Kindermund

Fragen, Probleme und Sorgen...
Lala
öfters hier
öfters hier
Beiträge: 63
Registriert: 28.08.2009 13:24

Beitrag von Lala »

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.

Also, was ich für mich mitnehme ist sicher, dass ich solche Sprüche nicht ganz so tragisch nehmen darf und beim nächsten Mal "kindgerecht" nachhake. Hm, gar nicht so einfach, wenn ich bedenke, wie sehr es mich letztes Mal getroffen hat. Aber ich werd's versuchen. Vielleicht hast Du, sofia, ja recht, und es war wirklich Bedauern mit dabei (auch wenn es sich nicht so angehört hat, aber auf den Tonfall hat er ganz sicher nicht geachtet).

Ihr habt schon recht, wenn Ihr sagt, dass das Problem wahrscheinlich nicht ich als Mensch bin, sondern der Loyalitätskonflikt, in dem sich die Kinder befinden, wenn sie gut mit mir klarkommen. Nur, das zu wissen ist eine Sache, dementsprechend zu handeln und sich manchmal vielleicht auch ein etwas dickeres Fell zuzulegen, eine ganz andere.

Wir Ihr schreibt, wir haben alle unsere Muster und sind nur Menschen. Wir können daran arbeiten, aber komplett aus unserer Haut können wir nicht. Aber ich sollte definitiv aufhören, immer allen gerecht werden und gefallen zu wollen (super, haben eigentlich alle Frauen dieses "Syndrom"??). Dann treffen mich solche Aussagen auch nicht mehr so, und ich kann zukünftig ganz anders reagieren.

Werde mal bei Gelegenheit berichten, wie gut mir das gelingt. :)
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Lala
"Loyalitätskonflikt, wenn sie mit mir gut auskommen"
Ich finde es eben auch noch schwierig, wenn man das weiss und das Kind gerne hat,
-weiss, dass es dem Partner gefällt, wenn er sieht, dass sich seine ihm nahestehenden Personen mögen,
-aber man das Kind ja in diesen Konflikt bringt, je mehr man mit ihm macht, sich einsetzt, Mühe gibt, etc.

Als ich deinen Text am Anfang des Berichts gelesen hatte, kam mir eine Frage auf:
Kann es sein, dass dein Partner unbedingt möchte, dass du dich mit den Kindern abgibst? Kommt der Wunsch, eine gute Stiefmami zu sein, von ihm her und setzt er dich ein bisschen unter Druck, indem er dir seinen Wunsch, dass ihr Euch alle harmonisch super vertragt, zu sehr zeigt? (Verliebte möchten doch dem Partner am Liebsten jeden Wunsch erfüllen)
sofia
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 224
Registriert: 17.12.2009 17:17

Beitrag von sofia »

Hallo Babell,

ein guter Gedanke, den Du da beschreibst. Bei uns ist der Druck sicher da. Ich glaube, mein Partner braucht an den Besuchs-WE dringend meine tatkräftige Hilfe, da er sich in der Familie um so viele Dinge nicht kümmern musste. Wäsche, Essen, Hausis, Beschäftigung der Kinder etc.

Die Krux ist nur, dass mir, wenn ich motiviert bin, dieses Versorgen und Mit-Erziehen viel leichter fällt. Motiviert bin ich durch eine eigenständige Beziehung zu seinen Kindern und wenn mein Mitziehen, meine Mithilfe vom Partner gesehen wird.

Schöne Grüße,
Sofia
Sofia
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

sofia hat geschrieben: Motiviert bin ich durch eine eigenständige Beziehung zu seinen Kindern und wenn mein Mitziehen, meine Mithilfe vom Partner gesehen wird.
genau!
Lala
öfters hier
öfters hier
Beiträge: 63
Registriert: 28.08.2009 13:24

Beitrag von Lala »

Hallo zusammen

Babell, Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich hab an mich selber den Anspruch, mit den Kindern gut klarzukommen. Mehr aber auch nicht, ich will sie weder erziehen noch hab ich aufgehört, mich dazu zwingen zu wollen, sie liebzuhaben (und umgekehrt). Vielleicht kommt das irgendwann mit der Zeit noch, aber ich setz mich nicht mehr selber unter Druck. Sie sind da und wir kommen gut klar, mehr aber auch nicht, und ich denke, das reicht ihnen und mir und ist gut so ,wie's ist.

Aber eben, mein Freund hat da schon mehr Ansprüche. Er denkt halt, da ich ihn lieb habe, muss ich für seine Kinder automatisch dieselben Gefühle haben. Und ja, er pusht mich auch dahingehend, möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Da ich aber auch zu 100% arbeite, ist mir das manchmal halt auch einfach zuviel, dann an den Besuchswochenenden von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag die Kinder zu beschäftigen, sodass ich mich öfters ausklinke und auch mal mit Freundinnen was unternehme dann.

Und das, was Du erlebst, sofia, kenne ich auch. Er ist auch oft überfordert mit dem "Bespassungs-Programm", dem Haushalt, etc.etc., und braucht dann auch meine Hilfe. Nur wird's leider von ihm dann doch nicht so geschätzt wie bei Dir, sodass ich manchmal nicht so motiviert bin und die drei an den Kids-Wochenenden halt einfach selber machen lasse. Manchmal hab ich das Gefühl, wenn's um die Kinder geht, kann ich ihm nie was recht machen, was halt nicht grad förderlich ist für die Motivation.
Anita

Beitrag von Anita »

sag deinem partner, dass seine kinder bereits ELTERN haben, von denen sie geliebt werden.

auch bei uns war es in den ersten jahren so, dass mein mann wollte, dass ich seine kinder liebe und das die kinder mich lieben. der grund - so hat es sich herausgestellt - mein mann konnte noch nicht akzeptieren, dass es die heile-welt-familie NICHT gibt.
dank einem systemischen coaching konnten wir das dann ausarbeiten. die therapeutin hat ihm klar gesagt, dass ich uns seine kinder sich NICHT lieben müssen und vermutlich auch nicht können und das dies ganz normal sei. zudem schliesst dies zuneigung, wärme, nähe und vertrauen ja nicht aus. na auf jeden fall war es nach der sitzung viel einfacher für mich. endlich konnt e ich eine beziehung zu den kindern aufbauen OHNE den druck von ihnen geliebt werde zu müssen oder selbst lieben empfinden zu sollen....

kinder brauchen stabile beziehungen, die ihnen sicherheit bieten. dann fühlen sie sich wohl und könne sich gut entwickeln :)

im buch "glückliche scheidungskinder" wird das ausführlich erklärt und vielleicht lohnt es sich ja, es deinem mann unter den weihnachtsbaum zu legen ;)

lg
anita
Lala
öfters hier
öfters hier
Beiträge: 63
Registriert: 28.08.2009 13:24

Beitrag von Lala »

Guten Morgen Anita

Vielen Dank für Deinen Tip. Das Buch werde ich mir definitiv bestellen. Ich glaube, das ist auch bei ihm das Hauptproblem, dass er sich noch zu fest an diese "Heile-Welt-Idee" klammert. Die's halt nun nicht mehr gibt, bzw. die gab's schon vorher nicht mehr, als sie noch zusammen waren - aber das ist eine andere Geschichte.

LG
lala
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Lala
Konntest du deine Gedanken bei deinem Freund bereits anbringen?
Liebe Grüsse
Lala
öfters hier
öfters hier
Beiträge: 63
Registriert: 28.08.2009 13:24

Beitrag von Lala »

Hallo Babell

so teilweise... aber wirklich angekommen ist es wohl noch nicht. Er stellt sich halt auf den Standpunkt, dass ich ja nicht wirklich mitreden kann, weil ich ja keine eigenen Kinder habe und ich deswegen quasi nicht kompetent genug bin, um ihm "Erziehungsratschläge" zu geben. Dabei geht's ja nicht darum, dass ich sie erziehen will, sondern dass unser Miteinander im Endeffekt besser klappt.

Schwierig, schwierig...

Aber ich bleibe dran!

Liebe Grüsse
Lala
Zanilla
Stammgast
Stammgast
Beiträge: 211
Registriert: 20.08.2009 09:32

Beitrag von Zanilla »

Lala hat geschrieben:Hallo Babell

so teilweise... aber wirklich angekommen ist es wohl noch nicht. Er stellt sich halt auf den Standpunkt, dass ich ja nicht wirklich mitreden kann, weil ich ja keine eigenen Kinder habe und ich deswegen quasi nicht kompetent genug bin, um ihm "Erziehungsratschläge" zu geben. Dabei geht's ja nicht darum, dass ich sie erziehen will, sondern dass unser Miteinander im Endeffekt besser klappt.

Schwierig, schwierig...

Aber ich bleibe dran!

Liebe Grüsse
Lala
Hallo Lala,

dieses Argument höre ich dauernd, gefolgt von "Du bist ja auch kein scheidungskind, du kannst da gar nicht mitreden". ich habs schon mit jedem Argument versucht, sei es "Du bist auch kein Regisseur und kannst trotzdem Filme bewerten" oder "Manchmal ist es gut, wenn man nicht die rosa Elternbrille aufhat" aber gefruchtet hat bis jetzt nix so wirklich. Mittlerweile lass ich ihn manchmal stehen, wenn er bei mir meckern kommt und sage "Ich hab doch keine Kompetenz, da mitzureden", das ist aber auch eher Provokation und kein Lösungsvorschlag. Wenn also jemand Ideen hat, nur her damit ;)
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Guten Morgen Lala
Das versteh ich nur zu gut. Du möchtest doch einfach gerne eine Beziehung leben. Unbeschwert Verliebt sein dürfen. Statt dessen musst du dich um die Beziehung zu seinen Kindern bemühen, damit dein Freund dich mag. (das ist ja nicht so, nur kommt es einem so vor!) So kam es mir jedenfalls vor, als ich in einer ähnlichen Situation wie du steckte. Mein Tipp: versuche ihm deine Gefühle zu beschreiben, wie du dich fühlst und dass das, wie es jetzt läuft für dich nicht eine Beziehung ist, wie du es dir vorstellen kannst. Aber dafür musst du dir im Klaren sein, was du willst und ob du die Konsequenz ziehen würdest. Schwierig, man möchte ja nicht jemanden verlassen, mit dem man eigentlich noch in den Anfangsverliebtheitsphasen steckt.. Mir wurde es einfach irgendwann mal so unerträglich, dass ich beschlossen hatte, falls meine Bedürfnisse nicht angehört werden, so geh ich, um meiner Gesundheit willen. Tönt wie wenn ich brutalst gefoltert wurde, aber dem ist nicht so, es fühlte sich aber psychisch so an! Ich ging auch in Therapie und mein Freund kam ein paar mal mit. Da fielen bei ihm ein paar Zwanziger und ich lernte, anstelle ihm Vorwürfe zu machen (du, du, du) von meinen Gefühlen zu reden (ich-Botschaft). Es war aber schon auch enttäuschend für mich, dass mein Freund erst in den Gesprächen mit einer Aussenstehenden gemerkt hatte, wie sehr ich leide. Mir da nicht seine Liebe zu mir in Frage zu stellen, da half mir dann die Therapeutin wieder.
Es fühlt sich ja so an. Wenn einer sich benimmt, wie wenn er der Chef einer Kita wäre und ich die Angestellte, die seine Kinder nach den besten pädagogischen Wertstäben erziehen müsste und alles daran misst, ob man von den Kindern geliebt wird- ich sag jetzt das extra ein bisschen überspitzt. Vielleicht kannst du daraus ein gutes Argument für deinen Freund ableiten.

Die Paartherapeutin hatte meinem Freund auch viel aus der Sicht der Kinder erklärt, wie zum Beispiel:
dass die Kinder eine stabilie Beziehung der Partner brauchen (also dem Vater mit der neuen Frau!)
Dass die Kinder und ich unter einem Druck von ihm stehen und dass er uns vertrauen solle, dass wir (Kinder und ich) schon eine Beziehung zueinander aufbauen könnten.

Und was ihm schlussendlich am Meisten Eindruck gemacht hatte: es sei eine zu grosse Verantwortung für die Kinder, dass er ihnen die Macht über das Wohlergehen unserer Beziehung gäbe, indem er unsere Beziehung davon abhängig mache, ob die Kinder mich mögen oder nicht. Das würde die Kinder zu sehr belasten und sei den Kindern gegenüber unfähr.
Bumm, das ist ihm recht eingefahren. :lol:

Und half schlussendlich, dass er den Kindern vorlebte, dass WIR eine Partnerschaft führen. Nicht Er und Kinder eine Familie und ich irgendwas.....am besten die Heile-Welt-Mutter, die es vorher schon nie gab..........und die es gar nicht gibt. basta.
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Sorry, Lala, meine Wut hilft ja auch nicht viel weiter. Wir habens jetzt gut miteinander, aber mir kam halt ab der ähnlichen Situation da wieder einiges in den Sinn.
Es soll dir mindestens zeigen, dass ich mitfühle ;-)
Ich finde es gut, dass du dran bleibst und dich immer wieder aus der Familie ausklinkst und dir mit Freundinnen was gönnst!
Alles Gute und dir Zanilla auch!
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Babell hat geschrieben:Und was ihm schlussendlich am Meisten Eindruck gemacht hatte: es sei eine zu grosse Verantwortung für die Kinder, dass er ihnen die Macht über das Wohlergehen unserer Beziehung gäbe, indem er unsere Beziehung davon abhängig mache, ob die Kinder mich mögen oder nicht. Das würde die Kinder zu sehr belasten und sei den Kindern gegenüber unfähr.
Bumm, das ist ihm recht eingefahren. :lol:
Das ist ein kluges Argument.

Das mit dem "du kannst nicht mitreden, du hast ja keine eigenen Kinder", das hab ich mir am Anfang auch oft anhören müssen. Ich glaube das ist eher Selbstschutz nach dem Motto "ich will nicht kritisiert werden", und dieses Argument - so falsch es auch ist -kann man anscheinend nicht widerlegen. Mit dem gleichen Recht könnte jede Mutter zu jedem Vater sagen "davon verstehst Du nichts, schließlich habe ich das Kind im Bauch getragen und Du nicht". Der eine Teil ist sachlich erstmal völlig richtig und unwiderlegbar, aber die Schlussfolgerung (deswegen hast Du keine Ahnung) bleibt trotzdem falsch.

Ich habe damals meinem Freund immer meine Meinung gesagt, ihn aber letztlich machen lassen. Wo es aber mich persönlich betroffen hat, habe ich für mich selber gesprochen und gehandelt. Beispielsweise hat sein Sohn uns damals immer beim Essen gestört und wollte nonstop bespaßt werden (er war noch recht klein). Ich habe meinem Freund immer gesagt, dass der Junge ruhig lernen sollte sich auch einmal einige Minuten lang selber zu beschäftigen (und auch zu respektieren, dass Erwachsene oder generell andere Menschen auch einmal Bedürfnisse haben, die gerade im Moment vorgehen). Mein Freund hatte wohl immer das Gefühl er muss sofort springen wenn Sohnemann was will, und kam dadurch buchstäblich den ganzen Tag nicht zum Essen. Ich dagegen habe dem Jungen freundlich, aber bestimmt gesagt dass ich jetzt essen will und er jetzt mal kurz alleine spielen muss. Hat wunderbar geklappt. Irgendwann hat mein Freund eingesehen, dass es so rum besser ist als andersrum, und hat es mir dann nachgemacht.

Es hat lange gedauert, aber irgendwann hat er dann doch eingesehen dass ich manchmal auch recht habe.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Beitrag von carlotta37 »

Hm, bei uns ist es ja mein Freund, der keine eigenen Kinder hat. Aber ehrlich gesagt, bin ich (und war es von Anfang an) immer sehr dankbar für seine Rückmeldungen. Es tut mir gut, dass er sich meine Sorgen anhört und eine "neutralere" Meinung dazu hat und um diese Meinung bitte ich ihn oft.
Das heisst natürlich nicht, dass ich immer alle seine Ratschläge auch umsetze. Manchmal antworte ich ihm entsprechend, dass das aus dem einen oder anderen Grund nicht möglich ist. Manchmal sind wir auch beide ratlos.

Ich frage mich gerade, warum das bei uns so gut geklappt hat. Ich hatte nie so einen Gedanken, dass er nicht mitreden könne, weil ihm die Erfahrung eigener Kinder fehlt. Und ich habe mich auch nie bevormundet gefühlt von ihm, hatte nie den Eindruck, er meint er könne es besser als ich.
Möglicherweise hatte ich schon die Erfahrung, mit anderen Erwachsenen als dem Vater der Kinder unter einem Dach zu leben: mit einer Freundin und ihren Kids und mit unseren diversen Au-Pair-Mädchen. Da gab es auch Konflikte zu lösen, Meinungsverschiedenheiten, Probleme. Und ich habe gespürt, wie wichtig es ist, dass die Erwachsenen untereinander Vertrauen haben und dies auch den Kindern vermitteln - neben den klaren Zuständigkeiten. Das heisst: wenn Mama nicht da ist, hat X oder Y die Verantwortung und entscheidet. Es ist okay, wenn X das anders macht als Mama!
Kamen dann Beschwerden, wurden die zunächst unter den Erwachsenen besprochen, mit den älteren Kindern dann auch mal gemeinsam.

Zentral ist glaube ich, dass der leibliche Elternteil immer die stärkere Position hat, aber er kann dem anderen helfen, indem er ihm ZUTRAUT eine eigene Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Es gibt immer mehrere Wege zum Ziel und mehrere Arten, etwas richtig zu machen....

Ich habe das selber bemerkt, wie hilflos ich manchmal war, wenn unsere noch jungen Au-Pairs uns gefragt haben, wie sie die Dinge machen sollen, wie sie reagieren sollen. Oft habe ich dann gesagt: finde es selber heraus, mach es, wie Du es für richtig hältst und wie Du Dich fühlst in dem Moment. Das ist vielleicht kein super-pädagogischer Ratschlag, aber wichtig ist doch, dass die Kinder spüren: was der Erwachsene tut ist "echt" und ehrlich!

Mein Freund kann mir im Bezug auf die Kinder alles sagen, auch Negatives. Empfindlich reagiere ich allerdings auf pauschale Vorwürfe. Solange er bei sich bleibt und bei seinen Gefühlen und Gedanken, kann ich es annehmen.
Also, eine Lösung für Euch weiss ich auch nicht....aber es muss nicht so sein wie Ihr es erlebt! Mit der Art wie man etwas sagt, sollte man sicher vorsichtig sein....nud sonst....vielleicht reagieren Väter empfindlicher? Keine Ahnung....
aisha

Beitrag von aisha »

ja lala, das läuft bei uns ähnlich ab, das mit der "Erziehungskompetenz".
Bei uns ist der Grund jedoch nicht, dass ich von Kindern keine Ahnung habe und mich darum raushlaten müsste, bei uns ist es so, dass mein Partner und seine Kinder eine eingeschweisste Einheit sind.
Er will nicht, dass ich mich einmische, er will keine Ratschläge oder geminsame Entscheidungen. Im Gegenteil, er und seine Kinder sind eine Festung, die man nicht knacken kann.
(Während er dann hemmungslos an meinem Erziehungsstil und meiner Tochter herumkritisieren kann...)

Ich weiss nicht, was der Grund dafür ist. Hat er das Gefühl, nur er müsse die Verantwortung tragen? Oder will er eben auch ein Stück weit der alleinige "Herrscher" über seine Kinder sein?
Dazu kommt, dass sich seine Kinder von mir auch nichts sagen lassen, weiso sollen sie auch, wenn Papa nur immer alles im Alleingang macht.

Das ist bei uns insofern kontraproduktiv, da Stieftochter bei uns lebt und ich sie sozusagen mit grossgezogen habe. Den täglichen Service soll ich ich zwar umfassend bieten, aber bei Erziehungs- oder Enstscheidungsfragen bin ich komplett ausgeschlossen.
Viele Dinge, die sie mit ihrem Vater abmacht, betreffen mich nämlich auch.
So passieren absolut groteske Sachen, wie dass sie ihrem Vater , der geschäftlich in China weilt, dort anruft, um ihm mitzuteilen, dass sie nicht zum Essen kommt....!!!!!!!!!!!!
Solange er solche Spielchen mit sich machen lässt, wird sie auch niemals Respekt vor mir haben. Denn der Vater lässt es ja zu.

Habe ihn schon tausendmal darauf angesprochen, er will es nicht einsehen und schiebt immer mir den Ball zu. Ich müsse halt mehr auf seine Tochter eingehen, ich müsse ihr mehr zeigen, dass sie für mich wichtig ist... aber es ist niemals die Rede davon, dass mein Freund und ich ein gemeinsames Leben führen mit gemeinsamen Enstcheidungen , was den Alltag betrifft. Natürlich mische ich mich nicht ein, wenn sie ein neues Velo haben möchte.
Es geht ausschliesslich um das Leben im Alltag. Wenn sie nicht zum Essen kommt oder ihren Freund über Nacht mitbringt, dann geht das in erster Linie mich etwas an, weil ich den Einkauf und die Wäsche etc, mache.

Was haben viele Männer für ein Problem mit den Kindern?
Antworten