Elterngespräch

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Nadia
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Elterngespräch

Beitrag von Nadia »

So meine Lieben. Heute geht`s in die nächste Runde :lol:

Mein Partner geht heute zum :?: ersten mal :!: mit seiner Ex ans Elterngespräch. Es geht um den Übertritt in die Oberstufe.

Am WE mussten wir wieder einmal feststellen wie wenig die Mutter das Mädchen unterstützt. Mittwoch bekam sie eine Lernzielkontrolle zurück die sie nicht bestanden hatte.Und am Sonntag war diese immer noch nicht verbessert. Wäre aber Aufgabe auf Freitag gewesen. Dazu hätte sie noch für drei :!: Prüfungen üben sollen die diese Woche sind.

Die Mutter hat uns gegenüber behauptet sie hätte mit dem Mädchen zwei Stunden geübt und sie hätte nun den Knopf aufgemacht.
War dem nicht so !! :twisted:

Wir haben den Sonntagnachmittag mit ihr geübt und diese Verbesserungen gemacht und erklärt. Bin auf die Wiederholung von der
Prüfung gespannt.

Ich war sehr überrascht wie konzentriert und motiviert sie da mitgemacht hat. Nebenbei hat sich ein schönes Gespräch ergeben :D
Es ist mir aufgefallen wieviel in ihr drin steckt. Nicht leistungsmässig. Sondern menschlich. Wenn man sich dafür interessiert was sie so macht oder denkt dann kommt ganz viel raus.
In diesem Gespräch hat sie mir erzählt das die Mutter findet das sie nur EINE :evil: Bezugsperson braucht und deshalb auch lieber nicht in die Höhere Stufe Schule gehen soll. Was ist denn das für ein Argument? Und das sie zuviel Energie in sich hätte weil sie zu Hause nie nach draussen darf :roll:


Das hat mich ehrlich gesagt wieder aufgeregt. Und sie wohl auch weil sie die Augen verdreht hat beim erzählen :applaus:
So ein Quatsch !! Ich habe ihr dann gesagt das eine Freundin oder Vertraute sicher schön ist. Das es aber auch sehr gut tut wenn man andere Kontakte hat weil sie auch davon lernen kann verschiedene Ansichten zu vergleichen. Und für sich zu entscheiden was für sie selber davon stimmt.

Ich habe irgendwo das Gefühl das die Mutter sich an die Tochter klammert. Und nicht umgekehrt wie bis jetzt angenommen. Vielleicht Angst die Kontrolle zu verlieren. Denke das Mädchen würde ihr im Galopp davonpreschen wenn sie sie loslassen würde. Und ich denke sie spürt das auch. Und versucht immer noch zu manipulieren.

Man darf also gespannt sein. Mein Partner wird heute ans Gespräch gehen und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen :) :) :)

Herzlichst Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nadia

Bis etwa zur 4./5. Klassse wollten die Jungs zum Vater, einfach, weil sie den Vater lieber hatten. Warum genau können Kinder in diesem Alter nicht so genau sagen. Ist einfach ein Bauchgefühl.

Dann als die Mutter vom Kanton Aargau ind den Kanton Zürich wechselte hatte der Ältere massive Defizite. 1 1/2 Jahr Geometrie und 1/2 Jahr Französisch verpasst. Seine Mutter organisierte weder im voraus Nachhilfestunde, noch versuchte sie nachher diesen Rückstand aufzuholen. Mein Freund und der Lehrer organisierten dann für ihn einen Platz im Lernstudio.

Und ab diesem Punkt realisierte dann der Junge bewusst, wer ihm wirklich Aufmerksamkeit schenkte. In diesem Alter geht es nicht mehr nur allein um Essen, Kleider und Zärtlichkeiten sondern eben auch um Unterstützung in der Schule.
Die Jungs finden es zwar immer noch doof, wenn sie bei uns mal etwas lernen müssen, aber schlussenlich beweist eine gute Note eben doch, dass sich der Einsatz gelohnt hat.

Ich glaube auch, dass sich Uriella an das Kind klammert. Sie definiert ihr Glück über das Mädchen. Das ist das einzige, was ihr aus dieser Ehe geblieben ist. Und das mit der Kontrolle sehe ich auch so.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

So ... das Gespräch ist gelaufen und für die Bez reicht es nicht.

Es ist so einiges zu Tage gekommen. Die Leistungen sind zu schwach und der Wochenplan nie fertig. ( Uns hat die Ex immer nur die 5 en gezeigt )
Das Kind zu vergesslich und zu chaotisch. Verliert immer wieder Blätter und arbeitet unsorgfältig.

Mein Partner hat sich stark gezeigt am Gespräch ( bin stolz ) und hat seine Briefumschläge präsentiert. Welche die Lehrerin dankend angenommen hat und die Ex hat`s mit einem wiehernden Lachen quittiert.

Er hat unsere Beobachtungen eingebracht. Das wir des öfteren versucht haben sie zum Lesen zu ermutigen. Was aber nicht fruchtet.
Und das er findet das sie von der Mutter besser unterstützt werden sollte.

Diese fand dann wieder das ihr Kind nur EINE Bezugsperson braucht!!

Die Lehrerin hat nicht gross reagiert ( konnte sie ja auch nicht ) und am Ende waren alle mit der Sek einverstanden.
Finde es trotzdem gut das er seine Meinung geäussert hat.

Wer hätte das gedacht vor sechs Jahren?

Sein Angebot an das Mädchen ist das sie jederzeit mit den Aufgaben vorbeikommen darf und wir ihr gerne helfen.
Ob das allerdings ankommt weiss ich nicht. Wir hoffen es !!

Was das Vergessen von Sachen anbelangt müssen wir sicher mal über die Bücher. Danke Anita für die andere Sichtweise.

Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nadia

Das ist doch was. Vielleikcht muss das Mädchen erst mal begreifen, dass nun der Zug abgefahren ist. Es gibt viele Kinder, die dann in der 1. Oberstufe plötzlich realisieren, was sie sich verbaut haben. Und im Kanton Aargau hat unser Schulsystem (zwar nicht mehr lange, da wir uns dem Zürcher System angleichen) den Vorteil, dass man nach der 1. Sek. in die 1. Bez wechseln kann. Man verliert zwar ein Jahr, aber für viele Kinder ist das von der Entwicklung her gar nicht so schlecht.

Euer Mädchen hat wohl auch noch einiges aufzuholen. Und dazu hat sie jetzt in der 1. Sek gute Chancen.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo Bernina

Interessante Neuigkeit. Das Schulsystem wird dem Zürcher System angeglichen? Wann soll denn das sein?

Bei uns können die Kinder auch wechseln. Von der Sek B in die Sek A ... ist wie von der Sek in die Bez. Und das sogar während dem laufenden Schuljahr. Du kannst rauf oder runter gestuft werden. Es gibt die unterste Stufe die Sek C. Diese soll aber nächstes Jahr abgeschafft werden damit Kinder die Lernschwierigkeiten haben nicht dauerhaft benachteiligt sind und abgestempelt werden.
Sie werden dann in Speziellen Stunden ( ISF ) gefördert.
Wir haben hier einen sehr grossen Ausländeranteil. Manchmal ist dann die halbe Klasse irgendwo im Sprachunterricht.

Das Schulsystem hier ist ein wichtiger Grund für mich nicht in den Kanton AG zu wechseln. Es wird viel getan für die Kinder. Die Zahnuntersuchungen zweimal im Jahr. Der Schwimmunterricht ab der ersten Klasse. Die Lehrer machen sehr viel mit den Kindern. Besuchen Museen und Kunsthäuser. Die Skilager im Februar.
Manchmal übernachten sie im Klassenzimmer und lesen Bücher vor. Ich finde das ganz toll und es fördert den Zusammenhalt enorm.

Falls du mehr Infos darüber hast hab ich ein offenes Ohr.


Liebe Grüsse Nadia
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Nadia
Nadia hat geschrieben:Interessante Neuigkeit. Das Schulsystem wird dem Zürcher System angeglichen? Wann soll denn das sein?
Ja, das neue Schlagwort heisst Bildungskleeblatt. Die Änderung erfolgt Stufenweise in den nächsten Jahren.

Was sich leider ändert, dass der Übertritt an die Oberstufe erst ab der 6. Klasse statt findet. Ich finde das viel zu spät, Dann sind die Kinder mitten in der Pubertät. Das System von Bern - Übertritt nach der 4. Klasse - finde ich viel besser.
Die Lehrer meiner Tochter sagten am Info-Abend, dass gerade diese Klasse viel zu spät getrennt wurde. Wenn diese Schüler noch ein weiteres Schuljahr in der Primar gewesen wäre, dann hätten vermutlich einige Kinder die Schule verweigert. Kinder, die lernen wollen, soll man nicht bremsen.

Was du da von eurem Kanton beschreibst, das gibt es bei uns auch. Einzig beim Zahnartz wird gespart = 1 Jahreskontrolle.

Was im Aargau hoffentlich gleicht bleibt, dass die Kinder ihre 9 Schuljahre innerhalb der Gemeinde oder Nachbargemeinde absolvieren können. Ich möchte noch nicht, dass meine Tochter ab nächstes Jahr nach Aarau oder Wohlen in die Kanti/Gymi müsste. Wir haben, trotz dörflicher Gemeinde, die Bezirkschule am Ort.

Dafür finde ich das Zürcher Sek-System gut und dieses würde hier auch irgendwann übernommen. Das kommt vor allem den Ausländern zugute, besonders in Mathematik. Und auch bei CH-Kinder kann man dann indîviduell fördern.

Was hier dafür nicht geht, ist der Stufenwechsel unter dem Jahr. Das heisst, runter kann man immer, aber hinauf ist schwieriger, da in einigen Fächern der Stoff schneller vermittelt wird. Wenn aber ein Kind genügend reserven hat, dann macht man sicher eine Ausnahme.

Aber in Zürich kannst du ja auch nicht unter dem Jahr ans Gymi wechseln. Entweder du wiederholst nochmals die Aufnahmeprüfung und verlierst ein Jahr oder du gehst ans Kurzzeitgymi.

Ob Bez und dann Kanti oder wie in Zürich direkt ins Gymi besser ist, das kann ich nicht beurteilen. Da müsste man an der Uni nachfragen. Ich denke, ein Matura-Diplom ist etwa überall gleichwertig.
Schlussenlich ist die ganze Schulzeit abhängig von jeweiliger Schule, Lehrer, Klasse. und dem Schüler selber.
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Beitrag von regi 45 »

Liebe Bernina
Auch der Kanton Bern hat vor ca. 10 Jahren umgestellt, hier gehen die Kinder auch erst nach der 6. Klasse in die Sek. und nach der 8. Klasse ins Gymnasium. Ich finde eigentlich, dass der Uebertritt, trotz Puperatät,in diesem Alter den Kindern besser gerecht wird.
Gruss regi
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Da sind wir bei den verschiedenen Schulsystemen angelangt... :wink:

Bei uns im Thurgau werden die Kinder nach der 6. Primarklasse (=Mittelstufe, Unterstufe: 1.-3.) in die Oberstufe geschickt. In unserer Gemeinde haben wir diesen Sommer von Spez (Kleinklasse), Real und Sek auf Kleinklasse, Sek G und Sek E gewechselt. Diese sind die Stammklassen. Die Niveaufächer sind Französisch und Mathematik, G, M und E. G = Grundkenntnisse, M = mittlere Kenntnisse und E = erweiterte Kenntnisse. Nach 2 Jahren Sek E können die Schüler die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium (auch Kanti = Kantonsschule genannt) absolvieren. Die Sache mit den Niveaufächern ist umstritten. Nach unten ist es kein Problem, nach oben kommt der Schüler nur beschränkt, weil die Niveaus bald zu weit auseinander klaffen. Beim Übertritt ins höhere Niveau nach einem Semester (also jetzt dann ist Stichtag) bestehen Nachhilfekursen um den allenfalls fehlenden Stoff nachzuholen. Mal sehen, wie sich dies in der Praxis auswirkt.

@ Nadia: schön für Euch, dass sich das Elterngespräch so gut entwickelt hat. Die Ex hat sich ja wohl selbst qualifiziert :)

Weiter so und viel Glück!
Delphia
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Beitrag von Nadia »

@ Sandi

Es ging mir erst furchtbar gegen den Strich das die Ex plötzlich mit meinem Partner ans Gespräch wollte. Wieso und warum sie das nach Jahren plötzlioch wollte ... keine Ahnung. Mich jedenfalls hat`s schon beschäftigt. Ehrlich gesagt hab ich auch ein bisschen Angst gekriegt sie könnte sich da wieder ranmachen. :crazy:
ER hat mich natürlich schon beruhigt ... aber der Stachel sass. Mein Selbstbewusstsein war tief im Keller. :ao49:
Im Nachhinein war es doch gut so. Er kam mal zu richtigen Infos und konnte seine Meinung einbringen. Das hat ihm glaube ich auch ganz gut getan. Jedenfalls ist es lustig was nun passiert. Die Ex ist ja immer besorgt nach aussen die perfekte Mutter zu sein. Sie kann und hat auch alles. Fassade und nochmal Fassade.
Und die muss sie ja aufrecht erhalten. mnein Partner bittet sie nun am WE den Schulrucksack mitzunehmen. Du glaubst nicht was passiert ??
Diese Mutter besorgt plötzlich im Eiltempo Bücher zum Lesen und auf einmal ist der Wochenplan schon fertig bevor sie ihn überhaupt gekriegt hat. Na die kommt schön ins Schwitzen! :ugly:

Und auf einmal kann ich drüber stehen und wir lachen uns kaputt. :ausla:
Natürlich wollen wir dem Mädchen echte Hilfe leisten. Das steht sicher an erster Stelle.
Aber irgendwo scheint doch eine Veränderung vorzugehen. :banana:

Liebe Grüsse Nadia
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Nadia

Schön, dass Du so darüber lachen konntest... :D

Schadenfreude ist doch die reinste Freude, oder etwa nicht? :lol:

Das tut echt gut, mal loszulachen, auch wenn es nicht nötig ist, es ist ansteckend... :go15: :zwinker: :banana:

Liebe Grüsse
Delphia
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