Wurde vom Psychiater nicht ernst genommen

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Bernina

Wurde vom Psychiater nicht ernst genommen

Beitrag von Bernina »

So langsam wachsen uns die Probleme über den Kopf. Wir wollen etwas verändern. Inzwischen haben wir Kontakt zu einer Supernanny aufgenommen, die uns demnächst untersützen wird.

Da es mir langsam gesundheitlich schlecht geht, ich mich langsam depressiv fühle, hatte ich heute ein Gespräch mit meinem ehemaligen Psychiater. Als ich die Probleme mit unserem Ältesten erwähnte und was bis jetzt schon alles schief gelaufen ist, hat er ständig interveniert und wollte nichts glauben, da er diese Info nun via x Ecken erfährt und somit verfälscht sein könnten. Ich bekam nun einen psychologischen Vortrag, wie Gerichte funktionieren und was wir resp. mein Freund alles falsch gemacht haben und dass es auch falsch sei, eine Obhutsänderung zu beantragen und dass nicht ich sondern mein Freund zu ihm kommen müsste und und und
Ich war mal fast ein Fan meines Therapeuten und wurde nun so enttäuscht. Von meinem seelischen Zustand konnte ich gar nichts erzählen.

Was mich eigentlich am meisten erstaunte, dass selbst ein Psychiater die rechtliche Reihenfolge eines Gerichtsverfahrens über das Kindswohl stellt.
Er berichtete von Beispielen, dass er Kinder bei der Mutter lässt, obwohl eine Gefährdung bestehe, doch wenn die Mutter in Therapie sei, so sei sie unter Kontrolle .... Ich verstehe das Ziel dahinter. Die Kinder haben ihr Leben lang diese Mutter und müssen ja auch in Zukunft mit ihr auskommen müssen.
Zugleich erwähnte er, wenn die Kinder bei der Mutter bleiben, werden sie sowieso in Zukunft mit dem Gesetzt in Berührung kommen, da solche Kinder meistens kriminell werden. Wieso muss man es dann überhaupt so weit kommen lassen?

Obwohl unsere Jungs mehrmals äusserten, beim Vater zu leben, soll man diese Aussage nicht sofort ernst nehmen, sondern erst mit Gutachten überprüfen. Weitere Aussage des Psychiaters: Wenn Kinder jetzt zum Vater kommen, dann wollen sie oft nach 2 Jahren wieder zur Mutter zurück. Dann fragte er mich, ob ich wirklich wolle, dass die Kinder zum Vater kommen. Ob ich mich wirklich so dafür engagieren wolle?

Ich glaube, ich sass heute eine Stunde lang im falschen Film.

Gerade jetzt ist mein Freund an der Gerichtsverhandlung und hofft, dass heute die Obhutsänderung geklärt wird. Das bisschen Hoffnung das ich/wir hatte, wurde gerade zerstört.

Kaum war ich zu Hause, hatte ich wie angerührt Migräne und musste Erbrechen.

Am letzten WE wurde irgend ein Jubiläum wegen der Krebshilfe gefeiert. Wann gibt es eine Instituion, die sich um Angehörige von Partnern in Scheidung widmet? Oder sogar Betroffene selbst? Wieviel Unkosten haben KK wegen gesundheitlichen Problemen zu tragen, die aus unglücklichen Scheidungen hervorgehen?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Bernina

Das ist ja gewaltig, was da auf Euch zukommt. Wie schafft Ihr das bloss, alles unter einem Hut zu bringen?

Wie meinst Du das, [QUOTE]Als ich die Probleme mit unserem Ältesten erwähnte und was bis jetzt schon alles schief gelaufen ist, hat er ständig interveniert und wollte nichts glauben, da er diese Info nun via x Ecken erfährt und somit verfälscht sein könnten.

Was ich auch nicht möchte, ist dass die Kinder hin- und "hergeschoben" werden, bez. dass sie selber entscheiden, ich gehe dorthin, wo es mir besser gefällt im jeweiligen Moment. Darauf habe ich bei uns geachtet.

Wir hatten auch mit Gerichten zu tun. Und es ist so, dass die Kinder zu Hause sich so äussern, dass es uns nicht missfällt. Und da verstehe ich, dass "offizielle" Stellen da vorsichtig sind. Was bei Euch abgeht, gibt mir sehr zu denken :roll: . Der Psychiater ist offensichtlich befangen.

Migräne: als Migränepatientin weiss ich, dass das ein Alarmzeichen ist, und ich dann jeweils sofort alles liegenlassen muss, um mich zu erholen = 24 Stunden im dunklen Zimmer im Bett, nächster Tag: erste Versuche wieder aufzustehen, dritter Tag: einigermassen funktionsfähig! Schone Dich und holt diese Supernanny sofort her...

Ganz viel Kraft und schreib weiter... Ich drücke Dich ganz fest :) .
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Sandi
Sandi hat geschrieben:Wie meinst Du das, Als ich die Probleme mit unserem Ältesten erwähnte und was bis jetzt schon alles schief gelaufen ist, hat er ständig interveniert und wollte nichts glauben, da er diese Info nun via x Ecken erfährt und somit verfälscht sein könnten.
Der Junge ging zu einem Schulspsychologen. Habe ich bereits irgendwo geschrieben. Dieser Psychologe machte ein paar komische Analsyen. Er macht den Jungen und den Vater für all die Probleme verantwortlich, die wir hier haben. Er sagt weiter, die Mutter sei das Opfer in der ganzen Situation.
Die letzten 4 Jahre sind wie ein Albtraum. Ich weiss nicht, wieviel Psychologen, Lehrer und Psychiater bereits involviert sind. Jedenfalls sehr viele. Klar ist, dass die Kinder, der Mutter wegen Probleme haben.
Vor Gericht hatte sie sich mit wirren Geschichten als Opfer dargestellt, meinem Freund die wildesten Unterstellungen gemacht, inkl. eventuellem sexueller Missbrauch. Mein Partner wehrte sich, der Richter aber zeigte kein Interesse, glaubte der Frau. Wenn immer irgendwer Akteneinsicht hat, sieht er diese Negativpunkte und mein Freund ist gestempelt. Niemand nimmt sich die Mühe, der Sache auf den Grund zu gehen und mal meinem Freund zuzuhören. Dabei sollte doch auffallen, dass sich die Frau ständig widerspricht. Sie ändert in ihren Erzählungen ständig die Vergangenheit.

Der Älteste war zwei Mal heimlich bei der Beiständin und wünschte sofort zum Vater zu kommen. Wurde aber nie ernst genommen. Er sagte dem Psychologen, wie er Angst habe vor der Mutter. Der Psychologe sagt, er lüge. Es mag sein, dass die Kinder verwirrende Aussagen machen. Weshalb arbeitet man dann nicht mit allen Familiemitgliedern zusammen.

Und wie ich das heute dem Psychiater erzählte, wollte er mir einfach nie glauben und unterbrach mich ständig. Er wollte die Aussagen über den Psychologen nicht glauben. Soll ich ihm denn den Psychologen herbeibeamen? Mit den x Ecken meinte er, dass meine Aussagen verfälscht sind, weil ich ja Aussagen von Personen übernehme und es nicht sicher ist, ob die mir die Wahrheit erzählten.

Wie ich schon mal geschrieben habe, so finde ich es tragisch, wieviel Leute bereits an diesen Kindern herumgewurstelt haben. Wieso wird da nicht mal ein Supervisor eingesetzt. Wir haben vor Monaten gewünscht, dass die Kinder während der Dauer des Verfahrens Fremdbetreut würden, ev. auch Heim, damit neutral geklärt werden könnte, welcher Elternteil als Betreuung in Frage kommt.

Die Migräneattacke war ein Resultat dieses Gesprächs. Inzwischen geht es mir wieder besser. Aber so langsam bin ich bald reif für ... Und das darf man nicht mal erwähnen, sonst wird man sofort als Mutter in Frage gestellt. So quasi, wenn du diesen Druck nicht aushältst, wie willst du denn diese Kinder betreuuen?
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Nin
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Beitrag von Nin »

Bernina, mir fällt gerade nichts ein, wollte nur nicht, dass du denkst, es ist eh allen egal.

Ich lese mit dir.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Anita

Beitrag von Anita »

liebe Bernina

ich bin schon mal froh, dass ihr bald hilfe bekommt und hoffe sehr, dass euch diese unterstützung hilft und vorallem entlastet.

leider kann ich nicht verbergen, dass die aussagen deines psycholgen mir die haare zu berge stehen lassen. ich rate dir unbedingt, schnellstens (gerade auch um das gehörte zu relativieren) eine(e) neu(en) zu suchen.
schick mir eine pn, wenn du eine adresse brauchst, wir finden sicher was in deiner umgebung.

es muss bald "opsi" gehen - es muss einfach *daumendrück* :!:
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo

Mein Partner ist nun also zurück vom Gericht. Es ist noch nichts entschieden. Der Richter ist sehr empfänglich für die Meldungen, die mein Partner macht. Trotzdem will er sich nicht entscheiden. Er weiss, dass der Gegenanwalt den Prozess weiterziehen wird. Aus diesem Grund appeliert er an eine Konvention, dass sich die Parteien selber einigen. Wahrscheinlich auch, damit die Mutter hinter dem Entscheid stehen kann.

Als ich meinem Partner dann vom Gespräch mit meinem Psychiater erzählte, wurde er mega wütend. Ich war ja selber erschrocken, wie dieser sich verändert hat. Früher war der ein absolut cooler Typ, wie ein Kollege und heute redet er nur noch in §. Ich glaube das Problem war, dass wir selber schon sehr viel psychologisches Wissen haben und damit dem Psychiater die Arbeit weggenommen haben.
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

Liebe Bernina,

*mal ganz fest in den Arm nehme*


Mein Mann könnte und wird es wohl auch irgendwann mal machen... ein Buch darüber schreiben wie es ist "wenn ein Vater um das Sorge-und-Obhutsrecht kämpft".

4 lange Jahre hat der Kampf vor Gericht gedauert, Gutachten über Gutachten... Da standen Dinge im Raum wie Kindsmisshandlung doch leider war und ist er NUR der Vater.-

Mein Mann hat, als der Junge ein gewisses Alter hatte, aufgegeben. Denn je älter der Junge wurde, desto mehr hat das Kämpfen des Vaters dem Jungen geschadet. Die Mutter hat sicher einiges geändert, musste sie auch.

Mein Mann ist an dieser Geschichte richtig gehend "zu Grunde gegangen". Unsere Justiz unsere Gesetze.. vieles sieht er heute Anders.-
Er arbeitet noch heute sehr hart an sich.. damit für uns überhaupt ein geregeltes Familienleben möglich ist.

Ich selbst kam erst zu dieser Geschichte dazu.. als er bereits aufgegeben und vor dem privaten und finanziellen Ruin stand.
Einige Dinge (zu Gunsten des Junges) konnten wir nun gemeinsam erarbeiten.. vieles aber müssen wir einfach akzeptieren.

Der Junge spricht noch heute davon zu uns kommen zu wollen, die Mutter selbst sagt, vielleicht in einpaar Jahren "wenn sie ihn lassen könne" es sei halt auch ein finanzieller Aspekt ( :!: ).
Spätestens, wenn er in der Pupertät von ihr nicht mehr lenkbar ist, seinem Unmut Luft macht und "Scheisse" baut... ja spätestens dann wir sie ihn gegenlassen. So hat sie uns das Angedeutet.

Es ist so schwierig mit einer solchen Situation zu recht zu kommen. Mein Mann spricht nicht mehr allzuoft über das Thema.. die Akten sind feinsäuberlich geordnet und auf die Seite gelegt..

zu mal er sich auch nicht mehr gut errinnern mag, daran, dass er zuerst bei seinem Vater leben durfte, dann aber zur Mutter musste.-


Die Beziehung Vater-Sohn ist bei meinem Mann und unseren Söhnen wirklich sehr eng und ausgeprägt. Bereits beim 2t jüngsten merkt und spürt man das.

liebe Grüsse und viel Kraft
Morpheus
Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Morpheus

Hey, ich glaube, unsere Geschichten ähneln sich.

Das Gutachten bei der Trennung ist eine Farce. Auf etwa 17 Seiten wird beschrieben, wie die Mutter überfordert ist und keinerlei Beziehung hat zu ihren Kindern und am Schluss steht: Aus diesem Grund sind die Kinder der Mutter zuzuteilen. :?:

Ich denke, wir werden den Kindern zuliebe verlieren, auch um unsere finanziellen Resourcen zu schützen. Vielleicht können wir das Geld mal als Kaution brauche, wenn einer mal Mist baut :?
Der Beistand hat auch mal erwähnt, es wäre gut möglich, dass die Mutter die Kinder in etwa 2 Jahren an uns abschiebt, weil ihr dann "die verdammten Saugofen" zu anstrengend werden. Mein Freund sagte nur mal, ich würde den Jungen nicht mehr erkennen, wenn ich hören würde, wie der mit seiner Mutter spricht, der rebelliert wo er nur kann. Nützt nur nichts. Sie hat das Obhutsrecht und ist immer noch rechtlich stärker.

Wünsche Euch noch erholsame Ferien. Wie geht es deinem Mann und seinem Magen?
Medley
Beiträge: 20
Registriert: 19.04.2007 10:05

Weshalb nicht ein erweitertes Besuchsrecht?

Beitrag von Medley »

Liebe Bernina
ich möchte dir etwas von meiner Geschichte erzählen. Vielleicht kannst du daraus auch einige Rückschlüsse ziehen. Zumindest kann ich nun heute nach einem dreijährigen Sorgerechtskampf sagen, dass sich mein Sohn (10), nachdem der Kampf vorüber ist, nun gut entwickelt. Er macht in der Schule gut mit, ist einer wenn nicht der beste(n), betreibt Sport und Musik und hat wieder Perspektiven, was seine Zukunft betrifft. Und das ist ja das Ziel, das wir vor Augen haben.

Als die Situation mit seinem Vater und mir eskalierte, wurde eine regelrechte Schlammschlacht um die Obhut unseres Sohnes betrieben. Ich war und bin auch heute noch der Ansicht, dass er es bei mir besser gehabt hätte. Schliesslich hatte ich sieben Jahre lang quasi alleine und gut für ihn gesorgt und wurde von seinem Vater kaum unterstützt. Wir (mein Sohn und ich) hatten auch eine sehr innige Beziehung und in seinen ersten Jahren war er stark auf mich fixiert. Was jedoch nicht von mir gepuscht wurde. Ich hatte schon damals nie schlecht über seinen Vater geredet, obwohl dieser mir gegenüber kein guter Mann war.
Als ich die Trennung wollte, wollte sein Vater dann plötzlich das Ruder rumreissen und mir das Kind ganz entziehen. Ich muss dazu sagen, dass er arabischer Herkunft ist und deshalb in einer anderen Kultur aufgewachsen ist, wo die Kinder bei einer Scheidung ab dem 7. Lebensjahr tatsächlich dem Vater zugesprochen werden und dieser dann auch für die Entwicklung der Kinder zuständig sind.

Wie dem auch sei, mein Sohn war damals in einer Phase, wo er den Vater stark idealisierte und anfing, sich mit ihm zu identifizieren. Dieser hetzte ihn auch regelrecht auf mich auf und vor Gericht erzählte er Geschichten über mich, die haarsträubend waren. Er hatte sogar eine Psychologin gefunden, die in einem Bericht schrieb (ohne mich zu kennen), ich sei für das Kind schädlich, weil wir eine zu enge Beziehung gehabt hätten und wenn das Kind bei mir bliebe, würde es später einmal drogensüchtig... Sie schrieb darin einfach das ab, was er ihr vorgekaut hatte. Als Arzt und gutausehender Mann hatte er ihr wohl einen gewissen Eindruck gemacht.
(Zu meiner Rechtfertigung einfach soviel, dass ich selber nie mit Drogen in Berührung gekommen bin...)
Was sollte ich machen? Ich kämpfte vor allem darum, mein Kind zu sehen, bei Behörden, Schulen etc. und habe dann wieder einen Zugang zu ihm gefunden. Allerdings war das Verhalten meines Sohnes mir gegenüber sehr respektlos, mit einigen Ausnahmen, wo er wieder wie früher war. Er lebte nun in der Welt des Vaters und sah diese aus dessen Augen.
Doch zum Glück hatte er auch andere Vorbilder, im Hort, in der Schule, usw. und bei mir, und so langsam spürte er wieder, dass er es auch bei mir gut hat und er fing an, die Zeiten, wo er bei mir war gelöster zu sein. Allerdings durfte er dies dem Vater nie mitteilen, aus Solidarität zu diesem, sagte er ihm stets, bei mir gefalle es ihm nicht etc.

Nun, wie ihr wisst, habe ich nach drei Jahren den Kampf ums Sorgerecht aufgegeben. Was ich aber ausbedungen hatte, war ein erweitertes Besuchsrecht und dieses nutze ich nun aus, um mein Kind auf seinem Weg zu begleiten. Ich bin der Meinung, dass es viel wichtiger ist, dass man, auch wenn nicht jeden Tag, dem Kind einen sicheren Ort bietet, wo es sich entfalten kann. Bei mir gelten teilweise andere Regeln als beim Vater, es werden andere Gespräche geführt (wobei ich jene mit dem Vater nicht abwerten möchte) und er kann auch seine Mutter wieder erleben.

Ein Kind braucht beide Elternteile. Auch wenn diese nicht in allen Punkten ideal sind. Darin kann ich deinen Therapeuten verstehen, wenn er sagt, der Sohn deines Partners müsse auch später mit seiner Mutter auskommen können.

In unserer Gerichtsvereinbarung hatten wir dann auch den Vermerk, dass wir gegen aussen (Schule, Nachbarn etc.) nicht mehr schlecht über den anderen reden dürfen...

Was ich dir einfach aus meiner Erfahrung sagen möchte, ist, dass ich an Stelle deines Partners nicht auf der Obhut und Sorgerecht etc. beharren würde. Viel lieber die Zeit positiv nutzen, wo der Sohn bei ihm/euch ist und wenn möglich ein erweitertes Besuchsrecht beantragen. Wenn die Kinder grösser werden, werden sie sowieso frei wählen, bei wem sie mehr Zeit verbringen wollen. Mein Sohn sagte erst kürzlich zu mir, er sehe mich ja fast mehr als seinen Vater.

Natürlich ist da auch der finanzielle Aspekt. Ich muss dem Vater jeden Monat 1000 Franken Alimente überweisen und selber habe ich auch viele Kosten für meinen Sohn, ich übernehme auch vieles, was ich nicht müsste. Dies bei einer Arbeitstätigkeit von 80%, da ich ja einen Tag für den Sohn ganz zu Hause bin. Und umgekehrt hätte er mir bezahlen müssen.
Doch was solls. Auch hier finde ich, das Ziel ist, dass es den Kindern gut geht. Und dazu gehört auch, dass es dem anderen Elternteil nicht schlecht geht. Ich habe nun ja auch Zeit, an jenen Tagen wo er nicht bei mir ist, Geld zu scheffeln und abgesehen davon, auch sonst wieder mehr Freizeit für Partner, Freunde und kulturelle Dinge.

Vielleicht kannst du etwas mit meinem Beitrag anfangen. Ich hoffe, (oh doch war ich..) es war nicht zu lang. Hab mich etwas zu sehr in Einzelheiten verstrickt. Na ja.

Auf jeden Fall wünsche ich euch ganz viel Kraft und vor allem dir, dass du auf dich aufpasst.

LG
Medley
angehende "Patchworkerin", 1 Kind (10) das im erweiterten Besuchsrecht zu mir kommt. Partner hat zwei Kinder (21 und 23), die ab und zu zu ihm zum Abendessen kommen. Wir möchten eines Tages zusammen ziehen und sind dabei, dies zu planen.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Medley

Gratuliere wie Du Deine Geschichte erzählen kannst. Ich lese keine Bitterkeit heraus, obwohl die 3 Jahre bestimmt hart waren. Du hast Dich arrangiert mit der Situation und versuchst das Beste daraus zu machen. Ich bin überzeugt, Dein Sohn hätte es bei Dir auch gut gehabt. Wer weiss, was die Zukunft bringt... :)

Hut ab vor Deiner Leistung!
Delphia
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Bernina

Beitrag von Bernina »

Hallo Medley

Ja, ich bewundere dich auch, wie du das nun hier so aggressionsfrei erzählen kannst.

Korrektur: Der Psychiater hat damit nicht unsere Geschichte gemeint, sondern eine andere aus seiner Praxis. Ich habe bei diesem Gespräch den Fehler gemacht, dass ich erzählte, wie wir vermuten, die Frau hätte eine psychische Störung und das haben eben Profis gar nicht gerne. Wenn Laien eine Diagnose stellen ...uiiii das darf man nicht. Ganz schlimm. Da wirst du als ratsuchender Patient gleich nicht mehr ernst genommen.

Es ist aber tatsächlich so, dass die Frau bereits mehrmals in der Psychiatrie war mit 3 Selbstmordversuchen und der Gutachter hat auch geschrieben, dass sie eben mit den Kindern und auch mit sich selber überfordert ist. Und weil inzwischen offensichtlich ist, dass die Kinder einige ihrer Muster übernehmen, wollen wir ja, dass die Kinder dort weg kommen. Inzwischen übelegen wir uns aber auch, das Gericht dazuzubringen, dass die Mutter endlich nachhaltig eine Therapie macht. Eben so, wie das der Psychiater erklärte.

So lange aber die Mutter behauptet, dass sie die einzige ist, die normal ist, während alle anderen involvierten Menschen (Lehrer, Mediator, Beistand, Vater, ich, Psychiater des Jüngeren und bald noch der Richter) krank, falsch und manipuliert sind, so lange wird es schwierig.

Aber deinen Rat nehme ich mir sehr zu Herzen. Ich denke, den Kindern zu liebe, müssen wir verlieren. Der Ältere fragt uns ständig, ob er nun endlich zum Vater könne. Wir haben ihn schon vorgewarnt. Er ist unendlich traurig, dass selbst ein Richter (für ihn fast wie ein Gott) nicht für Recht und Ordnung sorgen kann. Er war auch immer der Ansicht, weil er es auch immer so erlebte, dass sein Vater alles für ihn machen wird. Auch sein Vater ist für ihn allmächtig. Mein Freund ist ein Kämpfer und ein Macher. Das wird nun ihm und uns zum Verhängnis. Er hat resigniert und es würde mich nicht verwundern, wenn dieser Junge irgendwann ziemliche Depressionen bekommen wird.
Medley
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Registriert: 19.04.2007 10:05

Beitrag von Medley »

hallo Sandi und Bernina

danke euch. ich finde, ihr macht es auch sehr gut und bin echt froh, dieses Forum gefunden zu haben und von euren Erfahrungen als Patchwork-Erprobte zu profitieren.

Liebe Grüsse
Medley
angehende "Patchworkerin", 1 Kind (10) das im erweiterten Besuchsrecht zu mir kommt. Partner hat zwei Kinder (21 und 23), die ab und zu zu ihm zum Abendessen kommen. Wir möchten eines Tages zusammen ziehen und sind dabei, dies zu planen.
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