Ich kann meine Stiefkinder kaum/nicht mehr ertragen

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Lapislazuli

Ich habe eine Idee :lol: : Streut dem jungen Mann Juckpulver in die Militärhose, dann muss er nämlich am nächsten Wochenende Strafwache schieben, weil er bei Stillgestanden nicht Stillstehen konnte! :lol: war natürlich nur als Witz gemeint, man kennt ja die Erzählungen über die Streiche im Militär :lol:

Hier ist guter Rat teuer.
Nicht ob der Junge bleiben soll oder welches Essen oder sonst was, denn darum geht es ja nicht.
Du fragst ja, ob du ausziehen sollst, weil ihr nicht gleicher Meinung seid.
Es geht also eigentlich um Euer Beziehung und um Deinen Mann, dass er sich schwer tut, von seiner Erziehungsidee abzukommen, in der es darum geht, zu REDEN REDEN REDEN.... Reden bringt aber nur etwas, wenn einer Ohren hat zum Zuhören.
Wie man doch manchmal für eine Idee sich selber und anderen das Leben schwer machen kann- das wäre doch nicht nötig. :(

Ich verstehe das, dass es für dich wie eine Erpressung gegenüber deinem Mann vorkommt.

Für mich, wenn ich das so lese, sieht es gar nicht so aus. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl, Du bist schon alles durchgegangen und nun siehst du keinen anderen Ausweg mehr. In dem Fall: es geht nicht um Erpressung, sondern dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Dies musst du in einem Gespräch Deinem Mann sagen. Er muss auch über Deine Gefühle Bescheid wissen.

Stell mal eine andere Person in Deine Position und geh dann diese ganze Szenario durch: Empfindest du es dann immernoch als Erpressung?
Bei solch schwierigen Fragen muss ich jeweils eine andere Person in meine Position stellen und das ganze mit emotionalem Abstand betrachten. Sich selber mutet man nämlich immer mehr zu, als jemand anderem!! ;-)

Ich würde dir vorschlagen: Erzähl deinem Mann von Deinen Gefühlen, wie du hier beschrieben hast. Dass Du ihn liebst und ob es möglich wäre, die Ehe weiter zu führen, mit getrennten Wohnungen. Zeig ihm Deine Not auf! Vielleicht sieht er sie gar nicht wirklich?

Hier hast du ja auch gelesen, dass manche gar nicht gemerkt haben, um was für ein Problem es eigentlich geht und dass es schlimm ist. Vielleicht gehts ja Deinem Mann auch so?
Ich schliesse mich Zanilla an: Das Gespräch mit Deinem Mann.
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Stell mal eine andere Person in Deine Position und geh dann diese ganze Szenario durch: Empfindest du es dann immernoch als Erpressung?
Bei solch schwierigen Fragen muss ich jeweils eine andere Person in meine Position stellen und das ganze mit emotionalem Abstand betrachten. Sich selber mutet man nämlich immer mehr zu, als jemand anderem!! Wink
Danke für den Tipp, der ist sehr gut! Ja, was ich (m)einer Freundin raten würde, ist mir dadurch ganz schnell klar geworden...

Ich würde dir vorschlagen: Erzähl deinem Mann von Deinen Gefühlen, wie du hier beschrieben hast. Dass Du ihn liebst und ob es möglich wäre, die Ehe weiter zu führen, mit getrennten Wohnungen. Zeig ihm Deine Not auf! Vielleicht sieht er sie gar nicht wirklich?

Hier hast du ja auch gelesen, dass manche gar nicht gemerkt haben, um was für ein Problem es eigentlich geht und dass es schlimm ist. Vielleicht gehts ja Deinem Mann auch so?
Das kann gut sein. Obwohl ich doch deutlich sage, was und warum mir am Verhalten des Großen nicht passt. Aber klar, dass ich mich ernsthaft mit der Überlegung des Ausziehens beschäftige, das weiß er sicher nicht. Vielleicht druck ich ihm mal hier ein paar meiner postings aus, dann vergess ich nix :wink:

Bild
Patchwork unter einem Dach ab 6/2010:
Mein Mann: 3 Söhne (14, 18, 21)
Ich: Sohn (15), Tochter (11)
Bis auf den 18-jährigen Sohn meines Mannes lebten alle Kids bei uns.

Seit 06/12 patchwork in getrennten Wohnungen (ist das dann noch patchwork?)
Babell
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Beitrag von Babell »

Vielleicht druck ich ihm mal hier ein paar meiner postings aus, dann vergess ich nix :wink:
Würd ich eher nicht.

Es kommt besser, wenn du im Augenblick von Deinen Gefühlen redest, als was bereits ein Tag her ist.

Ich würde mit ihm einfach zusammen sitzen, wenn ihr nicht gestört werdet und ihm Deine Gefühle erzählen. Dann ists authentischer und er kann auch nachfragen, du kannst auf seine Reaktionen reagieren. (vielleicht ist er ja total geschockt?) Und du überfällst ihn dann auch nicht mit einer fertig gemachten Rede.

Zuviel kann den anderen auch so überfallen, dass er dann gar nichts mehr davon wissen will.
Und keine Schuldzuweisungen! Wichtig!!

Wenn du schreiben willst, weil du nichts vergessen willst, dann schreib ihm einen Brief oder mail, dann ist es zusammenhängender, als Postings.
Ausserdem kann es auch als Verrat rüberkommen: "die schreibt da irgendwelchen Leuten über Privates...."
[/quote]
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo lapislazuli

Ich arbeite im Moment nicht, habe aber davor immer 100% gearbeitet.
Auch mein S-Sohn hat den Teller bis vor wenigen Monaten stehen lassen, die Freundin auch und ich konnte immer alles abräumen. Das wurde immer wie besser, seitdem beide eine eigene Wohnung haben, aber auch heute ist es nicht immer so wie ich es gerne hätte.
Für mich ist das alles nicht so tragisch, weder heute noch als ich gearbeitet habe.

Ich denke der Unterschied liegt vielleicht in den, dass ich weiss, dass ich auf ihn zählen kann. Er hilft mir immer, wenn ich ihn darum bitte, ohne zu murren.

Ich würd auch das Gespräch mit deinem Partner suchen. Vielleicht liegt das Problem eher dort, als am Sohn persönlich.
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Ich denke der Unterschied liegt vielleicht in den, dass ich weiss, dass ich auf ihn zählen kann. Er hilft mir immer, wenn ich ihn darum bitte, ohne zu murren.
Ja - das würde für mich einen riesigen Unterschied machen.
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Beitrag von carlotta37 »

lapislazuli, mir scheint auch, das ist eher ein Paarproblem. Solche Gefühle treten doch vor allem auf, wenn einer sich vom anderen nicht unterstützt fühlt. Grundsätzlich verschiedene Vorstellung von Werten und Erziehung können der Grund für diese mangelnde Unterstützung sein.

Sonst finde ich, man muss - wenn man den Ärger in Grenzen halten will - es einfach schaffen, die Kinder des Partners/Partnerin in erster Linie auch als Gewinn zu sehen. Auch im Hinblick auf die eigenen Kinder. Es ist klar, dass nicht mehr alles ausschliesslich nach den eigenen Vorstellungen läuft, aber dafür gibt's eben auch ein paar Beteiligte mehr und das ist doch ein Gewinn.
Natürlich könnte man sagen, ich habe ja leicht reden, mein Freund hat keine Kinder. Aber ich kann es mir schon ungefähr vorstellen aus der Zeit mit meiner Freundin und ihren Kindern: 5 Kinder, die drei Mittleren davon im gleichen Alter.....das birgt auch Konfliktstoff. Manchmal wusste ich sehr genau, dass ich gewisse Dinge anders machen und entscheiden würde für meine Kinder. Aber da sie in so ähnlichem Alter waren, mussten wir irgendwie gemeinsame Regeln aufstellen. Ich habe dabei so manchen Kompromiss gemacht und sie auch. Das ging nur gut, weil wir beide die "Grossfamilie" grundsätzlich als Gewinn betrachtet haben. Manches hat genervt. Aber letztlich war es mir wichtiger, dass diese Kinder da sind als meine eigenen Vorstellungen durchzusetzen. So ist das heute noch, wenn wir zusammen sind und die Bindung der Kids aneinander gibt uns Recht. Sie haben viel Einfluss aufeinander, nicht nur positiven, aber immerhin auch ;-)

Ich glaube, darüber muss man sich einfach klar sein: es ist eine riesige Veränderung, wenn Kinder beider Partner in einem Haushalt leben. Und selbst wenn das Paar grundsätzlich ähnliche Vorstellungen hat: kennen wir doch alle, dass wir manchmal unsere Ideale nicht umsetzen können? Aus welchen Gründen auch immer, schlechtes Gewissen, aber auch fehlende Kraft oder schlicht weil uns etwas anderes gerade wichtiger ist. Ich glaube, niemand von uns ist da absolut konsequent, aber beim Partner und den Stiefkindern verzeiht man es weniger leicht....
tabida
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Beitrag von tabida »

lapislazuli hat geschrieben:Ist es eigentlich verwerflich, sehr ernsthaft darüber nachzudenken, mir und meinen Kids eine eigene Wohnung zu suchen und bis zum Zeitpunkt, an dem die Kids aus dem Haus sind, unsere Ehe in getrennten Wohnungen zu fortzuführen?
Ich kenne zwei Paare, die genau das gemacht haben und das wirklich funktioniert hat. Sie leben jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind zusammen und sie sind froh darüber, dass sie sich nicht getrennt haben. Uns sie sagen auch, dass sie sicher sind, sie hätten sich getrennt, wenn sie darauf bestanden hätten, weiterhin zusammenzuwohnen.
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Beitrag von tarzan »

Ich frage mich in einer solchen Konstellation, was die Kinder dazu denken und sagen, wenn sie wissen, dass sie der Grund sind warum der Papa nicht mit seiner Frau zusammen wohnt.

Jeder muss seine Wohnform selbst leben, wobei ich diesen Weg halt als Bequemen anschaue, da man gewissen Situationen so aus dem Weg gehen will.
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Beitrag von Ria »

tarzan hat geschrieben:Ich frage mich in einer solchen Konstellation, was die Kinder dazu denken und sagen, wenn sie wissen, dass sie der Grund sind warum der Papa nicht mit seiner Frau zusammen wohnt.
Hallo tarzan
Deine Uberlegung finde ich sehr bedenkenswert! Danke dafür.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
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Beitrag von tabida »

tarzan hat geschrieben:Ich frage mich in einer solchen Konstellation, was die Kinder dazu denken und sagen, wenn sie wissen, dass sie der Grund sind warum der Papa nicht mit seiner Frau zusammen wohnt.
Das ist ja bei Trennungen wohl immer das Problem (ich kenne viele Eltern, die sich getrennt haben, weil sie unterschiedliche Ansichten über den Umgang/die Erziehung der Kinder hatten, resp. mit den Kindern die unterschiedlichen Lebensauffassungen mehr zum Vorschein kamen). Da muss man den Kindern auch vermitteln, dass der Grund der Trennung bei den Erwachsenen liegt und nicht bei ihnen als Kind.
Es ist ja aber nicht unbedingt so, dass die Kinder der Grund sind warum der Papa nicht mit seiner Frau zusammenwohnt. Und es ist Aufgabe der Erwachsen dies den Kindern klar zu machen.
Für die Patchworkkinder hat man sich in der Regel nicht gemeinsam entschieden. Was ist daran schlimm, dass, wenn Kind und Stiefelter einfach nicht "warm" miteinander werden, man nicht mehr zusammenwohnt, die Beziehung unter den Erwachsenen aber weiter besteht? Wäre es besser, wenn das Kind weiss, dass es der Grund ist, warum sich die Erwachsenen getrennt haben? - So weiss es, die Erwachsenen bleiben ein Paar. Diese Beziehung ist eine eigenständige Beziehung, die nicht von mir als Kind abhängt. Ebenso wie die Beziehung des leiblichen Elternteils zum Kind eine eigenständige ist und es lernt, dass verschiedene Beziehungen gelebt werden können ohne dass sie sich gegenseitig ausschliessen.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Wenn zwischen dem Paar ein Konflikt besteht und dieser Streit für die Kinder belastend ist, dann finde ich es toll, wenn man den Kindern zeigen kann, wie eine Lösung - in diesem Fall 2 Wohnungen - aussehen kann.
Das ist jedenfalls besser, als wenn man einer unzufriedenen Situation verharrt.

Probleme kann man lösen. Das ist dann die Botschaft.

Aber wenn die Kinder der Grund sind, dann frage ich mich auch, was diese davon denken.
aisha

Beitrag von aisha »

den Input finde ich gut. Ich persönlich jedoch denke, dass das überbewertet ist.
Denn Stiefkinder haben sich die Konstellation ja auch nicht ausgesucht, wie ich mir meine Stiefkinder nicht ausgesucht habe.
Darum denke ich, dass sich der "Trennungschmerz" bei vielen in Grenzen hält. Bei lapislazulis Stiefsohn wird sich sogar eine gewisse Erleichterung breitmachen, endlich ist die "Motztante" weg, wohl die Einzige, die sich seinem Treiben entgegensetzte.
Was soll ihm ausser dem Service fehlen, wenn lapislazuli auszieht??? Hatte in den Postings nicht den Eindruck, dass da beiderseitig besonders enge Bindungen bestehen.
Meinem Stiefsohn wäre mein Auszug schlicht und ergreifend egal, er ist mit sich selbst beschäftigt. wir sind (meistens) nett zueinander,reden auch über das ein oder andere, aber es besteht auch kein tiefes Verhältnis.
Und Stieftochter könnte höchstwahrscheinlich einen Punkt für sich verbuchen, wenn sie mich los wäre. Sie würde den Service vermissen, dies aber kompensieren. OB ihr Vater traurig ist, würde sie wohl nur kurzfristig interessieren...
Klingt böse , aber es ist leider so. Und so wäre es bei einigen von euch auch, machen wir uns doch da nichts vor.

Ich glaube, Schuldgefühle bei Kindern sind viel grösser, wenn die leiblichen Eltern auseinandergehen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

tabida: ich denke so einfach ist das nicht. Und es geht nicht um Trennung, sondern wenn sie auszieht aus dem gemeinsamen Haushalt aber die Ehe weiterführt.

für mich hört sich das als Flucht an und ich denke das löst das Problem nicht wo sie hat.

Die Kinder gehören nun mal zum Partner wo wir gewählt haben, die können wir auch nicht wegzaubern, wenn wir ausziehen.
aisha

Beitrag von aisha »

....ach ja, dann glaube ich eher, dass wir den Kindern ein schlechtes Beispiel vorleben. Nämlich die Sache ist ganz einfach: klappts nicht, dann trennen wir uns halt wieder....und suchen uns die nächste Partnerschaft. (Verlockend ist das hin und wieder ja schon, den Problemen davonzulaufen, aber dann schafft man sich halt wieder irgendwie neue...)

Und trotzdem gibt es Situationen, wo ein Zusammenleben auf die Kosten eines Partners gehen kann, egal, was der Auslöser ist. Dann muss man sicher abwägen, was wohl für alle Beteiligten das Gesündeste ist...
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