Besuchsrecht

Christine
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Besuchsrecht

Beitrag von Christine »

Hallo zusammen
Ich habe eine 7jährige Tochter aus erster Ehe und bin seit zwei Jahren mit meinem jetztigen Mann verheiratet und wir haben zusammen eine 3jährige Tochter. Unser Familienleben als Patchwork funktioniert einwandfrei. In dieser Zeit bis jetzt haben wir mit dem Besuchsrecht so ziemlich alles durchgemacht. Am Anfang ging Dahlia jeden Sonntag und am letzten Wochenende jedes Monates zu ihrem Vater. Das hat uns alle extrem an der Substanz gezehrt. Dann haben wir die Besuchszeit abgeändert und wieder abgeändert... Dahlia hat dann vor etwa drei Jahren nach den Ferien beim Vater, das Bett jede Nacht genässt. Das haben wir dann über ein Jahr lang nicht mehr weg gebracht. Bis ich dann das Besuchsrecht erneut anfechtete und das schlafen strich. Und siehe da, sie hat tatsächlich wieder trockene Nächte! Juhuii! Nach geraumer Zeit wurde ich dann dank meinem Ex-Mann vom Sozialamt angerufen, um eine Mediation zu halten. Ich war wie gelähmt. Heute sind wir auf dem Stand, dass Dahlia einmal im Monat zu Ihm geht und das funktioniert "bisel-technisch" und emozional gesehen von Dahlia und unserer Familie her am besten. Unser Familienleben ist ruhig und harmonisch. Bis jetzt, ein halbes Jahr nach dem letzten Konflikt mit meinem Ex-Mann. Was ich vergessen habe zu sagen, er wollte Dahlia zur Adoption freigeben!!
In ein paar Wochen ist die Einschulung und ich habe nun vom Schulsekretariat erfahren, dass er die Unterlagen anfordern will um am Einschulungstag und an sämtlichen Elternabenden dabei zu sein. Ich habe Ihn dann telefonisch kontaktiert um meine Bedenken zu äussern. Er hat mir im Satz aufgelegt. Und auch hier, bis jetzt war dies im Kindergarten nie ein Thema. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich nur daran denke, mit Ihm in einem Raum zu sein und Dahlia zusehen muss, wie sie sich an ihrem ersten Schultag wohl fühlen wird, wenn wir beide anwesend sind. Wie geht sie wohl mit der Situation um? Ist das nicht eine zu grosse Belastung für Sie, wenn sie sich entscheiden muss zu wem sie nun gehen will... Ich kann mich überhaupt nicht mehr auf diesen speziellen Tag freuen und würde mich so erleichtert wissen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, diesem Vorhaben Einhalt zu gewähren. Hat von Euh auch jemand solche Erfahrungen gemacht? Wie habt Ihr das geregelt?

Vielen Dank für Eure Antworten.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Christine

Willkommen im Forum!

Es ist für Eure Tochter extrem wichtig, dass die Eltern sich nicht ständig zerreissen.

Bei uns war es umgekehrt: mein Ex-Mann konnte nicht mehr in einem Raum mit mir sein. Sitzungen bei der Vormundschaftsbehörde: er hat sich soweit wie möglich von mir weg gesetzt. Er hat nie mit mir gesprochen. Er hat dem Vormundschaftsbehördepräsidenten jeweils gesagt, es gäbe mich in diesem Raum nicht usw. usw.

Einschulung der Kinder: da wollte er alles genauestens wissen, aber die Infos durften nicht direkt von mir kommen. Ich habe dann frankierte Umschläge in die Schule mit seiner Adresse gegeben. Dann hat er behauptet, er hätte die Infos nicht erhalten, er meinte eben, dass ich die Infos abgeschickt hätte, dabei wurden die von der Lehrerschaft direkt abgeschickt! Für die Kinder habe ich vieles gemacht oder nachgegeben, damit sich die Situation entschärft.

Zu Dir: Ich würde ihn in die Schule kommen lassen, Ihr werdet bestimmt nicht nebeneinander sitzen. Wenn Deine Tochter ihrem Papa etwas zeigen will, lass sie. Du hast Vertrauen in sie, sie wird auch zu Dir kommen, Du wirst ihre Hauptbezugsperson in Zusammenhang mit der Schule sein, nebst der Lehrerin oder Lehrer. Bei uns liefen die Elterngespräche auch separat, er wollte nicht mir mir dorthin. Das können die Lehrer bestimmt auch bei Euch tun, frag mal.

Mehr zu denken gab mir, dass Du irgendetwas mit dem Bettnässen und dem Übernachten in Zusammenhang gebracht hast. Kannst Du oder willst Du dies hier näher erläutern? Hast Du irgendwelche Befürchtungen? Hat Deine Tochter je etwas gesagt oder getan, das Dich beunruhigt?

Liebe Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
tabida
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Beitrag von tabida »

Hallo Christine

Herzlich willkommen im Forum.
Du schreibst nichts darüber, wie die Mediation verlaufen ist. Ich würde Euch nämlich empfehlen, diese unbedingt - Daliah zuliebe - weiterzumachen. Du und Dein Ex sind und bleiben ihre Eltern und ihr müsst versuchen, Euch auf dieser Ebene zu finden, was sicher schwierig ist, wenn man sich als Paar überhaupt nicht mehr ausstehen kann. Ganz offensichtlich spührt Daliah die Spannungen und leidet darunter. Es wäre doch Euch allen geholfen, wenn ihr entspannter miteinander umgehen könntet.

Ich finds völlig normal und sogar sehr gut, dass sich der Vater für die Schule interessiert. Solange ihr als Eltern nicht zusammenfunktionieren könnt ist es doch gut, wenn er sich direkt selber informiert.

Gruess
Tabida
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Christine,

Darf ich Fragen stellen?

-Wann wollte der Kindsvater das Kind zur Adoption frei geben und weshalb hat Dein Ehemann sie nicht adoptiert?

-was wurde in der Mediation geklärt?


Es ist immer schwierig in einer solchen Situation zu raten..

vielleicht blicke ich dann besser durch...

habe das Gefühl bei Euch ist mehr gelaufen als wir hier sehen/lesen (siehe z.B. Besuchsrechtsänderung).

lg Morpheus
Christine
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Beitrag von Christine »

Herzlichen Dank für Eure Antworten! Ich denke, ich muss noch sehr viel an mir arbeiten und die negativen Gedanken versuchen in positive Energie umzulenken. Nur eben, das ist einfacher gesagt als getan, leider.

Sandy, danke für Deine Schilderung. Ich denke, das wird wohl die Lösung sein müssen. Das mit den Elterngesprächen muss ich wohl mit der Lehrerein gleich besprechen. Das Bettnässen, ich habe keinen Verdacht auf etwas spezielles, ich denke einfach, das ist ein Hilfeschrie und ich weiss nicht genau wie ich ihn interpretieren soll. Auf jedenfall muss es ein Schlüsselereigniss gegeben haben in den besagten Ferien. Und auch jetzt, wenn sie einmal dort geschlafen hat (so mein Ex-Mann: man sollte wieder einmal schauen ob es nun geht, denn es ist ja jetzt wieder alles in Ordnung) haben wir wieder nasse Nächte die über Monate gehen, wegen einmal schlafen. Mir graut es jetzt schon wieder vor, respektive nach ihrem Ferienaufenthalt bei ihrem Vater.

Tabida, die Mediation ist bei der Scheidung so verlaufen, dass er sagte was er wollte und ich ja gesagt habe. Einfach damit es schnell vorbeiging. Die Mediation vor dem Sozialbeamten lief so ab, dass ich in Tränen ausgebrochen bin vor lauter Angst, dass ich Dahlia wieder zum öfteren geben muss und wir, das heisst die ganze Familie!, so stark unter dem Druck leiden den mein Ex zwischendurch auf uns ausübt, dass ich wieder nur schlaflose Nächte habe, eine veränderte Tochter die nicht mehr sie selbst ist, für Tage, dann hat sie auch diese Wutanfälle und täglich neue Bettwäsche usw. Ich habe diesmal "gewonnen". Der Beamte hat mich verstanden, bei meinem Ex-Mann ist alles abgeperlt, er hat nicht Ansatzweise verstanden, was ich ihm sagen wollte und das ist keine Ausnahme. Das ist einfach so, desshalb eskaliert es ja auch so zwischen uns.


Hallo Morpheus
Klar darfst Du Fragen stellen. Der Kindsvater wollte Dahlia vor rund einem Jahr zur Adoption freigeben,da Dahlia letztes Jahr überhaupt nicht mehr zu ihm wollte. Ich brauchte schon Überredungskünste, dass sie dann doch ging. Auch gab es Tage, an denen er wieder ohne sie heim musste, da sie total abgeblockt hat. Das war anscheinend der Grund oder dann seine neue Freundin. Wir haben dann allerdings gefunden, dass das nicht die Lösung sein kann. Wir wollten den Kontakt auf einmal im Monat beibehalten. Wir dachten damals es sei besser für sie, wenn sie einmal selber entscheiden könnte ob sie den Kontakt aufrecht halten möchte oder nicht. Mittlerweilen könnte ich mich "genge", dass wir damals diesen Schritt nicht versucht haben.
In der Mediation wurde wie bei jeder Diskussion über die Anzahl der Besuchstage geredet. Aber nicht dass ihr mich falsch versteht, ich würde sie sofort öfters gehen lassen, wenn sie danach nicht so verstellt wäre. Und sagt jetzt nicht das sein normal, in gewissem Masse schon, aber nicht wenn das dann Dauerzustand ist, also vom einen Besuchstag zurück, 1 1/2 Wochen Terror, drei Tage Ruhe und dann geht es wieder von vorne los. Das zerstört jede Familie und für das Kind ist das ja sicherlich auch nicht der Hammer. Da steckt schon mehr dahinter.


Herzlichen Dank, dass ihr mein/unser Problem lest und kommentiert!
tabida
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Beitrag von tabida »

Hallo Christine

Noch als Gedankenanstoss: Hast Du schon einmal daran gedacht, Deine Tochter in eine Gruppe von Scheidungskindern zu schicken? Ich habe darüber einmal einen Bericht gesehen und ich habe auch schon von einigen darüber gehört.
Kinder kommen in Loyalitätskonflikte und haben Aengste, wenn sich die Eltern trennen und oft geben sie sich selber an den Spannungen die Schuld und meinen sie müssten schauen, dass es allen gut geht. In diesen Gruppen können sie sich darüber austauschen und lernen damit besser umzugehen.
Kannst ja mal in Gogle eingeben: Gruppe Scheidungskinder da gibts ein paar Interesante Seiten.

Gruess
Tabida
Christine
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Beitrag von Christine »

Hallo Tabida
Davon habe ich noch nie etwas gehört. Super, vielen Dank für den Tipp. Werde mich gleich mal schlau machen. :D
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Christine

Zuerst einmal herzlich willkommen.

Möglicherweise spürt Deliah deine Abneigung gegenüber ihrem Vater. Ihr Verhalten könnte dann eine Protestreaktion sein.

- Freut sie sich auf ihren Vater oder geht sie, weil sie irgendwie muss?
- Hat ihr Vater ihr gegenüber was von dieser Adoption erwähnt? So quasi: Dir würde es viel besser gehen, wenn deine Mamma machen würde, was ich sage?
- Könnte es einen Zusammenhang mit Eurer gemeinsamen Tochter haben?
- Habt ihr bei Deliah schon eine Therapie gemacht? Eventuell würde es ihr gut tun, wenn sie mal mit jemandem ausserhalb der Familie reden könnte. Es ist einfach schwierig an einen guten Therpeuten zu kommen. Erkundige dich beim Schulpsychologischen Dienst oder bei einem Psychiater.
- Mediation würde ich unbedingt weiterführen. Vor allem wenn dein Mann bockt, dann ist das gut. Es ist wichtig, dass du Zeugen hast, die bestätigen können, wer in dieser Sache das faule Ei ist.
- Vielleicht würde Euch auch ein Beistand helfen oder meinst du damit den Mediator?

Betreffend Schulinformationen ist es so, dass der Vater ein Recht hat, informiert zu werden. Wir erleben ja die umgekehrte Seite und müssen immer darum betteln. Mein Freund hasst es auch, wenn er mit seiner Frau gemeinsam an Lehrergespräche muss. Vor allem weil sie dann lügt und verdreht und er gar nie zu Wort kommt. Zum Glück haben die Lehrer begriffen, welchem Elternteil wirklich das Kindswohl wichtig ist.

Ich hatte auch eine Zeit, da war mir nicht wohl, mit der Neuen meines Mannes im gleichen Schulzimmer zu sein. Ihr ging es nicht anders. Mit der Zeit bekommt man "Übung" und lernt damit umzugehen. Wenn dir nicht wohl ist, dann kannst du auch deine Eltern oder eine Freundin mitnehmen. Das machen bei uns auch einige. Vor allem, wennd die Trennung noch ganz frisch ist.
Bernina

Beitrag von Bernina »

In Zürich nennt sich diese Selbsthilfegruppe für Scheidungskinder "Trialog", findest du im Googel.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Meine Kinder haben mit anderen Patchworkkindern eine Art Mini-therapie in fünf -Sitzungen gemacht "Ma famille autrement". Es hat ihnen und auch mir geholfen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Anita

Beitrag von Anita »

sehr spanned, diese patchworkkinder-treffen!
den söhnen meines mannes hat es gut getan, als sie in der schule gleichgesinnte kinder hatten. zu merken, dass sie damit nicht alleine sind tut selbst den kleinsten gut.

hallo christine und willkommen im forum :)

dein ex ist hin und her gerissen in seiner gefühlswelt. mal will er alle verantwortung abgeben und dann reisst er alle informationen an sich. er scheint also unsicher, ja sogar unbeholfen und hat seinen weg noch nicht gefunden. ich denke, es geht ihm nicht gut dabei.

versuche es nicht als angriff an dich zu verstehen, sondern als sein problem zu sehen. so fällt es dir vielleicht leichter, auch die wenigen stunden gemeinsam zu verbringen, die für euer kind wichtig sind.

mein mann ist auch nicht so doll im gespräch mit seiner ex. aber die schulanlässe, an die beide gehen, funktionieren prima. die kinder switchen locker hin und her und keiner steht dem anderen im wege. manchmal sogar mit neuen partnern inklusive.

alles gute :)
Christine
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Beitrag von Christine »

Hallo zusammen! Herzlichen Dank für alle Eure Antworten und ich freue mich, dass ich eine so tolle Seite gefunden habe.
Ich denke, ich werde eine dieser Treffen in meiner Nähe ausfindig machen und versuchen ruhig an den ersten Schultag zu gehen mit meinem jetztigen Mann an meiner Seite. Bei Euch läuft das ja anscheinend reibungslos, dann werde ich das auch packen. Meine Kleine sagt immer "ich schaff das", ich schaff das auch.

Vielen Dank und liebe Grüsse :D
baboe
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Beitrag von baboe »

Hallo Christine,

Willkommen hier! Es ist für die Kinder so wichtig, dass sie eine gute Beziehung zu beiden leiblichen Elternteilen haben dürfen. Auch wenn das von uns manchmal "Opfer" verlangt (euer 1. Schultag..), so ist es dennoch wichtig. Ich möchte dir Mut machen, diesem Tag offen entgegenzusehen!
Ich bin überzeugt, dass das auch deiner Tochter auf die Länge hilft, ihren Loyalitätskonflikt abzubauen.

Wichtig ist es, die Lehrerin über die rechtliche Lage zu informieren. Dein Ex-Mann hat das Recht sich über die schulischen Leistungen und das Befinden und die Entwicklung seiner Tochter zu informieren. Er hat keine Befugnis, mit der Lehrerin Entscheide zu treffen. Oft wissen das die Lehrer nicht, und sind unsicher, wie sie sich bei Telefonanrufen zB verhalten sollen.
Wir haben das mit der Lehrerin so geregelt, dass sie alle offiziellen Briefe (Einladungen zu Elternabenden, Elterngesprächen, Schulbesuchstagen usw.) direkt an die Ex-Partnerin meines Mannes schickt (mein Mann hat das alleinige Sorgerecht), denn sie hat das Recht informiert zu werden. Sie ist an alle offiziellen Veranstaltungen ebenfalls eingeladen.
Elterngespräche finden mit der Lehrerin, meinem Mann und mir (der Stiefmutter) statt. Danach findet ein Gespräch der Lehrerin mit der Exfrau statt, in welchem die Lehrerin nur über den Inhalt unseres Elterngespräches informiert. Dh. es dürfen in diesem Gespräch keine Entscheide getroffen werden, die das Kind betreffen. Das hat sich bei uns mittlerweile sehr bewährt und ich bin die Verantwortung los, die Ex immer informieren zu müssen.

Herzlich

Babö
Habe fünf Kinder im Alter von 11,10,8,6 und 4. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. Alle leben seit 4 Jahren bei uns - und das find ich toll!
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Christine,

vielen Dank für Deine Offenheit.

Langsam erahne ich was Dich beschäftigt und bewegt. -

Gell, manchmal weiss man einfach nicht mehr ob man nach links, rechts, vor oder zurück gehen soll.

Meine Gedanken was ich aus Deinem Text spüre:

Das Verhalten Deiner Tochter scheint mir wirklich ein Hilferuf zu sein. Da beschäftig sie was ganz arg, etwas was sie nicht auf die Reihe kriegt obwohl sie vermutlich will.-

Wir haben mit unserer/meiner Tochter etwas ähnliches erlebt. Wir sind dann zu einem Therapeuten, weil ich nur stückenweise Informationen von meiner Tochter erhalten habe, von sich aus.
Ihr Verhalten war sehr schlimm für mich. Mein Kind hat Tage lang geweint, war wütend auf die ganze Welt, hatte Alpträume Nacht für Nacht. Nächtelang habe ich geweint.. es hat so weh getan.. mein geliebtes Kind leiden zu sehen. Das Ganze ging mehrere Jahre so. Mal haben wir das Besuchsrecht reduziert.. stundenlang mit dem Kindsvater gesprochen, vermitteln. - Mein Exmann hat mich belächelt, nicht ernstgenommen. Unser gemeinsames Kind hat er als "Seelen-Tröster" genommen... all seine Enttäuschung in Worten an sie weitergegeben z.b. weisch ich bin so traurig, dass s Mami nüme mit mir zäme isch.... ich mun so vell brüele well s Mami ond Du mir fehlet....
Wie schlimm muss das Ganze für unser Kind gewesen sein.. Ihr innerer Konflikt, die Qualen die sie gelitten hat.
Trotzallem war es auch mir immer wichtig, dass der Kontakt zum Vater bestehen bleibt und oft genug habe ich mich deshalb "verflucht".

Ich habe gelernt mich abzugrenzen, es nicht mehr zu zu lassen, mich von meinem Ex-Mann verletzten zu lassen. Unsere Tochter hat ihrerseits gelernt sich abzugrenzen... sich mitzuteilen und ihrem Vater gegenüber trotzdem loyal zu bleiben.
Unterstützung haben wir erhalten durch das Kinder-und-Familienbüro. Ich habe mich dort gemeldet und meinen inneren Kampf dargelegt. Eine Sozialpädagogin hat dann zuerst ein klärendes Gespräch zusammen, dannach hat die SP mit meinem Mann alleine gesprochen. Dannach gab es erneut ein ein gemeinsames Gespräch und ein Nachgespräch einige Zeit später. Seit diesem Zeitpunkt hat sich einiges bewegt. Unsere Tochter fühlt sich wohler und ich kann sie mit einem guten Gefühl gehen lassen. Wir sind nun seit fast 6Jahren getrennt, seit 2Jahren geschieden.. .

ps. mit der Situation das Mama und Papa nicht mehr zusammeleben hat sie Heute ncoh immer wieder Mühe. Aber sie kann darüber sprechen und von uns wahrgenommen werden.

lg
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

@baboe:

Den von Euch gewählten Weg bz. Schule und Informationen finde ich gut. Bei uns stellt sich diese Frage nun auch.

Bis dato war s bei uns eben so, dass der leibliche Vater an Veranstaltungen und Feste etc. vom KIGA dabei war (Spassfaktor). Elterngespräche und solche Dinge haben mein Mann und ich besucht.

:arrow: Begründung: der leibliche Vater fand, dass er sich nicht auf dem Telefonalarm bwz. die Natelnr. nicht hinterlegen wolle ich KIGA, denn wenn was wäre, dann müsste ich oder mein Mann rennen schliesslich wohne das Kind bei mir/uns. Ebenso sei es mit Entscheidungen fällen. O-Ton: dabei will ich sein, aber sonst übernehme ich keine Verantwortung. :( .

Werde nun mal der Lehrerin eine Email schicken (bei der Klassenlehrerin wird alles über Email laufen :lol: moderne Frau).

liebe Grüsse
Antworten