Ich kann meine Stiefkinder kaum/nicht mehr ertragen

Fragen, Probleme und Sorgen...
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lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Buchenholz hat geschrieben:Erpressung: Entweder du machst, was wir sagen oder wir werfen dich raus:

Es klingt aber besser wenn man formuliert: ich/wir wollen, dass du folgendes machst oder du suchst dir eine Wohnung.

Eigentlich ist es das gleiche, aber das zweite klingt einfach positiver und er kann selber entscheiden, welche Alternative er möchte.

Musste dein Partner nie Militär machen? Hey, da wird gar nicht diskutiert. Und da der Junge Mann kaum zu Hause ist gibt es kaum Zeit zum diskutieren.

Ich würde da sagen: Vögeli friss oder es gibt scharfen Arest :-)
Nein, das mit der Erpressung meine ich anders: Es geht darum, dass ich meinen Mann erpressen müsste: Entweder X zieht aus, oder ich. Wenn wir beide der Meinung wären, dass ohne Änderung seinerseits sein Auszug unumgänglich ist, wäre ja ein Teil der Probleme nicht vorhanden.
Patchwork unter einem Dach ab 6/2010:
Mein Mann: 3 Söhne (14, 18, 21)
Ich: Sohn (15), Tochter (11)
Bis auf den 18-jährigen Sohn meines Mannes lebten alle Kids bei uns.

Seit 06/12 patchwork in getrennten Wohnungen (ist das dann noch patchwork?)
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Nin
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Beitrag von Nin »

Buchenholz hat geschrieben:Wenn ich das lese, dann habe ich das Gefühl, das Militär hat noch nicht viel gebracht. Den in unserer Armee wird solches Verhalten nciht geduldet.
Erstmal, aber das tut nichts zum Thema: das ist Schwachsinn! Mein Stiefsohn ist durch die Schweizer Armee gegangen und hat dort keinen Deut Verantwortungsbewusstsein oder Selbstständigkeit oder Ordnung gelernt... (das kam dann viel mehr durch Alleinleben und vorallem durch eine Freundin) und die Schweizer Armee ist da nicht besser als die deutsche, sie ist jedenfalls saumies!

Lapislazuli, mein Stiefsohn ist 23, aber ich war auch schon hier, als er in der Armee war. Diese Phase war besonders schlimm, weil er sich unter der Woche in der Armee todunglücklich gefühlt hat - und von daher am Wochenende besonders gestresst, unausgeglichen usw war. Danach wurde es besser - und vielleicht geht das bei deinem Stiefsohn auch so.
Alles, was du dir vorstellst, wirst du nicht duchsetzen können, wenn der Vater diese Vorstellungen nicht teilt - und ich kann deinen Mann zum Teil verstehen. Bund ist ätzend. Man braucht Druckausgleich. Also überleg, was dir am wichtigsten ist und konzentrier dich darauf. Alles geht nicht, was ist machbar und hilft dir am meisten?

Mein Stiefsohn isst grundsätzlich nicht, was ich gekocht habe, weil es ihm nicht gut genung ist - er ist voll der Koch - und Gewürzfreak, bei dem es nur Bio und das Feinste vom Feinsten sein darf. Ich reg mich nicht mehr darüber auf. Es ist keine Ablehnung meiner Person. Koch grundsätzlich nicht mehr für ihn und kündige ihm das einmal an und Punkt. Und dann kann es im Haus immer Sachen geben, um sich ein Essen zu machen: Spaghetti und Tomatensauce nehmen keinen Platz weg und verfaulen nicht. Im Teifkühlfach ist immer Platz für ein paar panierte Hühnchenscheiben, Geschnetzeltes oder Pizza. So kann er sich immer was machen, ohne auf eure Zutaten zurückzugreifen. Ich hab fürs Wochenende, für den Fall, dass der Sitefsohn kommt, immer mehr eingekauft - und wenn es zuviel ist, bleibt mir der Montagseinkauf erspart. Wo ist das Problem?

Wenn dein Mann dich nicht unterstützt darin, dass die Küche aufgeräumt sein soll, dann soll er sie aufräumen, wenn sein Sohn es nicht tut. Sonntag abend, nachdem der junge Mann abgereist, den Papa vor das schmutzige Geschirr und den Herd. Da ist er auch nicht im Büro!

Wenn es deinen Mann nicht stört, seine Wäsche zu machen - inwiefern ist das ein Problem für dich? Es macht dir keine Arbeit und es stört dich, dass sich dein Mann nicht so verhält, wie du es tun würdest und für richtig hält - er ist aber erwachsen und niemanden Rechenschaft schuldig.

Mit der Geldbeteiligung - ich muss sagen, dass ich von jemand, der beim Bund ist, ausser es ist ganz eng, keine Beteiligung erwarten würde. Diese Zeit dauert nicht lang. Mein Stiefsohn hat von seinem Sold nichts abgegeben, und wir haben das auch nicht erwartet. Er hat sich dann davon einen Laptop gekauft und eine Amerikareise finanziert... es ist noch kein dauerhaftes Einkommen.

Was den Laptop deiner Tochter angeht: ich weiss gerade nicht, wie alt deine Tochter ist. Macht ein Passwort drauf! So kann deine Tochter ihn benutzen und damit surfen, er aber nicht. Und wenn gemotzt wird: einen eigenen Laptop kann er sich von dem Geld schon eher kaufen... eigene Handyrechnung soltle er auch bezahlen.. du siehst das vielleicht nicht als Beteiligung, aber hätte er gar kein Einkommen, müsste sein Vater ihm auch für die Ausgänge und das Essen unter der Woche etwas finanzieren - und da ist er ja nun nicht da.

Solange du an das Problem mit Grundsätzen und "So etwas tut man nicht" rangehst, wird es nicht besser... praktische Lösungen für Teilaspekte helfen viel mehr!
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aisha

Beitrag von aisha »

nin, das sehe ich leider nicht so...

warum soll sich lapislazuli um ihren Stiefsohn herum organisieren? Schliesslich ist sie es, die den Haushalt schmeisst, dafür sorgt, dass sich der Herr sein separates Menü kochen kann, ein sauberes Klo hat und auch sonst für das Wohl der Familie sorgt. Ich weiss nicht, ob lapislazuli arbeitet und damit noch zum Familieneinkommen beiträgt.
Sie hat wohl mehrere Jahre mehr auf dem Buckel, mehr Lebenserfahrung und weiss was SAche ist.
Da sehe ich es wirklich nicht ein, dass sie sich dem jungen Herrn anpassen soll.
Es macht mir sehr Mühe, dass viele Jugendliche offenbar einen Status der Verherrlichung geniessen und sich an keinerlei familiäre Spielregeln halten müssen.
Das hat nichts mit altmodischer oder autoritärer Erziehung zu tun, aber solange der junge Mann Gastrecht geniesst, solange hat er sich auch den familiären Gepflogenheiten anzupassen und nicht lapislazuli.
Wenn meine Stieftochter in ihrem Zimmer eine Müllhalde kultiviert, dann soll sie.
Aber in den Räumen, in denen ich verkehre, akzeptiere ich das nicht.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Der junge Mann geniesst kein Gastrecht er gehört zur Familie!

Nur, weil es Stiefkinder sind, sind sie noch lange keine Gäste.

Ich finde, dass in einer Familie jeder seinen Platz haben muss - es geht dabei nicht darum, sich um eine Person zu organisieren, sondern für alle Platz zu machen.

Auch ich bin älter als meine Stiefkinder, habe mehr Jahre auf dem Buckel und arbeite Vollzeit. Dazu arbeite ich tagtäglich mit Jugendlichen und kenne sie recht genau. Aber, wenn man mir als zwanzigjähriger gesagt hätte, ich muss mich abmelden... ich wäre voll ausgerastet. (nun lebte ich als Zwanzigjährige allein).

Die Frage ist, ob man eine Leben als Familie will. Und das bedeutet Kompromisse.

Wenn jeder seine Grenze beim eigenen Wohlfühlen ansetzt - dann würde ich nicht hier wohnen, denn meine Stiefkinder haben sich damit gar nicht wohlgefühlt. Das bringt meiner Meinung nach nichts. Es geht darum, tragfähige Situationen zu finden und keine idealen und in keinem Fall, ist irgendjemand damit geholfen, dass er eigentlich "Recht" hat. Wenn es nur um das Wohlfühlen der Erwachsenen (oder der Verdienenden) geht - warum hat man dann Kinder?

Ich bin gerade in einer extrem schwierigen Phase mit meinem Stiefsohn und könnte ihn regelmässig auf den Mond schiessen - versuche aber, daran zu denken, dass ich nicht die Einzige bin, die es schwierig findet...
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aisha

Beitrag von aisha »

eben nin, WEIL er zur Familie gehört, hat er auch eine Mitverantwortung, dass es allen wohl ist.
Und Gastrecht geniessen kann durchaus auch jemand, der dazugehört.
Denn wenn ich von jemandem abhängig bin, und das ist der junge Mann offenbar, dann benehme ich mich auch dementsprechend. Wer nimmt, muss auch geben.
Weisst du, es geht nicht darum, ob er sagen muss, mit wem oder wie lange er ausgeht.. das tun meine Stiefkinder auch nicht, aber es ist die Sache des Anstandes, dass man kundtut, ob man zu den Mahlzeiten geruht zu erscheinen. Denn wir sind eine Familie und keine WG.

Oder nin, andere Frage: sagts du deinem Mann nichts, wenn du weggehst oder nicht nach Hause kommst??????
Das hat doch nichts mit Kontrolle oder Kompromissen zu tun, sondern mit Anstand!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

nin, ich finde das hast du toll geschrieben !

Lapislazuli: ich kaufe auch immer nur für uns 2 ein, wenn dann plötzlich am Freitag Abend mein Stiefsohn mit Freundin kommt, ohne das wir es wissen, dann gibts halt ne Pizza oder sonst was aus dem Tiefkühler, oder ein Teller Spaghetti. Da wird dann halt etwas improvisiert.

Mein Stiefsohn war und geht nicht ins Militär. Aber er lässt jetzt schon seine Socken irgendwo rumliegen. Mich nervt das auch, aber ich sag nichts, wenn das 2x pro Monat ist, ist das für mich nicht schlimm. Zudem ist der Vater nicht besser...
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Naja, aisha, und was Anstand dann so genau ist, das bestimmen die Erwachsenen?
Meine Tochter ist ja erst kurz vor 14 und Stiefkinder habe ich auch nicht. Aber ich spüre auch immer stärker, dass das Zusammenleben mit Jugendlichen wirklich viel Kompromissbereitschaft erfordert - von beiden Seiten! Wenn es dann noch Stiefkinder sind, macht das die Sache wohl besonders brisant.
Nin, ich finde Deine Ideen immer so herrlich bodenständig und praktisch. Einfach real. Denn wie Du sagst, Recht haben nützt hier gar nichts, auch nicht gegenüber dem Partner. In Beziehungen geht es sowieso sehr selten um Recht....

Mit meiner Grossen hilft es mir sehr, dass ich einerseits ein paar Regeln festgelegt habe, die gelten müssen: aber diese Regeln sind einfach notwendig und das ist so deutlich, dass es sogar für sie einsehbar ist. Sie bemüht sich immerhin darum inzwischen. Und findet es gar nicht so schlimm, denn Mitarbeit zuhause heisst auch Mitverantwortung und letzteres wiederum heisst, dass sie ernst genommen wird und auch Mitspracherechte hat.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es jetzt so ist, wie ICH es gern hätte. Momentan sind Ferien, Samstag verschwand sie zu einer Freundin, open end. Ich hatte keine Ahnung, ob oder zu welchen Mahlzeiten am Wochenende ich sie einplanen soll. Kurz habe ich mich auch geärgert, zumal sie ihren Schlüssel vergessen hatte und damit erwartete, dass jemand da ist, wenn sie denn geruht, wieder nach hause zu kommen. Dann habe ich versucht, es positiv zu sehen: sie hat eine gute Freundin, ist bei der daheim auch willkommen - das ist doch schön! Sie hat Ferien und unternimmt wenigstens etwas, umso besser! Sie kann sich selbst organisieren, das ist super! Also: sie kann kommen wann sie will. Wenn es dann gerade Essen gibt, wird geteilt und wer noch Hunger hat, macht sich ein Käsebrot. Verpasst sie das Essen, muss sie sich selber drum kümmern, Brot, Käse, ein Spiegelei, eine Tiefkühlpizza, Salat, Joghurt, das hat es doch immer im Haus!
Sie weiss, dass sie keinen Schlüssel hat. Wenn sie also vergisst, vorher anzurufen, dann muss sie eben draussen warten. Es ist ihre Verantwortung. Und ich rege mich nicht auf. Sie kann diese Verantwortung tragen in ihrem Alter! Ein 20jähriger kann das sowieso! Auch meine Grosse nervt es, wenn ich ihr nachlaufe mit solchen Dingen. Schliesslich hat sie gar nicht verlangt, dass ich für sie koche o.ä.!! Diese Erwartung habe nur ich an mich selber, weil ich die Mutter bin....

Heute hat sie ihre dreckige Wäsche nicht in den Korb sortiert. Also wäscht sie morgen selber (bin nicht da) und wenn sie das verpasst, muss sie warten bis zum nächsten Waschtag. Ist nicht mein Problem!
Ich musste nur erstmal kapieren, dass die Jugendlichen auch gar nicht wollen, dass wir Mütter sowas zu unserem Problem machen!!! Seitdem rege ich mich weniger auf...;-)

Das mit den Essenszeiten verstehe ich sowieso nicht ganz. Meine Mutter wusste nie, wann mein Vater kommt und ich habe nie ein böses Wort von ihr gehört deswegen. Und dass Jugendliche es spiessig finden, sich da anzupassen, kann ich verstehen. Bei manchen Gelegenheiten ist es mir wichtig, das sage ich dann und dann ist sie auch da. Oder wenn sie ein Essen wünschen durfte ;-) Oder wenn sie für uns kochen darf....das macht sie gern! Also ehrlich, mit 20 hab ich zwar auch schon in einer WG gewohnt, aber so oder so gab es tausend wichtigere Dinge als wann die Eltern essen. Ging Euch das nicht so früher?
Organisatorisch finde ich es auch nicht so schwierig, irgendwas wird sich schon finden oder man friert Reste mal ein!
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Mein Bruder hat sehr viel Militärdienst geleistet, keine Ahnung, wieviel Teigwaren er am Hut trägt oder ob man da schon bald von Grünzeugs spricht *grübel :-)

Wenn er nach Hause kam, dann war er einfach nur fertig und stank. Wäk, Militärzeugs stinkt. Er nahm ein Bad und ich wurde zum personal Rückenschruber ernannt.

Seine Tagesstruktur passte selten mit unserer. Im Gegensatz zu Lapislazuli hätte mein Bruder unsere Mutter am liebsten mit ins Militär genommen oder als persönlichen Koch eingestellt. Besser als meine Mutter kann niemand kochen. Daher erübrigen sich Erfahrungen mit: Soldat kocht sich selber.

Dass wir Frauen seine Wäsche machten, das war damals normal. Er nutzte die Freizeit mit Kontaktpflege, meldete aber Besuch schön an. Und es war üblich, dass wir eine Mahlzeit gemeinsam einnamen, schliesslich vermissten wir uns alle gegenseitig. Abwechslungsweise dinierte er später mit seiner Freundin bei uns oder ihrer Familie.

Also das Wort Gastrecht tut mir also auch weh. Stiefkinder sind nicht Gäste, der Stiefsohn von Lapislazuli hat seinen offiziellen Wohnort bei seinem Vater.

Aber was man verlangen kann, dass er die benutzten Pfannen abwäscht oder wenigstens im Wasser einweicht und das Geschirr in die Maschine stellt.
Die Schmutzwäsche in den Waschkorb gibt.

Ich finde es sonst irgendwie als (Stief-)Mutter auch traurig. Da wartet man eine Woche auf den Sohn und wenn er mal da ist, dann beseitigt man nur seine Spuren. Irgendwie muss da doch noch was freudiges, gemeinsames, verbindendes da sein.
Aber da müsste doch eigentlich der Vater sagen, wie und wann er seinen Sohn sehen möchte.

Also wenn ich wirklich aufwändig koche, dann wäre ich ehrlich gesagt beleidigt, wenn sich die Kinder ihre Extrawurst kochen. Ich wäre aber bereit, ihre Kochwünsche entgegen zu nehmen.
Und für zwischendurch hätte es bei mir wie bereits genannt, diverse Fertigprodukte zur Auswahl.
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Nin
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Beitrag von Nin »

aisha hat geschrieben:Oder nin, andere Frage: sagts du deinem Mann nichts, wenn du weggehst oder nicht nach Hause kommst??????
Mein Mann ist, soweit ich weiss, nicht mein Vater.

Mein Vater hätte es noch nicht mal gemerkt, wenn ich eines Abends nicht nach Haus gekommen wäre, als ich 18 war. Und ich bin mit 18 ausgezogen. Ich habe mich für meinen Partner entschieden, aber seine Kinder nicht für ihn - und für mich schon gar nicht!

Ich sehe es an meinen Stiefkindern - meine Stieftochter ist 20 und macht zur Zeit ein Sabbatjahr nach der Matura. Und da geht sie viel aus und ist auch einfach viel bei ihrem Freund und das auch spontan. Manchmal ist sie mehr oder weniger plötzlich da - was kann ich dann tun! Mich freuen, sie zu sehen oder motzen, weil sie sich weder an- noch abgemeldet hat? Ich entscheide mich für die erstere Lösung. Mit dem Essen halte ich es wie oben gesagt, und abends kocht sowieso meistens mein Mann.

Bei meinen inzwischen erwachsenen Stiefkindern gehe ich davon aus, dass sie alles selbst machen können, und wenn sie von mir irgendwas wollen, darum bitten müssen. Sie bitten nie. Die Stieftochter legt ihre Wäsche in den Korb, das ist auch schon alles. Aber ja, sie machen Lärm und auch Unordnung - und ich bin mir sicher, da sich nie jemand an- und abmeldet, gäbe es Krach in anderen Familien - z.B. mit Aisha, wenn ich das richtig verstehe.

Ebenso gehe ich davon aus, dass sie im Prinzip nicht da sind, bzw für sich selbst verantwortlich, was ihre Ernährung angeht.

Es gibt einen Haufen Konfliktpotential bei uns, da füge ich mir doch keins dazu wegen einem Abendessen!
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Ich denke man darf sich nicht verrückt machen wegen dem Thema Essen.
Und es ist einfach etwas so mit jungen Erwachsenen, die sind einfach so.
Mein Stiefsohn kommt und geht auch zu uns, wie es ihm passt. Wenn er mit Kollegen wegfährt, welche hier in der Gegend wohnen, dann sagt er uns das zuwar schon, aber wann er heimkommt wissen wir nicht.
Er muss sich dann sein Essen selbst organisieren.

Ich denke man sollte das Leben etwas lockerer nehmen und sich nicht wegen solchen Dingen das Leben schwer machen.
aisha

Beitrag von aisha »

ich glaube, lapislazuli ging es ursprünglich nicht um das Thema "Essen" sondern um das allgemeine Verhalten ihres Stiefsohnes.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

eben und darum schrieb ich ja, dass junge Erwachsene einfach so sind, dass es sicher mit zunehmenden Alter besser wird.
Junge Erwachsene sind noch keine Erwachsenen, wie wir es uns vorstellen. Also das ist meine Erfahrung.

Es braucht einfach in dem Alter noch einiges an Toleranz und Verständnis.

Ich verstehe auch, wenn jemand die ganze Woche im Militär ist, nicht noch Lust und Energie hat, seine Wäsche selbst zu waschen, wenn ihr eh wäscht. Ich wasche auch manchmal die Kleider vom Stiefsohn, oder räume seinen Kram weg, wo er liegen gelassen hat am Wochenende, oder mache das Bett weil er es nicht macht usw.
Meine Freunde/Kollegen früher haben ihre Kleider auch nicht selbst gewaschen als sie in der RS waren, das hat doch alles immer die Mutter am Wochenende gemacht.

Mir sind da andere Werte viel wichtiger.
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Bund ist ätzend. Man braucht Druckausgleich.
Er ist aber freiwillig da! Die Wehrpflicht ist ja abgeschafft in Deutschland, er nutzt den Bund als Ausweg, weil er keinen Bock auf Lehre hat und sie dort gut zahlen. Ich sags gerne noch einmal: Er hat monatlich 1200 € (wohl so knapp 1500 Schweizer Franken) zur alleinigen Verfügung. Das ist für eine einzelne Person in D viel Geld! Er hat sich für 2 Jahre gemeldet - freiwillig.

Wenn es deinen Mann nicht stört, seine Wäsche zu machen - inwiefern ist das ein Problem für dich? Es macht dir keine Arbeit und es stört dich, dass sich dein Mann nicht so verhält, wie du es tun würdest und für richtig hält - er ist aber erwachsen und niemanden Rechenschaft schuldig.
Meinen Mann stört es aber. Er sagt auch, dass er als Ausgleich dafür Mithilfe an anderer Stelle erwartet. Nur kommt das beim dem jungen Mann nicht an! Und es stört mich deswegen, weil wir im Moment wahnsinnig viel anderen Kram an der Backe haben, der uns viel Kraft und Energie kostet.
Mit der Geldbeteiligung - ich muss sagen, dass ich von jemand, der beim Bund ist, ausser es ist ganz eng, keine Beteiligung erwarten würde. Diese Zeit dauert nicht lang. Mein Stiefsohn hat von seinem Sold nichts abgegeben, und wir haben das auch nicht erwartet. Er hat sich dann davon einen Laptop gekauft und eine Amerikareise finanziert... es ist noch kein dauerhaftes Einkommen.
Wenn das Einkommen dann mal nach 2 Jahren nicht mehr da ist, wird selbstverständlich nichts verlangt. Das ist doch klar.

Was den Laptop deiner Tochter angeht: ich weiss gerade nicht, wie alt deine Tochter ist. Macht ein Passwort drauf! So kann deine Tochter ihn benutzen und damit surfen, er aber nicht.
Meine Tochter ist 10. Und hat ein Passwort drauf. Nur, wenn ich nicht im Hause bin, lässt er es sich von ihr sagen: Er ist 1,96 m groß, wiegt 130 Kilo - meine Tochter traut sich einfach nicht, ihm zu sagen, dass sie ihm den Laptop nicht überlassen will, wenn er ihn verlangt und das Passwort abfragt.
Es macht mir sehr Mühe, dass viele Jugendliche offenbar einen Status der Verherrlichung geniessen und sich an keinerlei familiäre Spielregeln halten müssen.
Danke, ich sehe das auch so. Vor allem deswegen, weil ich meinen Kindern nämlich diese meine Werte vorlebe und beibringe. Sie aber am anderen Beispiel "lernen".
Der junge Mann geniesst kein Gastrecht er gehört zur Familie!
Eben. Er benimmt sich aber nicht wie ein Familienmitglied, sondern wie ein Gast, der bedient wird. Genau das ist es ja: ich finde Familie bedeutet etwas anderes!
Die Frage ist, ob man eine Leben als Familie will. Und das bedeutet Kompromisse.
Ich weiß. Aber nur von den Eltern?

Und dass Jugendliche es spiessig finden, sich da anzupassen, kann ich verstehen.
Ich finde nicht, dass es um Anpassung geht, sondern um familiäres Benehmen.
Ich finde es sonst irgendwie als (Stief-)Mutter auch traurig. Da wartet man eine Woche auf den Sohn und wenn er mal da ist, dann beseitigt man nur seine Spuren. Irgendwie muss da doch noch was freudiges, gemeinsames, verbindendes da sein.
Tja, etwas verbindendes lässt er aber nicht zu. Er sagt selbst offen, dass er nur noch hier wohnt, weil es so bequem ist.
Es gibt einen Haufen Konfliktpotential bei uns, da füge ich mir doch keins dazu wegen einem Abendessen!
Es geht doch gar nicht (nur) um Abendessen. Das war als eines der Beispiele genannt, wie der Herr tickt:
ich glaube, lapislazuli ging es ursprünglich nicht um das Thema "Essen" sondern um das allgemeine Verhalten ihres Stiefsohnes.
Ja.
Ich verstehe auch, wenn jemand die ganze Woche im Militär ist, nicht noch Lust und Energie hat, seine Wäsche selbst zu waschen, wenn ihr eh wäscht. Ich wasche auch manchmal die Kleider vom Stiefsohn, oder räume seinen Kram weg, wo er liegen gelassen hat am Wochenende, oder mache das Bett weil er es nicht macht usw.
Aber ich bin auch die ganze Woche am arbeiten und Haushalt versorgen. Und ich würde mich über diese Dinge ganz bestimmt nicht ärgern, wenn es an IRGENDEINER Stelle etwas geben würde, an dem er nicht nur nimmt, sondern etwas gibt. Ich sage es noch einmal und es ist nicht übertrieben: Er beteiligt sich NULLNULLNULL. Stellt nicht mal sein benutztes Geschirr in die Küche, geschweige denn in die Spülmaschine. Lässt alles stehen und liegen. Räumt die Spülmaschine nie aus oder ein. Hilft nicht beim Einkäufe reinschleppen, verräumen... Ich mache es kurz: Er macht NICHTS!!! Wirklich. Auch nicht auf eine Bitte hin, mal bitte dies oder jenes zu tun. Dann kommt als Antwort: a) keine Zeit, b) keine Lust c) mach doch selber. Das ist einerseits unanständig, weil er uns damit ausnutzt. Andererseits ist das auch nicht das, was ich meinen Kindern beibringe, die müssen nämlich helfen und tun es auch (wenn auch nicht immer mit heller Begeisterung). Und ich finde, Kindern beizubringen, was es heißt einen Haushalt zu führen, ihnen beizubringen, wie man Wäsche wäscht, aufhängt, bügelt, wieviel Arbeit und Mühe nötig ist, dass ein Haushalt auch nur einigermaßen läuft, ist Lebenshilfe für später. Und ich finde es fahrlässig, einen volljährigen Menschen von vorn bis hinten zu bedienen und ihm all diese Dinge nicht beizubringen bzw. einzufordern. Ganz davon abgesehen, dass in einer Familie jeder seinen Beitrag leisten muss.



Ach und noch etwas: bevor hier der Eindruck entsteht, ich rege mich wegen des Herren Untätigkeit auf, seit er beim Bund ist. Er war auch schon vor dem Bund so!
Patchwork unter einem Dach ab 6/2010:
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Ich: Sohn (15), Tochter (11)
Bis auf den 18-jährigen Sohn meines Mannes lebten alle Kids bei uns.

Seit 06/12 patchwork in getrennten Wohnungen (ist das dann noch patchwork?)
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Ich bin Deutsche, und 1200€ sind für manche Familien das durchschnittliche Gesamteinkommen - der Knabe könnte sich also locker ein paar Dinge leisten, sei es ein Zimmer, Kostgeld oder was auch immer. Das nur am Rande.

Ich verstehe lapislazulis sehr gut, wenn sie sagt, daß es ihr reicht, denn so, wie der Sohn sich benimmt, geht es einfach nicht. Das hat auch nichts mit "Anti-Stiefsohn" oder ähnliches zu tun, aber man kann von JEDEm erwarten, daß er dazu beiträgt, daß es für ALLE stimmt. Da find ich die Beschwichtigungen von euch mehr als fatal. Wenn er nur am Wochenende kommt, wieso sollte sich die ganze Familie drumrum anpassen? So wie es sich liest, hat der Sohn schon mehr als genug den Hintern gepudert bekommen, das es langsam allen reicht, ist klar.

Lapislazuli, ich sehe wirklich nur eine Möglichkeit: das Gespräch. Dein mann muß ihm sagen, daß er auf diese Besuche künftig verzichten kann, wenn er sich nicht ändert. Beim Bund kann man auch am Wochenende in der Kaserne schlafen, wenn es ihm zu teuer ist, sich was eigenes zu nehmen.
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Beitrag von Nin »

lapislazuli hat geschrieben: Er sagt selbst offen, dass er nur noch hier wohnt, weil es so bequem ist.
Dann mach es ihm unbequem! Nichts mehr für ihn tun und wegen jeder Kleinigkeit Zoff machen. Ja, dann ist ein paar Wochen absolut dicke Luft und das ist nicht angenehm. Konfliktscheu hilft nicht. Rausekeln? Wenn es sein muss...

Abgesehen davon, kann ich mir auch denken, dass man sich mit freiwillig melden überschätzt. Mein Stiefsohn hat seinen Wehrdienst freiwillig am Stück gemacht und war damit völlig überfordert und am Rande der Depression, als sie sogar wollten, dass er gradiert. Finanziell sehen zwei Jahre sicheres Einkommen schon wieder anders aus als 10 Monate, die mein Stiefsohn hatte. (soviel war es übrigens auch nicht, hab mal nachgefragt)

Und wenn es deinen Mann stört, die Wäsche zu machen, dann es ist an IHM damit aufzuhören.

Zwischen meinen Kindern und den Stiefkindern ist übrigens auch ein Altersunterschied. Sie haben in den fünf Jahren fast nichts von den stiefgeschwistern übernommen, weil der Altersunterschied zu gross ist. WEnn sie so etwas sagen, wie: aber die Sachen vom X stehen auch rum... frage ich zurück: "Ja und, stört dich das nicht? Wie möchtest du sein? Ein Mensch, der die anderen stört und nervt oder ein Mensch, mit dem man gerne Zeit verbringt. Du hast die Wahl..." Bei meinen klappt das so gut, dass sie das jetzt oft von selbst sage. "Meine Fussballsachen brauchst du nicht zu bügeln... du hast genug Arbeit..."
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