Keinen Atem mehr für die Beziehung

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Bacci2
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Keinen Atem mehr für die Beziehung

Beitrag von Bacci2 »

Hallo, muss mal wieder jammern.
Nach dem letzten Streit, habe ich mich total zurück gezogen. Habe das Feld geräumt und lasse meinen Mann machen. Lasse ihn selbst bestimmen wieviel und wann er mit seinen Kids was unternehmen will, wieviel er telefoniert etc. Aber es nagt ganz schön und es tut verdammt weh. Am Dienstag hätte ich meinen 1. freien Abend gehabt. Bis ich meine 3 Kids im Bett hatte und Italienisch mit meinem Grossen gemacht habe, war es so spät dass ich nicht mehr weg konnte. Er hingegen kommt nach einem kurzen Komentar heute Mittag ; ich bin heute Abend mit meinem Grossen weg; nicht nach Hause. Das heisst alles bleibt an mir hängen. Ich finde das nicht gerecht. Bei uns ist es so, dass je älter die Kinder werden sie mehr Ansprüche an ihn stellen, obwohl die Distanz von 200km dazwischen ist. Er ist dann jeweils den ganzen Sonntag weg und ich sitze hier mit den anderen Kids. Er sagt dann vielfach, ich bin ja all die andere Zeit für die anderen Kids da. Anwesend ja, aber Zeit für sie hat er ja nicht. Denn am Abend gehen sie bald ins Bett nach dem Essen und am Mittag braucht er seine halbe Stunde für sich. Mein Therapeut meinte, er müsse mal die Zeit die er für die Grossen braucht auf die anderen umrechnen. Doch das schafft er nicht. Denn alleine um sie nach Hause zu bringen braucht er 6 Stunden. Wann will er das den anderen zugute kommen lassen? Und ich fühle mich wie ein Lückenbüsser. Bin zwar da, aber nur wenn die anderen nicht präsent sind. Die täglichen Gespräche hat er mit seinen Kids, warum sollte er da noch mit mir reden. Der Kontakt ist im Moment so intensiv, dass wir nur "stören". Pflichtprogramm so fühle ich mich im Moment.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi Bacci2

*Umarm*. Da bist Du momentan an einem Tiefpunkt. Ressourcen anzapfen ist wahrscheinlich die Devise.

Hast Du Familie in der Nähe? Gute Freundinnen? Wie ist das Wochenende geplant?

Lass hören.

Viel Kraft und liebe Grüsse
Delphia
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Bacci

Ich wünsche dir auch viel Kraft!

Dein Freund/Mann müsste dir ein bisschen mehr mithelfen im Haushalt und mit den Kindern.

Für mich wäre ein freier Abend, wenn er die Kinder ins Bett brächte und mit ihnen italienisch lernt.

Als freier Abend bezeichne ich, wenn ich gar nichts zu tun habe im Haushalt, also nicht mal abwaschen!

Du hattest nicht ein freier Abend, noch nicht mal Picketdienst!

Tust mir leid.

Alles Gute!
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Danke Euch. Wir hatte dann noch ein Gespräch und habe ihm nochmals deutlich gemacht, was auch unsere Probleme sind. ER hat vieles auch so gesehen. Er hat auch endlich mal eingesehen, dass der Grosse ein Problemkind ist. Nur eben an der Umsetzung fehlt es leider noch. Wir arbeiten daran. Er ist auch gleicher Meinung, dass die Forderungen jetzt langsam mehr werden von den Kids und seiner Ex. Ist aber nicht bereit auf alles einzugehen. Wir werden sehen, der Kampf ist sicherlich noch nicht zu ende. Auf ein Neues.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Bacci

Schnauf nicht zu früh auf! Ich glaube, das war noch nicht alles, wie du selbst ja auch geschrieben hast. Und bei jedem Fortschritt gibt es immer wieder Rückschritte.

Ich würde dir vorschlagen, ihn beim Wort zu nehmen und mit ihm so streng zu sein, wie mit deinen Kindern. Also damit meine ich, dass du ruhig ein bisschen konkretere Antworten und Taten von ihm verlangen kannst: wenn er dir z.B. verspricht, dich beim Grossen zu entlasten, dann würde ich ihn fragen, wie er das konkret sieht und wann er gedenkt, dies umzusetzen. Oder wenn er findet, die Forderungen seiner Kids werden mehr, würde ich ihn fragen: welche genau? Und wie geht er mit dieser Erkenntnis um? Sieht er den Handlungsbedarf oder will er dir alles überlassen? (und das geht nicht, sonst gehst du irgendwann kaputt dabei!)

Viel Glück
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Wieso müssen eigentlich diese Auf und Abs sein? Vor allem ich habe sie. Meine Gefühle meinem Partner gegenüber sind im MOment auf dem Null Punkt. Habe das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst. Ok, er gibt sich Mühe was unser Problem angeht. Aber eben nur Mühe. Es fehlt an der Umsetzung etc. Auch das mit den Finanzen. Ich merke dass ich mich ihm gegenüber zurück ziehe und anfange zu hassen? Ist noch nicht das richtige Wort, aber es geht in diese Richtung. Mit seinen Handlungen verletzt er mich, und obwohl er das weiss, ist es ihm wichtiger, wie er vor seinen KIndern und der Ex da steht. Ich würde ihm gerne sagen, wie es in mir aussieht. Doch dann ist er wieder beleidgt und findet ich kaue immer auf dem selben Problem rum. Logisch, ausser dass noch neue dazu kommen. Er hat zwar gesagt, dass er das mit dem Zuggeld regelt. Doch ich weiss, bis zum nächsten Mal vergeht wieder Zeit und dann kommt die nächste Ausrede. Zum Schluss bin einfach ich immer die, die alles kaputt macht.
Zur Zeit frage ich mich mal wieder, ob es nicht besser wäre, wenn jeder seinen Weg gehen würde.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo bacci

Oftmal schliesst sich "recht haben" und "glücklich sein" aus. Deshalb ein paar provokative Fragen, die dir vielleicht eine andere Sichtweise ermöglichen:

Was brauchst du, damit du besser für dich schauen kannst? Deinen freien Abend einziehen... Warum gehst du nicht einfach in den Ausgang und lässt ihn die Kinder ins Bett bringen? Es sind doch auch seine, oder?

Von aussen sieht es für mich so aus, wie wenn sich dein Partner daran gewöhnt hätte, dass du am jammern bist, und dass er es sowieso nicht richtig machen kann. Wenn er dir einen Schritt entgegen kommt, hat er davon nicht viel, weil das zu wenig ist, um dich zufrieden zu stellen.
Was du über deine Gefühle ihm gegenüber schreibst, wie sich die in Richtung Hass entwickeln, kriegt er - mindestens unbewusst - mit. Was muss er tun, damit du sagst, er macht es richtig? Ohne aber.

Wozu willst du ihm sagen, wie es in dir aussieht? Was erwartest du? Er kann dir keine Gefühle wegnehmen. Diese kommen aus deiner Bewertung. Dem ist er hilflos ausgeliefert.

Ich hoffe, du kannst etwas daraus nutzen. Ich wünsche dir viel Mut und neue Ideen.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
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Beitrag von Bacci2 »

Eigentlich bin ich mit sehr wenig zufrieden. Offenheit, Ehrlichkeit, dass sind Sachen die sind mir sehr wichtig. Nur genau da happert es. In der Vergangenheit hat er immer wieder mein Vertrauen missbraucht und das ganz bewusst. Und wie kann man das wieder aufbauen, wenn immer wieder hintenrum Sachen gemacht werden, genau diejenigen wo man eigentlich abgemacht hat, dass es nie mehr vorkommt? Und um das geht es bei uns. Und ich glaube auch nicht, dass ich der Typ bin dem man nichts richtig machen kann. Im Gegenteil, ich bin und war schon immer sehr dankbar für alle auch noch so kleinen Sachen jetzt im materiellen oder auch persönlichen Bereich. Ich habe es nur sehr mit Gerechtigkeit und Ehrlichkeit aber das ist im Moment leider nicht vorhanden.
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Bacci,

Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Offenheit sind große Worte, aber sehr unkonkret. Im konkreten Einzelfall kann jeder etwas anderes als ehrlich, gerecht oder offen ansehen.

Die Exfrau von meinem Freund hat jahrelang immer behauptet, er würde ihr keinen Respekt zeigen. Alles was sie bräuchte wäre nur, dass er ihr seinen Respekt zeigt. Bei Nachfrage, was das denn genau bedeute, konnte sie nicht allzuviel nennen. Irgendwann kam, er würde sie nicht freundlich genug grüßen. (Dumm nur, dass sie selber ihn in Anwesenheit des Sohnes selber nie gegrüßt hat und ihn auch schon einmal vor dem Sohn derbe beschimpft hat.) Allerdings hat sie unter respektlosem Verhalten auch verstanden, wenn er in Punkto Kindererziehung anderer Meinung war, egal wie sachlich diese Meinung formuliert war. So konnte sie natürlich immer wieder etwas finden weswegen sie beleidigt sein und ihm die Schuld geben konnte.

Vielleicht kannst Du Deine Erwartungen von diesen etwas wolkigen Begriffen in irgendwelche bodenständigen Begriffe umwandeln. Ein freier Abend in der Woche ist eine konkrete Erwartung, da kann man konkret besprechen wie sich das umsetzen lässt.
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Beitrag von Bacci2 »

Also Ehrlichkeit, ist so: Er hat jahrelang hinter meinem Rücken mit seiner Ex zwar nix körperliches aber halt sonst gehabt. Also ist auch zu ihr jammern gegangen, wenn wir Probleme hatten und hat auch sons über mich etc. mit ihr geredet. Was ein absolutes now go ist. Da hat er mir versprochen, dass die Telefonate nur noch auf die Kinder beschränkt werden und er mir sagt, wenn er telefoniert hat. Doch das macht er immer noch nicht. Und wenn ich dann nach frage, dann hat er kurz was geklärt, obwohl er länger am Telefon war. Es ist einfach keine Offenheit hier. Er bespricht alles mit seiner EX, ich bekommen mal am Rande was mit, und auch erst wenn es schon abgemacht wird. Vielleicht bin ich da zu egoistisch, aber ich will dass wenn er Zuhause ist, auch zu 100% da ist, und nicht noch 50% bei der anderen Familie. Oder eben auch mit dem Geld, er ist da auch nicht ehrlich, ich weiss nicht was wir auf den KOnti haben, ich habe keinen Zugriff. WEnn ihm was passiert, dann stehe ich mit Nichts da. Diese Sachen stören mich enorm.
Er fordert von mir, dass ich ihm alles erzähle was am Tag war. Im Gegenzug macht er das aber nicht. Und er wird dann wütend wenn er merkt, dass ich es nicht mache. Letzte Woche lag ich mit einer schweren Grippe flach. Ich konnte fast nicht mehr. Er kam nicht einmal auf den Gedanken frei zu machen damit ich ins Bett konnte. Ich konnte kaum gehen, nichts essen etc. und musste mich noch um die Kleine 13Monate kümmern.! Ich bin mir vor gekommen wie ein Stück Scheisse das an einfach liegen lässt. Entweder kommt sie wieder oder na ja, dann sehen wir weiter. Das ist doch keine Ehe!
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Beitrag von tarzan »

Bacci, hast du denn nichts zu ihm gesagt z.b.: ich bin so krank, ich muss ins Bett, kannst du einkaufen gehen und etwas für die Kinder organisieren oder so.
Ich denke Männer sind etwas so, da muss man klare Forderungen stellen, wenns nicht geht, oder zumindest platzieren, von alleine passiert nicht viel. Man muss seine Bedürfnisse sagen, er kann sie nicht erraten. Er weiss nicht, wie krank du dich fühlst.

Das mit dem Konto geht natürlich nicht. Ihr seid verheiratet und habt eine Familie, es ist auch dein Geld. Wie machst du den das wenn du Geld brauchst zum einkaufen usw. ? Musst du ihn da fragen ?
aisha

Beitrag von aisha »

das mit dem Konto finde ich auch nicht in Ordnung. Wie kommst du an dein Haushaltgeld??
Hast du keine Vollmachten? Ich meine das würde sehr problematisch werden, wenn er z. B. sterben würde. Dann hast du keinen Zugriff auf irgendwelches Geld. Natürlich schiesst dann die Bank vor, aber trotzdem.

Weisst du denn , was er verdient?
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Ja ich weiss was er verdient. Aber wenn ihm was passiert, stehe ich natürlich blöd da, klar. Mein Haushaltgeld ist die Alimentenbevorschussung von meinem Grossen plus die Kinderzulagen. Das bekomme ich auf mein Konto. Alles andere ist auf seinen Konti

@tarzan, ja ich habe das mehrfach geäussert! Er hätte sogar im Geschäft einen Tag frei nehmen können, der Chef hat es ihm angeboten. (ist mein Vater) da er wusste wie schlecht es mir geht.
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Beitrag von tarzan »

Er muss dir einfach die Finanzen offen legen, damit du den Ueberblick hast.
Eine Vollmacht auf sein Konto wäre auch nicht verkehrt finde ich.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Hm, der Umgang mit Geld erinnert mich aber stark an meine Ehe! Das würde ich so auch nicht wollen....
Damals war es auch so, dass ich vom Kindergeld (in Deutschland) und Erziehungsgeld und meinem kleinen Job Haushalt und Kinder finanziert habe. Er bezahlte seine Sachen, Miete wurde geteilt, Telefon wurde anhand detaillierter Abrechnung ausgerechnet und jeder bezahlte seinen Anteil. Aber sein Einkommen war wesentlich höher als meines natürlich! Es gab da sehr viel diese Aufteilung in Deins und Meins und wir waren ja noch nicht mal eine Patchworkfamilie....

Würde ich heute mit einem Mann unter einem Dach leben, würde ich ein gemeinsames Budget machen, unbedingt gleich zu Anfang!!! Und dann gäbe es drei Konten: seines, meines und ein gemeinsames, auf das jeder einzahlt, je nach Einkommen und Anzahl der Kinder und von dem alle gemeinsamen Ausgaben finanziert werden: Miete, Telefon, Strom, Grundversicherungen, Haushaltsgeld etc..
Ich glaube, Budgetberatungsstellen bieten da auch Hilfe an und kennen verschiedene Modelle, wie es berechnet werden kann. Aber wichtig ist auf jeden Fall, dass man offen darüber spricht und eine klare Regelung festlegt. Und jeder sollte für sich etwas übrig behalten, darüber schuldet er dann auch keine Rechenschaft. Das wäre mir schon wichtig, auch noch mein eigenes Geld und Konto zu haben, und sei es noch so wenig.

Mein Partner und ich leben ja nicht unter einem Dach, insofern haben wir finanziell sowieso nichts miteinander zu tun. Allerdings kenne ich den "Streit ums Geld" dennoch....Er hat einen sehr viel höheren Lebensstandard als wir und rechnet trotzdem jeden Kaffee ab, den wir gemeinsam trinken gehen....Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt, aber ein gemeinsamer Haushalt ist eine andere Voraussetzung und das funktioniert so nicht.
Andererseits drückt Unzufriedenheit mit den finanziellen Regelungen oft auch Unzufriedenheit in anderen Bereichen aus. Es genügt, dass einer von beiden irgendwie findet, Geben und Nehmen sei nicht ausgeglichen. Mit Geld lässt es sich dann am konkretesten Vorrechnen....
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