job als Grosser Bruder, zudem will er sich andererseits auch von seinem Bruder abheben.

Übrigens ist heute der Ältere alleine gekommen und er war absolut gut gelaunt. Er hätte sich seit Tagen auf den Freitag gefreut. Ich witzelte, dass es mich ehrt, wenn er sich so auf mich freut. Augenzwinker. Und er musste sogar lachen. Sowas geht nicht, wenn der andere hier ist. Dann erwähnte ich, dass meine Tochter nächstes WE hier sei. Da freute er sich noch mehr, denn er werde nächstes WE auch alleine kommen und dann könner er ENDLICH mal was mit meiner Tochter unternehmen. Sonst kleben immer Tochter und Junior zusammen und Sohnemann hat keine Chance. Er würde aber nie sagen dass er mit ihr was machen will. Erstens mischt sich sonst Junior immer dazwischen und zweitens ist der Ältere in der Gegenwart seines Bruder so unter Strom, dass keiner sich getraut, in seine Nähe zu kommen.

Bei Tisch hatten wir ein ganz normales Gespräch zu dritt. Ohne Gezanke.

Leider hat seine Mutter das WE schon verplant. Sohnemann war sichtlich enttäuscht.
Bernina

Beitrag von Bernina »

morpheus hat geschrieben:Du hast zu Hause viel Verantwortung zu tragen. Wir finden das erstaundlich was Du leistet. .
So etwas haben wir, glaube ich jedenfalls, noch nie gesagt. Wir sind eher dabei, seine Situation zu verbessern. Inzwischen nehmen die Kids ja einen Rucksack voller Proviant mit nach Hause.

Und wir helfen ihm indirekt, in dem mein Freund dem Jüngeren aus der Ferne bei den Aufgaben hilft, damit dieser in der Schule nicht ganz absackt.

Bei beiden Postings hat es ganz viele Tipps, die ich mit meinem Freund besprechen werde.
akinom

Beitrag von akinom »

Hey Bernina :P

Das finde ich super, dass du einige Punkte rausnehmen kannst und mit deinem Freund anschauen.

Wenn du willst, kannst du uns ja bereichten, wie das Gespräch verlaufen ist.

HG und ein schönes Wochenende
akinom
Bernina

Beitrag von Bernina »

Dieses WE gab es immer wieder typische Sohnemann-Szenen.

Er wollte unbedingt in seinen Hobbyladen und sich ein weiteres Modell kaufen. Das gewünschte war aber ein anspruchsvoller Bausatz und in der Art hat er noch nie was gebaut = 0 Erfahrung.

Papa und Verkäufer rieten ihm ab, da für ein Kind zu teuer und zu schwierig. Der Junge wollte es trotzdem.

Zuhause konnte er es kaum erwarten, mit Papa in den Bastelkeller zu gehen. Als Sohnemann die Schachtel öffnete kam der grosse Schock. Zig Einzelteile und eine Anleitung dick wie eine Bibel. Er war enttäuscht und fand, man habe ihn schlecht beraten. Papa half ihm, die vielen nummerierten Säckli zu sortieren und die Küzrel der Anleitung zu erklären. Dann stimmte es für den Jungen. Mein Freund chlütterle etwas an seinem Modell und blieb in der Nähe, falls Fragen auftauchen. Irgendwann rastete der Junge aus und wollte, dass der Vater verschwinde, 'Papa stresse ihn'. so kam Papa resigniert zu mir, wohl wissend, dass der Sohn überfordert ist. 1 Stunde später kam ein hässiger Junge zu uns. Wut und Tränen mischten sich:
"Der Bausatz ist ein Scheiss, es funktioniere nicht, WARUM HILFT MIR EIGENTLICH NIEMAND!!!!" Papa, du hast es kaputt gemacht"!
Papa erklärte, dass in der Aussage 2 Widerscprüche enthalten sind, versprach aber, zu helfen. doch der Junge wollte nicht und ging sauer ins Bett.

Heute dasselbe. Papa half den Fehler korrigieren. Sohnemann hat nach Anleitung improvisiert. Klar kann es so nicht funktionieren. Dann wurde Papa wieder vom Sohn rausgeworfen. Nach ein paar Stunden kam ein ganz hungrig erschöpfter Junge in die Küche und schrie:
"Warum muss ich eigentlich alles alleine bauen?"

Solche Szenen haben wir ständig und die machen uns frustriert.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Bernina,

ein grosses Schmunzeln von mir...

Weshalb?

Solche Dinge /Szenen erlebe ich:

- mit dem 13monatigen (ganz oft)
- mit dem 2,5jährigen (noch oft)
- mit der 7 1/2jährigen (gelegentlich)
- mit dem fast 11jährigen (regelmässig)
und mit dem 46jährigem 8) (hauptsächlich bei handwerklichen Dingen, oder wenn er müde ist)

und sie alle wohl auch mit der 30jährigen (gemäss GG 1x im Monat, gemäss Tochter immer wenn ich zuwenig geschlafen habe) :lol: :lol: :lol: :lol:

liebe Grüsse Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Morpheus, musste jetzt auch schmunzeln. Besonder bei GöGa.
Ist dann dein Mann auch ein WE lang sauer auf dich, wenn ihm etwas misslingt?
Anita

Beitrag von Anita »

liebe bernina

immer wieder gerate ich bei den themen die bei euch anstehen an das thema "persönliche grenzen setzen".

als eltern seid ihr verantwortlich und es ist wichtig, dass ihr EURE grenzen setzt. ihr setzt sie um euch zu schützen, aber auch aus verantwortung in eurer rolle als hauptbezugspersonen der kinder.

wenn dein mann also weiss, dass sein kind mit dem bausatz überfordert sein wird und er keine energie und lust hat sein kind und dessen stress auszuhalten, sollte er SEINE grenze setzen und den bausatz nicht kaufen! auszuhalten gilt dann der frust des kindes. dies ist aber eine erfahrung im leben die wir alle machen müssen und schadet dem kind nicht. stress ausleben müssen wir ALLE - auch Kinder!

ich habe eben ein tolles büechli von jesper juul gelesen zum thema. juul ist einer meiner absoluten favoriten unter den pädagogen. das kleine rororo buch liest sich schnell und ich bin sicher, dass auch dein mann viel davon profitieren kann.

GRENZEN; NÄHE; RESPEKT - Wie Eltern und Kinder sich finden
Jesper Juul ISBN: 978-3-499-60751-6

alles gute und en schöne suuntig!
anita
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hoi Bernina,


jein.

Früher (also bevor ich Juuls "kennengelernt" habe). Ja da ganz ehrlich, da konnte er ein Weekend locker sauer sein. Das längeste war voll 2Wochen :oops: :roll: . Aber hauptsächlich weil er sich von mir angegriffen gefühlt hat, sich eingegrenzt gefühlt hat.

Heute, da kommt es eher seltener dazu. Meist (sorry der Vergleich) sowie mit den Kindern. Also wenn er hungrig ist, oder sonst ein Energie Manko. Zudem versuche ich MICH abzugrenzen. Nicht mit Du hast, ich habe erwartet... etc. zu sprechen.

Schau als Beispiel:

mein Mann hat letzte Woche viel gearbeitet, zu viel. Zu Hause dann ist er ständig über irgendetwas gestolpert und hat lautstark geflucht.
Ich habe gefragt: was ist los?
Er: immer liegt etwas auf dem Boden und ich falle drüber
Ich: (fühlte mich angegriffen und gekränkt, weil ich soviel im Haushalt mache die ganze Woche, nebst Kinder/Haus/Garten). Habe ihn angeschnauzt und als "sälberschuld" hingestellt :?

So gab es eine schlechte Stimmung.
Am Abend habe ich versucht das Ganze zu erklären.

Ich sagte ihm meine Gefühle. Zeigte aber auch mein Verständnis darüber, dass er sich ständig weh macht, wenn er stolpert. (Ist wohl ein Restbestand seiner letztjährigen schweren Erkrankung).

Dannach sind wir zum Kompromiss gekommen, dass er sich etwas mehr bemüht, Dinge die er am Boden sieht wahrzunehmen und auch sie von Boden aufzuheben, statt sie zu ignorien und sich zu ärgern. Ich im Gegenzug bemühe mich zu schauen, dass die "Hauptwege" im Haus gänzlich freigeräumt sind und seine (falls sie kommen) Worte nicht als persönlichen Angriff zu werten.

Ich denke manchmal, wir Erwachsenen unterscheiden uns nicht wirklich sehr von den Kindern (ausser das unser Gehirn ausgereifter ist.)

Die Bücher von Jesper Juuls inspirieren mich sehr. Haben mich aber auch einige Tränen gekostet, weil mich meine Kindheit/Jugendzeit eingeholt hat beim Lesen.
Ich gerate immer wieder in Situationen, wo ich meinen grossen und kleinen Familienmitglieder "verletzte", leider. Doch gelingt es mir im Gegenzug immer mehr mit ihnen mit Gleichwertigkeit zu begegnen und sie MIR.
Seit ich MICH abgrenze, fühle ich mich "besser", ruhe ich mehr in mir selbst. Bin fröhlicher und ausgeglichener.

Und ich möchte Dir, liebe Bernina, nochmal s ein Lob geben:

Ihr habt einen riesen Gump gemacht, alle miteinander. Ich finde das richtig schön und schicke Euch mal eine Portion Energie zum weitermachen.

liebe Grüsse Morpheus
Anita

Beitrag von Anita »

OH Morpheus - Dein Posting rührt nun mich ganz fest - so schön geschrieben!
Danke dafür, ich habe mich und meine Erfahrung darin ebenso erkannt und freue mich, dass ich damit nicht alleine bin :D

Härzlich
Anita
Bernina

Beitrag von Bernina »

Vielen Dank Morpheus

Ich gebe zu, dieser Junge ist schon ein schwieriger Brocken. Und wir sind immer im Clinsch, ist es Pubertät, ist es Charakter.

Einerseits ist er sehr gewissenhaft und hat Durchhaltevermögen wenn ihn etwas wirklich interssiert. Umgekert hat er keine Geduld, wenn es nicht sofort klappt und er kann sich selber keine Fehler eingestehen.
Ersteres sind eigentlich gute Fähigkeiten. Nur beî ihm ist alles was er tut, immer sehr extrem.

Jeder von uns konnte seinen Frust verstehen, als das Ding nicht funktionierte. Er hat nun das ganze WE dafür investiert und das Resultat ist nicht perfekt und dafür hat er seine letzten 400 Fr. ausgegeben. Wer wäre da nicht traurig.
Wenn er sich aber nicht helfen lassen will, darf er nachher nicht dem Vater die Schuld geben. Weder der Verkäufer noch der Papa konnten ihn überzeugen, dass dies eine Nummer zu gross ist. Und er hat Mühe, sich eine Niederlage einzugestehen. Das muss er noch lernen.

Noch einen schönen Abend
Bernina
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Tornado :oops: Danke für das Kompliment. Es ist noch ein Ufe und Abe, werde dafür einen eigenen Teil eröffnen.

lg Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ich möchte nun mal etwas positives schreiben. Vergangenes WE ist der Ältere - ich nenne ihn nun im Forum Sohnemann - doch gekommen. Er hat ein verlängertes WE und mit seiner Mutter abgemacht, dass er 2 Tage mit dem Vater und 2 Tage mit seiner Mutter verbringen möchte. Der Jüngere - Junior - war mit Kollegen verreist.

Ohne seinen jüngeren Burder ist Sohnemann total entspannt, weil er von seiner Erzieherrolle befreit ist. Vor allem nervt ihn dann der Bruder nicht. Und der Vater hat unbeschränkt Zeit für ihn. Zum Glück funktioniert jetzt endlich sein Bausatz und das stellt ihn natürlich doppelt auf.

Da er dringend Geld braucht habe ich ihn gefragt, ob er das Haus staubsaugen möchte. Wir hatten am Sonntag Besuch. Vom Keller bis zum 1. Stock gibt es 20 Fr. bis zum Estrich 30 Fr.
Er konnte sich nicht vorstellen, weshalb meine frühere Putzfrau dafür 1 Stunde oder mehr brauchte. Ein 13-jähriger erledigt das viel schneller. Tatsächlich war er in 20 Minuten fertig. die Hälfte hat er ausgelassen. Mit ganz vielen Ausreden als Begründung. Er hat dann aber zugegeben, dass Haushalten ganz schön anstrengend sei. Vor ein paar Wochen hat er mich ja ausgelacht, weil ich mich so erschöpft zeigte. Er befand dann, dass er nie eine grosse Wohnung wolle, das sei viiiiiel zu aufwändig. *ich heimlich für mich hineingrinse

Am Samstagabend war unser Haus picobello geputzt. Wir alle haben an diesem Tag viel gekrampft und fielen totmüde aber zufrieden in unsere Betten. Am Sonntagmorgen erwischte ich Sohenmann und Tochter gemeinsam im Bad beim sich-schön-machen. Ich hätte diese Szene so gerne filmisch festgehalten. Mein Mutterherz - auch wenn ich nur von einem Kind die Mutter bin - wollte fast überlaufen.

Als dann am Sonntagabend Sohnemann ausnahmsweise noch bei uns übernachtete, weinte er und er fragte seinen Vater, warum er nicht für immer hier bleiben dürfe. Es habe ihm so gut gefallen.
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