Elektronische Games?

Erziehung ganz allgemein
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Nin
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Elektronische Games?

Beitrag von Nin »

Wie haltet ihr das?

Meine Jungs haben je einen GameBoy Advanced mit dem sie auch gerne spielen, vor allem Pokémon. Aber oft nervt es mich auch, wenn sie vor ihren Bildschirmen hängen und es keine Interaktion gibt.

Eigentlich wünschen sie sich zu Weihnachten eine Nintendo DS, aber das ist mir zu teuer (239 Franken das Stück :shock: ). Aber ich zögere mit einer anderen Option: ihnen eine Playstation II zu kaufen ("nur" 179 Franken) oder sogar eine Wii - Nintendo hat nettere Spiele für Kinder. Für Spiele auf dem PC braucht's nämlich einen PC mit Grafikkarte, auch zu teuer, aber so gäbe es zumindest ein bisschen Interaktion.

Aber ich zögere, weil ich mich auch oft beschwere, dass sie zu gerne mit Elektronik spielen und weil ich weiss, dass ihr Vater wahnsinnig motzen wird. Auch, weil es teuer wird.

Wie haltet ihr es mit Konsolen, Games und PC?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Nin

Ich habe meinen Jungs vor zwei Jahren einen Game Cube gekauft zu Weihnachten. Der hat fr.90.- gekostet im Media Markt.

Es gibt weniger Spiele auf Game Cube und sie sind auch billiger. Manchmal kaufen wir sie in einem Secondhand Laden. Du kannst dort deine Spiele auch verkaufen.

Einen Game Boy erlaube ich nicht. Ich mag es nicht wenn sie mit dem kleinen Bildschirm rum hantieren und nachher über Kopfschmerzen klagen.
PC Spiele machen sie nur wenn wir bei meinem Partner sind. Mein PC ist dazu nicht eingerichtet.

Ich habe einen Wochenplan. Darauf sind kleine Arbeiten im Haushalt eingetragen. Und die Zeit wo jeder seine Stunde am Game Boy hat.
Das ist zweimal die Woche für jeden. Also 4 Std unsgesamt.
In den Ferien dürfen sie mehr spielen ... sind ja auch Ferien.

Es ist mir aber wichtig das sie auch Wert drauf legen ihre Küchenarbeit zuverlässig zu machen und nicht nur die Nintendo Zeit. Ich habe auch schon eine Stunde gestrichen wenn sie sich zwei oder drei mal gedrückt haben zum Tisch decken oder so.

Das funktioniert eigentlich ganz gut :wink:
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Das einzige elektronische Spielzeug das wir je hatten, war der Tamagochi meiner Tochter. Der flog nach 2 Monaten in die Ecke und sie ärgerte sich furchtbar, dass sie ihr Taschengeld dafür ausgegeben hat.

Mein Sohn freut sich jetzt auf unseren neuen Computer, denn dafür gibt es einen Flugsimulator. Übrigens kein Spiel, denn das ist eine professionelle Version, mit der auch angehende Piloten üben. Das hat wenigstens noch einen echten Lerneffekt. Aber das gibts dann auch nur am Wochenende...

Ich halte wirklich nicht viel von diesen Spielen und ich bin heilfroh, dass sich das Bedürfnis meiner Kinder danach noch in Grenzen hält. Und auch wenn sie quenglen würden: nein. Pech gehabt, manche Entscheidungen trifft die Mutter ganz undemokratisch. Und komischerweise akzeptieren sie das und hatten auch noch nie das Problem, deswegen ausgegrenzt zu werden unter Schulkameraden o.ä.
Ich denke schon, man darf bei sowas einfach mal autoritär sein, wenn man wirklich dahinter steht. Und wie wichtig Dir das ist, musst Du ja selber wissen...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Also wir haben so ziemlich alles an elektronischem Schischi, dass gerade so aktuell auf dem Markt ist. Mein Partner arbeitet in dieser Branche und da will er einige Geräte erst auf ihre Alltagstauglichkeit prüfen, bevor er die seinen Kunden verkauft. Dieser Job bringt es mit sich, dass er für ein paar verkaufte Surver eine Playstation 3 als Provision geschenkt bekommt.

Unsere Erfahrungen sind, dass alle diese Sachen mit der Zeit an Attraktivität verlieren. Auch mein Ex-Mann arbeitet in der PC-Branche. Unsere Tochter hatte schon mit 3 Jahren ihre eigenen PC-Spiele. Für uns ist der PC ein Arbeitsgerät wie die Nähmaschine, Bohrmaschine oder die Haushaltmaschine.

Hingegen fällt uns nun auf, dass nicht alle unsere Kinder gleich mit dem PC umgehen. Der Jüngste ist extrem süchtig und ihm werden wir nun eine Sperre einbauen, da er sich nicht an unsere Abmachungen hält. (zuerst Pfadi-Sachen bereitlegen und dann PC) Zudem vergisst er sich. Da er ADS-Symptome zeigt durch Reizüberflutung, müssen wir das bei ihm in den Griff bekommen. Früher ist er als erster aufgestanden und hat sich dann vor den TV gelegt. Und bis wir dann augestanden sind, hatte er sich schon 4 Stunden TV reingezogen. Das Gerät steht bei uns im Keller, da hören wir gar nichts. Dann hat er uns terrormässig geweckt, er hätte Hunger. Wenn er schon so früh aufsteht und wenn ihm frühmorgens schon so langweilig ist, dann könnte er dafür den Tisch decken. Er weigerte sich. O.K. die Konsequenz, dann gibt es auch kein TV. Daran hält er sich. Manchmal.

Der Ältere spielt sehr intelligente PC-Spiele, die man einfach nicht auf eine gewisse Zeit beschränken kann. Es gibt aber auch wieder Tage, da stellt er dieses Ding überhaupt nicht an. Und meine Tochter holt sich viele Infos aus dem Internet. Und wenn sie SIMS spielt, dann macht sie dies auch ziemlich ausgiebig und sonst lieber gar nicht. So lange sie die anderen Dinge nicht vernachlässigt und sich auch viel draussen herumtobt sehe ich keinen Grund, etwas dagegen zu tun.

Mehr Sorgen mache ich mir dagegen bei den Gameboys. Ich habe lange damit gezögert. Ich finde dieses Gerät sehr praktisch auf Reisen. So lange man nicht vergisst, dass dieses Ding auch einen OFF-Knopf hat.

Ich habe bei meiner Tochter nie eine Zeitbeschränkung eingeführt, auch nicht beim TV. So lange ich durch die Benützung dieser Geräte keine negativen Folgen erkenne, finde ich es nicht nötig.
Joggeli
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Selektiven Umgang

Beitrag von Joggeli »

Ich habe keine eigenen Kinder, habe mir jedoch als Sek Lehrer schon sehr oft Gedanken über dieses Thema gemacht. Ich erlaube mir, meine Gedanken in Unterthemen zu gliedern.

Generelle Verbote ....solcher Spiele sind genauso kontraproduktiv wie zu denken, dass (alle) Kinder von selbst vernünftig umgehen lernen.

Medienerziehung. Erziehung beginnt wohl schon im ersten Lebensjahr. Medienerziehung nicht besonders viel später. Den Umgang mit den unterschiedlichen Medien (Heftli, Zeitung, Bücher, TV, Radio, später www)
gilt es unbedingt kontrolliert zu erlernen! Es ist wichtig, dass die Kinder diese Medien nutzen können, dies jedoch BEWUSST tun müssen. Dazu gehört, dass die freie Verfügbarkeit eingeschränkt wird. dH darüber reden, Regeln aufstellen (Zeitlimiten) und nicht zu vergessen den BONUS bei korrekter Handhabung! Habe schon von Schülern gehört (7teler), dass sie täglich 30min Medien nutzen dürfen und davon höchstens 2 verschiedene. Fand ich noch eine sinnvolle Variante. Enorm wichtig bei der Medienerziehung ist übrigens auch das Vorbildverhalten der Eltern. Der gezielte Konsum einzelner TV-Sendungen, das Eine Fussball-Game,... machen es aus! Und... Kinder wissen wohl meistens besser, was Eltern spät abends anschauen - auch wenn sie schon brav im Bett sind!

Alter. Nach meinem Dafürhalten brauchen Kinder unter 12 in ihrem Zimmer keinen Fernseher, keine Playstation und auch keinen Computer.
Sie brauchen keine eMail-Adresse, keinen Chat und auch keinen eBay-Account. Bitte nicht lachen, aber genau darüber ahbe ich doch schon oft mit Eltern sprechen müssen!
Die Games sind mit einer Altersfreigabe versehen. Doch diese kümmert sehr viele Eltern nicht wirklich. Ich finde, dass der Inhalt von Spielen kontrolliert sein muss. Denn die Realitätstreue von aktuellen Kriegsspielen ist tatsächlich enorm! Lasst sie doch lieber mal 5 Minuten mit Shrek durch die Gegend rennen.

Suchttypen. Unbestritten ist, dass nicht alle Kinder gleich darauf ansprechen. Gamen IST eine Sucht! Leider stehen mir keine Zahlen zur Verfügung. Ich bin aber davon überzeugt, dass Schulerfolg und Internet/Game-Sucht sehr viel miteinander zu tun haben. Wenn das Kind mit der Zeit lieber das Buch in die Hand nimmt als den Controller.... Glück gehabt. Wenn es jedoch umgekehrt ist... naja auch Glück gehabt, aber dann sind die Eltern wirklich gefordert, die Sucht nicht zu verstärken.


Verschiedene Systeme
Besser kontrollierbar sind selbstverständlich Systeme, die an den TV angeschlossen werden. Tragbare Geräte (PSP...) sind viel schneller kaputt, dafür kann man bei den toll leuchtenden Bildschirmen auch unter der Bettdecke mit Kopfhöhrer gamen ;-) Von mir aus gesehen sind sie absolut nicht kontrollierbar und deshalb rate ich hier klar ab.

Ich finde, dass es für alle Systeme kindertaugliche Spiele gibt. Vielleicht macht das Gerät ja sogar den Eltern mal Spass!? So ein Autospiel hat schon so manchen Vater das Kind im Mann geweckt.... ;-)

eBay
Dort gibt's jede Menge Occasionen. zum Teil mit Spielen und vielem mehr.

So... hoffe das war nicht zu umfangreich. Aber so ist's halt, wenn man Lehrer mal los(reden) lässt ;-)
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ich muss hier auch nochmal meinen "Senf" dazu geben....

Wie so vieles in der Erziehung sind Ideale manchmal nicht umsetzbar, weil sie den Lebensumständen der Kinder nicht entsprechen. Wenn z.B. Kinder bei einem Elternteil ungehinderten Zugriff auf Medien haben und der andere Elternteil versucht, dagegen zu wirken, hat er doch schlcehte Chancen....Wenn Eltern selber viel mit Medien zu tun haben, evtl. auch beruflich, ist es für Kinder ab einem gewissen Alter nicht leicht einsehbar, wieso das für sie dann schlecht sein soll.

Das was joggeli über das Vorbild gesagt hat, finde ich ganz richtig. Wir haben oft ein Bild im Kopf wie etwas sein sollte, verhalten uns aber selbst nicht so.
Meine eigene Meinung ist sehr klar, viel deutlicher als ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe: ich halte Computerspiele und gameboys etc. für absoluten Müll und noch konnte mir niemand ein Gegenargument liefern: wie oft hört man nicht, ach ja, aber es ist so praktisch, da sind sie im Auto ruhig. Oder: aber es sind doch Lernspiele (klar, aber Lernspiele gibt es auch in anderen VArianten als elektronisch).

Mein Sohn hat einen Freund (7), der ziemlich ungehinderten Zugang zum PC hat, weil er viel allein ist. Die Spiele sind harmlos, Autorennen etc.,aber das Kind vereinsamt. Statt draussen zu sein, zu Freunden zu gehen, hockt er lieber zu Hause vorm Bildschirm. Mein Sohn macht gern mit und hat danach 4eckige Augen und 8eckige Laune. Klar, der Adrenalinspiegel steigt, aber körperlich kann man sich nicht abreagieren.
Die Mutter bietet viel Kultur an den Wochenenden, eine Art das Gewissen zu beruhigen, und sicher besser als gar kein Ausgleich! Das soll auch kein Vorwurf sein!
Aber mal ehrlich: wer nutzt Medien dieser Art nicht mal als bequemen babysitter und findet dann eine Entschuldigung für sich selber???

Bei uns - Glückssache - ist es wenig Thema, da ich einfach nur einen alten PC habe und selber wenig TV gucke. DVD ist kaputt, Pech gehabt. Es funktioniert nur so, weil es das Angebot in der Familie nicht gibt. Und so auch keine Nachfrage von den Kids.
Sie jammern auch nicht. Bei Freunden, ja, da ist das mal toll, aber ich habe noch nie gehört: das wollen wir auch.
Und was die Erziehung betrifft: ich komme aus einem Haushalt ganz ohne TV (Comuter war ja damals noch nicht so ein Thema) und hatte nie Probleme, dass ich etwas später nicht damit umgehen konnte!
Ich meine damit nur: wer Medien in dieser Art von den Kindern fern halten will, muss selbst konsequent sein.

Natürlich: auch wir nutzen Medien. Haben eine Kinderzeitschrift abonniert (Geolino) und meine Kinder haben eigene mail-Adressen. Ja, joggeli, dafür sind sie zu klein, aber es ist bei uns "vom Leben diktiert", da das der einzige Kontakt zum leiblichen Vater ist und der einfachste für die Kinder.

Wenn ich z.B. Berninas Beiträge lese, bin ich heilfroh, dass ich in diesem Punkt allein entscheide und mir somit den Streit in der Familie erspare....
Smartis
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Beitrag von Smartis »

Hallo

Seit letzter Woche haben wir Game Zeiten eingeführt. Logisch hatten wir vorher schon, aber nun sind sie doch gekürzt worden.

Ein Gespräch mit dem Lehrer brachte es ins Rollen.
Ich hörte ihm zu und erbat mir Zeit bis Anfang Januar.

Nun ist Montag Dienstag und Donnerstag freie. Game werden nicht ein geschaltet.
Mittwochs und Freitags darf jedes Kind 30 min. Aber die Kinder sind ja schlau, sie taten sich in der begrenzten Zeit immer zusammen, so das am Ende doch jeder 90 Min. in den Kasten mit sah.
Das gilt nun nicht mehr.

Am Wochenende sind 45 Min. Für den 6 Jährigen und 60 Min. Für die Grossen. Die Grossen können sich noch maximal 30 Min. dazu verdienen.

Am Sonntag wird dafür ein gem. Spaziergang gemacht.

Ab 17:30 Uhr wird immer abgestellt. Da ich bemerkte das die Kinder am Morgen schon wieder viel zu früh auf sind. So schlafen sie am Wochenende doch bis 7:30 Uhr.

Das lassen wir nun so bis an Ostern laufen. Dann sehen wir es wieder an.

Für mich bedeutet das hart bleiben. Wutausbrüche zu ertragen, die Kinder zu anderen Sachen ermutigen.

Vor allem am Wochenende waren sie doch länger am Spielen.
Bei Auto rennen habe ich bemerkt das die Kinder dann oft doch recht genervt sind.

Ich habe das alles auf einer Magnetwand Tafel eingeteilt. So habe wir alle die Regeln immer vor uns.
Liebe Grüsse Smartis

-------------------------------------------------------
Kinder
J 13 / 11 und 7 Jahre M. 5 Jahre
Bernina

Beitrag von Bernina »

hallo alle

Danke Joggeli für deinen Beitrag. Finde ich ganz toll, dass du dieses Posting hier platziert hast.

Auch Carlotta hat ein paar gute Aussagen gemacht. Und ich bekenne mich schuldig. Mein Freund (Vereinsaktivität) wie ich sind häufig am PC. Ich höre Lokalradio via PC. Oder wenn ich bügle, dann schaue ich TV. Oder wenn ich am Nähen bin, dann schaue manchmal nebenbei einen Film im PC. Die elektronische Unterhaltung ist für mich dann eher sekundär. Ob das Kinder auch so sehen, weiss ich natürlich nicht.
Beim Familienstellen hat mich der Jüngere mit einer Ameise verglichen, da ich immer fleissig sei und immer was zu tun habe. Vielleicht hat er doch realisiert, dass ich hier nicht passiv bin. Ich habe auch Mühe, wenn wir via Beamer einen Film schauen. Dazu muss es dunkel sein und im dunkeln kann ich nicht stricken. Ich kann nicht einfach nur da sitzen und einen Film schauen. Ausser im Kino.

Bei uns ist es von daher speziell, da mein Ex-Mann wie nun auch mein Freund unser Brot mit PC-Support verdienen. Für uns ist PC ein Arbeitsgerät. Meine Tochter hatte schon mit 3 ihr erstes PC-Game. Hätte ihr Vater ein Velo-Geschäft, dann hätte sie mit 3 ihr erstes eigenes Velo gehabt. Es ging darum, dass sie auch wie Papa etwas an diesem Gerät arbeiten wollte. Sie ist viel am PC, ABER sie hängt ihre Nase noch viel häufiger zwischen zwei Buchdeckeln, sie hat ein zeitintensives Hobby/Sport, hat viele Freundinnen, ist sehr sozial, zählt nach wie vor zu den Klassenbesten (Sorry, wenn ich jetzt so bluffe) So lange dies so bleibt, sehe ich keinen Grund, etwas an ihrem PC-Konsum zu ändern. Im Gegnteil, sie sucht verzweifelt nach einem 2. Hobby. Das heisst, sie würde gerne in eine Tanzschule, leider haben wir keine gefunden, in der ihr bevorzugter Tanzstil gelernt wird.

Meine Tochter braucht nicht unbedingt elektronische Unterhaltung, sie hat GENUG alternativen. Zu Weihnachten hat sie meinen Freund mit einer selbstgeschriebenen Geschichte überrascht. Diese schreibt sie heute natürlich am PC. Wer hat denn noch eine Schreibmaschine zu Hause? Ich denke, sie hat einen guten Umgang mit diesem Gerät und benutzt es genauso, wie es gedacht ist.

Schwieriger ist es bei den Jungs. Die Jungs sind sehr träge und übergewichtig. Bei Mama hängen sie vor TV und X-Box rum oder spielen zusammen Game Boy Spiele. Die bringt man nicht mal aufs Velo. Oder auf die Kunsteisbahn. Dabei macht es mir nichts aus, wenn ich zuschauen muss, da ich ja keinen Sport mehr machen kann. Und wenn sie mal etwas unternehmen wollen, dann sind es immer sehr kostspielige Sachen: Go-Kart, Alpamare, Europapark, ...

Wie sollen den hier die Alternativen aussehen? Bis vor kurzem war noch LEGO interessant. Das ist nun auch je länger je mehr out. Kinder, die durch elektonische Medien verwöhnt sind, haben kaum Geduld, sind sich permanenter Unterhaltung und Bildschirm-Action gewohnt und haben nie gelernt, Eigeninitiative einzubringen. Resp, sie haben hohe Ansprüche.
Und je älter die Kinder werden, um so uninteressanter werden die WE beim (meistens) Vater. Da sie im Teenie-Alter lieber mit Gleichaltrigen rumhängen und die wohnen ja meistens dort, wo die Kinder zur Schule gehen. Wieviel getrennt lebende Paare leben im gleichen Ort/Quartier?

Die Jungs bringen oft Freunde mit. Aber auch dann wollen die immer zusammen gamen.

Aber wie ich irgendwo anders geschrieben habe, so würde ich gerne die Spielzeiten begrenzen. Aber zuerst müssen die Kinder eine Alternative haben.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Interessant, was da zusammen kommt: wir stehen alle vor den gleichen Herausforderungen. Wie gehen wir um mit den heutigen Medien?

@ Joggeli: willkommen im Forum und vielen Dank für Deinen Beitrag. Finde ich toll und eigentlich hätte ich es auch gerne so, wie Du es schilderst.

@ Carlotta37: ich hatte einen Bekannten aus der Kinderzeit, die hatten zu Hause keinen Fernseher. Er hatte ein Riesenmanko und ist ständig zu Kollegen gegangen, um TV gucken zu können. Wenn aber unsere Kinder damit umgehen können, dass wir nicht jeden Schnickschnack haben, ist es auch ok. Wenn nicht, ist dies für die Familie eine Herausforderung...

@ Bernina: offensichtlich kann Deine Tochter gut mit den Medien umgehen. Es spricht nichts gegen TV schauen während des Bügelns. Vielleicht kommt es eher darauf an, was für eine Sendung ich gucke... Ich kann Dich voll verstehen, wenn Du während des Fernsehens nicht stricken kannst -> ich stricke auch gerne!

Bei uns ist es so, dass wir ein Kinderpc im Büro im Keller haben, wo auch der PC meines Mannes und mein PC stehen. Es sind eine entsprechende Anzahl Users auf den Kinder PC eingerichtet, so müssen sich die Kinder absprechen, wer hingehen kann. Zeitlimiten sind gegeben. Bei unseren Jüngeren ist es 1 Stunde, sie besuchen die Oberstufe. Für Schulaufgaben dürfen sie immer am PC, wobei ich auch schon mahnen musste, weil nebenbei wurde mehr MSN besucht als Uffzgi gemacht... Die Grösseren werden kaum mehr eingeschränkt. Die Kinder arrangieren sich: sie sitzen zu zweit und spielen 2 Stunden lang!

Unser Jüngster muss schon mal weg sei es vom PC oder vom TV, weil er dann schlechter Laune ist und gereizt... Bei ihm wird mehr aufgepasst.

Schönen Tag an alle und liebe Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Anita

Beitrag von Anita »

so und nun hier noch mein input dazu :)
ein thema, dass mich schon länger beschäftigt und das ich mit interesse verfolge.
viele berichte aus den medien (was für eine ironie) sind leider nicht ganz so seriös und mit etwas vorsicht zu geniessen.

für mich sind angaben wie 30min/tag tv oder game zu pauschal. meiner meinung nach sind wir menschen unterschiedlich in unserer wahrnehmung. für einige sind 30 min schon zuviel und andere vertragen auch ein bisschen mehr. für kleinere kinder reichen ca. 30 min sicher...aber einem 12 jährigen dürfen wir also schon etwas mehr zutrauen ;)
der stand der momentanen wissenschaften zeigt aber klar auf, dass ein überkonsum zu vermeiden ist!

leider ist auf die altersangaben auf den verpackungen bei uns in der schweiz kein verlass. wir haben hier (noch) keine seriöse amtsstelle, die diese zahlen kontrolliert!
im ausland ist das anders.

im moment setzt sich die Pro Juventute sehr stark dafür ein, dass es hier eine schnelle änderung geben soll. man kann die pedition online unterstützen. hier findet ihr übrigens auch zahlen und fakten dazu ;) :
http://www.pro-juventute.ch/pro-juventu ... &fontsize=

und hier der link, wie mit medien sinnvoll umgegangen werden kann:
http://www.pro-juventute.ch/Tipps-fuer- ... 057.0.html
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo

Beim TV-Konsum war ich gegenüber meiner Tochter immer sehr tolerant und machte es abhängig von den aktuellen Umständen. Ferien oder Schule, Wetter, Alternativen, krank und unwohl und daher sehr viel Zeit, Sendung oder meinem Zustand. Da bin ich ehrlich.

Es gibt Filme, da sind Kinder schon nach 10 Minuten aggressiv. Meine Tochter und ich schauen gerne Komödien und Romanzen. Die betrachte ich als harmlos. Das war für uns eher Hintergrundbegleitung für Kuschelstunden auf dem Sofa. Dann gibt es wissenschaftliche Sendungen die ich je nach Thema zur Pflichtlektüre erkor, weil es gerade in der Schule aktuell ist.

In unserer letzten Wohnung stand der Fernseher im Wohnzimmer, welches zugleich mein Arbeitszimmer war. Damals hatte ich dank Programm-Vorschau viel mehr den Überblick, was als nächstes gesendet wird und konnte dann auch sagen: Das wird geguckt und das nicht. Und wenn sie mal fern sah, dann schaute ich immer mit und liess entsprechenden Kommentar stehen. Wenn Kinder alleine schauen, wissen sie ja nicht, ob das immer gut ist, womit sie da berieselt werden. Kinder sind leichtgläubig und manipulierbar.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Mich hat jetzt trotzdem noch keiner von dem Nutzen von elektronischen Spielzeug und TV überzeugt.
Bernina, ich glaube Dir gern, dass es Deiner Tochter jetzt nicht schadet, halte sie da aber für die totale Ausnahme.

Das Problem sehe ich in der Konsequenz. Wir wissen ja offensichtlich alle um die Diskussion um das Thema Medien und es beschäftigt uns. Jeder der irgendwie seine Kinder bewusst erzieht, denkt darüber nach.
Auffällig finde ich immer wieder in vielen Diskussionen mit anderen Eltern, dass sie alle immer betonen, wie sehr sie das doch beschränken und dass es ihren Kindern ja ganz sicher nicht schadet. Wenn ein 6jähriger eine playstation auf seinem Zimmer hat und die Mutter mir versichert, dass er ja nur Sonntags mal eine halbe Stunde spielt, während der Woche darf er nicht und er spielt nur Lernspiele etc - ja, warum hat er dann so ein teures Teil? Und was nützt es ihm???
Es ist doch komisch, dass man bei anderen Dingen, Hobbys weniger in Verteidigungshaltung gerät: mein Sohn hat ein Cello und die Benutzung ist nicht beschränkt..;-) Er ist sehr sportlich und Sport wird auch nicht beschränkt....Der Kleine liebt Brettspiele. Die Grosse Bücher. Das sind ales Dinge, bei denen es kaum ein "zu viel" geben kann.
Der Freund von meinem Sohn hat ungehinderten Zugang zum Computer. Mein Sohn war neulich unvorhergesehen einen NAchmittag dort, die Mutter nicht zu Hause. Sie haben 4 Stunden Autorennen gespielt Er hat es mir erzählt, aber offenbar glaubt die Mutter des freundes, die zwei hätten toll miteinander gespielt - was auch immer - von PC war nicht die Rede. Naja, ehrlich gesagt, ich denke, sie WILL es nicht sehen...

Wer ist denn schon wirklich konsequent??? Haben wir alle so viel Selbstdisziplin? Oder betonen wir es deswegen so, weil wir eigentlich genau wissen, dass wir uns von einer zur nächsten Ausnahme hangeln?

Meine Lösung ist vielleicht die einfachste und bequemste: was nicht da ist, muss nicht reglementiert werden. Computer sind Arbeitsgeräte und ab einem gewissen Alter dürfen sie auch zum Arbeiten genutzt werden. Aber meine Kinder haben mit Sicherheit keinen Zugang ohne meine Kontrolle.
Meine Grosse weiss schon, wie man im Internet Informationen raussucht, z.B. für die Schule. Sie kann mails schreiben. Und genau dabei wird es auch bleiben!

Dass junge Erwachsene nicht mit Medien umgehen können, wenn sie es nicht von klein auf gelernt haben, mag oft stimmen. Aber Erwachsene haben eine Verantwortung für sich selbst und sind eher in der Lage, ihr Verhalten zu reflektieren und zu korrigieren.
Ich war als Jugendliche heiss auf den Fernseher meiner Grosseltern und habe mich, dank Schwerhörigkeit beider, dort immer halbe Nächte ins Wohnzimmer geschlichen und geguckt (allerdings war ich nicht oft da). Aber ich war in einem Alter mit 16 weniger beeinflussbar und eben schon reflektierter und nach 2-3 Besuchen dort war das auch wieder vorbei. Danach habe ich Medien immer gern und sogar recht viel genutzt für Informationen, habe aber nie Probleme damit gehabt, das einzuschränken oder darauf zu verzichten. Aktuell wird unser TV so wenig genutzt, dass ich schon überlege, ihn ganz abzugeben und die Billag zu sparen....Wären da nicht die Nachrichten und für die Kinder die Astrid-Lindgren-Filme und gelegentlich eine Tier-Doku (weltfremd sind wir ja auch nicht, sie wissen schon, wo das Ding angeht...;-)).

Mich würde einfach mal interessieren: was sagen andere nicht zu ihrer Verteidigung, sondern zu ihrer Überzeugung, warum gameboys, playstation etc nötig sind und nützlich für die Kinder!
Bernina

Beitrag von Bernina »

@ Carlotta

Ich sage mir jeweils: alles was verboten ist, wird erst recht spannend. Bei dir ist Game boy nicht verboten, es gibt schlicht gar keinen. Und wie du es schreibst, was man nicht hat, kann man nicht verbieten.

Trotzdem denke ich, haben Kinder halt ein Verlangen nach den Dingen, die bei anderen Familien so zur Verfügung stehen. Ich bin auch ohne TV aufgewachsen. Ich hatte eine Freundin und ging - ich hoffe nun, dass sie nicht in diesem Forum mitschreibt - so gerne zu ihr, weil wir dort ungehindert TV schauen konnten. Und als ich meine eigene Wohnung hatte und einen kleinen Fernseher übernehmen konnte, musste ich erst Mal mein Nachholbedürfnis befriedigen. Ich bin sonst aber ein kreativer Mensch und kann mich bestens ohne TV beschäftigen.

Und so sage ich mir, sind viele Dinge plötzlich nicht mehr spannend, wenn sie jederzeit zur Verfügung stehen. Meine Tochter kann in den Ferien an einem Tag stundenlang Sim City spielen und am nächsten Tag ist der PC out. Wenn ich ihr ein neues Game kaufe, achte ich darauf, dass es schöne Spiele sind, also keine Kriegsspiele- und da ist es bei den Mädchen sicher einfacher.
Zudem ist meine Tochter ein Einzelkind. Ob sie mal alleine am PC sitzt, oder alleine Playmobil spielt, bei ihren Spielen ist fast überall Phantasie gefragt. Wenn aber Freundinnen hier sind, dann wird nie am PC gespielt. Dafür singen sie dann zusammen an der Playstation Sing-Star und denken sich neue Tanzchoreographien aus. Und das finde ich auch toll.

Aber noch lieber würde sie draussen im angebauten Stall mit ihrem eigenen Pferd auf der hauseigenen Koppel reiten. Und das stundenlang und dafür würde sie auf TV, PC, Playstation und Gameboy verzichten. Aber blöderweise hat sie eine Mutter, die geschieden ist und sparen muss. *grins Und so muss sie halt ihren Traum in den Reitstunden ausleben. Man kann nicht alles haben.

Ich würde dich aber trotzdem nicht von deiner Haltung abbringen wollen. Ich denkke, jeder hat so ein Ding wo er eine klare Meinung hat. Und das ist auch gut so. Man darf sich auch irgenwo von der Masse abheben und dazu stehen. Das ist auch wichtig für die Kinder.
Bei mir gibt es keine Kleider mit Camouflage-Muster. Auch wenn es halt Mode ist, für mich ist das Kriegsbekleidung. Auch wenn der Print in rosa ist.
Und wenn sie sich schminkt - was man zwar mit der Lupe suchen muss - dann darf sie keinen Kajal benutzen, da sie das erstens noch nicht gut kann, noch nicht braucht und ich überhaupt gegen solche Trauerringe bin. Auch bei mir.
Anita

Beitrag von Anita »

ich hab doch was dazu gesagt :lol:
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Carlotta37

Bei uns in der Schule sind sie daran, Informatik in der Primarschule einzuführen...

Heutzutage brauchen wir im Berufsleben den PC. Klar, unsere Kinder können es später immer noch lernen, aber sie wollen auch eine attraktive Schule sein. Zudem ermöglichen wir allen Kindern diese Möglichkeit, ohne dass zu Hause der Druck entsteht, wir müssen einen PC haben. Hausaufgaben, die auf dem PC zu erledigen wären, gibt es nicht.

Zudem sehe ich jede Neuerung als Chance. Das heisst aber nicht, dass wir unseren Kindern alles ermöglichen sollen. Auch wir Erwachsene schränken uns ein. Mit gutem Beispiel voran: ich lese auch mal ein Buch im Wohnzimmer und sitze nicht ständig am PC. Sonntags machen wir auch mal einen Spaziergang und sitzen nicht vor dem PC. Ich weiss gar nicht mehr so richtig, wann ich zum letzten Fernsehen geschaut habe. Meine Einsätze am PC sind beruflicher Natur und nebenbei betätige ich mich auch in diesem Forum.

Meines Erachtens ist es eine Disziplinsache, die bei den Eltern anfängt. Aber ich gebe Dir Recht, es gibt viele Eltern, die sich etwas vorgaukeln, weil man es vielleicht doch gerne anders hätte...

Beste Grüsse
Delphia
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