Depressionen eines 14 Jährigen

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boeneli
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Depressionen eines 14 Jährigen

Beitrag von boeneli »

Hallo zusammen

Ich hätte da mal eine Frage. Der Sohn meines Partners hat laut Arzt schwere Depressionen. Bereits schon vor der Trennung... Er war auch schon in Therapie deswegen. Brachte anscheinend nicht viel. Ich schreibe anscheinend, weil wir bei uns nie was von diesen Missstimmungen merken. Er ist immer etwas "zickig" und man merkt dass er zu Hause bei der Mutter benachteiligt ist, da er eine "perfekte" Schwester hat. Aber mehr Teenieverhalten als etwas anderes. Denken wir!
Die Mutter teilte uns natürlich nicht mit, dass es wieder so weit ist, dass er in Therapie gehen muss. Sein Arzt rief zum Glück meinen Partner an.
Wie seht ihr das. Was soll ich nun als "Stiefmutter" (verhalte mich sehr kollegial mit den Kindern und nicht Mütterlich" tun. Soll ich ihn nach etwas fragen oder nichts dergleichen tun? Ich frage die Kinder an jedem Wochenende wie es zu Hause läuft und sie antworten immer bereitwillig, v.a. der Sohn. Er ist ein lieber Junge, es fehlten einfach lange Zeit die Regeln und da diese bei uns vorhanden sind, läuft es toll.
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Hallo boeneli

Ist ein heikles Thema. Finde es gut das der Arzt auch mit deinem Partner Kontakt hat. Er beantwortet sicher anfallende Fragen oder kann euch beraten.
Es ist schön das sich der Junge bei euch wohl fühlt. Das hilft ihm bestimmt.
Ich glaube wenn man zu tief dringen will und er sich ausgefragt fühlt besteht die Möglichkeit das er sich zurückzieht.
Würde ganz normal mit ihm umgehen. Ob das wirklich Depressionen sind kann nur der Arzt beurteilen. Es gibt viele Jugendliche die in der Pubertät dazu neigen.
Wie verhält sich dein Partner der Situation gegenüber? Lg nadia
Moni

Beitrag von Moni »

Liebe Boeneli

Wie geht es Eurem 14-jährigen?
Ich habe eine Tochter, die hatte eine sehr schwere OP und hat diese nicht verkraftet und da sie schon immer eher ewas sensibel war, stürtzte sie in eine Jugenddepression.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwer ist eine gute Therapie zu finden. Entweder passte ihr der Therapeut nicht oder sie hasste es regelmässig irgendwo hingehen zu müssen.
Da kam in Diskussionen auch auf, dass sie sich durch die Therapie noch kränker fühle, weil man immer darüber redet und nachdenkt. Sich der Krankheit stellen, mit ihr konfrontieren und dann wieder in einen "normalen" Alltag gehen zu können, dafür war sie schlichtweg noch zu jung. Ich denke, dass die Therapie auch sehr auf Jugendliche angepasst sein muss.
Frag ihn, wenn Du willst, doch mal, ob er gerne geht und ob er denke, dass es ihm etwas bringt?
Meiner Tochter hilft es sehr, wenn ich sie bestätige, ihr mein Vertrauen ausspreche, sie annehme wie sie ist und sie lieb hab und das sage ich auch oft. Das ist meine Therapie und ich merke schon wie die Seele heilt, dass da jemand ist, der sie mit Behinderung und allem drum und dran zulieben vermag. Sie scheint es ja nicht zu können.
Viel Glück und halt ihn im Herzen fest.
Moni
Nadia
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Beitrag von Nadia »

Liebe Moni

Wie alt ist deine Tochter?

Ich glaube das die Kinder allgemein überfordert sind mit Therapien in denen man reden soll.

Ich habe selber eine Therapie gemacht als Erwachsene und fand es sehr schwierig. Ich war nicht gewohnt meine Gefühle klar zu formulieren.
Anfangs ging ich oft nach Hause und habe mich verkrochen und nur noch geweint. Es war einfach zuviel.
Erst nach ein paar Monaten fühlte ich mich deutlich besser und erleichtert. Ich habe oft dran gedacht einfach aufzuhören.

Die familiäre Unterstützung ist ein wichtiger Faktor. Und ich glaube das hat deine Tochter.

Ich habe schon von Maltherapien gehört wo die Kids ihre Gefühle verarbeiten können. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit.

Herzlichst Nadia
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