Beziehung Expartner

Hope
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Beziehung Expartner

Beitrag von Hope »

Hallo zusammen :D

Ich bin etwas resigniert:
Dachte immer, wenn man die Scheidung hinter sich hat, sei das Schlimmste vorüber. Aber wie ich befürchtet habe und hier auch lese, enden wohl die Meinungsverschiedenheiten, Streiteren, Machtkämpfe etc. nie. Ist doch schade .... Obwohl, bin auch voll mittendrin. Gib mir immer alle Mühe, mich korrekt zu verhalten, an alles zu denken, damit er weiss, was läuft bei den Kindern. Doch manchmal vergesse ich etwas, weil das neue Leben als Patchworkfamilie am Anfang doch zuweilen sehr streng sein kann! Hinzu kommt, dass man sich als Expartner in (vielfach) andere Richhtungen entwickelt und sich das Denken verändert. Was früher gepasst hat, passt jetzt nicht mehr. Darum ist das Handeln der Expartner z.T. schwer zum Verstehen.

Und trotzdem, ich geniesse mein/unser neues Leben sehr mit allen Hochs + Tiefs.

Habt alle einen schönen Tag

Hope 8)
Anita

Beitrag von Anita »

hallo Hope

meist braucht es halt schon ein paar jahre, bis sich das neue eingespielt hat und "dazu" gehört....bis die verletzungen verdaut sind und wir uns an neue experimente wagen :)

ich wünsche dir viel energie und das ihr das so gut wie möglich hinbekommt!

lg
anita
Hope
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Beitrag von Hope »

Hallo Anita

Ich weiss, dass alles seine Zeit braucht. Und ich weiss auch, dass ich Fehler mache, ich geb mir wirklich Mühe. Vielleicht liegt die Kunst auch darin, nicht alles allzu persönlich zu nehmen; auch mal etwas hinzunehmen, ohne es zu bewerten.

Und darum: vorwärts schauen :)

lg Hope
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Hope,

Das tönt doch im Gesamten sehr positiv bei dir. Ich klopf dir mal auf die Schulter! *klopf, klopf*
Und du hast auch gesehen, wieviel Toleranz und Ausdauer es braucht, bis sich die Situation beruhigt.

Bei uns läuft es nun bald vier Jahre nach der Scheidung ruhig. Es hat sich alles eingespielt. Was da so einfach klingt, hat viele Tränen, schlaflose Nächte, harte Diskussionen, Machtspiele, laute Worte gekostet. Aber es hat sich gelohnt. Wenn ich so einen lustigen Abend mit unseren fünf Kindern hatte wie gestern, dann denke, ich: was für ein Glück!

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

liebe Hope,

wir hatte fast immer einen friedlichen Umgangston. (wir sind über 5 1/2Jahre getrennt, jedoch erst seit etwas mehr als 2Jahren geschieden. War aber unsere "Absicht").

Die erste Zeit war es friedlich aber ein eher nüchterner Umgang. Nun seit knapp einem Jahr wird der Umgang freundschaftlicher.

Ich denke es ist so wie einige schreiben... es braucht einfach Zeit.-
Da teilt man zuerst alles mit einandern (Stuhl, Tisch und Bett), dann kommt der Bruch, man muss sich neuorientieren auf die "Eltern-Basis".

lg Morpheus
Hope
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Beitrag von Hope »

Bin dankbar über eure Antworten; dass ihr die Situation nicht beschönt, sondern benennt, wie es wirklich ist. Und dass ich Mut schöpfen kann, dass es irgendwann (so hoffe zutiefst) besser sein wird.

Ihr trägt dazu bei, dass ich vorwärts komme, Schrittchen für Schrittchen.

Ich habe einmal eine Karte bekommen, welche mich sehr berührt hat. Muss ehrlich gestehn, bin nicht im herkömmlichen Sinn gläubig, aber ich glaube, dass irgendwo, irgendjemand für uns da ist, auch wenn wir ihn nicht sehen:

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fussspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten
meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen, auf allen Wegen
bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich,
dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Guät Nacht, lg Hope
Bernina

Beitrag von Bernina »

Ja, dieser Text ist wunderbar.

Ich kenne ihn gesprochen auf der CD "Aufleben" von Reinhard Fendrich
Bernina

Beitrag von Bernina »

Die Beziehung zu meinem Ex-Mann war ein langer Entwicklungsprozess. Nach der Trennung hatten wir es so gut wie nie zuvor. Sogut, dass unser Kind ganz verwirrt war und hoffte, wir würden wieder zusammen kommen. Zeitweise machte ich mir auch solche Gedanken. Aber das Misstrauen war grösser.

Dann genau 1,5 Jahr später wurde ich auf Verlangen der Tochter zum Znacht in eine Restaurant eingeladen. Sie drängte ihren Papa immer wieder, mir irgendwas zu sagen. Aber anscheinend war es nicht so wichtig. So habe ich dann - durch mein manipulatives Einwirken (ich weiss., sollte man nicht machen) - erfahren, dass die neue Frau von Papa am vergangenen WE eingezogen ist.

Tochter war völlig durcheinander. Gefühle der Freude, Trauer und Wut mischten sich. Dann klappte sie zusammen und heulte jämmerlich. Sie beichtete, wie sie über 1 Jahr lang dieses Geheimnis mit sich rumtragen musste.
Und von da an entwickelte ich mich zur Hexe, so, wie ich eigentlich NIE sein wollte. Und auch die neue Frau tat alles, um mir und der Tochter das Leben zu erschweren. Eine Famileinaufstellung und ein Therapie (Tochter) später ging es wieder aufwärts.

Zwischen meinem Ex-Mann und mir waren sehr flexible Lösungen möglich. Die neue Frau war da ganz anderer Meinung. Sie wollte am Urteil festhalten. Auch der gute Kontkat zwischen uns war ihr nicht gerade sympahtisch.


Erst seit ich in Partnerschaft mit einem ebenfalls geschiedenen Mann lebe und jetzt auch die andere Seite erlebe, habe ich mich nochmals verändert. Früher habe ich mir nie Gdanken über Informationspflicht gemacht. Ich habe irgendwie selber selekioniert, was wichtig ist. Auch war ich nicht immer pünktlich bei der Kinderübergabe. Nicht aus Böswilligkeit sondern eher aus Unachtsamkeit. Ich habe mir früher wenig Gedanken gemacht, wie sich der Vater fühlt, wenn ich ihm das Kind bringe. Bestimmt war ich auch nicht immer die Nette.
Jetzt erst realisiere ich die Auswirkung, wenn die gemeinsame Sorge nicht gelebt werden kann oder darf. Wenn es mit den Infos nicht klappt. Wenn der Vater ausgegrenzt wird.
Hope
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Beitrag von Hope »

Liebe Bernina

Interessant, dein ausführliches Schreiben und wie du beide Sichtweisen erlebt hast.

Sicher ist es für den Expartner schwer, angewiesen zu sein auf Infos von seinen Kindern via Exfrau. Doch finde ich auch die Rolle als Informantin schwierig. Als wir noch eine "normale" Familie waren, musste ich auch z.T. allein Entscheide fällen bezüglich Kinder. Das war ganz natürlich. Und dadurch, dass es ganz natürlich war, ist es jetzt umso schwerer, jede Info oder Entscheidung an meinen Exmann weiterzuleiten. Schwerer, weil es vorkommen kann, dass ich in der Hitze des Gefechtes einfach nicht daran denke, nicht aus Böswilligkeit, sondern einfach weil ichs vergesse oder weil grad soviel los ist. Wahrscheinlich braucht es Zeit, bis man intus hat, ganz automatisch, jedesmal den Ex konsequent zu informieren oder fragen. Es ist ein langer Weg, auf dem man stolpert. Aber gegangen muss er werden und will ich ihn gehen.

Grüsse Hope
Plüsch
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Beitrag von Plüsch »

Liebe Hope, ich gehöre leider zu der Sorte Geschiedener, die mit dem Ex nicht zurecht kommt (und er wohl mit mir auch nicht).
Am Anfang war ganz klar alles schwierig und ich ziemlich gekränkt, hat er mich doch wegen einer anderen verlassen. Ich habe allerdings versucht, Elternschaft und Partnerschaft zu trennen und rannte vermutlich in die falsche Richtung. Ich wollte ihn fast zwingen, den Kontakt zu seinen Kindern regelmässig zu pflegen, an ihrem Leben teil zu haben.
Nach ein paar heftigen Diskussionen renkte sich alles eigentlich gut ein, ich versuchte auch, mit der neuen Frau an seiner Seite zurecht zu kommen, was mir aber nie gelang.
So dümpelten wir ein paar Monate vor uns hin, bis das Thema Scheidung aktuell wurde und es um Geld und Besuchsregelungen ging. Und da gerieten wir uns wieder in die Haare, kriegten uns aber nach der Scheidung wieder mehr oder weniger ein. Allerdings torpedierte seine Neue unsere "Beziehung", was einen normalen Umgang fast unmöglich machte. (extreme Eifersucht ihrerseits)
So nach und nach gab er alles Geld aus, das er hatte, wurde nochmals ungefragt Vater und hatte finanzielle Probleme, die ich nun ausbaden sollte, wonach mir aber nicht war, denn ich wurde gerade arbeitslos und hatte das bisschen Geld, das ich hatte, eisern zusammen gespart, er hingegen mit der grossen Kelle angerührt, bis nichts mehr da war. Also wieder Streitereien wegen Geld und Besuchsregelungen, die er nicht einhielt. Inzwischen war die Situation so verfahren, dass nicht mal mehr das viele, viele Geld das er aus dem Verkauf der ehemals gemeinsamen Eigentumswohnung bekam, ihn beschwichtigen konnte. Für ihn war und bin ich das geldgierige Monster, das er bei den Kindern schlecht machen will.
Inzwischen bin ich umgezogen und lebe mit einem neuen Mann zusammen, der oft mal den Kontakt "hier - Vater" übernimmt, das nimmt etwas Stress aus der Lage. Und nachdem ich ihm angedroht hatte, eine Familienberatung beizuziehen, falls er mich nun nicht endlich in Ruhe lässt und den Kindern nicht immer Schauermärchen über mich erzählt, ist er zumindest anständig mir gegenüber, sowohl schriftlich als auch mündlich.

Ja, und so schweigen wir uns an. Er sagt nicht hallo wenn er kommt oder geht, kommt aber immerhin hierher, wenn eines der Kinder Geburtstag hat.

Für mich ist diese Situation unbefriedigend, ich habe es mir so anders vorgestellt. Aber ich kann im Moment den ersten Schritt in eine bessere Richtung nicht machen, geht nicht, es ging so viel kaputt bei den üblen Beschimpfungen, die er mir schriftlich und mündlich an den Kopf warf. Vermutlich werden wir uns die nächsten Jahr anschweigen und beide froh sein, wenn wir uns nicht über den Weg laufen müssen.

Allerdings hat sich immerhin sein Engagement der Kinder gegenüber etwas gebessert, seitdem sie mit ihm selber ausmachen, wenn sie sich von ihm vernachlässigt vorkommen. Seitdem ich nicht mehr bohre, er müsse seinen Pflichten nachkommen, geht es besser.

Und was Infos angeht; ich schickte ihm immer alles, jeden letzten Fetzen, den sie von Schule oder Hobby nach Hause brachten. Aber er las es nicht durch, behauptete trotz Empfangsbestätigung oft, er hätte nichts bekommen, wenn denn mal die Sprache darauf kam. Nun habe ich angefangen, nur noch selektiv zu informieren, nur noch das Wichtigste. Vielleicht ist es falsch, aber ich komme mir doof vor, immer alles zu scannen und zu verschicken und ein paar Wochen später das selbe nochmals und nochmals nachzusenden.
Wir patchworken seit Sommer 2006
Bernina

Beitrag von Bernina »

Mir kommt jetzt noch in den Sinn, dass wir anfangs auch Gemeinsames Sorgerecht mit Gemeinsame Betreuung verwechselten. Wir waren absolute Neulinge. Da unsere Scheidung ganz schnell voranging, hatten wir uns gar nicht mit Literatur und den verschiedenen Möglichkeiten auseinandergesetzt. Wir wussten nur, wir wollten keine Schlammschlacht und auch keinem Anwalt seinen Porsche finanzieren.

Ich wollte eine absolut faire Lösung. Ich war schon vorher für absolute Gleichberechtigung und dies sollte auch nachher so bleiben. Also sollte unsere Tochter auch 2 Adressen haben. Und da dies nicht möglich ist war dann die Alternative GS. Damals hatte unser Anwalt sogar bedenken, dass dieser Wunsch und die 40/60% Betreuungs-Aufteilung gar nicht bewilligt wird.

Und was dann eben GS umfasst wussten wir beide nicht so ganz.

Rückblickend darf ich sagen, dass ich es nur 1 Mal unterlassen habe, ihn in ene Entscheidung miteinzubehiehen und das war, als Tochter nicht mehr in den freiwilligen Religionsunterricht wollte, weil sie es dort so langweilig fand. Er war enttäsucht und hätte da gerne auch mitgeredet.

Wenn ich zu einer jährlichen Zahnkontrolle gehe, bitte ich meinen Ex nicht um Erlaubnis, aber ich berichte nachher, wie es gelaufen ist.

Ich erzähle ihm einach diese Dinge, die mich im umgekehrten Fall auch interessieren würde.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Das gemeinsame Sorgerecht mag eine gute Sache sein, vor allem aus Kindersicht und wenn sich die Eltern wirklich gegenseitig respektieren auch wenn sie nun mal geschieden sind.

Leider sieht die Wirklichkeit bei manchen Beziehungen nicht so aus. Jedenfalls wäre es bei uns weder bei der Kindsmutter noch beim Kindsvater möglich. Beide sind extreme, der eine in die Richtung, die andere in die andere Richtung, sodass wir hier mit den Kindern die goldige Mitte finden mussten. Auch diese zu finden, war nicht einfach. Für uns hat sich das Leben nun schon seit gut Ende letzten Jahres soweit beruhigt, dass wir es wunderbar miteinander haben. Gott sei Dank! Es hat aber gute sieben Jahren gedauert...

Also Leute haltet durch, es lohnt sich... :D
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Hope
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Beitrag von Hope »

Hallo Delphia

Uff, 7 Jahre? Dann muss ich aber gute Wanderschuhe anziehen, damit ich keine Blattern kriege :wink:

Freut mich zu hören, dass sich bei euch alles weitgehend eingependelt hat. Ich wäre stolz, wenn ich das in ein paar Jahren auch schreiben könnte.

LG Hope
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Beitrag von Hope »

Liebe Bernina und Plüsch

Ja, es ist mühsam, jeden Termin, Infos von Schule, Hobbys, etc. weiterzuleiten. Und richtige Überlegung: das informieren, was einem selber auch interessieren würde.

Momentan bin ich sehr müde, braucht alles ungemein Energie. Vielleicht habe ich einfach zuviel im Kopf? Manchmal, nachts, wenn ich nicht schlafen kann, schalte ich den PC ein und schreibe mir von der Seele, was drückt; ganz ungeschönt und ehrlich (weil ich es ja nur lese :wink: ). Das tut unheimlich gut. Wäre evtl. auch am Tag ausführbar, wenn ich mich im Kreis drehen, einfach zum Kopf leeren.

Entschuldigt die kurze Antwort, ein andermal ausführlicher :D

Grüsse Hope
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Beitrag von Delphia »

Liebe Hope

Sehr gut! Bedeutete für mich auch = cc Rundordner (= Papierkorb)... Später vielleicht kannst Du es wieder lesen und sehen, wie gut Du weiter gekommen bist.

Beste Grüsse
Delphia
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