Horrorurlaub

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Nin
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Beitrag von Nin »

rosenblühte hat geschrieben:
Manchmal tut es mir auch weh, wenn ich sehe, dass mein Partner an meinen Kindern nicht so Freude hat wie ich, dass er sie nicht (oder selten) knuddelt...
komisch das ist bei uns immer andersrum gewesen ..
Ich habe gelesen, dass Patchworkkinder ihren Stiefelternteil erst dann mögen können, wenn sie von ihrem abwesenden Elternteil quasi "die Erlaubnis" dazu bekommen haben - meine Kinder dürfen meinen Partner noch nicht mal bei ihrem Vater erwähnen...
ja immer alles schwierig. wen du versuchst den anderen zu helfen und darüber dich und deine kinder vergisst - dumpfes gefühl - dann ist was faul ! und klappe halten - abwarten - hoffen- hilft nicht - meine erfahrung!
Ich vergesse weder mich noch meine Kinder. Wenn es aber Dinge bei seinen Kindern gibt, mit denen ich Schwierigkeiten habe (wie zum Beispiel der Zustand unseres Wohnzimmers zur Zeit), dann denke ich genau darüber nach, wann und wie ich darüber spreche. Es ist etwas ganz anderes, zu sagen. "Dein Sohn lässt immer alles rumfliegen und ich habe es total satt, dass es bei uns so aussieht und du sagst ihm nie was und es ist dir egal. Jetzt unternimm endlich mal was! " als "Mich stört es, dass Xs Hemden über den Stühlen im Wohnzimmer hängen. Wie möchtest du denn gerne, dass es bei uns aussieht und wann können wir mal mit den Kindern darüber reden?"

Ich halte nicht die Klappe - aber Sanftmut ist auch eine Form von Mut.

BabyOne, die von dir beschriebene Szene empfinde ich , die ich die Tage mit meinen zwei Rangen verbringe als normalen Geschwisterstreit. Meine wollen immer genau das, was der andere hat und macht und zanken ewig - aber wehe, es ist mal einer nicht für den anderen verfügbar - denn eigentlich sind sie unzertrennlich...
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Buchenholz,

ich glaube an Deiner Analyse - dass er Macht ausüben will - ist definitv etwas dran...

Hallo Nin,

ich weiß dass viele Szenen die ich belastend finde ganz harmlos wirken, wenn man sie von außen und als Einzelfall sieht. Das Problem ist folgendes: er ist drei Jahre älter als seine Schwester und sehr kräftig - er ist fast schon so groß wie ich ! und er hat eine Tendenz, unkontrolliert auszurasten, und man weiß nie wann es so weit ist, aber wenn, dann besteht eine durchaus reale Verletzungsgefahr. Wie ich schon erwähnte sehe ja nicht nur ich sein Verhalten als Problem an, sondern auch in der Schule wird massiv sein schlechtes Sozialverhalten bemängelt und die Psychtherapeutin bezeichnet ihn ganz klar als verhaltensauffällig. Hab ich schon erwähnt dass er kurz vor den Ferien in einer Pause gleich drei Kinder attackiert hat, ohne einen ernsthaften Grund? Meine Tochter war schon mal mit einer Platzwunde im Krankenhaus seinetwegen, das vergisst man auch nicht so leicht.

Klar kann ich mich umdrehen und wegsehen, aber dann ist auch klar dass meineTochter schlicht nie eine Chance gegen ihn hat, denn er ist nunmal kräftiger und kennt im Streit auch keine Hemmungen. Das finde ich ihr gegenüber erstens unfair - sie ist im Übrigen ein wirklich freundliches und soziales Kind, und sie gibt ihm ganz sicher nur selten Anlass für seine Aggressionen; zweitens gefährlich und drittens wird er es nie lernen sich normal zu verhalten, wenn man ihm nicht immer wieder Grenzen setzt und sagt "so nicht, das machen wir anders". Nur kostet mich das mittlerweile einfach extrem viel Kraft.

Gestern habe ich mich mit einer Freundin unterhalten die selber auch Psychotherapeutin ist, und ich sagte ihr, dass ich natürlich weiß dass ich ihm gegenüber eine andere Sicht habe als einem leiblichen Kind gegenüber, und ich nicht weiß wie ich die Situation sehen würde wenn er mein Sohn wäre. Ich sagte ihr, dass ich aber ganz sicher weiß, dass ich bei seiner Erziehung einige Male ganz anders und härter durchgegiffen hätte wenn er mein Sohn wäre, weil ich die ständigen körperlichen Attacken auf seine Schwester sicher schon vor Jahren nicht mehr toleriert hätte. Da gab sie mir recht und schilderte mir einen Vorfall zwischen ihren eigenen Kindern, wo die eine die andere mit einer Eisenstange geschlagen hatte und sie dem betreffenden Kind dafür "eine gebatscht" hatte. Auch wenn wir beide gegen Gewalt in der Erziehung sind... aber man stelle sich mal vor, ich würde es wagen meinem Stiefsohn in einer ähnlichen Situation eine Ohrfeige zu verpassen, da bekäme ich vermutlich eine Strafanzeige und das Jugendamt auf den Hals gehetzt. Also was kann ich machen? Immer schön geduldig bleiben und versuchen das Schlimmste durch frühzeitiges Eingreifen zu verhindern. Und genau das stinkt mir nun einfach.

Ich denke auch darüber nach, ob man ihm nicht klar sagen könnte, dass er in Zukunft einfach hier rausfliegt wenn er sowas nochmal macht, dass also dann das Besuchswochenende beendet ist. Natürlich ist das ein Problem wenn dann die Ex nicht zuhause ist oder ihn nicht nehmen will, und ich fürchte auch mein Freund wird von der Idee gar nichts halten. Aber für mich ist es langsam unerträglich, dass der Junge sich benehmen kann wie er will und ich muss es einfach hinnehmen, in meinem eigenen Zuhause.

Ich weiß schon, ihr könnt mir letztendlich auch nicht wirklich helfen, aber zumindest den Frust rauslassen zu können, das hilft schon... So langsam habe ich mich von dem Urlaub erholt, mir graut nur davor wenn er auch wieder da ist. In einer Woche ist es wieder so weit...
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Beitrag von Buchenholz »

BabyOne hat geschrieben:und drittens wird er es nie lernen sich normal zu verhalten, wenn man ihm nicht immer wieder Grenzen setzt und sagt "so nicht, das machen wir anders .
Wir haben durch den Jüngeren gelernt, dass man jemandem nur Grenzen zeigen kann, wenn er sich und Grenzen auch wahrnehmen kann.
Du schreibst, der Junge hat auch in der Schule öffentlich Gewalt angewendet. Er spürt vermutlich auch da die Grenzen nicht, wann seine Reaktionen/Aggressionen übertrieben sind. Gestörte Wahrnehmung?
BabyOne hat geschrieben:dass er in Zukunft einfach hier rausfliegt wenn er sowas nochmal macht, dass also dann das Besuchswochenende beendet ist. Natürlich ist das ein Problem wenn dann die Ex nicht zuhause ist oder ihn nicht nehmen will, und ich fürchte auch mein Freund wird von der Idee gar nichts halten.
Wenn das Verhältnis zwischen deinem Partner und seiner Ex nicht gut ist, dann würde ich dringend davon abraten. Sie könnte ihm Vernachlässigung seiner Besuchspflicht vorwerfen.

Hat man diesen Jungen noch nie bei einem Schulpsychologischen Dienst untersucht?
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Ich weiss nicht ob es dort einen Schulpsychologen git, aber er ist seit vier Jahren ununterbrochen in Therapie. Eine gewisse Wahrnehmungsstörung hat er wohl auch, weil er oft fester zupackt als es sein müsste. Das wurde ergotherapeutisch behandelt.
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