Wie regeln, wenn Stiefkind hier leben will?

Fragen, Probleme und Sorgen...
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Hallo Babell,
ich finde es auch heikel. Allerdings sollte der Hauptgrund, ein Kind bei sich behalten zu wollen, die Liebe zum Kind sein und nicht die Angst vor dem Wegfall der Alimente, wenn das Kind nur nervt.
Da ich selbst einige Kinder habe, habe ich es gewiss nicht nötig, mir weitere unter den Nagel zu reissen. Ich wäre froh, wenn es dem mädchen daheim gut gehen würde und ich dadurch keine weitere Belastung auf mich zukommen sehen würde. Es ist ja wirklich nicht einfach, einen pubertierenden teenie vor die Nase gesetzt zu bekommen, den man bisher nicht erziehen konnte. Darauf bin ich ja nicht scharf. Aber es ist die tochter meines Partners und es ist mir wichtig, dass es ihm gut geht und es ist seine Tochter. Deshalb kann ich mich auch nicht einfach aus der Verantwortung ziehen. Mal sehen, wies weitergeht. Wir waren jetzt schon zweimal bei einem Familientherapeuten, der sehr gut rät.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Merrilu

Ja, das ist eben schwierig: als Stiefmutter hast du keine Rechte, aber Pflichten.
Ich würde wirklich den Vater entscheiden lassen und ihm halt immer wieder sagen, wie sehr es dich schmerzt, wie du zusehen musst, wie es dem Mädchen geht. Und dass du die Verantwortung gerne auf dich nähmen würdest, aber nicht die Mama bist und du nichts machen kannst/darfst.
Ich stelle mir das sehr schwierig vor!
Es ist ja einerseits deine Pflicht als Mensch, die Verantwortung fürs Wohlergehen eines schwächeren Menschen zu übernehmen, und das bringt dich in das Gefühl des Helfen wollens und andererseits darfst du nicht. Bist sozusagen gezwungen, etwas mitanzusehen was dir nicht gefällt und dir sind die Hände gebunden.
Das ist eines der Dilemmas als Stiefmutter, was Aussenstehende nie verstehen können.

Deshalb finde ich es auch ganz wichtig, dass man für sich diese Frage beantwortet: gehts hier beim "Helfen wollen" um mich oder um das Kind? Denn wenn du diese Frage beantworten kannst, dann kannst du auch mehr dahinter stehen und deinem Partner in seinen Handlungen unterstützen. Denn wie gesagt: er muss es tun, er ist der Vater. Du kannst nur die Betreuung und Erziehung anbieten.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Liebe Babell,
es geht mir ganz klar ums Kind, sie tut mir leid. Ich selbst wäre froh, wenn ich diese zusätzliche Aufgabe nicht hätte. Ich danke Dir für Dein Mitdenken, ich bin voll und ganz einverstanden.
Da ich meinen eigenen Kinderwunsch ausleben konnte und kann, stellt es wirklich eher eine zusätzliche Belastung dar, auch für meine Kinder, die mich noch mit einem Kind mehr teilen müssen. Wenn ich ja noch ein kind hätte haben wollen, hätte ich eins geboren, denn da habe ich schon lieber ein kleines Baby als einen Teenager:-)
Ich halte Dich/Euch auf dem Laufenden
tarzan
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Beitrag von tarzan »

nur aus Mitleid mit dem Kind, würde ich das nicht machen. Wenn Du jetzt schon sagst, du wärst froh, wenn du diese zusätzliche Aufgabe nicht hättest, dann weiss ich nicht recht ob das gut kommt.
Und die Lösung für das Problem Mutter-Tochter ist es auch nicht.
Merrilu
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Beitrag von Merrilu »

Mir geht eben viel durch den Kopf. Einerseits möchte ich meinen Partner glücklich sehen, er kann dies ja nicht sein, wenn es seinen Kindern nicht gut geht. Andererseits habe ich mit seinen Kindern nicht nur Mitleid, sondern ich mag sie auch. Aber beschönigen kann ich es nicht, es wird nicht leicht sein, jemanden halbwüchsigen plötzlich hier zu haben, neben den eigenen Kindern. Auch kann ich das mit der Mutter ja nicht richtig beurteilen, da ich sie nicht kenne und auch nicht kennen lernen will, sie ist nicht meine Ex und interessiert mich eigentlich nicht, ich nerve mich höchstens über sie, wenn sie meinem Partner weh tut. Dennoch will ich ihr natürlich nicht die Kinder wegnehmen und Tarzan, ich sehe das auch, dass man durch Weglaufen von der Mutter das Problem mit ihr nicht löst. Ich meine, dass es andere Methoden gäbe, wie ein Vater seine Kinder unterzützen könnte, z.B. auch durch Telefonate unter der Woche, dass er eher mal raten kann, wenn es Probleme gibt etc. Aber eben, da blockt sie vollkommen ab.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Letztlich ist es besser, man weiss dass es schwierig wird, als dass man so eine Aufgabe unüberlegt übernimmt und hinterher erschrocken ist dass es schwierig wird. Insofern finde ich Deine Aussage "von mir aus muss ich kein weiteres Kind hier haben" eigentlich ganz gut.
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Merrilu

Meine Stiefkinder haben auch eine schwierige Mutter. Es gab immer wieder Probleme zu Hause, daher sind sie während der Ausbildung schon ausgezogen.

Mein Mann hat zeitweise täglich telefoniert als Unterstützung, oder öfters geholt oder so. Es hat ihn auch geschmerzt, wenn er gesehen hat, dass die Kinder Probleme zu Hause haben.

Das die Kinder zu uns wohnen kommen, war auch immer wieder mal ein Thema, ich wollte das aber nicht, habe das auch so gesagt. Und in einem gewissen Alter waren sie dann so verwurzelt mit Kollegen usw. das es kein Thema mehr war. Ich denke die Umstellung wäre gross gewesen, ich hätte mein Pensum reduzieren müssen, Alimenten hätten wir eh keine erhalten. Zudem wohnen wir nicht in der Nähe der Mutter. Vielleicht ist es anders, wenn man eigene Kinder hat und eh zu Hause ist oder zumindest teilweise.
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