Schwierige Tage

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Nadia
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Schwierige Tage

Beitrag von Nadia »

Hallo erstmal im Neuen Jahr.

Die letzten zwei oder drei Wochenenden mit der Stieftochter waren wirklich schön und wir glaubten schon einen Schritt vorwärts gekommen zu sein.
Dieses Wochenende wieder der totale Rückzug von ihr. Sie hat kaum zwei Worte gesagt und sich die ganze Zeit aus allem ausgeschlossen. Am ersten Tag haben wir es einfach mal angehen lassen. Es ging dann aber im selben Stil weiter. Rückzug ohne Ende ... auch meinem Freund gegenüber.
Am dritten Tag hat mir das so weh getan das ich das Gespräch suchte.
Ich habe gesagt das es mir nahe geht zu sehen wie schlecht es ihr geht und ob sie jemandem zum Reden brauche. Sie schüttelte den Kopf und fing sofort an zu weinen. Mir kam sie total fertig vor.
Ich habe ihr dann gesagt das ich weiss wie sie sich fühle und das es mir manchmal auch so geht. Und das ich dann versuche Sachen zu machen die mir gut tun. Lesen oder baden oder Musik hören. Und das sie ihre Bedürfnisse anbringen darf bei uns.
Sie hat nur zugehört und nichts gesagt. Sie war total blockiert.
Später dann hat sie ein bisschen aufgemacht und richtig gegessen und mit den Kindern geturnt. Zwei Stunden später musste sie ja schon wieder nach Hause.
Mich beschäftigt das sehr und vor allem das mein Freund mit mir wieder sauer ist. Ich habe ihn zuerst gebeten mit ihr das Gespräch zu suchen. Worauf er mir wieder einen Vortrag darüber hielt das er da keinen Einfluss hat und er sie nur selten sieht und schliesslich nicht rausprügeln kann was sie plagt. Das es ihr schlecht ging sah er aber auch.
Darüber gingen wir nun wieder im Streit auseinander. Ich habe einfach kein Verständnis mehr dafür das es ihm so schwer fällt Trost zu spenden.
Sogar das Weihnachtsgeschenk hat er im Plastiksack ohne Karte überreicht. Ich verstehe das einfach nicht. Mit mir und meinen Kindern ist er ganz anders.
Wenn ich ihn drauf anspreche hat er er hundert Erklärungen warum es nun so und so ist. Handkehrum ist er dann aber wieder enttäuscht wenn sie sich nicht meldet.
Es tut mir einfach leid wie sie leidet .... Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nadia

Möglicherweise ist die Mutter des Mädchens verändert. Bringt irgendwelche Geschichten, welche das Mädchen verwirren. Vielleicht sieht Uriella Engel, dir ihr sagen, dass sie bald in eine ander Galaxie wechselt oder sonst so ein blabla. Aber das Mädchen darf niemandem davon erzählen, da es sowieso niemand versteht. Der Papa und seine Schlampe sowieso nicht. Oder wenn der Papa davon erfährt, dann würde er Mutter und Tochter trennen.

Ja, vielleicht hat die Psycho-Therapie der Mutter etwas bewegt und bewegt sich jetzt sogar ins Extreme.

Ich denke, wenn Kinder so verstockt und blockiert sind, dann weil sie ihre Elternteile in diamentralen Welten erleben und damit überfordert sind.

Dass nun dein Freund nicht so wirklich mit dem Mädchen redet, kann auch ganz einfach daran liegen, weil er ein Mann ist und ihm das Reden einfach nicht so liegt. Du bist eine Frau und das Kind ist ein Mädchen. Nur schon daher bist du fast die bessere Gesprächspartnerin, auch wenn du nicht "erziehungsberechtigt" bist.
Mein Freund zum Beispiel, kann sehr gut reden, vor allem sehr pointiert. Wenn er aber mit seinen Kindern redet, dann fehlt ihm manchmal die kindliche Sprache oder Vergleichsbilder, die es den Kindern verständlicher machen würde.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Nadia

Schönes neues Jahr wünsche ich Dir!

Wieder typisch Patchworkfrauen: wir helfen, obwohl wir uns vielleicht (?) die Finger verbrennen werden... Welch ein Schicksal!

Schön finde ich, dass Du Dir soviele Gedanken um das Mädchen machst. Wie sieht es mit der Beziehung zu Deinem Freund aus? Der scheint nicht wirklich interessiert, das Problem seiner Tochter anzugehen. Ist er damit überfordert? Lässt er dafür sein Kind links liegen? Vielleicht leidet seine Tochter darunter, dass er mit Deinen Kinder so gut umgehen kann?

Hilft das? Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Nadia
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Beitrag von Nadia »

@ sandi

Du hast das Kind beim Namen genannt. Habe mir wirklich wieder die Finger verbrannt.

Ich denke schon das er überfordert ist mit den Problemen des Mädchens.
Und vor allem scheiden sich die Gesiter bei uns weil ich hinschaue und er schaut weg.
Wo liegt da die Lösung?

Ich kann nicht anders als versuchen zu helfen. Es drängt mich einfach dazu. Das macht ihn ärgerlich weil er ja weggucken will.

Ich weiss auch nicht ... Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Sandi hat geschrieben:Wieder typisch Patchworkfrauen: wir helfen, obwohl wir uns vielleicht (?) die Finger verbrennen werden... Welch ein Schicksal!
Ich denke, es gibt Frauen, die haben einen Mutterinstinkt oder ein Helfersyndrom. Und es ist ganz egal, ob es die Kinder des Partners oder die Nachbarskinder oder wer auch immer ist. Es ist doch doof zu überlegen, wie und ob überhaupt man jetzt helfen soll. Wenn ein Kind oder überhaupt ein Mensch Hilfe braucht, dann gebe ich ihm diese und mache mir keine Gedanken, ob ich das darf oder soll ich erst seine Erlaubnis einholen, oder die der Mutter.

@ Nadia
Wie verantwortlich ist dein Freund gegenüber sich selber? Wenn er sich selber nicht (mehr) spürt, dann spürt er auch seine Tochter nicht. Oder kann er sie nicht schützen, weil er sich selber in diesem Bereich nie schützen konnte?
Dein Freund hat irgendwo ein Knopf. Aber den kannst du nicht lösen, das muss er selber. Entweder in einer Therapie oder in einer Familienaufstellung. Da kann ich Euch Ursula Gugelmann-Bantli in Aarau sehr empfehlen. Die macht diese Aufstellung auf dem Herzberg ob Aarau. Ich überlege mir die zum Thema Mutter noch einmal zu machen.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

@ Bernina

Das er einen Konpf hat haben wir schon öfters besprochen hier im Forum. Ich stimme dem auch voll zu. Nur kann ich ihn nicht in eine Therapie zwingen.

Ich habe ihm schon mehrere Bücher und Prospekte zukommen lassen. Z.B. habe ich ihm über das Gordon-Training mehrere Blätter ausgedruckt.
Habe ihm den Prospekt " Stark in der Erziehung " schicken lassen. Es war ja in der Zeitung im Aargau und es wird auch auf Anita`s Seite angeboten.

Zeige ihm auch immer wieder Artikel aus Heften und Zeitungen die sich mit verschiedenen Themen befassen.
Irgendwie scheint das alles nicht zu fruchten. Er ärgert sich eigentlich mehr darüber und findet ich könne ihn nicht akzeptieren wie er ist.

Mich belastet das enorm weil es sich ja auch auf unsere Partnerschaft auswirkt. Er versucht zu reden und zu diskutieren. Da hat er sicher Fortschritte gemacht. Nur kommt es immer erst dazu wenn ich alles anspreche. Solange niemand was sagt ist für ihn alles okay ( selbst wenn die Katastrophe kurz vor der Tür steht ).
Sag ich dann was dann fällt er aus allen Wolken und macht erstmal zu.

Ich denke schon das es schwierig ist weil ich alles lösen will ( bei uns wurde nie was gelöst oder drüber gesprochen in der Familie ).
Und er meint es passiert nichts wenn er sich nur ruhig verhält. Seine Eltern hatten Mord und Totschlag zu Hause.

Ich glaube schon das Anita Recht hat. Ich kann nur an mir arbeiten und nicht an den anderen. Vielleicht muss ich einfach mal die Sache passieren lassen und ihm Gelegenheit geben selber zu reagieren. Auch wenn`s dauert.

Liebe Grüsse nadia
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