Alles ganz normal. Ich habe diesen Prozess täglich mitbekommen. Für den Vater ist das aber schwieriger. Da kam dann ein Kind, dass er fast nicht wiedererkannte.
das ging meinem Freund auch so. Und mir irgendwie auch ein bisschen, obwohl ich es von aussen gesehen natürlich anders betrachten konnte, als er, dessen "Babys" plötzlich erwachsen werden..... Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass das nicht einfach ist.
Hallo Goldlöckli
Normalerweise würde ich auch den Vorschlag geben, es sei Vaters Bier, er solle selber schauen, ziehe dich zurück. Aber ihr beide- du und dein Mann - habt einen 7 Wochen alten Säugling. Fast noch ein Neugeborenes! Eure Aufgabe ist es jetzt primär, dass ihr Euch findet, ihr drei und dass ihr die Stieftochter, die ja ein Halbgeschwister des Kleinen ist, ins Familienleben mit einbezieht. Wenn du dich nun von deinem Mann abschneidest, indem du ihm sagst: schau du auf dein Kind und ich auf "meines", tust du ihm sehr unrecht! Denn dein Kind ist auch seines. Er hat jetzt zwei Kinder und ist für beide der Vater. Das eine kennt er bereits (vielleicht etwas weniger gut, da es sich vielleicht zunehmends entfremdet), das andere lernt er gerade kennen, da man sich einfach als Familie auch zuerst mal finden muss, was für eine Mutter ja einfacher ist als für den Vater, der einerseits das Kind nicht vorher schon im Bauch hatte, stillen fällt auch weg und bestimmt schon wieder zur Arbeit musste. Dein Mann hat das Recht, sein Neugeborenes zu geniessen, es kennen zu lernen, dir zu helfen, dich zu unterstützen, mit dir und dem Baby zusammen sein, einfach staunen... und was alles dazugehört! Lass ihm diese Zeit und verdirb sie nicht mit Gesprächen über ein Problem, das aufgeschoben werden kann. Jetzt geht das Kleine vor! (und das Bonding)
Deine Stieftochter ist in einem Alter, wo sie oft gelangweilt ist. Das war bei meiner Stieftochter ganz und gar nicht anders und auch ich habe mich manchmal so gefühlt wie Pätchi beschrieben hat, aber es ist weder dein, noch deines Mannes, noch deiner Stieftochters Problem. Langeweile gehört dazu. Wie andere bereits geschrieben haben, es ist ein normaler Entwicklungsprozess.
Ich erinnere mich, als ich Kind war. Und ich erinnere mich auch der Langeweile!
Für die Stieftochter gäbe es folgende Möglichkeiten, um der Langeweile abzuhelfen:
- beim Windeln wechseln helfen. So ein Baby macht ja noch keine stinkenden Windeln. Warum holst du nicht das Wickelkissen auf den Stubenboden, setzt dich hin, schickst sie Wasser und Tüechli holen, zeigst ihr, wie man ein Baby wickelt... Schritt um Schritt- du sitzt ja daneben, es kann nichts passieren! (ein Baby erträgt mehr als man meint)
- sie darf die Kleidchen auslesen, die das Baby heute anzieht (du wirst eh nicht alle Kleider anziehen können, die du zuhause hast, also warum nicht an einem Tag jemand anderen auslesen zu lassen?)
- und unbedingt immer wieder: das Baby halten dürfen.
Das ist ja auch für dich gut: du kannst dann kurz in die Küche rennen oder mal aufs Klo. (auch ein Tipp wenn du Besuch hast: Hallo Besuch, willst du das Baby halten? -jaaa, gerne!- würde es dir was ausmachen, wenn ich noch kurz die Wäsche hole?- kein Problem... und fährst du gleich noch schnell mit einem Lumpen über die Ablagen und setzt einen neuen Krug Stilltee auf.)
Vielleicht willst du zwei Familien aus dir, deinem Mann, eurem baby und seiner Tochter machen? Es bringt aber viel viel mehr, wenn ihr Euch zusammentut.
Tu dir und deinem Mann den Gefallen und geniesst Euer Kleines! Diese Zeit kommt nie mehr!