leibliche Mutter will dass ihr Sohn wieder bei ihr lebt.

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Pulcina1
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leibliche Mutter will dass ihr Sohn wieder bei ihr lebt.

Beitrag von Pulcina1 »

hallo zusammen, es geht um follgendes, seit drei jahren lebt mein stiefsohn bei uns weill seine Mutter damals wollte dass er beim Vater lebt weill sie nicht mehr mit ihm klar kam.Mittlerweile lebt der Junge eigentlich gut bei uns, wir hatten aber am Anfang sehr starke schwierigkeiten mit ihm, mit seinem Verhalten uns und seinem Stiefbruder gegenüber der jünger ist als er. Habe hier auch schon mal Rat geholt wegen dem. Aber in der zwischenzeit hat sich vieles positiv entwickelt. Und jetzt will plötzlich seine leibliche Mutter dass er ab dem nächsten Jahr bei ihr lebt ,weill sich ihre Lebensumstände inzwischen geändert haben. Was soll man da tun? Das kind fragen was es möchte? er ist 6 Jahre alt? wir wollen ihn eigentlich nicht verliehren und wir sind uns auch nicht sicher dass sie dann mit ihm klar kommt, sie war ja schon einmal überfordert. Inzwischen hat mein Partner auch das geteilte Sorgerecht und wohnrecht. Gebt mir Rat bitte! will nur das Beste für ihn.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Pulcina

Wie weit wohnen Vater und Mutter auseinander?
Wird der Junge einen anderen KiGa/Schule besuchen müssen, wenn es zu einem Obhutswechsel kommt?
Wenn beide in der Nähe wohnen, gäbe es die Möglichkeit vom Wechselmodell oder Google: Doppelresidenz-Modell?

Wenn erwiesen ist - und das müsstet ihr fast schriftlich haben - dann würde ich einem erneuten Wechsel eher nicht zustimmen. Sollte es nicht klappen, dann müsste der Junge wieder umziehen und das ist eher schlecht, da der Junge ständig aus seinem sozialen Netz gerissen wird.

So oder so würde ich den Jungen und ein allfälliger Wechsel psychologisch begleiten lassen. Ich weiss nicht wo ihr wohnt; Schweiz oder Deutschland. Informiert euch beim Jugendamt (D) oder VB / JFB (CH)
Ein Psychologe soll bereits jetzt eine Bestandesaufnahme machen, wie es dem Jungen geht. Dies soll ganz spielerisch geschehen, ev sogar im Kindergarten.

Falls die Mutter ihren Wunsch durchsetzen kann und es dem Kind bei ihr gut gehen wird, dann ist da nichts dagegen einzuwenden.
Sollte der Junge aber irgendwann Entwicklungsdefizite aufweisen, dann hättet ihr einen Vorher-Nachher-Beweis.
Es ist aber möglich, dass dieser Beweis bei Gericht oder Jugendamt nicht akzeptiert wird, da ihr den Test in Auftrag gegeben habt.
Ev. könnte euch das Jugendamt oder die VB einen neutralen Psychologen nennen.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

die Mutter wollte vor drei Jahren, dass der Junge zu euch kommt. Nun will sie es wieder anders. Ein Kind ist aber kein Gegenstand, den man beliebig herumreichen kann. Es gibt eine Regelung, die beide Eltern einvernehmlich so getroffen haben. Ich denke mir, wenn man daran etwas ändern will, dann sollte man gute Gründe haben, und zwar gute Gründe in Bezug auf das Wohlergehen des Kindes, nicht sowas wie "jetzt bin ich mal dran".

Wenn die Mutter um die Ecke wohnt, ließe es sich bestimmt einrichten, dass sie schlicht etwas mehr Zeit mit dem Jungen verbringen kann, auch ohne dass deswegen das gewohnte Leben über den Haufen geworfen werden muss. Wenn nicht, dann wäre das für mich umso mehr ein Grund, sich einen Wechsel gut zu überlegen.
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Das sehe ich auch so wie BabyOne.
Klar ist nicht alles in Stein gemeiselt, aber wenn ihr jetzt gut klar kommt alle zusammen, gibt es keinen Grund dies zu ändern, ausser es würde von euch aus kommen.

warum sollte der Junge auch seinen Wohnort wechseln ? Nur weil die Mutter dies nach 3 Jahren einfach so wünscht. Nein auf keinen Fall.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Pulcina

Was ich mich bei Eurer Geschichte frage:

Darf in der Schweiz, rechtlich gesehen, ein Kind von einem Tag auf den anderen zum anderen Elternteil wechseln? Bräuchte es da nicht eine Gerichtsverhandlung?


Ich bin auch der Meinung: Psychologisch abklären und unterstützen lassen. Ganz spielerisch. So kommt auch die Meinung des Kindes ein bisschen zum Zug und so habt ihr das auch schriftlich, wenn es allenfalls vor Gericht gebracht wird.

Ich hab am Fernsehen mal eine Sendung gesehen, wo ein Kind darüber zu Wort kam, dass es eigentlich lieber beim anderen Elternteil geblieben wäre. In der Sendung kam eine Mediatorin vor, welche Kinder fürs Gericht befragt. Sie hiess Rosenthal, wenn ich mir den Namen richtig gemerkt hatte und sie schien sehr aufs Wohl der Kinder bezogen. Aber eben: ich habs nur am Fernsehen gesehen, kein näherer Bezug.

Kläre es rechtlich ab, ob es überhaupt möglich ist, ein Kind einfach so von heute auf morgen "zu wechseln". (sorry, dieses Wort! Ich fand gerade kein Besseres :oops: )
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@ Babell

Eine VB kann sehr schnell einen Obhutswechsel bestätigen. Und dann finden sich auch ganz schnell Gründe, weshalb das Kind besser bei der Mutter aufgehoben ist. Leider eine traurige Tatsache.
Und wenn dann mal das Kind bei der Mutter ist, wird es schwierig zu beweisen, dass es dem Kind vorher besser ging. Deshalb mein Input, bereits jetzt ein Gutachten erstellen lassen, dass das Kind am jetzigen Wohnort bestens betreut ist.

Frau Rosenthal ist DIE Psychologin, wenn es um Themen betr. Scheidungskinder geht.
http://www.miriamrosenthal.ch/

Eine andere Adresse wäre noch das Marie Meierhofer Institut

Aber egal, wen man damit beautragt, es wird eine Parteiaussage sein und wird allenfalls vor Gericht nicht akzeptiert. Besser wäre es, wenn die VB eine Abklärung in Auftrag gibt. Man kann dann immer noch Adressen vorschlagen, die einem symphatisch wären.

Und auch ganz wichtig: die Mutter darf nicht den Eindruck haben, das Kind wurde gegen sie manipuliert. Für den betreuuenden Elternteil ist das nicht einfach, denn man möchte ja irgendwie sein Kind schützen.

Für Pulcina und ihren Partner wäre es von daher auch förderlich, wenn sie sich selber auch diesen Gutachten stellen und sich kooperativ zu Gunsten des Kindes zeigen.

Trotzdem darf man parallel den Wunsch der Mutter nicht einfach ignorieren. Für eine Mutter ist es sehr schmerzhaft, sein Kind nicht bei sich zu haben. Schuldgefühle, Versagerängste und der Druck der Gesellschaft eine Rabenmutter zu sein lasten schwer.
Somit soll auch die Mutter irgendwann in die Abklärungen miteinbezogen werden. Wie kann der Mutter geholfen werden, damit die Sehnsucht nach ihrem Kind nicht ungestillt bleibt. Der Wunsch nach ihrem Kind ist IHR Wunsch und hat nichts mit dem Kind zu tun.
Dies zu differenzieren ist nicht einfach und da stolpern selbst Fachleute.

Wenn der Wunsch der Mutter trotzdem ernst genommen wird und man gemeinsam mit ihr nach Lösungen sucht, dann verhindert dies ein Kampf auf Kosten des Kindes.
Babell
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Beitrag von Babell »

Buchenholz hat geschrieben: Trotzdem darf man parallel den Wunsch der Mutter nicht einfach ignorieren. Für eine Mutter ist es sehr schmerzhaft, sein Kind nicht bei sich zu haben. Schuldgefühle, Versagerängste und der Druck der Gesellschaft eine Rabenmutter zu sein lasten schwer.
Somit soll auch die Mutter irgendwann in die Abklärungen miteinbezogen werden. Wie kann der Mutter geholfen werden, damit die Sehnsucht nach ihrem Kind nicht ungestillt bleibt. Der Wunsch nach ihrem Kind ist IHR Wunsch und hat nichts mit dem Kind zu tun.
Ja da hast du Recht! Daran hab ich gar nicht gedacht. Ich denke für eine Mutter ist es nochmals schlimmer als für einen Vater und zwar weil dazu kommt, dass die Gesellschaft den Eindruck hat, eine Mutter, deren Kinder beim Vater aufwachsen, habe versagt oder schwerwiegende Fehler begangen.

Dass die VB das so schnell macht, ist meiner Meinung nach nicht gut. Aber das ist einfach meine Meinung. Ich finde, ein Kind sollte nicht zu schnell aus seinem gewohnten Umfeld gerissen werden. Man müsste es darauf vorbereiten, auch dass es von seinen Freunden wegmüsste, in eine neue Schule, es gäbe so Vieles an Veränderungen, die es vorher nicht abschätzen könnte. Auch wenn es der Wunsch des Kindes wäre.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Klar ist es für die Mutter schlimm, aber das ist ja wohl nicht das Argument für die Zuteilung eines Kindes. Es ist auch für Väter schlimm!

Meiner Meinung nach geht es hier um die Frage:
Will ich Mutter sein mit allen Konsequenzen ... oder mein Kind haben, damit es mir besser geht, ich gut dastehe (und ja, hier wird eine Frau als Mutter eher schlecht dastehen, wenn das Kind nicht bei ihr wohnt).

Wenn mir das Mutter-Sein wichtig ist, kann ich das auch, wenn mein Kind nicht immer bei mir wohnt. Und hier ist der Vater gefragt und kann einen grossen Teil beitragen: Gebt der Mutter die Möglichkeit, viel Zeit mit dem Kind zu verbringen. Lasst die Tür für das Kind offen, so oft es möchte, zu seiner Mutter zu gehen. (Nicht so oft die Mutter möchte!) Es ist für alle ein Gewinn, wenn das Kind zu beiden Elternteilen eine gute Beziehung aufbauen kann.
Und es ist ganz wichtig, dem Kind keinen Vorwurf zu machen, wenn es gerne mit dem anderen Elternteil zusammen ist.

Und es kann auch sein, dass eine Zeit kommt, wo das Kind bei der Mutter wohnen möchte. Aber ein solcher Wechsel soll gut vorbereitet und überlegt sein. Hin und her wechseln, um die Eltern auszuspielen, den Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, ... tut allen nicht gut.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Anita

Beitrag von Anita »

wunderbar geschrieben Ria - gefällt mir sehr gut!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ja genau Ria.

Nur weil die Mutter das Bedürfnis hat und diesen Wunsch äussert, ist dies noch lange kein Grund da etwas zu ändern.

Ich finde das ehrlich gesagt fast etwas frech von der Mutter. Das Kind ist doch kein Spielball.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Genau was Ria schreibt, so habe ich es gemeint.
Pulcina1
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Beitrag von Pulcina1 »

ich möchte mich bedanken für die tollen Ratschläge.. es hat mir bis jetzt schon sehr viel weiter geholfen. wir haben auch einen Termin beim Kinderpsychologen vereinbart der uns jetzt begleiten wird und schaut was das beste für den Jungen ist. Dad doppelresidenz modell gefällt mir sehr gut.. ich habe auch an so etwas gedacht dann muss der Junge auch kein Elternteil missen.. aber ich denke dazu müssen alle am gleichen Strang ziehen und anfangen nicht gegeneinander zu arbeiten sondern miteinander.. wie zum Beispiel in die Nähe zu ziehen, dass er von beiden betreut werden kann. Viele Fragen und Vorstellungen müssen jetzt geklährt werden.. morgen Abend treffen wir uns alle nochmals zum Gespräch. Eir wollen einfach nicht dass etwas vor Gericht gebracht wird oder alles im Streit endet es geht ja darum dass der Junge auch seine Mutter wieder mehr hat.. er leidet halt schon unter der Situazion obwohl alles sonst super läuft.. er vermisst sie einfach. Eine Kollegin von mir hat gesagt.. sie hatte auch nicht eine super Mutter.. sogar eine sehr misserable aber sie währe trotzdem nie von ihr weg weill es halt ire Mutter ist egal wie sie wahr. Und so sieht es der Junge eben auch.. klar ist er noch klein.. aber für ihn ist seine Mutter ommernoch das grösste.. und ich finde dann muss er halt seine Erfahrungen selbst machen. Also klar wie werden das alles natürlich im Auge behalten.
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