Geschenke für Stiefkinder?

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Lala
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Geschenke für Stiefkinder?

Beitrag von Lala »

Hallo zusammen

Vielleicht wurde das Thema schon mal hier diskutiert, ich hab aber nichts dergleichen gefunden.

Bei uns stehen die Geburtstage der beiden Kids an. Nun hat mein Freund, wie viele geschiedene Väter, das "Scheidungsvätersyndrom" (den Begriff hab ich hier mal irgendwo gelesen, ich find den einfach klasse :D ) - heisst, er verwöhnt die zwei nach Strich und Faden. Das soll er ruhig machen, das ist sein Bier, und da red ich ihm auch nicht rein - auch wenn ich's nicht gut finde.

Nun erwartet er aber von mir, dass ich den beiden zum Geburtstag relativ kostspielige Geschenke mache. Und das seh ich nicht ein. Es sind für mich ja "nur" Stiefkinder, die immer mal wieder zu Besuch kommen, aber, so leid mir das tut, mehr sind sie auch nicht. Wir akzeptieren uns gegenseitig und kommen klar, aber das war's dann auch. Logisch werde ich ihnen aber was schenken, hab ich letztes Jahr und zu Weihnachten auch gemacht. Aber ich seh's nicht ein, dass ich in die gleiche Kerbe schlagen soll wie mein Partner und den beiden quasi das Geld "hinterherschmeisse". Was Kleines für je ca. 30 Franken tut's doch auch..? Oder was meint Ihr? Es zählt doch die Geste..?

Wie seht Ihr das, bzw. wie handhabt Ihr das bei Euren Stiefkindern?
tarzan
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Beitrag von tarzan »

wir haben und machen jeweils ein Geschenk von uns beiden.
15 Jahre Patchworkerfahrung
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Beim Start unseres Patchworks waren meine Stiefsöhne 9 und 10 Jahre alt. Vor allem der Ältere hatte sehr exclusive Wünsche und es waren eigentlich immer Lego-Modelle mit 1000 und mehr Teile. Die kosten nun mal ein paar hundert Franken. Für ihn war es normal, dass dies eine Person aus der Verwandtschaft schenken würde. Ich war schockiert und fand dies fast ein wenig frech gegenüber dem Schenkenden.
Und dann wollte er noch dies und das und das auch alles im mehrhundert Frankenbereich.

Für die Jungs war es auch üblich, dass jeder jedem etwas schenkt. Vor allem für den Älteren ist der Wert des Geschenkes wichtig und daran misst er die Beziehung. Zudem veranstaltete der Junge einen Konkurrenzkampf zwischen den Eltern. Wir traurig ist das denn?
Ich habe dann eingeführt, dass sich diverse Leute an so einem teuren Geschenk beteiligen, denn umgekehrt hatten die Patenkinder meines Partners ganz bescheidene Wünsche. Vor allem an Weihnachten sollten ja nicht die Geschenke im Mittelpunkt sein.

Damit es trotzdem ein paar Päckli gab, schenkte ich noch irgendwas Kleines. Normalerweise ist der Preis für mich nicht entscheidend. Wenn ich etwas finde, bei dem ich weiss, dass es den anderen wirklich freut, dann darf es auch mal mehr kosten.

Für denjenigen Elternteil, der weniger Geld zur Verfügung hat, kann es auch traurig sein, wenn das Kind beim anderen materiell verwöhnt wird.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Mein Stiefsohn ist auch sehr verwöhnt. Er bekommt auch von der Verwandtschaft alles in den Allerwertesten gesteckt, von seinen Eltern jetzt nicht so. Er definiert sich auch sehr über materielles, sprich wenn er mal was erzählt ist es oft "Ich kriege..." "Ich habe..." "Ich will..." "und es war soundso teuer, toll, hm?". Find ich jetzt nicht so gut, aber ist letztendlich nicht mein Bier. Wenn ich es mitbekomme, sage ich was, und dann ist es auch gut.

Mein Freund und ich haben ein gemeinsames Konto. Unsere Geschenke, egal für wen, kommen immer von uns beiden. Das wäre auch so, wenn wir getrennte Kasse hätten. Die Mutter schenkt natürlich seperat was. Wenn es sehr teure Geschenke sind, heisst es dann "Und das ist von Papa & Zanilla und Onkel", den Rest muss er vom Taschengeld bezahlen oder sowas. Gemeinsame Geschenke mit der Mutter machen wir nie.

Lala, ich finde, dein Freund hat nicht zu erwarten, was du schenkst, das finde ich vermessen, egal ob es für die Kinder ist oder für sonst wen. Schenke, was du für richtig hältst oder beteilige dich an seinen. Und wenn deines nur 10 Euro kostet, was solls? Ich würd mir das nicht vorschreiben lassen. Da vergeht einem ja die ganze Lust am Schenken.
Lala
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Beitrag von Lala »

Vielen Dank für Eure Meinungen zu dem Thema.

Das mit dem gemeinsamen Geschenk haben wir auch schon diskutiert. Aber wie Buchenholz und Zanilla es auch schon erwähnt haben, so ist es auch bei mir so, dass die beiden Jungs sich sehr am Materiellen festnageln und die Beziehung daran messen, wieviel sie bekommen. Dabei sehen sie aber nicht, dass z.B. ein neues Fahrrad, was wir zusammen schenken, viel wertvoller ist als wenn jeder von uns ein Lego-Modell schenkt - weil es dann eben "nur" ein Geschenk ist, und sonst wären es zwei. Dafür sind sie halt auch noch ein bisschen klein, um das unterscheiden zu können. Und, mal ehrlich, als kleineres Kind fand ich es damals immer super, möglichst viele Geschenke auspacken zu können, statt z.B. von den Grosseltern zusammen "nur" eines zu bekommen. Von daher bin ich nicht so für gemeinsame Geschenke, zumindest solange sie noch so klein sind. Aber vielleicht sind die Kids heute ja anders als wir früher, keine Ahnung..? :?:

Aber ich denke, ich nehme mir Eure Tips für dieses Mal doch zu Herzen und mach mit meinem Freund gemeinsam ein Geschenk. Mir läuft auch langsam die Zeit davon, und so ist er happy, die Kids (hoffentlich) auch, und ich mach mir nicht mehr selbst so einen Stress... sozusagen der Weg des geringsten Widerstands... :)
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