Das WE war schwierig...

Fragen, Probleme und Sorgen...
Antworten
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

@ Patchstift
Ich sehe es da anders. Gerade weil ich meinem Partner vertraue wünsche ich mir, dass er mich auf Fehler hinweist. Ich bin lernfähig und bin auch bereit, mich zu verändern. Wer soll mich denn vor eventuellen Blamagen schützen, wenn nicht mein Partner?

Klar, manchmal fällt es auch mir schwer, dem Partner etwas zu sagen, weil man die gute Stimmung nicht gefährden will. Aber wenn ich es nicht sage, dann gebe ich ihm auch nicht die Chance, etwas zu verbessern.
Man kann aber auch der Meinung sein, so zu bleiben, wie man ist. Und das Umfeld muss das dann einfach so akzeptieren.
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Beitrag von PatchStift »

@Buchenholz

So verschienden sind Menschen und ihre Meinungen.
Man kann aber auch der Meinung sein, so zu bleiben, wie man ist. Und das Umfeld muss das dann einfach so akzeptieren.
Richtig! Denn am Ende bin ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig! Ich muss mich nicht für andere Menschen ändern und andere sich auch nicht für mich.

Und wenn ich ständig der Meinung wäre mein Partner macht was falsch, müsste ich mich ev. auch mal fragen, ob er vielleicht einfach nicht zu mir passt und ich mir nicht besser einen passenden suchen sollte, statt ihn mir passend zurecht biegen zu wollen.
Aber wenn ich es nicht sage, dann gebe ich ihm auch nicht die Chance, etwas zu verbessern.

Das klingt für mich, ohne Dir jetzt unterstellen zu wollen Du seist so, grausam belehrend und gönnerhaft. Ich gebe meinem Partner die Chance ein besserer Mensch zu werden, in dem ich ihn auf seine, aus meiner Sicht, Fehler aufmerksam mache. Was würde der arme Mensch nur tun, hätte er keine Partnerin die ihn vor sich selbst beschützt? Und wie ist er nur so weit gekommen im Leben ohne sie?

Hat er ev. Fehler gemacht, sich blamiert und was daraus gelernt?
:roll:

Vielleicht stört mich auch nur das verb " korrigieren". Mein Lehrer kann mich korrigieren und mein Chef, aber auch nur wenn er weiss wovon er spricht! :wink: Da geht es um Fakten. In einer Beziehung aber immer um Gefühle und wer bestimmt da, was richtig und was falsch ist? Wer entscheidet, wo ich dazulernen muss, welche Fehler ich machen muss, und welche ich besser vermeide? Mein Partner? :? Ich persönlich finde, da nimmt er sich zuviel raus! :)

Aber eigentlich gings dabei ja um den Umgang mit dem Kind. Und ob die Mutter da eingreifen soll oder nicht.

Also wenn ich mir vorstelle ich werde ständig überwacht und korrigiert, weil ich mich anfangs villeicht etwas tollpatschig und unbeholfen zeige... ich glaube mir würde die Lust so, schnell vergehen und ich würds einfach dem "Profi" machen lassen. :wink:
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Beitrag von Nin »

Ich habe das korrigieren ganz klar im Sinne von "ausgleichen" gesehen.

PatchStift, mir ist deine Haltung einfach viel zu extrem: ja, es gibt Momente, in denen es sehr schwierig bis unmöglich ist, mit den Expartnern umzugehen. Aber das Ziel sollte meiner Meinung nach immer sein, diese Momente zu überwinden und zu einem Umgangston zu finden. Es ist meiner Meinung nach besser für das Kind, wenn die Eltern in wichtigen Momenten beide bescheid wissen und miteinander mit ihm reden können.

Das heisst nicht "ständig" - im normalen Schuljahr ohne viel Probleme sehe ich da ein paar Momente: Schuljahresanfang, wenn der Rhythmus neu gefunden werden muss, Zeugnisse, Krankheiten des Kindes, grosse Seelenkrisen, Schulschwierigkeiten, Feiertage wie Weihnachten, Veranstaltungen wie Turniere... - dann wäre es einfach gut, das Kind nicht wie ein Paket auszutauschen, sondern darüber zu reden, sich gegenseitig zu informieren. Das kann zwischen Tür und Angel und im schlimmsten Falle, wenn man nun den Ex-partner/ die Ex-partnerin gar nicht ins Haus lassen will, im Café sein. Das ist aber schade.

Aber dann stehen früher oder später auch Krisen im Leben eines Kindes an, in denen es ganz wichtig ist, dass die Eltern gemeinsam mit ihm und in Ruhe miteinander reden können - und da wäre es meiner Meinung nach ganz wichtig, dass das auch im Haus stattfinden kann. Ein Beispiel war für mich letztes Jahr, als meine zwanzigjährige Stieftochter ihren ersten Freund zum Übernachten nach Hause brachte: als verantwortungsvolles Elternteil sollte man dann spätestens mit seinem Kind über Verhütung reden, es ist auch gut, wenn man das nicht in einem Café tun muss, da es lang, intim und emotional werden kann... Ähnliche Probleme wären für mich: lebensbedrohende, langwierige Krankheiten wie Krebs oder Lungenentzündung, Drogenprobleme, schwere Schulprobleme wie Sitzenbleiben, schwere seelische Probleme, Auslandsaufenthalte zu planen, Berufsorientierung, Gefahrenvorsorge (mein Stiefoshn wollte unbedingt nach Pakistan.....)

Wenn diese Momente gemeinsamen Gespräches nicht möglich sind, dann ist das meiner Meinung nach sehr problematisch. Und wenn sie deswegen nicht möglich sind, weil der neue Partner sich dagegen wehrt - dann liegt der neue Partner einfach falsch - immer noch natürlich nur meiner Meinung nach. Und also finde ich es total falsch, dem oder der Ex definitiv das Haus zu verbieten.

Soviel zu dem, was du Überwachung und Kontrolle nennst - was ich als Kommunikation und Austausch definiere. Ich seh einfach, wieviel einfacher es ist, wenn man ein wenig darüber redet, was mit den Kindern passiert, wenn sie nicht bei einem sind und nicht erst am Montag Nachmittag beim Üben feststellt, dass die Gitarrrensaite am Wochenende beim Papa gerissen ist - dann ist man schon zu Haus und kann keine neue mehr kaufen und das Kind kann nicht mehr üben... (das ist ein Beispiel!!!)

Und wenn du dir nun mit einer Kollegin ein Dossier teilst und in deiner Abwesenheit gibt es einen neuen Anruf, von dem sie dir nichts sagt: ist das auch Überwachung??? Soll sie dich lieber ins Messer laufen lassen?

Wenn du etwas Neues lernst, soll ein Lehrer dir dann nichts erklären? (dann wäre ich ja gleich arbeitslos, ich bin nämlich Lehrerin!!!) Also ich habe die Weisheit nicht gefressen und weiss, dass ich viel lernen muss.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Benutzeravatar
Delphia
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2125
Registriert: 17.07.2006 11:43

Beitrag von Delphia »

Nin

Dein Beitrag gefällt mir sehr und es ist sehr weise ;-).
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Nin, danke für den tollen Beitrag!
Ich sehe es auch so, weiss aber auch, dass dieser Wunsch nach Kommunikation und Austausch nach einer Trennung nicht immer (sofort) realisiert werden kann. Mancher empfindet das dann als Kontrolle, auch wenn es gar nicht so gemeint ist!! Aber das Ziel sollte es sein!

Wenn sich Partner gegenseitig "korrigieren" kommt es meiner Meinung nach sehr auf die gewählte Ausdrucksweise an. Ich bin dankbar für die Hinweise, die mein Freund mir gibt, als Aussenstehender ist er unbestechlicher als ich :oops: Aber er lässt mir jede Freiheit, seinen Rat anzunehmen oder auch abzulehnen. Wir wissen, dass wir uns gegenseitig bereichern können, dazu gehört auch Kritik. Solange ich mich trotzdem respektiert fühle, nehme ich die gern an.
zimet
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 136
Registriert: 31.10.2007 08:51
Wohnort: Kt. Bern

Beitrag von zimet »

liebe PatchStift

lies mal Deinen Satz nochmal; denn Du hast Recht und wenn Du danach lebst, müsstest Du eigentlich die Ex oder wen auch immer, einfach so nehmem wie sie sind,......oder?

Zitat PatchStift:

Richtig! Denn am Ende bin ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig! Ich muss mich nicht für andere Menschen ändern und andere sich auch nicht für mich.

Zitat Ende.
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
zimet
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 136
Registriert: 31.10.2007 08:51
Wohnort: Kt. Bern

Beitrag von zimet »

liebe asja

Du schreibst wirklich gute Texte ABER bitte gliedere diese einwenig, es ist sehr mühsam Deine Blocktexte zu lesen, ein paar Absätze und Platz für Gedanken wären hilfreich 8) danke!
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
mira
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 162
Registriert: 28.06.2011 13:16

Beitrag von mira »

zimet hat geschrieben:liebe asja

Du schreibst wirklich gute Texte ABER bitte gliedere diese einwenig, es ist sehr mühsam Deine Blocktexte zu lesen, ein paar Absätze und Platz für Gedanken wären hilfreich Cool danke!
Danke zimet, mir geht es ähnlich.

@asja
Wenn du deine Texte zusätzlich auch etwas kürzer halten könntest. Ich weiss, manchmal möchte man seine ganze Lebensgeschichte in einen einzigen Post schreiben, das geht mir auch oft so. Aber zum Lesen ist es sehr schwierig. Aus diesem Grund überfliege ich deine Texte meist nur, und so ist die Gefahr von Missverständnissen fast noch grösser, als wenn du alles bis ins letzte Detail erklärst. Das finde ich schade.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

Korrigieren, kritisieren, Tipps geben, ... ist nicht das Gleiche. Doch je nach Situation rutscht mal ein Satz wertender oder verletzender über die Lippen. Nicht immer ist eine Kritik böse gemeint, sogar gerade aus Liebe und Respekt dem Partner gegenüber.

Vielleicht helfen Beispiele: mein Partner interessiert sich nicht für Mode. Seine Kleider müssen zweckmässig und bequem sein. Ihm fehlt auch ein wenig das Gefühl für Farbkombinationen. Und jetzt: Mode ist mein Business. Also sage ich ihm, wenn er mal Kleider trägt, die nicht zusammen passen. Oder die Hose nicht (mehr) perfekt sitzt. Ja, bei gewissen Kunden könnte er sich so blamieren.
Nun könnte man darüber diskutieren, ob ich meinen Partner nicht für fähig halte, sich selber korrekt anzuziehen. Also er ist froh, wenn ich etwas sage. Klar, manchmal hat er das Gefühl, er hätte jetzt die ultimative gute Wahl getroffen und ist dann enttäuscht, wenn ich es nicht so toll finde. Aber er akzeptiert, dass ich bei diesem Thema einfach kompetenter bin.

Ein ganz brisantes Thema ist auch Mundgeruch. Das merkt man/frau selber nicht. Und bestimmt hatte jeder schon mal so ein Gegenüber, der einem fast den Magen zum Drehen brachte. Klar kann man sagen, das ist menschlich. Aber vielleicht möchte diese Person darauf hingewiesen werden. Vielleicht spürt die Person, dass sich die Gesprächspartner seltsam verhalten und er weiss einfach nicht warum.

Und ich zum Beispiel bin ein Spezialist in "Reden im falschen Moment" oder Witze die niemand lustig findet. Wenn einem das niemand sagt, dann mache ich die Fehler doch immer wieder. Und blamiere mich doch immer wieder.

Thema Kindererziehung: mein Partner hat bei Problemen sehr viel mit seinen Kindern geredet. Irgendwie hats nichts genützt. Ursache: Sein verbaler Ausdruck war irgendwie zu hoch, zu kompliziert, zu perfekt. Seine Kinder sind nicht dumm. Aber einfacher oder in Bildern oder Beispielen wäre es verständlicher gewesen.

Mein Ex-Mann beanstandete früher oft, wenn ich Tochter im Winter keine Strumpfhosen aufgedrängt hatte. Er fand es verantwortungslos, das Mädchen könnte sich doch erkälten. Im Gespräch stellte sich heraus, dass wir unterschiedliche Situationen erleben. Auf dem Schulweg ist das Kind in Bewegung. Sowieso bewegen sich Kinder viel mehr als wir Erwachsenen und in den geheizten Schulzimmern würde sie zergehen mit Strumpfi.
Beim Papa aber war sie viel draussen, fast stundenlang und da machten Strumpfhosen durchaus Sinn.

Ich wusste auch lange nicht, dass meine Tochter unter einer entwicklungsbedingten Form von Asthma litt. Er schickte mich immer zum Arzt und ich sah keinen Grund. Bei mir kam sie nie in diese Situation, dass ich es hätte merken müssen.
Und er war darauf angewiesen, dass ich mit dem Kind unter der Woche zum Arzt ging. O.k, er hätte am Samstag gehen können. Aber ich hatte mehr Zeit als er, also kann doch ich das übernehmen.

Warum soll man einander nicht Tipps/korrigieren geben, wenn man die eigene Situation oder die des Kindes verbessern kann.
Zuletzt geändert von Buchenholz am 21.08.2012 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Beitrag von Buchenholz »

PatchStift hat geschrieben: Vielleicht stört mich auch nur das verb " korrigieren". Mein Lehrer kann mich korrigieren und mein Chef, aber auch nur wenn er weiss wovon er spricht! :wink: Da geht es um Fakten. In einer Beziehung aber immer um Gefühle und wer bestimmt da, was richtig und was falsch ist?
Wenn eine Kritik sachbezogen formuliert wird, dann bleiben die Gefühle draussen.

Du bist eine Banause, weil du nicht kochen kannst.
Oder, du bist ein miserabler Koch
Oder, dieses Gericht ist dir nicht so gut gelungen
Oder, mir hat dieses Gericht heute nicht so gut geschmeckt
Oder, das Gericht war salzig
Oder, das Gericht hatte für meinen Geschmack etwas zuviel Salz


Erkennt man die Unterschiede? Und habe ich das einigermassen verständlich beschrieben?
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

mir käme das drittunterste
Mir hat dieses Gericht heute nicht so gut geschmeckt.
am Besten rüber! ;-)
Da hätte ich nämlich die Möglichkeit nach dem Warum zu fragen und das Gegenüber würde mir sagen, nach seinem Geschmack sei etwas zu viel Salz drin gewesen.
Somit würde ich wohl nicht mal merken, dass es eine Kritik gewesen war und würde beschwingt beim nächsten Kochen aufs Salz achten und anstelle des Salzes vielleicht mehr mit den Gewürzen experimentieren.

Ich finde, in Beziehungen sollte man nicht versuchen, den anderen zu ändern oder umerziehen. Aber man sollte anbringen können, dass man diese oder jene Werte und Bedürfnisse hat. Z,b, das Bedürfnis nach weniger Salz! ;-)
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Beitrag von PatchStift »

Buchenholz hat geschrieben:
PatchStift hat geschrieben: Vielleicht stört mich auch nur das verb " korrigieren". Mein Lehrer kann mich korrigieren und mein Chef, aber auch nur wenn er weiss wovon er spricht! :wink: Da geht es um Fakten. In einer Beziehung aber immer um Gefühle und wer bestimmt da, was richtig und was falsch ist?
Wenn eine Kritik sachbezogen formuliert wird, dann bleiben die Gefühle draussen.

Du bist eine Banause, weil du nicht kochen kannst.
Oder, du bist ein miserabler Koch
Oder, dieses Gericht ist dir nicht so gut gelungen
Oder, mir hat dieses Gericht heute nicht so gut geschmeckt
Oder, das Gericht war salzig
Oder, das Gericht hatte für meinen Geschmack etwas zuviel Salz


Erkennt man die Unterschiede? Und habe ich das einigermassen verständlich beschrieben?
Ja Buchenholz! Und die Unterschiede finde ich auch sehr wichtig!
Aber, mal vorausgesetzt ich kann's trotzdem noch essen, muss man immer alles aussprechen was man denkt? Auch wenn keiner danach fragt? Als Koch merke ich doch selbst, wenn ich zu viel Salz erwische. Es sei denn ich habe keine Ahnung wie es schmecken sollte. Aber dann zählt ja vielleicht der Gute Wille mehr, als das Ergebis.

Natürlich gibt es Match-Entscheidende Dinge die geklärt werden müssen, aber ich denke vieles an Kritik könnte man sich auch einfach schenken, weil es eigentlich 0 Relevanz hat. Muss denn jeder Hafenkäse immer ausdisskutiert werden?

Vorallem wenn die Beziehung eh schon belastet ist, wie z.B. nach einer Scheidung? :wink: Ich würde mal frech behaupten, die wenigsten Paare schaffen es, sich im gegenseitigen Einverständnis als Freunde zu trennen und was war hinter sich zu lassen und führen den Ehekrach frisch fröhlich weiter, da wo es noch Berührungspunkte gibt, wie z.B. bei der Kindererziehung.

Aber ein Vater der während der ehe schon vergesslich war, wird durch die Scheidung nicht weniger vergesslich! Also ist es doch eigentlich vorprogrammiert, dass die Kinder jeweils unvollständig zurück kommen und Tennisschläger fehlt. Ja nu, dan fällt die Stunde halt mal aus! Katastrophe? Nein, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Vater nächstes mal eher an den Tennisschläger denkt, weil er seinem Kind gegenüber ein Gewissen hat und nicht weil ihn die Ex., auf die er ev. ja nicht so gut zu sprechen ist, auf seinen Fehler aufmerksam machen musste.

Stell Dir mal vor eine Mutter, Hausfrau, stirbt weg und der Vater, mit einer 60h Woche, bleibt allein mit seinen Kindern zurück.

Irgendwie muss das Leben weiter gehen, müssen sich zusammen raufen, gehen ev. unkonventionelle Wege, aber sie werden Wege finden und zusammen wachsen! Sie haben ja gar keine andere Wahl!

Ich finde bei einer Scheidung ist die Vaterzeit damit gut vergleichbar und kann für Vater und Kind auch eine Chance sein, wenn man sie machen lässt. Auch Fehler machen lässt! Sie ihre eigene Welt aufbauen lässt.

Das das nicht mit jedem geht ist mir klar, aber nur mal so als Gedankenanstoss.
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Beitrag von PatchStift »

Babell hat geschrieben: Ich finde, in Beziehungen sollte man nicht versuchen, den anderen zu ändern oder umerziehen. Aber man sollte anbringen können, dass man diese oder jene Werte und Bedürfnisse hat. Z,b, das Bedürfnis nach weniger Salz! ;-)
Ganz genau! Und meistens kristalisiert sich doch schon am Anfang einer Beziehung heraus, ob man salztechnisch je auf einen Nenner kommt, oder eben halt nicht. Und dann muss doch jeder für sich entscheiden, ob er dami leben kann oder nicht...

Zumindest ich, kläre für mich existenzielle Punkte bevor ich mich auf eine Beziehung einlasse. Das ist nicht besonders sexy und auch höchst unromantisch, bewahrt einem aber vor vielen Enttäuschungen. Bedingt aber, dass man sich vom Wünschdenken löst und den anderen so sieht wie er wirklich ist und eben nicht wie man ihn gerne hätte!

Und selbst wenn er der ist, denn man gerne hätte, wird er nie in allen Punkten Fehlerfrei alle unsere Bedürfnisse und Wünsche erfüllen können, so wenig wie wir umgekehrt! :?
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Beitrag von PatchStift »

Ein Mann trifft einen alten Bekannten und will wissen wie sein Leben so verlaufen ist:

„ Ich war ein glücklicher, wilder Biker, mit Lederjacke und langen Haaren. Dann habe ich eine Frau kennen gelernt, nach einiger Zeit wollte sie lieber einen Combi als das Bike, meine langen Haare störten sie und die Lederjacke tauschte ich gegen den Schlips ein, als ich den Managerjob bei ihrem Vater antrat, weil sie meinte ich müsste beruflich endlich weiter kommen.

Irgendwann hat sich mich aber doch verlassen, weil ich nicht mehr der Mann bin in den sie sich verliebt hat. Ich sah sie letze Woche!


Auf dem Sozius eines Bikers, mit langen Haaren und Lederjacke…
:roll:
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Asja
Jetzt hält er es die ganze Zeit aus und wartet quasi bis die Mama kommt. Ist schon immer wieder erstaunlich diese Mama-Kind Verbundenheit. Ich weiss, dass wir uns darüber unterhalten haben und sie mir erzählt hat, dass sie das oft auf der Intensiv erleben.
Sowas habe ich auch schon gelesen, gerade im Zusammenhang mit Frühchen!
Ich durfte meinen Sohn mit der Auflage, jeden Tag zum Wiegen zum Spital mit ihm zu fahren, noch unterhalb der magischen 2kg Grenze nach Hause nehmen (zu Weihnachten), weil der Kinderchefarzt der Station meinte, er und ich seien sowieso aufeinander angewiesen und er reagiere in meiner Nähe auf alles besser. Sowas ist wohl Mutter-Kind-Band.
Wow, toller Kinderarzt!!!!!
Mein Mutterinstinkt ist bei mit durch die Schwangerschaft, Geburt und die Existenz meiner Kinder erwacht. Ob nur Hormone im Spiel sind - ich weiss es nicht.
In der Schangerschaft und im Wochenbett kann ich das bestätigen!
Ich kenne nun mal meine Kinder am besten...und auch in ihren schwächsten Momenten. Das war nie eine Wahl bei mir. Es gab niemanden, der diese Rolle sich mit mir konsequent und wenn es sein muss bis zu eigener Belastungsgrenze teilen wollte. Wann immer es schwer wurde, wann immer Spitalaufenthalte, Intensivpflege anstand....da war und ist es selbstverständlich, dass ich da sein muss für meine Kinder. Seit ihrer Geburt. Und mittlerweile wollen meine Kinder in diesen Momenten auch nur mich. Ich kann nicht beurteilen, ob es auch sowas wie einen Vaterinstinkt gibt. Ob, wenn ich das Glück gehabt hätte, Väter zu haben, die gerade das krank sein der Kinder oder Intensivpflege sich mit mir hätten teilen wollen, ob dann auch die Väter diesen siebten Sinn und dieses Mehr an Verbundenheit hätten, was ich immer wieder erlebe.
Das ist eine gute Frage.
Ich glaube aber, dass es für diesen Instinkt mehr braucht, als am Abend einmal den Schoppen geben und am Wochenende mal mit dem Kind Fussball zu spielen. Ich glaube, dass dieses besonders innige enge Band durch gemeinsam gemeisterte Schwierigeiten wächst und entsteht.
Eben, genau, das meine ich! Diese Schwierigkeiten, die einen an die eigenen Grenzen bringen, die einen sich selber neu erleben lassen, diese sind es doch, die eine tiefe Verbundenheit entstehen lassen. Dabei macht es keinen Unterschied ob es Mama oder Papa oder die Grossmutter oder die Betreuerin der Kinderkrippe ist, wer mal mit einem Kind stundenlang etwas ausgesessen hat, obwohl er es sich bequemer hätte machen können. Ich muss auch zugeben, dass ich manchmal zu müde war, spätabends nochmals Schuhe und Jacke anziehen und es trotzdem machte, weil ich wusste, dass nichts anderes mehr helfen konnte, mein Kind zu beruhigen. Auch solche Dinge stärken die Bindung, da man entgegen seinem Ego gehandelt hat. Dies macht mein Freund nicht, da übergibt er mir das Zepter und ich übernehme es, weil mir das Kind leid tut. Und irgendwo durch ist das immer mal auch bei den Stiefkindern so gelaufen, nicht so offensichtlich, mehr im Sinne von: weg vom Fernseher oder einen Streit schlichten...:?
Trotzdem macht es für die Liebe von den Kindern ja keinen Unterschied, ob es Mama ist, welche sich fürs Kind ins Zeug legt, oder ob es Papa ist, der einmal in zwei Wochen die Zügel locker lässt und somit der Mama die ganze Arbeit wieder zunichte macht.. so empfand ich es bei den Stiefkindern und obwohl ich meinem Freund diese Beziehungen gönnen mag, finde ich es manchmal auch nicht gerecht und frag mich dann, ob ich später als Mutter mal Mühe mit ihm hätte, wenn ich die ganze Arbeit mache und er sich die Liebe mit Kinoeintritten erkauft. Dann weiss ich aber, dass ich durchaus Möglichkeiten habe, es anders zu gestalten, weil ich eine andere Frau bin, und indem ich mich selber so verhalte, wie z.b. ihm die Aufsicht überlasse ohne noch zehnmal zu erwähnen, dass das Kind noch das oder jenes und es heute morgen Durchfall hatte und die Wundsalbe neben dem Wickeltisch liege, die aber nicht in den Mund nehmen solle.. und weitere Bevormundungen :wink:
-aber anrufen, ob alles gut läuft, will ich trotzdem beibehalten! Das ist mir wichtig!
Antworten