Schon wieder Kleiderthema

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Bernina

Schon wieder Kleiderthema

Beitrag von Bernina »

Nun fängt der Jüngere an, sich zu beklagen, er hätte keine Kleider.
Das stimmt aber so nicht ganz.

Früher trugen die Kinder entweder Kleider wie Lumpen (allover Flecken, verlöchert, verrissen) oder sie kamen mit Pullis einer teuren Designermarke (ev. Outlet)

Der Jüngere trägt sehr komische Kleidergrössen. Die Kleider, die ihm seine Mutter neu kauft, sind 2 Nummer zu gross. Statt 152 kauft sie 176, bei einer Körpergrösse von 145 cm. Die Füsse haben wir kürzlich im Schuhladen neu bemessen, er brauchte ja Turnschuhe. Er hat Grösse 36. Weil er Quadratlatschen hat braucht er Grösse 38. Die Schuhe, die Mutter gekauft hat, haben Gröse 42.

Oft kommt er mit Kleider, die ich noch nie gesehen habe, die aber occasion sind. Herrengrösse L. Vielleicht vom Freund der Mutter oder von einem Freund seiner erwachsenen Töchter.

Nun behauptet er, er hätte keine Kleider mehr. Wir haben hier nun aber jene der wunderschönen Markenpullis. Sie sind halt nicht so cool mit Totenkopf im Skaterlock, sondern Feinstrick.
Der Junge weigert sich diese anzuziehen. Schon der Ältere hat diese Kleider zu uns mitgebracht, damit er nicht mit denen zur Schule muss. Obwohl in seinem Schickimicki-Ort viele Kinder so edel zur Schule gehen.

Wir haben den Jungs mitgeteilt, dass wir uns nicht für ihre Kleider verantwortlich fühlen. Der Ältere hat es eingesehen. Er hat nun das meiste der Kleider wieder mitgebracht, so dass er hier immer einen Satz zum Wechseln hat. Auch die Reisetasche und Tochters Rucksack hat er wieder mitgebracht.
Der Jüngere möchte nun aber, dass wir - resp. ich, weil ich für Wäsche verantwortlich bin - ihm nun auch so coole Kleider kaufe, wie früher seinem Bruder. Wir weigern uns. Schon weil bei der Mutter garantiert genügend Kleider vorhanden sind. Die Kleider, die seinem Bruder zu klein sind, seien aber unauffindbar. Sagen die Jungs jedenfalls.

Der Junge macht uns nun immer wieder Theater.
Was soll ich mit den schönen Pullis/Shirts machen? Kleidersack oder den Jungen "zwingen" diese anzuziehen?

Was uns wohl dabei am meisten nervt, ist wohl, dass er hier so eitel tut, ansonsten aber keine Interesse an seinem Aussehen und Hygiene zeigt.
Bernina

Beitrag von Bernina »

So viele Besuche hier, aber keine Antwort. Auch nicht bei meinem anderen Thread, wie soll ich das verstehen?
Anita

Beitrag von Anita »

hallo bernina

ich weiss gerade nicht so recht, was ich schreiben soll, dass ich noch nicht geschrieben habe :roll: ...

was ich aber sicher noch sagen kann ist, dass ich meine kinder nie kleider aufzwingen würde. ich selber ziehe auch NICHTS an, was mir nicht gefällt und in dem ich mich nicht wohl fühle...die gleichen rechte haben meine kinder.
tabida
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Beitrag von tabida »

Was ihr tun könnt, weiss ich auch nicht so recht.
Bei uns läufts einfach so:
Ich gehe sehr gerne auf Flohmärkte und in Brokenhäuser. Und da find ich dann immer wieder Sachen für die Tochter meines Freundes. Da diese so günstig sind (das teuerste war bis jetzt eine "Alpenrausch"-Jacke für 10.- und ein Fahrrad für 20.-), kauf ich das dann einfach. So sind immer ein paar T-Shirts, Hosen, Pullis, Jacken, sogar Schuhe hier und sie kann anziehen, was sie möchte. So kommen wir auch mal bei 14Tage Ferien über die Runden. Einiges gefällt ihr auch nicht, das bring ich dann einfach wieder ins Brokenhaus. Da ich sehr gerne stricke und nähe, habe ich ihr auch schon selber Sachen gemacht. Die Wolle und den Stoff kaufe ich ebenfalls im Brokenhaus oder allenfalls mal im Ausverkauf. Ich habe ja an der Arbeit Freude und so macht es mir auch da wenig aus, wenn es ihr mal nicht gefällt. Dann verkauf ichs entweder selber auf dem Flohmarkt, verschenk die Sachen oder bring sie in die Kleiderbörse.
Unterwäsche kauf ich hin und wieder neu, aber da klappt es eigentlich im dem Rundlauf.
Socken sind mühsam. Sie kommt immer in nur ganz kurzen Söckchen und immer Winter zieht sie hier sofort Kniesocken oder Strumpfhosen an. Die wandern dann zur Mutter nach Hause und kommen nicht wieder.

Dieses Thema ist für mich eigentlich das Thema, mit dem ich mich am schnellsten abgefunden haben und ganz gut arrangieren konnte. Es kommt uns sicher entgegen, dass wir kaum je in den Ferien wegfahren und so eigentlich keine "Spezialkleider" wie Wanderschuhe, Skis etc. benötigen. Doch wenn trotzdem, dann bringt sie die nun auch mit, man muss es ihr und der Mutter einfach immer wieder sagen und ganz genau sagen, was sie mitnehmen muss. Wenn ich mich ärgeren würde, gings nur mir schlecht, allen andern wärs egal.

Gruess
Tabida
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Nin
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Beitrag von Nin »

Liebe Bernina,

ich gehör zu denen, die geguckt haben, aber nichts geschrieben. In den letzten Tagen auch in anderen Threads: wenig Zeit, sehr viel Arbeit: Schule, Kindergeburtstag, schönes Wetter, Garten....

Und es fällt mir nichts ein. Die Mutter ist in eurem Fall zu so wenig Kooperation bereit und dabei so destruktiv, dass jeglicher Rat schwer wird. Vielleicht geht es einigen hier wie auch dir manchmal: mit dem Latein am Ende.

Also :bussi: , offenes Ohr (die Reingucker ezeigen ja, dass wir lesen, was dich betrifft) aber alles in allem sehr ratlos.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Bernina

Auch ich gehöre zu den regelmässigen Leserinnen, aber die Zeit fehlt oft.

Thema Kleider: dazu ist bereits viel geschrieben worden. Das stimmt. Loslassen und Abstand nehmen ist sicherlich ein Thema, aber wenn man drin steckt, gar nicht so einfach... Ich würde den Kindern auch nicht Sachen anziehen, die sie partout nicht wollen... Ich mache das bei mir auch nicht. Wir sind auch schon weggegangen und die Kleidung der Kinder passte uns gar nicht. Tja... da mussten wir durch... ;-)

Reicht Dir das?

Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Stups
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Beitrag von Stups »

Liebe Bernina

Ich kenn das Thema nur zu gut.....
Als die Girls noch regelmässig zu uns kamen, hatten sie immer die schlimmsten Kleider an: Schmutzig, kaputt und zu klein. Die Absicht dahinter war klar: Wenn ich sie so zum Vater schicke, zieht er los und kauft ihnen neue. Irgendwann habe ich dann das ganze gestoppt, bzw. klare Regeln aufgestellt. Ok, wir holen neue Kleider, aber die bleiben da und ihr geht mit den Kleidern nach Hause mit welchen ihr auch zu uns gekommen seid. Was ist passiert? Plötzlich kamen sie in sauberern Kleidern......
Nun befinden wir uns seit 1 1/2 Jahren im Sorgerechtsstreit. Anfangs sass die Ex auf dem hohen Ross, nun siehts langsam so aus, als würde das Recht auf unsere Seite kippen und der Dame wird klar, dass sie ihre Gerichts und Anwaltskosten höchtst wahrscheinlich selber bezahlen muss. Nun kommen die Kinder wieder mit an und klagen sie hätten keine Kleider: Mama hat kein Geld für Kleider (klar, irgendwann gehts Geld aus: neues Auto, Motorrad etc......). Erst haben wir uns gesträubt Kleider zu kaufen, aber wenn dann die Kinder im tiefen Winter bei minus Temperaturen in feinen Sommerhosen ohne Strümpfe ankommen, da kommen mir die Tränen und ich zieh los und kaufe Kleider.......
Ich weiss, dass ist Dir keine Hilfe bei der Entscheidung, zeigt Dir aber dass du nicht alleine mit Kleiderproblemen dastehst.

Persönlich würde ich aber Kinder nie zwingen etwas anzuziehen was sie nicht möchten, denn das habe ich als Kind schon gehasst.

Liebe Grüsse
Stups
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln.
Patchworkerin seit 6 Jahren, keine eigenen Kinder. Die 2 Girls von meinem Mann sind inzwischen 14 und 15 Jahre alt.
tabida
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Beitrag von tabida »

Mir kommt einfach noch in Sinn: Was sagt denn Dein Freund dazu? Es sind seine Kinder und es ist seine Aufgabe sich damit auseinanderzusetzen.

Wie schon einige gesagt, haben, ich würd ein Kind auch nicht zwingen etwas anzuziehen, was es nicht möchte. Aber jeder Laune nachzugeben find ich auch nicht so prickelnd. Ich habe z.B. gemerkt, dass seine Tochter bei mir viel rascher sagt, sie möchte etwas nicht anziehen, als wenn er sagt: so Du ziehst nun das und das an. oder: Du ziehst jetzt einen Pulli an oder so. Wo ich dann halt auch durch muss: ihm ists nicht wirklich wichtig, dass die Kleider sauber und ganz sind.
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo Bernina

Es ist auch bei mir so, wie soll ich da was sagen, denn es ist mühsam wenn eine Partei normal Denkt, und der Andere ( Ex Frau) so unmöglich immer wider am Suchen ist.

Bei uns läuft es so. Da mein Ex Mann ja auf dem Bauernhof lebt, stinken die Kleider der Kinder immer wieder, oder sie gehen mit den Schuhen noch kurz vor dem Heimkommen in den Stall.

So gebe ich ihnen nur Kapute Sachen mit die auch dort bleiben. Das was sie anhaben, ziehen sie d
ort gleich aus, und erst wieder an wenn sie Heim kommen. Der Vater weiss aber, das er mich Informieren kann, wenn die Kinder schön aussehen sollen, weil sie weg gehen. Dann hat seine Tochter auch ein Kleidchen an.

Die Schwiegermutter kaufte für alle Kinder neue Kleider, gleich als wir uns trennten.

Ich vermute das Thema wird sich aber noch ändern, sobald wir weg gezogen sind, und ich werde auch umdenken müssen.

Es ist schon so wenn der eine Ex Partner einem versucht zu plagen, dann gehen die Hiebe bis weit unter die Gürtellinie.
Und es tut dem anderen dann weh, weil ja die Kinder leiden, und plötzlich Sachen sagen müssen, die vom anderen Elternteil noch abschätzend gesagt wurden.
Liebe Grüsse Smartis

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Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo

@ Smartis
Auf einem Bauernhof ist das mit den Kleidern ein Thema für sich. Zum Dräckele tun es auch die alten Kleider.
Bei meinem Ex-Mann wird auch viel ums Haus herum gewerkelt. Aus diesem Grund ging Tochter oft mit den Kleidern, die sie die Woche durch getragen hat zum Vater. Nach dem Samstag waren sie dann endgültig reif für die Wäsche. Ich wollte immer, dass sie sich frisch anzieht, aber sie wusste, dass dies eben nicht nötig war. Bei der Trennung habe ich aber eh nur die Hälfte der Kleider mitgenommen, da Tochter ja an zwei Orten zu Hause war.
Wir wir das damals mit dem Wäsche waschen geregelt haben, weiss ich nicht mehr. Aber mein Ex hat sicher auch ab und zu ihre Kleider gewaschen. Er hat ja auch in unserer Ehe viel im Haushalt gemacht.
Als dann die neue Frau eingezogen ist, hatten wir vorübergehend auch Streit. Tochter sollte sich wie ein Prinzesschen kleiden.

@ Tabida
Mein Freund hat früher übers WE die Kleider seiner Kinder gewaschen und dann konnten sie wieder mit diesen zur Mutter zurück. Irgendwann wollten sie das nicht mehr. In der Schule hat man sie ausgelacht. Der Jüngere trug ja während Monaten immer die gleiche Hose. Da begann das dann eben, dass Vater den Kleiderkauf übernahm, da er nicht wollte, dass die Kinder leiden. Bis wir dann bemerkten, dass wir alle paar Wochen fast die ganze Garderobe neu kaufen mussten, da bei der Mutter immer wieder die Kleider verschwanden. Der Ältere zog jeweils gleich alle Unterhosen aus einem Aktionspack übereinander an und schmuggelte sie so zur Mutter.

Unsere Situation ist insofern speziell, dass die Kinder in einer der reichsten Gemeinden des Kantons Zürich zur Schule gehen. Die Kleider und Handys der anderen Kinder tragen oft Namen berühmter Designer. Zum Glück sind "unsere" Jungs noch bescheiden. Sie wollen keine Marken, aber ganz und cool und irgendwie neu sollten die Klamotten schon sein.
Der Ältere hat nun begriffen, dass eigentlich seine Mutter dafür zuständig ist. Er schätzt es nun und zeigt sich echt dankbar, wenn wir ihm trotzdem mal etwas kaufen.
Der Jüngere hat es noch nicht begriffen. Es kann auch gut sein, dass dieser viele seiner Kleider verlegt oder verliert. So chaotisch und respektlos wie sein Alltag, sein Verhalten, genauso geht er eben auch mit Kleidern um.

Ich habe den Kindern erzählt, wie meine Tochter es handhabt, wenn sie neue Kleider braucht. Sie muss mit mir einen Termin aushandeln. Jetzt an der Oberstufe gibt es nicht mehr viel Freizeit.
Und genauso müsse er auch seiner Mutter sagen, dass er neue Kleider brauche. Anstatt abends ins Kino, können sie ja mal shoppen gehen.
Die Antwort war dann grosses Augenrollen. Das heisst: du kennst unsere Mutter nicht. Aber das kann dann uns egal sein.

Nach dem letzten Urteil im Januar erklärte mein Freund seinen Jungs, wie nun was geregelt ist. Die Kinder wollen ja jetzt bei der Mutter bleiben und die Mutter will das auch so. SIE WILL für die Kinder sorgen und SIE fühlt sich für die Kinder verantwortlich. Er erklärte ihnen, dass die Mutter zu ihrer Frauenalimente (sie arbeitet jetzt fast 100%, musste aber ihre Finanzen nie vor dem Gericht darlegen) zusätzlich pro Kind 800 Fr. Kinderalimente bekommt. Dieses Geld ist unter anderem für Kleider gedacht.
Der Ältere machte tschuttiballgrosse Augen. Und man sah ihm an, das er rechnete, wohin wohl das viele Geld floss.

Betreffend den eleganten Pullovern hat er nichts gesagt, sondern es erst mal zur Kenntnis genommen. Ich fand, er solle sie anziehen und zur Mutter mitnehmen. Er kann dann mit ihr darüber diskutieren, schliesslich hat sie die auch gekauft.
Mein Freund ist oft - mit Recht - sehr enttäuscht von seinem Jüngsten. Vielleicht gemischt mit Hilflosigkeit. Über die Schulprobleme habe ich ja schon anderswo ausführlich berichtet. Und hier spielt der Junge oft den Armen, der nichts hat, um den sich niemand kümmert etc. Mein Freund nimmt sich dann sehr viel Zeit für ihn, hat mit ihm sein Pult neu zusammengebaut, Zusatzmöbel gekauft. Sie schienen oberabsolult dringend nötig. Und noch am gleichen Tag versank alles im Chaos und Müll und der Junge klebt wieder am PC: Schon ein wenig respektlos gegenüber dem Vater.
tabida
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Registriert: 15.05.2007 17:05

Beitrag von tabida »

Also ich wohn ja auch in einer reichen Gemeinde an der Goldküste, aber das was Du schreibst, kann ich hier eigentlich nur bei Neureichen oder Möchtegernreichen feststellen.

Markenklamotten sind meistens an Orten wichtiger, an denen eher arme Leute wohnen. Die meinen dann das sei wichtig.
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Tabida
Es gibt eben verschiedenes. Die einen Leute sind reich und zeigen es nicht und bei anderen ist es eben der Kick, zu zeigen was man hat.
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