Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen

Fragen, Probleme und Sorgen...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Was Babyone schreibt, kann ich nur unterstützen.

Meine Tochter ist bei ihrem Vater genau so zwischen die Fronten geraten. Die Stiefmutter hat unsere Erziehungsstrategie total über den Haufen geworfen.
Mein Ex-Mann und ich praktizierten die demokratische Erziehung, sprich: das Kind hat in gewissen Dingen ein Mitspracherecht und die Stiefmutter wollte die klassische autoritäre Erziehung.

Jetzt könnte man natürlich darüber streiten, wie genau ein gut erzogenes Mädchen sein muss. Und da gibts von frech und ohne Manieren bis royale Etikette mit Knicks Frau von und zu Durchlaucht wohl alle Abstufungen. Und was hat dann schlussendlich noch mit Kindsein zu tun?

Tja, die Stiefmutter hat es mit dem Einmischen so auf die Spitze getrieben, dass Tochter den Kontakt zu Papas Familie auf ein Minimum reduziert hat. Und am liebsten geht sie nur noch, wenn die Stiefmutter nicht da ist. Was ihr irgendwie auch leid tut, denn die Stiefmutter hat sehr viel für sie getan.

Ich denke und da schreibe ich aus Erfahrung: bei den Stiefkindern ist man oft viel kritischer als gegenüber den eigenen Kindern. Und wenn man nicht sicher ist, ob jetzt das Verhalten der Stiefkinder in Ordnung ist oder ob ich eben zu intolerant bin, dann könnte man dafür eine Erziehungsberatung herbeiziehen.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Babyone

Natürlich muss man das alles mit dem Partner zu Boden reden. Das hatten wir auch gemacht und ohne seine Einstellungsänderung geht es ja gar nicht. Aber ich darf ihn auch in der Erziehung unterstützen- wenn ich verheiratet wäre, müsste ich sogar, nach schweiz. Gesetz!

Aber man muss sich doch nicht jahrelang auf der Nase rumtanzen lassen!

Du hast die Erfahrung gemacht, dass man zum Buhmann wird, wenn man sich in die Erziehung einmischt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht ernst genommen wird, wenn man den Ärger still in sich hineinfrisst. Die Kinder sind ja nicht dumm, die spüren sehr wohl, was man denkt. Sie wissen genau, was man von manchen Dingen hält.

Und wenn man nichts sagt, dann fühlen sie sich nicht ernst genommen und nehmen mich auch nicht ernst.

Das ist wichtig zu merken, denn man meint immer, man dürfe nicht "stören", dabei hilft man nur, etwas Falsches wieder gerade zu biegen, wenn man sich einmischt.

Es geht nicht gegen die Kinder, wenn man etwas sagt, sondern für die Kinder. Es geht um die Ordnung der verrütteten Familienstruktur: ein Kind darf niemals der Chef sein, denn es braucht Sicherheit und Verlässlichkeit und ist nicht dazu verdammt, bereits im Kinderalter soviel Verantwortung, wie die für eine Familie, tragen zu müssen.

Und ihnen aus dieser Position rauszuhelfen, ist die Aufgabe der Erwachsenen.

Natürlich muss man nicht dauernd an den Kindern rummeckern und wenn der Partner nicht hinter einem steht, wirds auch eher schwierig sein, aber das was für einen nicht stimmt, dazu sollte man stehen.

Also Neues Leben, ich würde unbedingt dem Kind verbieten, Deine 2 jährige Tochter auf die Strasse zu schleppen ohne zu fragen! Stell dir vor, was sich das arme Mädchen für Gewissensbisse machen würde, wenn sich die Kleine losreisst und auf die Strasse rennt? (Kraftmässig können 6jährige zweijährige noch nicht vor dem Strassenverkehr beschützen, ist erwiesen! Das sagt man den Eltern immer wieder!) Und Deine Schuldgefühle, dass du "dich nicht eingemischt hast"? Erklär das mal deinem Mann!!
Anita

Beitrag von Anita »

ich hätte noch eine super buchtipp für deinen partner und alle väter, die auch lebenspartner sind :D

http://www.familylab.ch/literatur_anzei ... cmntId=700

mein mann hats gelesen und findet es gut.
es geht im buch um die männerrolle und die verantwortung, die mann als vater hat.

grussli
anita
aisha

Beitrag von aisha »

das hast du schön geschrieben babell: ein Kind darf niemals der Chef sein.
Genauso ist es bei uns, nur dass das "KInd" halt unterdessen 19 ist.

ich bin auch dazu übergegangen, meinem Freund zu sagen, er solle seiner Tochter sagen, sie solle endlich die Waschküche aufräumen.... das ist eigentlich sowas von blöd... aber meine Anweisungen ignoriert sie in der Regel und meinem Freund fällt eine zugemüllte Waschküche nicht auf, weil er selten dort drin ist... also, was habe ich für eine Alternative???

Natürlich bin ich nicht die Mutter der jungen Dame, aber der Lehrmeister oder der Trainer sind auch nicht ihre Eltern und geben ihr trotzdem Anweisungen!!
Ich finde, wenn ein Stiefkind sich entscheidet, beim Vater und seiner Partnerin zu leben, dann hat die Partnerin auch das Recht, Erziehungmassnahmen durchzusetzen oder sich in alltägliche Belange einzumischen.
Natürlich hat es sich mein Freund auch manchmal leicht gemacht, indem er mir Anweisungen und Tadel überliess und mich damit zum Buhmann machte und er war der liebende Daddy.

Denn gerade wenn ein Kind aus zerrütteten Verhältnissen kommt, soll es doch ein Stück Normalität haben. Ob das nun die leibliche Mutter ist oder nicht, ist doch völlig egal. Bei uns gelten die Regeln xy und die setzen wir gemeinsam durch...
Denn wenn ich nie was sagen würde, wäre ich ja auch keine Respektsperson mehr, bzw. besser gesagt ein unscheinbares Anhängsel des Vaters... und das will ich nicht sein.
Und wie Ria schon ein paarmal erwähnte: eine Familie ist keine Demokratie! Schliesslich tragen wir die Verantwortung.
Oder was hätte ich machen sollen mit einer 14jährigen, die hier lebt und Papa ist 3 Wochen in Uebersee auf Geschäftsreise??? Da muss ich ja entweder die Verantwortung übernehmen oder das Kind während dieser Zeit zur leiblichen Mutter schicken.
mira
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Beitrag von mira »

Ich sehe es ähnlich wie BabyOne und Buchenholz. Es ist nicht Aufgabe der Stiefeltern, die Kinder des Partners/der Partnerin zu erziehen. Und ich verstehe auch die Bedenken von NeuesLeben, als böse Stiefmutter dazustehen.

Was mich noch wichtig dünkt, ist der Charakter der Beteiligten. Die Kinder meines Partners sind extrem unterschiedlich. Bei meinem Stiefsohn habe ich keine Probleme mal zu sagen, 'he, was soll das?' oder 'Würdest du bitte das aufräumen?' etc. Er mault dann zwar, nervt sich wahrscheinlich, aber nach kurzer Zeit ist alles wieder okay.

Bei meiner Stieftochter muss ich schon mehr aufpassen. Ein falsches Wort könnte zu massiven Konflikten führen. Da habe ich auch keine Lust drauf und sage lieber nichts. Dafür ist meine Beziehung zu ihr eher ambivalent. Ich mag sie, bin aber meist erleichtert, sobald sie zur Tür raus ist. Das ist auch schade...

Ich finde es ganz schwierig abzuschätzen, ab wann eine Reklamation oder eine Anweisung Einmischung in die Erziehung ist, oder Teil des Zusammenlebens mit anderen Individuen. Mein Partner meint, ich solle mehr sagen. Ich glaube aber, er wäre manchmal einfach froh, ich würde ihn diesbezüglich entlasten.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

@Babell Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht ernst genommen wird, wenn man den Ärger still in sich hineinfrisst

Da verstehst Du mich glaube ich falsch. Es geht nicht darum, den Ärger in sich hineinzufressen, sondern ihn mit dem Partner auf der Ebene der Erwachsenen zu klären. Das Kind ist schlicht der falsche Adressat. Wenn der Partner auf das Verhalten der Kinder so reagiert, dass ich mich nicht belästigt oder bedrängt fühlen muss, dann brauche ich mich ja nicht zu ärgern und dann muss ich auch nichts in mich hineinfressen.

Umgekehrt geht es auch nicht darum, dass man nichts sagen darf. Wenn ich persönlich betroffen bin, habe ich immer das Recht etwas zu sagen, und wenn unmittelbare Gefahr droht, dann greife ich natürlich ein und warte nicht ab was passiert. Aber ein Kind zu maßregeln ist eben die Aufgabe der Eltern. Das kann man auch nicht mit einem Erzieher oder Lehrer vergleichen, denn deren Aufgabe ist es eben das Kind zu erziehen, und das aber auch nur an einem genau definierten Ort zu einem genau definierten Thema. Ich als Stiefmutter sehe es nicht als meine Aufgabe an, das Kind zu betreuen, zu unterrichten oder eben zu erziehen. Anders ist es sicherlich, wenn man zusammen lebt, aber auch da würde ich mich meinen dass die Erziehung die man betreibt ja sozusagen nur in Stellvertretung des gerade abwesenden Vaters passiert.

Was mir auffällt ist, dass diejenigen, die meinen man sollte sehr aktiv das Kind erziehen, damit eigentlich eine kämpferische Grundhaltung einnehmen. "Mach es klein, bevor es Dich klein machen kann, wehret den Anfängen." Wenn ich meine eigene Tochter betrachte, geht es mir nicht darum sie klein zu machen, sondern sie aufzubauen und anzuleiten. Bei meinem Stiefsohn muss ich zugeben, dass ich auch manchmal Lust hätte ihn zu Kleinholz zu verarbeiten. Aber das ist eben keine Basis für "Erziehung". Umgekehrt will er sich von mir auch gar nicht mehr anleiten lassen, und ohne diese Bereitschaft kann es ja nur ein Kampf werden. Ich kann es ja ehrlich sagen, es hat mich auch viele Jahre gekostet, um zu diesem Standpunkt zu gelangen, aber im Nachinein weiß ich, ich hätte mir und uns da vielleicht manchen Stress erspart wenn ich diese Erkenntnis ein paar Jahre früher gehabt hätte.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Bei starken Eltern ist eine demokratische Erziehung möglich. In letzter Instanz sind immer noch die Eltern verantwortlich. Aber damit das Kind zu einem selbstbewussten und selbständigen Erwachsenen wird, muss es als Mensch mit den, dem Entwicklungsstand angepassten Wissen/Fähigkeiten ernst genommen und angehört werden.

Mit 16 Jahren verlassen die Kinder ihr "Nest", bis dann müssen sie alles wissen und können.
aisha

Beitrag von aisha »

ich denke buchenholz, Demokratie ist ein relativer Begriff in der Erziehung.
Meine Eltern und Lehrer war sehr autoritär... und ich bin trotzdem gross geworden.
Man muss doch wohl einfach mit gesundem Menschenverstand einschätzen, wo man bei der Kindererziehung demokratisch agieren kann und wo nicht. Nämlich wo sie sich selbst und andere gefährden. Und das tun Kleinkinder wie bei Neues leben, aber auch hochgradig einige Pubertierende, die schlichtweg keine Risikoabschätzung machen können. (Dazu hat es übrigens im "National Geographic" einen interessanten Artikel, wie Pubertierende von 12- z.T. 25!!!! hirnorganisch aufgebaut sind)

Ich denke auch, dass es ein Unterschied ist, ob ich ein "Wochenendkind" habe und mich dort sicherlich als Stiefmutter weniger einbringen würde.
Aber wie schon einmal erwähnt, wenn ein Kind bzw. ein Jugendlicher sich entscheidet, mit uns die Wohngemeinschaft einzugehen, ich das Kind tagtäglich um mich herum habe, denn die Väter arbeiten meist 100%, dann vertrete ich klar die Meinung, dass ich dann auch sagen darf, was Sache ist.
Das ist für mich keine Kampfansage, sondern eine normale hierarchische Struktur, wie sie auch in einer Kernfamilie besteht.

Schwierig wird es eben dann, wenn man Stiefkinder erst in der Pubertät "erbt". Und diese Kinder vorher kaum Grenzen gesetzt bekamen. Dann beginnen eben die Reibereien.
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Edelweiss
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Beitrag von Edelweiss »

Nun ich bin auch in einer solchen Beziehung. Mein Freund hat zwei Kinder die jedes 2 Weekend bei uns sind. Ich habe zwei Kinder die bei uns wohnen. Meine Kinder müssen sich viel sagen lassen von meinem Freund, jedoch gelten bei seinen Jungs andere Regeln.

Bin schon ein paar Mal auf die Hinterfüsse getretten und habe mich gewehrt. Es wird dann abgemacht, letztes Mal sogar mit Einbezug seiner Jungs, jedoch werden die abgemachten Regeln nicht durchgezogen. Das heisst, es wird nicht darauf aufmerksam gemacht und schon gar nicht vollzogen.

Ein Beispiel: einer meiner Jungs geht ins Fussball, wenn abends bei der Heimkehr meines Partner die Tasche noch beim Eingang liegt, gibts Ärger. Dann gibts kein Znacht bis alles weggeräumt ist, oder er geht nach dem Essen sofort zu Bett.
Heute steht die Tasche seines Jungen seit gestern Mittag im Eingang unausgepackt (gestern hat es geregnet und es ist sicher alles nass von den Schuhen bis zum Duschtuch). Heute hab ich ihn darauf angesprochen ob der Junge die Tasche nicht ausräumen und aufhängen sollte. Antwort: nein lasse sie nur da!!!!!

Das ist nur eines von vielen Beispielen, bei meinen Kids wird alles perfekt erwartet. Bei seinen wird kein Deut darauf gesetzt. Denke nach dem Verhalten von ihrer Seite, dass ihre Mutter alles wegräumt, habe dies mehrmals gemerkt. Ich bin halt für Mithilfe von meinen Jungs. Ich musste Zuhause auch mithelfen und denken, denn meine Eltern waren beide erwerbstätig. Ich bin auch auf die Mithilfe meiner Jungs angewiesen, da ich 70 % arbeite, damit ich unser Leben finanzieren kann. Somit erwarte ich auch ein wenig mitdenken und erledigen, ohne das ich dies jeweils 10 mal sagen muss.

Ich denke, dass dies von Anfang an geklärt werden muss. Wir haben am Anfang grundsätzliche Sachen abgemacht. Zum Beispiel auch, dass ich mich bei seinen Kids nicht einmische wenn es um Grunderziehungssachen geht. Jedoch sollte dies bei meiner Seite auch eingehalten werden.

Denke aber, dass dies genau die Schwierigkeit von Patchworkfamilien sind, die immer wieder zu Diskussionen und Streitereien führen. Jeder ist im Ego verletzt wenn der andere über die eigenen Kids meckert.

Nun ich arbeite daran..... die Hoffnung stirbt zuletzt und die Kids werden älter.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Babyone
Wenn der Partner auf das Verhalten der Kinder so reagiert, dass ich mich nicht belästigt oder bedrängt fühlen muss, dann brauche ich mich ja nicht zu ärgern und dann muss ich auch nichts in mich hineinfressen.
Das hast du schön geschrieben! genau so meine ich das auch.

Und für mich gehört dahinein auch noch das alles, was nicht sichtbar gezeigt oder bewusst erlebt wird: Für mich gehören da hinein auch die Werte, die Machtspiele und die Rollenbilder der einzelnen Familienmitglieder.
Wenn unterschwellig Machtspiele gespielt werden, dann habe ich auch keine Lust, da mitzuspielen und brav aufs Maul zu hocken. Genau das erfordert stundenlange Diskussionen mit meinem Freund, die eher im Streit und tagelangem Schmollen enden, als in einer konstruktiven Änderung. Da sage ich dann lieber dem Kind mal, dass mir das oder jenes gar nicht passt und gebe ihr zu verstehen (das geht ja auch mit einem Blick), dass ich sie sehr wohl durchschaue.

Hallo Luchs
Du siehst, wir sind schon mitten in den Diskussionen und kommen (oder ich jedenfalls) auch nicht wirklich weiter.

Bei dir kommt mir in den Sinn, dass du deinem Partner vielleicht erklären kannst, dass Kinder sofort merken, wenn etwas ungerecht ist, und dass Deine Jungs doch genau merken, wie ungerecht sie behandelt werden im Vergleich zu seinen Jungs und dass dies zu Gemeinheiten führen könnte, wo er seine Jungs dann nicht davor schützen könnte. Das wäre doch sehr schade. Seine Jungs würden dann vielleicht weniger kommen oder traurig sein, weil Deine Jungs sie schneiden würden. Vielleicht kannst du dadurch seine Fürsorge seinen Jungs gegenüber ansprechen und so könnte er ein bisschen liebevoller zu Deinen werden?
Und wenn er sagt, das stimme nicht, dann könntest du alles aufschreiben, Z.B. eine Tabelle machen:
Situation (z.b. Tasche auf dem Boden liegen lassen) Bub1 (Name) Verhalten deines Partners (z.b.gibt kein Znacht)
Situation Bub2 (Name) Verhalten deines Partners
So sähe er vielleicht schwarz auf Weiss, wie unterschiedlich er die Kinder behandelt?

@Anita, danke für den Buchtipp!
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

vielen Dank für alle Beiträge.

Ich sehe ein, dass er das Kind am WE ein bißchen verwöhnen möchte. Das ist ok. Wir alle profitieren auch davon
(viel Zeit können wir alle zusammen verbringen und unternehmen auch viel zusammen).
Ich habe mit ihm sehr lange gesprochen. Er hat sich ganz schön erschrocken...hat aber alles eingesehen.
Ich merke jetzt schon, dass er versucht an sich zu arbeiten.

Mich stört nicht wirklich das Verhältnis des Mädchens (finde auch das die Beispiele nicht so extrem sind!)
...mich stört, dass er einiges einfach durchgehen lässt.


Es sieht so aus, dass ich auch die traditionelle Erziehungsvariante ausgewählt habe.
Ich erkläre meiner Tochter zwar warum Sachen so sind...die Entscheidungen treffe aber ich.
Sie darf die Entscheidungen treffen (Wurst oder Käse?), die m.E. für sie altersgemäß sind.
Ich weiß auch, dass ich meine Tochter mit seiner Tochter nicht vergleichen kann. Die sind sie wie Buchenholz gesagt hat einfach in sehr
unterschiedliche Entwicklungsstufen. Das tue ich auch nicht.
Bei mancher Sachen ist aber ein klares NEIN einfach nötig...und das fällt mir oft.
Eifersucht? Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich möchte nicht unfair sein. Ich werde meine Gefühlt weiter beobachten.

Bzgl. Miterziehen oder nicht...
Das ist echt schwierig.
Ich habe seit 2 WE das Gefühl, dass sie angefangen hat, mich direkt auszutesten.
Ich fühle mich ehrlich gesagt mit der Situation völlig überfördert. Vielleicht weil ich wirklich mich da nicht einmischen möchte.
Ich sehe aber ein, dass ich nicht immer zu meinem Freund rennen kann. Das werde ich auch nicht tun. Muss vielleicht meine Meinung doch ändern.
Miterziehen ist vielleicht nicht das richtig Wort. Ich werde wohl meine Grenzen genau zeigen müssen.

Ich merke schon, dass diese PatchWork Situation schon einige Herausforderungen mit sich bringen werden.
Hoffentlich bin ich auch dafür bereit und stark.

Als Alleinerziehende habe ich mir ehrlich gesagt schon bewiesen, dass ich extrem gut zurecht komme.
Jetzt kommt die PatchWork-Zeit...

viele Grüße,
NeuesLeben
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Neues Leben

Mein älterer Stiefsohn hat mich sehr oft und brutal heruausgefordert. Und ich wollte lieber zurückkrebsen als mich dem Grenzen-setzen aussetzen.
Mein Partner aber bettelte darum, dass ich mich dem stelle. Denn der Junge suchte das und seine Mutter war damit überfordert. Schlussendllich versuchte ich es als Kompliment zu sehen. Denn nur mit Menschen, mit denen man eine Beziehung pflegt, mit denen getraut man sich zu streiten. Die anderen sind einem nämlich gleichgültig.
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Buchenholz,

Danke!
Ja, mir ist aufgefallen, dass nicht nur mit mir kleine Konflikte entstehen, sondern auch mit meiner Tochter.
Die Beziehung der beiden Mädels läuft jetzt genau so wie bei Geschwister.
Sie lieben sich sehr und kümmern sich gegenseitig um einander...die bekannte Streitereien zwischen Geschwister hat aber jetzt schon begonnen.
Für meine Tochter sehe ich das als Gewinn. Eine große "Schwester" zu haben ist doch eine Bereicherung.

Gruß,
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

ja...eine Bereicherung denke ich vielleicht...
fraglich ist, ob es weiterhin eine Bereicherunt ist, wenn Tochter meint die Tochter meines Freundes nachmachen zu müssen.

Kennt ihr das?
Das die eigene Kinder von den Stiefkinder (oder andersrum) schlecht beeinflusst werden? :roll:

Leute, vielleicht bin ich zu müde zur Zeit...aber mir ist das ganze manchmal zu kompliziert...
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo NeuesLeben,

nur ganz kurz, ich bin auch schon müde...

ich hatte früher immer sehr die Befürchtung, meine Tochter könnte schlechte Dinge von ihrem Halbbruder lernen. Phasenweise war es vielleicht auch mal ein wenig so, manchmal dauerte es nach dem Umgangswochenende ein, zwei Tage bis ich sie wieder "eingenordet" hatte. Insgesamt hat sie aber schlicht ihren eigenen Charakter und ein ganz anderes Wesen als er, und meine Erziehung hat meiner Meinung nach Früchte getragen. Daran hat auch jahrelanger enger Kontakt mit dem Halbbruder nichts geändert. Deswegen meine ich, dass Du Dir da keine zu großen Sorgen machen solltest.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
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