Die erwachsenen Stiefkinder werden vom Mann finanziert

Fragen, Probleme und Sorgen...
norina
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Die erwachsenen Stiefkinder werden vom Mann finanziert

Beitrag von norina »

Ich bin in 2. Ehe verheiratet, beide sind wir über 60 und haben beide je 2 erwachsene Kinder.
Das Problem das ich habe, ist vor allem der eine Sohn meines Mannes, dieser ist jetzt 31 jährig und ohne Arbeit. Nicht einfach arbeitslos, einfach faul, antriebslos etc. Seit 10 Jahren d.h. seit ich meinen Mann kenne, war immer dieser Sohn das Thema. Zuerst war seine Ex schuld dass der Junge nichts machte, dann hat er auch vor 10 jahren geheiratet und ein Kind gekriegt, dann war die Frau des Sohnes schuld, dass es nicht weiterging. Immer wieder hat der Sohn Geld erhalten, um angebliche Ausbildungen zu machen , da er ja soooo intelligent ist. Aber alles für die Katz. Bis zum heutigen Tag sitzt er dem Papa auf der Tasche. In der Zwischenzeit, ist aus diversen Gründen, die ich hier nicht im Detail sagen will, das kleine Polster, das sich mein Mann erarbeitet hatte auch am wegschmelzen. D. h. mein Mann lässt sich von seinem Sohn wirklich das letzte Hemd ausziehen.
Hat jemand ähnliche Probleme und wie geht ihr damit um?
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Also mein Mann liebt ja seinen Sohn auch über alles, aber das würd er sich nicht bieten lassen.

Sohn muss sich sein Leben selbst finanzieren können. Entweder soll er zur ALV, zum Arzt falls er gesundheitliche Gründe hat, oder aufs Sozialamt.

Der Vater hat sicher bis Ende Erstausbildung bezahlt, somit ist es für ihn erledigt.

Solange das dein Mann duldet, wird wohl Sohnemann nicht einsehen etwas an seiner Situation zu ändern. Zufrieden wird er wohl kaum damit sein.

Ich würd mit deinem Mann mal ernsthaft darüber reden. So wie es sich anhört, seid ihr auch keine Milionäre und könntet das Geld selbst wohl auch gut gebrauchen. Ihr seid bald pensioniert und wollt vielleicht auch noch den einen oder anderen Traum erfüllen.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo norina,

das klingt übel... Ich denke ich an Deiner Stelle würde zumindest meinen eigenen Anteil am gemeinsamen Vermögen sichern wollen. Das heisst ich würde vielleicht getrennte Sparkonten anlegen und meinem Mann sagen, dass ich die Hälfte auf meinem Sparkonto haben will, und dass davon nichts an seinen Sohn gehen wird. Die andere Hälfte hat er dann zur Verfügung um sie zu verschenken. Das ist zwar auch nicht toll, weil natürlich sowas wie eine Urlaubsreise oder auch ein Notfall wie eine Krankheit dann im Zweifel von Dir alleine finanziert werden muss, wenn er kein Geld mehr hat. Aber zumindest kannst Du so einen gewissen Damm aufbauen und verhindern, dass alles dem Sohn in den Rachen gestopft wird.

Natürlich muss man dann eheliche Konflikte fürchten. Ich würde vielleicht, um bessere Argumente zur Hand zu haben, einmal zusammen rechnen was in den letzten zehn Jahren an Zahlungen an den Sohn gegangen ist, was über "normale" Geschenke hinaus ging.

Meine Großmutter hat ihren jüngsten Sohn auch immer so in Schutz genommen. Er hat ein paar Semester studiert und dann abgebrochen; jetzt ist er Mitte 40 und hat noch nie einen regulären Job gehabt, wohnt bei seiner Mutter und hat alle ihre Ersparnisse aufgebraucht. Meine Oma war immer der Meinung, einfache Jobs müsse er nicht annehmen, er hat ja doch studiert! Aber irgendwann hat sie dann mal resigniert gesagt, von dem Geld was er von der Familie bekommen hat hätte sie sich ein Haus kaufen können, wenn man alles zusammen zählt.

Der Unterschied zu eurem Fall ist der - mit 30 hat er noch Chancen das Blatt zu wenden, mit Mitte 40 ist es eigentlich zu spät - wer stellt schon einen übergewichtigen 45jährigen ein, der noch nie im Leben gearbeitet hat?
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Anita

Beitrag von Anita »

hallo norina - willkommen im forum :)

mich würde das auch beunruhigen. gerade weil ich befürchten würde,
dass ich dann irgendwann mit meinem vermögen unterhaltspflichtig für meinen partner würde.

da dein mann bisher noch nicht selbst seine grenzen setzen konnte, würde ich mir wohl meine gut überlegen und anbringen.

zudem täte ich ihn zu einer budgetberatung überreden, die ihm mal aufzeigt wo das FÜR IHN endet.

wann will er die verantwortung für sein leben, seinem sohn abgeben?

viel nerven wünsche ich dir und eine stimmige lösung!

lg
anita
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Norina

Mit diesem Verhalten tut dein Mann seinem Sohn keinen Gefallen. Und ganz hart krass gesagt: wie wird sich der Sohn sein Leben finanzieren, wenn dein Mann mal nicht mehr ist? Mit erben ist dann auch nichts mehr.

Sicher ist es nicht einfach, plötzlich den Geldhahn zuzudrehen. Aber ihr habt auch ein Anrecht auf schönen Lebensabend. Oder wird euch dann der Sohn unterstützen, wenn ihr mal knapp bei Kasse seid?

Wie du das deinem Mann nun beibringen sollst, das weiss ich nun ehrlich gesagt auch nicht. Ev. auch Budgetberatung oder Klartext. Unbedingt Ehevertrag machen und getrennte Konten, damit dein Geld gesichert ist.
aisha

Beitrag von aisha »

hallo norina,

leider ist es so, dass die Liebe eines Elternteiles zum Kind groteske Formen annehmen kann und kontraproduktiv ist, wie in eurem Fall.

Grundsätzlich ist es so, dass dein Mann mit seinem Geld machen kann ,was er will. Aber er kann es sicher nicht mit eurem gemeinsamen Geld machen.!

Ich weiss natürlich nicht, wie es im Genauen bei euch aussieht. Arbeitest du? Wenn ja wieviel? Habt ihr Errungenschaftsbeteiligung, einen Ehevetrag oder sonst was? wie sieht es mit dem eingebrachten Vermögen aus?

Also ich würde ganz sicher auswärts Hilfe holen, Budgetberatung etc. Ich würde auch mit meinem Mann ein ernstes Gespräch führen, vor allem auch, wie er sich das im Hinblick auf eure Pensoinierung vorstellt.
Denn du hast ja schliesslich auch ein Recht auf einen abegsicherten Lebensabend.
wie reagiert denn das zweite Kind auf die Zuwendungen des Vaters? Bekommt es gleich viel????

Norina, in deinem Fall würde ich ganz sicher Gütertrennung anstreben. Schau, dass du wenigstens dein Geld in Sicherheit bringen kannst. Schliesslich könnte das ja auch ein Problem beim Erben geben.
Lass dich doch von einem Rechtsanwalt oder Notar diesbezüglich beraten.

mehr kann ich dir leider auch nicht raten.
norina
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Versuch zu Antworten

Beitrag von norina »

Hallo ihr Lieben
Vielen Dank für Euro Antworten, Ideen und Gedanken. Ich schreibe jetzt hier, und bin nicht ganz sicher ob ich das richtig mache, ich schreibe nämlich das erste mal in so einem Forum mit.
ich versuche das mal so abzuschicken um zu sehen obs am richtigen Ort ankommt.
Ich bin nämlich etwas verwirrt, warum muss ich jetzt wieder einen Titel eingeben? Ich möchte ja eigentlich nur ganz einfach Antworten.
Also ich versuchs.
Gruss norina
norina
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Beitrag von norina »

hallo ihr Lieben
Also ich sehe das klappt so.
Also, wir haben Gütertrennung ---- und sogar einen Erbvertrag, wo wir gegenseitig auf das Erbe verzichten.
Ich hatte von Anfang an so ein Gefühl, dass das nötig sein könnte. Anfangs wars vor allem weil wir wollten, dass unsere jeweiligen Kinder einfach unsere "Vermögen" erben sollten. Und da wir beide eigentlich auf guten Beinen standen, war das auch das Beste so. Gemeinsam hätten wir so eine ganz passable Situation gehabt nach der Pensionierung.Und jetzt bin ich natürlich doppelt froh, dass wir das so gemacht haben.
Die Situation ist ja nun aber so, dass es ausshieht, dass mein Mann in Zukunft wahrscheinlich knapp bei Kasse sein wird, wenns so weitergeht.

Wie das dann funktionieren soll in Zukunft sehe ich nicht so ganz. Ein Gespräch mit meinem Mann zum Thema Sohn ist sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich schon sehr zurückziehe in der Beziehung, fange auch an mein Leben alleine zu leben, denn der Sohn ist im Ausland und mein Mann fährt da oft hin, mindestens 3-4x im Jahr so ca. 1 Woche. Am Anfang bin ich noch mit, mit dem Elan ev. etwas zu bewegen, aber seit einiger Zeit ists mir verleidet und ich bin schon länger nicht mehr mitgefahren.

Uebrigens der 2. Sohn schlägt sich so mehr schlecht als recht aber mindestens alleine durch.

Hier in der Schweiz habe ich meine Töchter und Enkelkinder, ja und ich Frage mich auch langsam ob mir die Scheidung wirklich etwas gebracht hat. Wenn ich die diversen Beiträge in diesem Forum lese fange ich wirklich an zu Zweifeln an diesem "sich einfach Scheiden-System". (Natürlich, ich gehöre ja auch dazu!!!!)

Also, es tut auf jeden Fall gut die Gedanken aufzuschreiben, und zu wissen, dass es da Menschen gibt, die diese zeilen mit Anteilnahme lesen.

Bis bald und vielen Dank, dass es dieses Forum gibt.
norina
2 eigene Töchter, 2 Grosskinder
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Norina

Ich sehe es auch so wie meine Vorrednerinnen.

Wir Frauen können unseren Männern nicht diktieren, wie sie sich gegenüber ihren leiblichen Kindern verhalten sollen, auch wenn wir sehen, dass die Eigenverantwortung des Kindes gar nicht zur Geltung kommt.

Jedoch ist es uns möglich, unsere Männer darin zu stärken, dass sie sehen, was sie anrichten. Der Vater kann sich von seinem Kind nicht trennen, darum bindet er ihn an sich. Der junge Mann (Sohn) empfindet es als bequem den Vater für seine finanziellen Anliegen zu bemühen. Ich glaube aber nicht, dass der Sohn so mit seinem Leben zufrieden ist.

Gruss
Delphia
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aisha

Beitrag von aisha »

liebe norina,
ich finde es toll, dass du vorgesorgt hast mit Gütertrennung, Erbverzicht etc.
Schade, dass du mit deinem Mann nicht reden kannst. Mir ist da heute nacht noch etwas eingefallen.
wie wäre es , wenn du ein Budget aufstellen würdest. Auflisten, was ihr an Geld benötigt, Lebensmittel, Miete/Hypothek, Versicherungen, Auto ....
Dann steurt jeder den Betrag bei, in dem Verhältnis er/sie Einkommen hat.

So siehst du, was unter dem Strich bleibt. Was dein Mann dann damit macht, kann oder muss dir leider egal sein.
Aber es darf sicher nicht sein, dass du am Ende mit deinem Vermögen haftest, bzw. am gemeinsamen Haushalt draufzahlst.

Wahrscheinlich braucht dein Mann einen Druck, indem du dich nämlich ausklinkst und nicht für seine Ausgaben gradstehst.
norina
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Klartext reden mit dem erwachsenen Sohn des Mannes?

Beitrag von norina »

hallo liebe Frauen

Danke für Eure Antworten.
Ich bin etwas überrascht, dass niemand von euch meint, ich müsste mehr von meinem Mann verlangen, punkto Umgang mit dem Sohn. Selber bin ich mir immer im unklaren, ob ich mehr sagen sollte, mich mehr wehren, und argumentieren. Genau gesagt, habe ich immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
Sollte ich nicht einmal Klartext reden. Z.B. Dass er dem Sohn das absolute Minimum gibt, und wenigstens etwas von ihm verlangt, wie z.B. zu seinem Haus wo der Sohn nämlich wohnt Sorge zu tragen. Rasen mähen, kleinere Reparatur und Unterhaltarbeiten erledigen, Rechnungen bezahlen etc. Es ist nämlich so, dass jedesmal wenn mein Mann zum Sohn fährt er soviel ich höre und auch gesehen habe diese Arbeiten jeweils bei seinem Aufenthalt in Ordnung bringt.
Bis jetzt habe ich auch nie klartext direkt mit dem Sohn geredet. Das habe ich irgendwie von Anfang an verpasst, weil ich natürlich einerseits der Meinung war, das der Sohn dann demnächst schon etwas machen würde, und anderseits habe ich auch gedacht, so wie ihr schreibt, ist es Sache des Vaters, und ich muss mich da nicht gross einmischen. Ich kenne das ja auch von meinen eigenen Töchtern, ich würde da auch keine Einmischung dulden, allerdings gibts da ja auch nichts was einer Einmischung bedürfte. Beide Töchter stehen auf eigenen Beinen und benötigen mich im "normalen Rahmen".
Also ich bin neugierig was ihr zu diesen Fragen meint.
Schon jetzt danke.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Norina

Das ist es eben gerade... Mehr von Deinem Mann verlangen, wird nicht gehen. Du zwingst ihn dann in eine Position, die er nicht will. Je mehr es in diese Richtung geht, wird er umso mehr sich weigern oder nicht hören oder Thema wechseln, usw. Das ist wie, wenn er zwischen Dir und seinem Sohn zu wählen hätte. Und das willst Du bestimmt nicht, so wie ich lese. Du möchtest ihm lediglich die Augen aufmachen, gell.

Deine Bedürfnisse gilt es zu erkennen. Wo sind diese? Finde dies mal heraus und dann kannst Du ihm diese mitteilen.

Beste Grüsse
Delphia
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Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Hallo norina,

deine Gedanken kommen mir auch bekannt vor. Ich tu mich auch schwer damit, den Kindern meines Partners was zu sagen, wobei es leichter ist, wenn ich mit denen allein bin. Denn mein partner ist einer, der aus angst, sie lieben ihn dann nicht mehr, nie etwas sagt. Er schickt lieber die Ex vor oder halt mich. Aber ich bin dabei, was zu ändern und es mir einfach egal sein zu lassen, und ich denke, du solltest das auch. Dein Mann wird sicher komisch gucken, aber das ist besser, als sich hinterher zu ärgern, dass du es nicht gemacht hast und es schon wieder aus dem Ruder läuft.

Lass dich nicht entmutigen! Glück auf!
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Norina,

das einzige was Du machen kannst - falls Du es nicht schon sowieso tust - wäre, dann und wann eine kleine Bemerkung zu machen, à la "X hat doch Zeit, warum musst Du das Haus reparieren, kann er sich nicht drum kümmern?"

Da kommt es aber auf die Dosierung an. Immer nur in homöopatischen Dosen, dass es zwar zum Denken anregt, aber am Besten gar nicht groß wahrgenommen wird. Zuviel Kritik wird eher zur gegenteiligen Reaktion führen, Dein Mann wird dann seinen Sohn verteidigen und nicht mehr bereit sein über Deine berechtigte Kritik nachzudenken. Also lieber zurückhaltend bleiben...
Patch von 2002/2003 bis 2017
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aisha

Beitrag von aisha »

ich glaube auch nicht norina, dass du mit Druck etwas erreichst. Im Gegenteil, deine Mann wird beleidigt sein und erst recht zu seinem Sohn stehen.

Männer darf man einfach nicht überfahren, d.h. schonungslos mit der Wahrheit konfrontieren, denn für ihn gilt ja eine "andere Wahrheit".

Wie ich schon gesagt habe, suche immer wieder das Gespräch mit ihm, aber bringe gleichzeitig deine "Scherflein" ins Trockene.

Ich dachte auch immer, mein Partner müsse doch einfach mal sehen , was seine Tochter im Prinzip für ein falsches Ding ist und wie schwer sie mir das Leben macht.
Fehlanzeige. Je mehr ich mich beklage, umso mehr nimmt er sie in Schutz. Das ist wohl das Löwenmutterverhalten....
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