Wie regeln, wenn Stiefkind hier leben will?

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Das habe ich damals auch so gesehen: Es war und ist mir klar, dass alle Kinder bei uns leben können. Auch wenn die leibliche Mutter oder der leibliche Vater sie nicht mehr wollte, wären sie bei uns willkommen gewesen.

Im täglichen Zusammenleben hat sich so eine Verbindung ergeben, die, falls sie nur an den Wochenenden gekommen wären, schwierig gewesen wäre.

Obwohl wir mittlerweile froh sind, wenn sie auf eigene Beine stehen und flügge werden, möchte ich diese anspruchsvolle Zeit nicht missen.

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass sie bei und mit uns das kleinere Übel, wenn man aus Sicht der Kinder dies als Übel bezeichnen will, erlebt haben.
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Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Das denke ich eben auch, es geht ja auch meinem Partner nicht gut, wenn er weiss, dass seine Kinder leiden. Ich selbst möchte als doch eher Aussenstehende das Ganze aber nicht beurteilen, sondern ich möchte einfach vorbeugen, damit wir die Situation möglichst gut meistern, wenn das Mädchen vor der Türe steht. Bereit dazu bin ich ja schon, sonst hätte ich meinen Beitrag gar nicht erst hierher gepostet. Es ist logisch, dass ich helfe, wenn es um die Kinder meines Partner geht - und um die Halbgeschwister unserer gemeinsamen Geschwister. Ich nehme aber doch an, dass man es so regeln kann, dass es gewisse Probleme gar nicht erst geben muss, oder nicht?
Babell
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Beitrag von Babell »

Ja da stellt sich die Frage, wie weit geht die Integration? ;-) Oder anders: wo fängt der Wunsch an, die Kinder seines Partners zu seinen eigenen zu machen?
aisha

Beitrag von aisha »

ja merrillu, da geht es um weit mehr.
es ar für mich auch von Anfang an klar, dass mein Kind zu mir gehört, uns gibt es nur im Doppelpack.
es ist aber auch so, dass mein Partner die viel grosszügigeren Erziehungsvorstellungen hat als ich. Und das gibt nonstop Reibereien. der grosszügigere Erziehungsstil gilt oft aber nicht für mein Kind, sondern ausschliesslich für seine.
Seine Tochter weiss das auch haargenau und spielt das gnadenlos aus. Ich werde übergangen, hintergangen, ausgespielt, aber zuckersüss bearbeitet, wenn man dann was will.
Mein Partner enzieht sich dem Ganzen meistens, er sei ja nicht anwesend, wenn sie "blöd" täte.
So kann man natürlich nicht gemeinsam kutschieren.
wie schon gesagt wurde, ein 2jähriges kann man wohl an gemeinsame Regeln gewöhnen.
Aber eine Pubertierende, das kann ich mir nicht vorstellen. da braucht es ganz viel Kraft von beiden Partnern und die ist bei uns nicht vorhanden.

Ich jedenfalls habe einfach keine Nerven mehr, dass in meinen Schlafzimmerschränken herumgewühlt wird, dass aus meinem Badezimmerschrank einfach Sachen fehlen und dass man sich meine Sachen einfach ohne zu fragen "borgt" und dann noch ausser Haus bringt.

Merrilu, ich finde es gut, dass ihr eine Probezeit vereinbart, dass ihr einen schriftlichen Vertrage aufsetzt, aber es müssen auch die Konsequenzen drauf stehen und die müssen dann eingehalten werden.

die Tochter deines Partners findet es toll am WE bei euch, dann ist sie Mittelpunkt, man kümmert sich um sie. Aber wenn sie dann bei euch wohnt, dann sieht das anders aus. Lärm mit kleinen Kindern, Haushaltpflichten, Rücksichtnahme auf die Kleineren..... ob sie dass dann immer noch cool findet?????
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich will die Kinder meines Partners überhaupt nicht zu meinen eigenen machen! Auch, wenn sie hier leben, sind es seine Kinder, die ich nicht erziehen muss - und nicht erziehen will!

Als ich einzog, lebte die damals fünfzehnjährige Tochter zwei Wochen hier, zwei Wochen bie der Mutter, war also doch regelmässig da. der Sohn, damals kurz vor 18 lebte die ganze Zeit hier. Ich brachte zwei Kinder mit, damals 6 und 8, die die ganze Zeit hier lebten.

Inzwischen hat sich die Situation immer mal wieder verändert und eine Zeit lang lebte die Tochter ganz hier. Das war alles in allem die einfachste Zeit mit ihr. Und natürlich hat das zu Diskussionen geführt.

Aber bei den Diskussionen geht es allerhöchstens darum, WIE das Zusammenleben gestaltet wird und nicht OB es möglich ist. Der Grundsatz, dass alle Kinder zur Familie gehören, ihren Platz haben und hier auch leben können, ist unantastbar.

Eine Patchworksituation birgt es in sich, dass sich Parameter verändern. Meine Erfahrung bis jetzt zeigt mir, dass Flexibilität das wichtigste ist, um eine solche Beziehung aufrecht zu erhalten. Man kann versuchen, Probleme zu verringern, aber das ist nicht immer möglich.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
aisha

Beitrag von aisha »

Nin, natürlich will und kann ich meine Stiefkinder nicht erziehen. Natürlich dürfen sie hier sein.
Aber wer sich so eklatant jeglichen Regeln des Anstandes und Zusammenlebens widersetzt, dann habe ich ein Problem.

Es hat dir doch auch wehgetan , dass deine Stieftochter sich eurer Heirat gegenüber so negativ verhalten hat.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Hallo Ihr Lieben,
ich bin so dankbar über Eure Beiträge!!!! Du hast recht, Aisha, die Koinsequenzen müssen auch draufstehen. Ich habe daran gedacht, die Probezeit auf ein halbes Jahr auszudehnen, da es einfach ist, 2 oder 4 Wochen lang ohne grosse Probleme zusammen leben zu können und sich gut anzupassen. Ein halbes Jahr lang wird das nicht gehen. Ich habe ihr natürlich gesagt, dass es hier nicht immer lustig ist. Aber ich glaube, was sie daheim erlebt, geht in Richtung psychische Gewalt. Kein Handy, keinen Ausgang, kein Taschengeld mit 14, Aussenseiterin in der Schule, seit letztem August ein drastischer Leistungsabfall und Rückstufung in die Primarschule, obwohl sie wirklich nicht unintelligent ist, aber sie sagt, sie könne nicht lernen, wenn es jeden Abend Streit gibt zwishen der Ex und dem Lebenspartner...ich glaube, da ist vieles im Argen. Wenn es ihr gut ginge, würde ich nicht darauf einsteigen, sie hier zu haben. ich wäre die letzte, die einer Mutter ihr Kind wegnehmn oder dies irgendwie unterstützen würde. Wegen der Erziehung bin ich nicht ganz einverstanden, dass dies nicht meine Aufgabe wäre. Ich lege z.B. grossen Wert darauf, dass meine Kinder nach der Schule pünktlich heim kommen, weil ich mir sonst Sorgen mache. Hier bin ich sehzr streng und sehr konsequent, sie können mir Bescheid geben, wenn es mal später wird und sie noch einje Kollegin heimbegleiten oder so, aber ich muss wissen, wer wann daheim ist und wenn sie nicht da sind, so sie sind. Ich würde dies mit der Tochter meines Partners genau gleich handhaben, weil ich die Verantwortung habe und er ja arbeiten muss. Auch kann ich meine Kinder nicht schlechter oder strenger behandeln als das meines Mannes. Emtweder ist er mit meinem Erziehungsstil, den ich bei meinen eigenen Kindern anwende, auch für seine Tochter einverstandenoder er wird Hausmann und schaut selbst, dann kann ich sie bei allem zu ihm schicken und schaue nur zu meinen Kindern, habe aber auch keine Verantwortung für seine Tochter. Wenn sie Hausaufgaben machen muss, wwürde ich dies betreuen. Ich würde dies genau so machen wie bei meinen eigenen Kindern, weil dies sonst nicht fair und nicht nachvollziehbar wäre. Also erziehe ich doch auch. Und ich habe hier, auch als Stiefmutter, meine Privatsphäre und meine Grenzen. Ich fände es schrecklich, wenn sie mir meine Kleider aus dem Schrank zerren würde. Aber das ist natürlich auch sehr abhängig vom Charakter des Kindes. Ein eigenes kann unter Umständen in der Pubertät auch schrecklich werden. Das Kind meines Partners ist sehr "verschupft", unsicher, schüchtern, es hat immer den Eindruck, zu stören und etwas falsches zu sagen. In der Klasse wird sie gehänselt und ist die totale Aussenseiterin. Sie hört von der Mutter dauernd, dass sie so blöd sei wie ihr Vater und dumm und dass es ja kein Wunder sei, dass sie die Sek nicht geschafft habe und dass sie froh sei, wenn sie sie mal nicht mehr anschauen müsse. Das löst in mir ja dann auch das gefühl aus, dass ich ihr helfen möchte und dass es wirklich nötig ist, dass sie von daheim wegkommt, auch wenn hier die kleineren Kinder Lärm machen oder wenn ich nicht immer nur Zeit habe. Mei Partner und ich haben gestern noch lange diskutiert. Er sagte, dass er es mir schriftlich gebe, dass er mich zu 100 % in der Erziehung unterstütze und auch dann hinter mir stehe, wenn er selbst vielleicht anders entschieden hätte, ich mache das in seinen Augen so gut, dass er der glücklichste Vater wäre, wenn ich mich um seine Tochter kümmern würde. das sind natürlich Worte, sie ersetzen keine Probezeit.
Aisha, ich vestehe Dich so gut. Wenn sich dein Partner davon distanziert, die regeln in Eurem Daheim auch bei seiner Tochter durchzusetzen, würde ich das an Deiner Stelle nicht aushalten. Mein Partner weiss aber auch, dass ich gehen würde, wenn es für mich nicht stimmt. ich stehe finanziell auf eigenen Beinen und habe vorher lange allein gelebt und es ging gut, erzieherisch, mit den Kindern, dem Job und dem Geld. Klar liebe ich ihn. Aber ich denke, dass ich ihn dann doch vor ein Ultimatum stellen würde. Entweder hilft er mir, dass es zu einem friedlichen Zusammenleben kommt, bei dem ich von allen, die hier wohnen., respektiert werde, weil ich das mit den Personen um mich herum auch so mache, oder er muss damit rechnen, dass er sich allein um seine Tochter kümmern dürfte und ich ausziehen würde. Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass einen Jugendliche doch gut respektieren, wenn man sie ernst nimmt und argumentiert, warum man dieses und jenes nicht will. Meine älteste Tochter zieht gelegentlich auch Kleider von mir an. Das darf sie, wenn sie mich fragt, wenn sie die Sachen selber wieder wäscht und bügelt und wenn sie sie ersetzen würde, falls sie kaputt gehen würden. Das ist für mich ein guter Kompromiss. Ich habe aber keinen Machtkampf mit ihr gehabt, sondern ihr nach dem ersten mal, als sie meine Sachen angezuogen hat, erklärt, wie ich mich dadurch fühle und warum mich das stört. Dann habe ich sie gefragt, was es für Lösungen gäbe. Es klappt hervorragend. Letzte Woche hat sie sich bei mir einen Trainer ausgeliehen, weil sie ihren noch nicht trocken hatte und gestern hat sie mir, schön gewaschen und zusammengefaltet, alles ins Schlafzimmer aufs Bett gelegt:-) Unter diesen Umständen darf sie sich wirklich wieder aus meinem Schrank bedienen und das wäre beim Kind meines Partners das selbe. Mehr Rechte, mehr Pflichten:-) Ich finde es immer wichtig, sich zu fragen, warum Jugendliche rebellieren und sich katsatrophal benehmen. Oft wollen sie ja dadurch Aufmerksamkeit oder auf ein Problem von sich hinweisen, das man lösen kann und dann verschwinden andere Probleme auch. Etwas anderes ist es, wenn ein Kindnie Grenzen erfahren hat. Dann ist es schrecklich, wenn sich eine Stiefmutter damit konfrontiert sieht, die erste zu sein, die Grenzen setzt. Ich glaube aber, dass zwar in meinem Fall die Mutter des Kindes diametral entgegengesetzt zu mir erzieht, mein Partner aber zumindest bei den gemeinsamen Kindern alles sehr ähnlich sieht wie ich und auch, wenn ich mal etwas über die Erziehung von meinen Kindern bereden möchte, kommen wir rasch auf einen gemeinsamen Nenner. Aber ob es auch klappt bei seinen eigenen Kindern, das weiss ich eben noch nicht, das ist alles noch recht frisch und die Ereignisse überstürzen sich wirklich etwas. Allerdings finden wzischen den verschiedenen Einträgen von mir ja auch immer zig Gespräche zwischen meinem Partner und mir statt und dann bin ich schon wieder an einem andern Ort, wenn ich zwei Wochen später wieder etwas schreibe.
Mal schauen, wie es weiter geht. Danke weiterhin für all Eure Denkanstösse und Kommentare.
aisha

Beitrag von aisha »

offenbar liegt der Fall bei euch doch etwas anders. Das scheint ja schon fast an Kindsmisshandlung zu grenzen.
Die Mutter lebt offenbar einen persönlichen Frust an ihrer Tochter aus.

In diesem Fall wäre es natürlich sehr gut möglich, dass das Mädchen bei euch aufblühen würde. Ihr Selbstbewusstsein gestärkt und auch das Verantwortungsbewusssein mit jüngeren Geschwistern.
Mit 6 Monate Probezeit finde ich gut. Dann seht ihr, wie sich die Sache entwickelt.
Eine Befürchtung habe ich jedoch, die Mutter wird wohl nicht freiwillig auf das Kind verzichten, denn es bedeutet für sie ja "Einkommen".
Meint ihr, dass das Mädel stark genug ist, um allenfalls eine Terrorwelle der Mutter auszuhalten????

Aber ihr mcht euch viele Gedanken auf alle Seiten, das finde ich gut.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Aisha,
Du bringst es auf den Punkt, danke!!!!! Ja, das könnte ich mir eben auch vorstellen, dass sie bei mir aufblühen könnte. Ich habe sie z.B. schon zum Lesen gebracht, was sie heute begeistert tut und ihr gesagt, dass sie ein tolles Mädchen sei und wirklich sich selber sein dürfe, all das hat wahrscheinlich dazu geführt, dass sie sich mir gegenüber so zu öffnen begonnen hat. Ich bin nicht sicher, ob sie eher zu mir möchte oder zu ihrem Vater, wahrscheinlich zu uns beiden, aber sicher weg von der Mutter. Die verzichtet sicher nicht freiwillig aufs Geld, was uns Sorgen macht. Aber ich kann ja auch nicht zusehen, wie die 14-jährige jeden Sonnhtag abend weint, weil sie wieder heim muss zur Mutter....Die Mutter wird sicher nicht von sich aus in eine Umplatzierung einwilligen. Das hat mein Partner dem Mädchen klar gemacht. Sie hat aber darauf hin meiner Tochter gsagt, dass sie abhauen wolle und einfach komme, dann könne doch die Mutter nicht mehr nein sagen. Ich kenne mich rechtlich zu wenig aus, wie das ist. Mein Partner wollte erst eine Gefährsungmeldung machen bei der Vormundschaftsbehörde, aber dann hat er Angst bekommen, dass seine Ex ihm die Kinder gar nicht mehr gibt und unter Druck setzt, so dass sie am Schluss aussagen, sie wollen bei der Mutter bleibe, auch wenn es eigentlich nicht stimmt. Das wollte er ihnen nicht antun, zumal sie so wenig selbstsicher ist. Ich warte diesbezüglich mal ab, aber ich möchte doch, dass zwischen meinem Partner und mir alles geklärt ist, bevor sie einfach vor der Türe steht. Jetzt ist es einfacher als dann alles auszuhandeln und uns zu überlegen, welche Regeln wir hier haben wollen. Schliesslich soll es allen gut gehen, nicht nur dem Mädchen, auch uns als Paar und als neuer Familie. Deshalb überlege ich mir wohl so viel.
aisha

Beitrag von aisha »

siehst du, ich wurde damals einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Mädchen stand mit drei Plastiktüten da und der Vater meinte, er habe mit ihr abgemacht, dass sie ab jetzt bei uns lebe....
Ich hätte ja niemals nein gesagt, aber so überrannt zu werden, da kaue ich immer noch daran.
Denn dann hätte man auch vorher das ein oder andere Detail besprechen können. Natürlich weiss meine Stieftochter, dass ihr Vater mich überrumpelt hat. Das gibt ihr ja auch die grosse Sicherheit, dass ich nichts zu sagen habe.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Aisha

Es geht doch darum, dass junge Dame erfährt und auch merkt, dass Ihr zusammen steht, Du und Dein Partner.

In der jetzigen Situation sind wahrscheinlich nur kleine Schritte möglich aus seiner Sicht. Wie stellt er sich das vor, wo er Dich unterstützen könnte, so dass die Tochter sich nicht "verstossen" fühlt. Auf die Tränendrüse ihres Vater wird sie schon drücken, das ist klar... ;-)
Delphia
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sofia
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Beitrag von sofia »

Hallo Merrilu,

ich finde es ganz großartig, wie Du Dich für das Mädchen einsetzt. Ein Gedanke kommt mir bei Eurem Projekt, das Mädchen zu Euch zu nehmen, und zwar die Gefahr, dass sie in eine Sonderrolle rutscht und anders behandelt wird als die anderen Kinder. Das schlechte Gewissen des Vaters führt oft dazu. Bei uns ist es jedenfalls so, dass die Kinder meines Partners ihren Papa ganz schön im Griff haben.

Bekommt Dein Partner schnell das Gefühl, ein schlechter Vater zu sein, musst Du im aufreibenden Alltag besonders klar bleiben. Wie Du schreibst, betreust Du die Kinder hauptsächlich. Wie ihr Erwachsenen in der Erziehung zusammen steht, wird sich erst in der Praxis erweisen, wie war das denn bisher, wenn die Kinder bei Euch waren ?
Sofia
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Beitrag von Schmetterling »

Sorry habe nicht soviel Zeit weil ich gleich arbeiten gehe und habe nicht alles ganz durchgelesen. Vielleicht wurde meine Frage ja schon beantwortet.

Habt Ihr auch schon überdacht was geschieht wenn das Mädchen die Probezeit bei euch nicht "besteht"? Wohin geht sie dann?

Wäre nicht der erste Lösungsversuch der, dass das Mädchen und die Mutter wieder zueinander finden (mit professioneller Hilfe). Und erst wenn das nicht funktioniert kommt die Option dass sie zu euch kommt?

Gruss Schmetterling
In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man 60 glückliche Sekunden.
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Beitrag von Merrilu »

Hallo Schmetterling,
das Problem ist, dass die Mutter keine Hilfe annimmt. Als die Tochter letzten Dezember nicht zur Schule ging und verzweifelt dem Vater telefonierte, setzte er sich mit der Mutter in Verbindung und bat sie mehrmals, zusammen zum Schulpsychologen, zum lehrer etc. reden zu gehen, um die Rückstufung in die Primarschule zu verhindern. Sie nahm kein telefon ab und schrieb ihm ein SMS, sie habe alles im Griff....er schrieb dann, dass er gerne mehr helfen würde und dass er wisse, dass die Pubertät keine einfache Zeit sei und er sie (die Ex) da gerne unterstützen würde, da sie ja zwar kein Paar, aber immer noch Eltern seien. daraufhin hat sie ihm die Kinder 9 Wochen lang am Weekend nicht mehr gegeben und er vermutete, dass dies sei, damit er nicht merkt, dass sie es eben nicht im griff hat. Als dann die Kinder wieder kamen, haben sie ausgepackt und dann wollten sie nicht mehr heim und die ältere hat gesagt, sie wolle zum Vater ziehen. Ich persönlich fände das ja auch gut, nur frage ich mich, was das bringen soll, wenn sie so abblockt und wie man sie dazu bringen könnte, Hilfe anzunehmen.
ich möchte dem Mädchen natürlich gerne helfen, aber es ist schon so, dass ich mit meinen eigenen kindern genug zu tun habe und mir sicher nicht unedingt noch einen Teenager unter den nagel reissen will, ich würde dies dem Kind zu liebe tun, wenn es nötig wäre. Wenn nicht, umso besser. Sicher ist, dass es so nicht weitergehen kann.
Babell
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Beitrag von Babell »

Ich will die Kinder meines Partners überhaupt nicht zu meinen eigenen machen! Auch, wenn sie hier leben, sind es seine Kinder, die ich nicht erziehen muss - und nicht erziehen will!
Das war nicht als Angriff gegen dich gemeint, Nin! anhand deiner Berichte schätze ich deine Art wie du deine Familie managets sehr.

Es war eher als Denkanstoss gemeint für diejenigen unter Euch, welche den Kindern ihres Partners "helfen" wollen- man muss immer beide Seiten ansehen und immer bedenken, dass die Kinder in erster Linie die Kinder ihrer Eltern sind und diese entscheiden sollen, was in ihren Augen das Beste für ihr Kind ist. Schon klar: bei Missbrauch würde ich eine Fremdplazierung beantragen, und wenn diese Fremdplazierung beim nicht-sorgeberechtigten Elternteil sein wird, ist es ja umso besser!

Etwas anderes ist es, wenn das Kind von sich aus zum anderen Elternteil wechseln will, und sämtliche Erwachsene damit einverstanden sind.

Bei dem Fall von Merrilu ist aber die Mutter nicht damit einverstanden, drum finde ich es heikel.
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